(Pforzheim) Pforzheim gilt als Prototyp der künftigen „deutschen“ Stadt, zumindest laut Statistischem Bundesamt. Gemäß Zensus 2011 beträgt der Anteil der Einwohner „mit Migrationshintergrund“ 42,6 Prozent, Tendenz steigend. Bei den unter Dreijährigen liegt der Anteil bei knapp 72 Prozent , bei den Neugeborenen des Jahres 2012 sogar bei 80 Prozent. Die deutschen Kinder bilden nur mehr eine verschwindend kleine Minderheit. Bis sie ins schulfähige Alter kommen, wird ihr Anteil durch weiteren Ausländerzuzug mit Familiennachzug noch geringer sein. Keineswegs alle „Neupforzheimer“ sind Moslems, aber sehr viele.
Der SWR strahlte im Juli 2012 eine Reportage über die Salafisten der baden-württembergischen Stadt aus, die mit 1,4 Prozent an der Gesamtbevölkerung auch das wohl größte jesidische Zentrum in Westeuropa ist. Die Jesiden sind eine moslemische Sekte, die von den großen Strömungen des Islam aber nicht als Moslems anerkannt werden, sondern als „Teufelsanbeter“ gelten. Ihr Siedlungsgebiet entspricht weitgehend dem der Kurden. Die Einwanderung jesidischer Großfamilien aus dem Nordirak ist eine Einwanderung in das deutsche Sozialsystem, wie die FAZ am 11. April 2012 schrieb.
Die Bezeichnung Pforzheims als „Goldstadt“ scheinen manche international sehr wörtlich zu nehmen. Der Besuch der FAZ in einer Pforzheimer Grundschule macht die Suche nach deutschen Kinder zum nicht leicht lösbaren Krimi. Exotische Namen aus aller Welt beherrschen das Bild mit allen damit zusammenhängenden Folgen für das deutsche Bildungswesen und, mit Blick auf die Familien der Einwandererkinder, für die Kassen der Stadt, des Landes und des Bundes. Die Verschuldung Pforzheim sei lieber verschwiegen, wenn schon in Großstädten wie Hamburg und Berlin von „griechischen“ Verhältnissen die Rede ist.
Neuerdings werden Pforzheims Kirchen von zwei Seiten bedrängt: von deutschen Linksextremisten und von Islamisten. Zuletzt am 18. August drangen Linksextreme in die Pforzheimer Antoniuskirche ein, provozierten die Gottesdienstbesucher und pöbelten die Gläubigen an. Die drei Männer „Anfang, Mitte 30“ wie die Pforzheimer Zeitung (PZ) berichtete, marschierten samt ihrem Hund bis zur ersten Kirchenbank. Die hinzugerufene Polizei erteilte einen Platzverweis. Ähnliche Vorfälle hatten sich „in den vergangenen Wochen“, so die PZ auch in der Franziskuskirche und der Herz-Jesu-Kirche zugetragen.
Wie die Pforzheimer Zeitung berichtete, waren bereits im Juli drei Islamisten während der Heiligen Messe in die Barfüßerkirche eingedrungen. Die mit Koffern ausgestatteten Männer traten bis vor den Altar und begannen aus dem Koran vorzulesen und über den Islam zu predigen. Der Staatsschutz hat, laut Medienbericht, Ermittlungen aufgenommen.In den Koffern werden Exemplare des Koran vermutet, wie sie seit einiger Zeit bei Werbeaktionen von Salafisten auf den Straßen deutscher Städte verteilt werden.
Alle Zwischenfälle ereigneten sich in katholischen Kirchen und während der Zelebration des heiligen Meßopfers. In Pforzheim halten sich Protestanten und Katholiken in etwa die Waage. Die Barfüßerkirche und das Franziskanerkloster wurden bereits 1270 bald nach dem Tod des Heiligen Franz von Assisi erbaut, im 16. Jahrhundert aber durch die Reformation aufgelassen, das Kloster später zerstört. Seit bald 200 Jahren ist die Kirche wieder katholisch.
Die Frage aber ist: Handelt es sich bei dem Pforzheimer Vorfall, um eine neue islamistische Methode für den Islam zu werben? Oder um eine neue Stufe salafistischer Provokation? In der Öffentlichkeit herrscht Schweigen zu den Vorfällen, sowohl im rotregierten Rathaus als auch in der katholischen Kirche vor Ort.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Wikicommons