Die ganz normale Christenverfolgung: Das Kreuz mit dem Kreuz – Beispiel Schweiz


Beanstandetes Kreuz in Schweizer Fahne. Rechts die Jakobinerfahne der Helvetischen Republik von 1798-1803 als die Schweiz von französichen Revolutionstruppen besetzt war.(Bern) Manch­mal genügt ein Kreuz auf dem Tri­kot einer Fuß­ball­na­tio­nal­mann­schaft, um Pro­ble­me zu erzeu­gen, so gesche­hen in Schweiz, um genau zu sein, im Ort Rogg­wil. Die Geschich­te einer „ganz gewöhn­li­chen Chri­sten­ver­fol­gung“, liegt zwar schon eini­ge Jah­re zurück, ver­dient aber den­noch einer Auf­fri­schung. Das Stich­wort „Chri­sten­ver­fol­gung“ ist ganz unab­hän­gig von den Beweg­grün­de des „Haupt­ak­teurs“ zutref­fend, da sich die Maß­nah­me gegen das Kreuz als Sym­bol rich­te­te. Und damit nach Rogg­wil im Schwei­zer Kan­ton Bern.

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Ein zwölf­jäh­ri­ger Jun­ge spielt gekonnt mit sei­nem Fuß­ball, wie es Jun­gen in die­sem Alter eben ger­ne tun. Da paßt noch ein gan­zes Fuß­ball­sta­di­um in ein Kin­der­zim­mer. Auch in der Nähe von Bern. Dani­el K., der Name ist erfun­den nicht aber die Geschich­te, zieht an jenem Mor­gen, es war im Okto­ber 2006 das offi­zi­el­le Leib­chen der Schwei­zer Natio­nal­mann­schaft an. Um genau zu sein, war es das Tri­kot von Natio­nal­spie­ler Alex­an­der Frei mit der Num­mer Neun, sei­nem Sport­idol. Der Vater bringt Dani­el zur Schule.

Fried­rich genannt Fre­dy Lind­eg­ger, Vor­sit­zen­der der Schul­kom­mis­si­on von Rogg­wil und Gemein­de­rat der gut­mensch­li­chen Bür­ger­li­ste Akzänt, bestraft Dani­el für sei­ne Klei­dung. Nicht etwa, weil ein Fuß­ballleib­chen als unpas­send emp­fun­den wor­den wäre. Am Tag davor hat­te Rolf, ein Mit­schü­ler von Dani­el das Tri­kot der bra­si­lia­ni­schen Natio­nal­mann­schaft getra­gen. Unbe­an­stan­det. Das Ver­ge­hen Dani­els war, das Tri­kot der Schwei­zer Natio­nal­mann­schaft zu tra­gen, denn das zeigt ein Kreuz.

Das Kreuz stammt aus der Schwei­zer Fah­ne: wei­ßes Kreuz auf rotem Grund. In der Heral­dik lau­tet das Wap­pen: sil­ber­nes grie­chi­sches Kreuz auf rotem Schild. Das Pro­blem des Herrn Fried­rich genannt Fre­dy Lind­eg­ger war weder die Schwei­zer Natio­nal­mann­schaft und nicht ein­mal die Schwei­zer Fah­ne oder das Schwei­zer Staats­wap­pen. Sein Pro­blem war das Kreuz als reli­giö­ses Sym­bol. Laut der von Fre­dy Lind­eg­ger ver­foch­te­nen Schul­ord­nung gilt das Kreuz als „pro­vo­zie­ren­des“ Sym­bol. Zur Recht­fer­ti­gung sei­ner Straf­maß­nah­me gegen Dani­el erklär­te der Vor­sit­zen­de der Schul­kom­mis­si­on: „Wir tole­rie­ren kei­ne pro­vo­zie­ren­de Klei­dung, und das gilt für alle.“ Das Leib­chen der eige­nen Natio­nal­mann­schaft, viel­leicht auch das Zei­gen der eige­nen Fah­ne und des eige­nen Staats­wap­pens eine „Pro­vo­ka­ti­on“? Wegen des Kreuzes.

In der Schul­ord­nung von Rogg­wil, sie gilt nach wie vor, wird im Kapi­tel „Sozia­les Kli­ma“ wird „kon­se­quen­te Ableh­nung“ von „Gewalt, Ras­sis­mus, Tra­gen von Waf­fen und pro­vo­zie­ren­der Klei­dung“ gefor­dert. Das Tra­gen eines Klei­dungs­stücks, das ein Kreuz zeigt, und sei es das Leib­chen der Natio­nal­mann­schaft, gilt als „pro­vo­zie­ren­de Klei­dung“ und wird in einen Topf mit „Gewalt, Ras­sis­mus, Tra­gen von Waf­fen“ gewor­fen. Natür­lich alles ein „Miß­ver­ständ­nis“, wie die Ober­stu­fen­schu­le Rogg­wil nach­träg­lich erklär­te. Es gehe, dar­in sei­en sich die Lehr­kräf­te einig, um eine „all­ge­mei­ne Sen­si­bi­li­sie­rung der Schü­le­rin­nen und Schü­ler auf eine mög­li­che Wir­kung von spe­zi­el­ler Klei­dung im sozia­len Kontext“.

Die gut­mensch­li­che Kreuz-Ver­ach­tung nahm 2011 dann ja auch Ivica Petru­sic vom Schwei­zer Aus­län­der­ver­ein second@s Plus zum Anlaß, den Vor­schlag zu machen, die Schwei­zer Fah­ne mit dem Kreuz durch die jako­bi­ni­sche Fah­ne der Hel­ve­ti­schen Repu­blik zu erset­zen, die von 1798–1803 galt, als die Schweiz von fran­zö­si­schen Trup­pen besetzt und zum Satel­li­ten­staat des revo­lu­tio­nä­ren Frank­reichs degra­diert war. Die „neu­tra­le“ Tri­ko­lo­re der Jako­bi­ner sei „akzep­ta­bler“ und wür­de die „Gefüh­le“ der Nicht-Chri­sten berück­sich­ti­gen, war sich Aus­län­der­ver­tre­ter Petru­sic sicher. Soweit lie­ßen es die Schwei­zer dann doch nicht kommen.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Wiko­com­mons Montage

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1 Kommentar

  1. In die­ser Geschich­te befin­det sich ein (ent­schei­den­der) Fehler:

    „Fried­rich genannt Fre­dy Lind­eg­ger, Vor­sit­zen­der der Schul­kom­mis­si­on von Rogg­wil und Gemein­de­rat der gut­mensch­li­chen Bür­ger­li­ste Akzänt, bestraft Dani­el für sei­ne Klei­dung. Nicht etwa, weil ein Fuß­ballleib­chen als unpas­send emp­fun­den wor­den wäre. Am Tag davor hat­te Rolf, ein Mit­schü­ler von Dani­el das Tri­kot der bra­si­lia­ni­schen Natio­nal­mann­schaft getra­gen. Unbe­an­stan­det. Das Ver­ge­hen Dani­els war, das Tri­kot der Schwei­zer Natio­nal­mann­schaft zu tra­gen, denn das zeigt ein Kreuz.“

    Das bra­si­lia­ni­sche Tri­kot zeigt eben­falls ein Kreuz: http://​www​.tri​kot​-shop​24​.de/​b​r​a​s​i​l​i​e​n​-​t​r​i​k​o​t​.​h​tml

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