(Peking) In der Volksrepublik China wurde der katholische Untergrundpriester Song Wanjun der Diözese Xiwanzi verhaftet. Die Polizei errichtete eigens eine Straßensperre, um den romtreuen Priester festnehmen zu können. Wohin er gebracht wurde, ist unbekannt. Die NSong Wanjun der Diözese Xiwanzi ordprovinz Hebei ist eine der katholischen Hochburgen im kommunistisch regierten Großreich. Entsprechend hart ist das Vorgehen der staatlichen Behörden. Der Priester war erst vor kurzem einem Verhaftungsversuch entgangen.
Ein Dutzend Beamte eines volkschinesischen Sondereinsatzkommandos waren aufgeboten worden, um den Zugriff durchzuführen. Nachdem dem Priester beim letzten Verhaftungsversuch die Flucht gelungen war, wurde die Suche nach ihm verstärkt. Song Wanjun ist 39 Jahre alt. Die Priesterweihe wurde ihm vor elf Jahren gespendet. Dein Seelsorgegebiet war bisher der Bezirk Zhangbei. Vor kurzem übernahm er das Gebiet von Chongli.
Die Verhaftung wurde inzwischen von der Joseph Kung Foundation in den USA bestätigt. Die Diözese Xiwanzi liegt im Norden des Landes. In der vergangenen Jahren wurde dort die Untergrundkirche mit besonderer Härte verfolgt. Bischöfe und mehrere Priester wurden verhaftet. Sie befinden sich zum Teil in Hausarrest, oder im Gefängnis. Zum Teil ist ihr Aufenthaltsort gänzlich unbekannt. Sie werden in der Regel einer Form von Gehirnwäsche unterzogen, um sie zum Eintritt in die regimehörige Patriotische Vereinigung zu bewegen und mit Rom zu brechen. Papst Benedikt XVI. hat die Mitgliedschaft für Katholiken in der Regierungsorganisation für „unvereinbar“ mit der katholischen Lehre erklärt.
Zu den Verhafteten der vergangenen Jahre gehört auch Bischof Yao Ling, der bald darauf gestorben ist. Verhaftete Priester wurden zu drei bis sieben Jahren Gefängnis verurteilt. Zu denen, deren Schicksal unbekannt ist, gehört Bischof Jacob Su Zhimin. Der Bischof von Baoding (Hebei) ist fast 82 Jahre alt. Am 8. Oktober 1997 verschleppte ihn die Polizei. Seither wurde weder bekannt, warum er verhaftet wurde, da nie Anklage gegen ihn erhoben wurde, noch fand eine Gerichtsverhandlung statt. Abgesehen von kurzen Momenten, zuletzt soll er in einem Krankenhaus erkannt worden sein – umgeben von zahlreichen Polizisten -, fehlt von ihm jede Spur. Katholische Untergrundkreise gehen davon aus, daß sich Bischof Zhimin weigert, sich dem Regime zu unterwerfen und man ihn bis zu seinem Tod gefangenhalten will.
Ebenso jede Spur fehlt von Bischof Cosmas Shi Enxiang von Yixian (Hebei). Er wurde am 13. April 2001 verhaftet. Von ihm gibt es seither keinerlei Nachricht. Die katholische Nachrichtenagentur Asianews startete vor einiger Zeit eine internationale Kampagne für die Befreiung des Bischofs. Die staatliche Behörden erteilen jedoch keine Aukunft über ihn, als würde er nicht existieren.
Die Provinz Hebei ist eines der Zentren der katholischen Untergrundkirche. Dort sind rund 120 Untergrundpriester tätig. In den vergangenen 20 Jahren wurden laut Angaben von Asianews mindestens 20 Priester verhaftet, zum Teil gefoltert oder massivem Druck ausgesetzt, um sie dazu zu bringen, sich offiziell regstrieren zu lassen und dem Regime unterzuordnen.
Text: Asianews/Giuseppe Nardi
Bild: Asianews