Mongolei: 1992 kamen erste Missionare, heute bereiten sich erste Mongolen auf Priesterweihe vor


Katholische Missionarin in der Mongolei, Kirche seit 20 Jahren im Land, heute bereiten sich erste Mongolen auf Priestertum vor(Ulan Bator) In der Mon­go­lei gibt eine klei­ne Gemein­schaft von Katho­li­ken Zeug­nis für Chri­stus. In einem Land, das durch die Sowjet­uni­on stark athe­istisch beein­flußt war, suchen die Men­schen den­noch auf ganz „natür­li­che Wei­se“ nach Gott. 40 Pro­zent der Mon­go­len bezeich­nen sich offi­zi­ell als Athe­isten. Die Mehr­heit der Bevöl­ke­rung ist bud­dhi­stisch. In die­sem Umfeld leg­te nach dem Ende des Ost­blocks die katho­li­sche Kir­che den Samen in den mon­go­li­schen Boden und star­te­te einen Neu­an­fang der Evan­ge­li­sie­rung des Landes.

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Zeug­nis des Glau­bens und der Lie­be geben in einem stark von Armut gepräg­ten und recht unwirt­li­chen Land zahl­rei­che Mis­sio­na­re, die aus ver­schie­de­nen Län­dern in die Mon­go­lei gekom­men sind und unter­schied­li­chen Orden ange­hö­ren. Zu ihnen gehö­ren seit zehn Jah­ren auch die Con­so­la­ta-Mis­si­ons­schwe­stern. Mehr als 20 Pro­zent der Men­schen müs­sen mit weni­ger als einem Dol­lar am Tag aus­kom­men. Die aus Argen­ti­ni­en stam­men­de Con­so­la­ta-Mis­sio­na­rin Schwe­ster San­dra Garay sag­te zu Asia­news: „Die Men­schen sind hier auf natür­li­che Wei­se auf der Suche nach Gott und dem Sinn ihres Lebens.“

Die Mon­go­lei war bis zum Zusam­men­bruch des Kom­mu­nis­mus ein Satel­li­ten­staat der Sowjet­uni­on. Die Evan­ge­li­sie­rung des Lan­des begann Anfang der 90er Jah­re bei Null. In einem von Step­pen und eisi­gen Win­tern gepräg­ten Land, in dem die Hälf­te der Bevöl­ke­rung in der Haupt­stadt Ulan Bator lebt und die ande­re Häf­te weit­ge­hend noch dem Noma­den­tum ver­haf­tet ist, man­gelt es nicht an per­sön­li­cher Her­aus­for­de­rung für die Mis­sio­na­re. „Aber als Mis­sio­na­rin ist es Gott, der mich lei­tet und mir hilft, mich an die beson­de­ren Gege­ben­hei­ten vor Ort anzu­pas­sen“, so Schwe­ster Garay.

Die Con­so­la­ta-Mis­si­ons­schwe­stern wur­den 1910 vom Prie­ster Giu­sep­pe Ala­man­no, der Rek­tor der Basi­li­ka Maria Con­so­la­trix in Turin gegrün­det. Den Mari­en­wall­fahrts­ort such­te auch der Hei­li­ge Johan­nes Bos­co häu­fig auf.

Wenig mehr als zwei Pro­zent der Mon­go­len sind Chri­sten. Die Haupt­re­li­gi­on ist mit fast 57 Pro­zent ein Bud­dhis­mus mit scha­ma­ni­schen Ele­men­ten. Inzwi­schen gibt es mehr als 900 Katho­li­ken im Land. 2008 waren es knapp über 400. Die Mis­si­ons­ge­mein­schaf­ten haben Wai­sen­häu­ser, Alten­hei­me, meh­re­re Schu­len und Kran­ken­häu­ser geschaf­fen und tra­gen zum Auf­bau der Infra­struk­tur des Lan­des bei.

Als 1992 die ersten Mis­sio­na­re die Mon­go­lei betra­ten, gab es im Land kei­ne kirch­li­chen Struk­tu­ren und kei­ne ein­zi­ge Pfar­rei. Unter ihnen war auch Msgr. Wen­ces­lao Padil­la von den Phil­ip­pi­nen, der heu­ti­ge Apo­sto­li­sche Prä­fekt von Ulan Bator. Heu­te gibt es sechs Pfar­rei­en. In einem Hir­ten­brief zum 20jährigen Bestehen der Kir­che in der Mon­go­lei schrieb Bischof Padil­la, daß heu­te 81 männ­li­che und weib­li­che Mis­sio­na­re aus 22 Staa­ten im Land wir­ken und sich die ersten bei­den mon­go­li­schen Semi­na­ri­sten in Süd­ko­rea auf die Prie­ster­wei­he vorbereiten.

Text: Paix Liturgique/​Giuseppe Nardi
Bild: Una Fides

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