(Kairo) Die Muslimbrüder Ägyptens verzichten auf ihren Bart, um unerkannt zu bleiben. Am Mittwoch wurden Safwat el-Hegazy und Ali Mourad, zwei führende Muslimbrüder beim Fluchtversuch ins Ausland verhaftet. El-Hegazy hatte sich den Bart abrasiert und trug bei der Festnahme einen Niqab, eine islamische Ganzkörperverschleierung für Frauen. Er wurde bei Siwa nahe der libyschen Grenze verhaftet. Mourad war ebenso bartlos und trug westliche Kleidung. Er versuchte zum Zeitpunkt seiner Festnahme, mit einem Direktflug nach Rom zu gelangen.
Seit 19. August werden in Ägypten Schlag auf Schlag die führenden Köpfe der entmachteten Muslimbruderschaft verhaftet. Den Auftakt machte ihr oberster Führer Mohammed Badie. Seine Verhaftung löste eine Fluchtwelle unter nachgeordneten Führern aus. Auffällig ist deren Bereitschaft, den Bart abzurasieren, westliche Kleidung zu tragen oder sogar in Frauenkostümierung zu schlüpfen. Der Bart und typisch islamische Kleidung waren seit der legalen Zulassung der Muslimbruderschaft in Ägypten immer mehr zum eindeutigen und gewollten Erkennungszeichen für die Mitgliedschaft in der Bruderschaft geworden.
Vor wenigen Tagen erließ ein angesehenen ägyptischer Imam, Mouahmmad Abdulmaksoud, eine Fatwa, die es Moslems erlaubt, sich den Bart abzurasieren, “um die Polizeikontrollen zu täuschen und ungestört zu den Pro-Mursi-Kundgebungen zu gelangen“.
In der islamischen Welt galt die Bartpflicht zu allen Zeiten als besonders Religionsmerkmal. Seit Jahrzehnten wird sie vor allem von radikalen islamistischen Gruppen gefördert und gefordert. In Ägypten, einem Land mit traditioneller religiöser Vielfalt und begrenzter historischer Tendenz zu radikalen islamischen Strömungen, ist der islamische Bart ein eindeutiges Erkennungszeichen für Angehörige islamistischer Gruppen. Erst im Januar hatte der Großmufti von Kairo, Ali Gomaa, nach einem monatelangen, hitzig geführten Streit erklärt, daß die bloße Entscheidung sich zu rasieren, noch nichts darüber sage, ob der Betreffende die Scharia beachte oder nicht.
Seit Ausbruch der Zusammenstöße zwischen Muslimbrüdern und Polizei und Armee gilt der Bart als Unterscheidungsmerkmal zwischen den Fronten. Durch das Abrasieren der Bärte, haben die Islamisten ein leichtes Mittel in der Hand, den Frontverlauf unkenntlicher zu machen. Damit haben einige Anführer der Muslimbruderschaft bereits begonnen.
Text: Asianews/Giuseppe Nardi
Bild: Asianews
Die Muslimbrüder handeln ganz gemäss den islamischen Doktrien der „taqiyya“, der Täuschung !
Raymond Ibrahim, assoziierter Direktor des MEF (Middle East Forum) und Autor von „The Al Qaeda Reader“ beschreibt die islamische Täuschungstaktik so:
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„Die Doktrin der taqiyya
Was sagt nun die islamische Doktrin über Krieg, Frieden, Vertragsabschlüsse und Diplomatie?
Oder etwas anders formuliert: Wie sollen sich Muslime Ungläubigen gegenüber verhalten, wenn es um die Durchsetzung ihrer Interessen im „Hause des Krieges“ (dar al-harb) geht?
Das islamische Dogma hat dafür, basierend auf Koran und sunnah eine spezielle Technik entwickelt: taqiyya
(Täuschung / Verschleierung / Blendwerk).
taqiyya wird oft beschönigend „religiöse Verhüllung“ genannt, obgleich sie in Tat und Wahrheit einfach „muslimische Täuschung der Ungläubigen†bedeutet. Laut dem verbindlichen arabischen Text Al-Taqiyya fi Al-Islam ist „Taqiyya von grundsätzlicher Bedeutung im Islam. Fast jede islamische Sekte stimmt mit dieser Taktik überein und praktiziert sie. Wir können sogar so weit gehen und sagen, daß die Anwendung von Taqiyya im Islam ein allgemeiner Trend ist und daß die paar Splittergruppen, welche davon absehen vom Durchschnitt abweichen … Taqiyya ist in der heutigen Zeit weit verbreitet, speziell in der islamischen Politik.“
[.…]
„Eine weitere Ausführung zu diesem Vers aus der Exegese (Tafsir) von al-Tabari (†923), welche die standardisierte und autoritative Referenz für die gesamte muslimische Welt darstellt lautet:
„Wenn ihr (Muslime) unter der Autorität der Ungläubigen steht und ihr Angst um euch habt, so verhaltet euch ihnen gegenüber mit eurer Zunge loyal währenddessen ihr innere Feindschaft pflegen sollt. … Allah hat den Gläubigen verboten, daß sie anstatt mit ihren Glaubensgenossen mit den Ungläubigen auf vertrauten Fuße stehen und freundschaftliche Beziehungen pflegen – ausgenommen wenn letztere ihnen an Autorität überlegen sind. In einem solchen Fall laßt die Gläubigen freundlich gegenüber den Ungläubigen erscheinen.“
Ebenfalls zu Sure 3, Vers 28 schreibt Ibn Kathir (†1373), al Tabaris rangnächster Gelehrter, folgendes:
Wer immer zu gegebener Zeit und an beliebigem Ort das Böse der Ungläubigen fürchtet, darf sich durch äußere Verstellung schützen“
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