(Rio de Janeiro) Fly, den die Organisatoren des Weltjugendtages 2013 in Rio de Janeiro als Choreographen engagierten, posierte bereits mehrfach nackt für Homo-Zeitschriften. Auf ihn geht der Flash Mob zurück, bei dem auf Anweisungen der Choreographie die Bischöfe auf der Bühne tanzten und die bekannten umstrittenen Bilder um die Welt gingen, mit denen die kirchliche Autorität der Lächerlichkeit preisgegeben wurde. Fly, seit 1986 Profi-Tänzer, gilt als anerkannter Choreograph und ist vor allem in Brasilien eine Bekanntheit in seinem Fach. Dennoch wirft die Tatsache einige Fragen auf.
„Jeder Mensch verdient Respekt, keine Frage. Eine Sache ist aber der Respekt, eine ganz andere der Palmwedel“, so Francisco de la Cigoña. Der Kirchenhistoriker und katholische Blogger meint damit, daß Hegen und Pflegen und Bevorzugung weit über das hinausgeht, was man Respekt nennt. „Ich persönlich zolle jedem Ersteres, selbstverständlich auch Homosexuellen. Von Zweiterem gibt es aber für jene, die zum Beispiel von Gay Prides kommen, wo manche in Bischofsgewändern oder sogar in Papstgewändern auftreten und die Kirche verspotten, nichts“, so de la Cigoña.
„Unter Hunderten von fähigen Choreographen mußte man ausgerechnet diesen auswählen?“, fragt der spanische Historiker. „Müssen nun in der Kirche wirklich alle Riccas an die Macht gelangen? Haben sie eine Lobby oder nicht?
Die Nachricht finde ich besorgniserregend. Und die Bischöfe stehen noch dümmer da, als sie ohnehin schon dastanden“, so de la Cigoña und meinte damit die Flash Mob-Selbsterniedrigung, die sie nach den Anweisungen der beiden Choreographen Fly und Glaucia zum Song Francisco tanzten, dem Weltjugendtagslied zu Ehren des neuen Papstes.
In der extatischen Verzückung einer Weltjugendtagsteilnehmerin, die für den katholischen Sender Radio Horeb von der Copacabana berichtete, war alles „cool“ und ein „ganz tolles Gefühl!“. Konkret klang das so (gefunden auf der Internetseite des Senders):
Also, wo waren wir stehen geblieben… ahja, bei der Vigil gestern. Es war einfach nur mega! 2 Millionen (oder mehr) junge Leute am Strand der Copacabana… alle warten auf den Papst… um die Wartezeit zu verkürzen haben wir fleißig den flashmob für Papa Francesco geübt. Das war echt der Hit! Das Lied ging total ins Ohr und die Bewegungen waren mit der Zeit auch in Herz und Blut übergegangen. Die meisten saßen schon auf ihren Schlafplätzen, waren am Pilgerpaket verspeisen usw. – doch wenn über Lautsprecher das Wort „FLASHMOB“ ertönte, sprangen alle hoch und machten sich bereit für den gemeinsamen „Papa-Tanz“! Leute, das war sooooooooooo genial! Und am genialsten war, als die Animateure abends auch die – auf der Bühne wartenden – Bischöfe eingeladen haben, den Flashmob mitzumachen. Das war ein Bild für Götter, wie die Bischöfe da oben tanzten (auf unserer Facebook-Seite gibt’s ein Video davon!!!).
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Infovaticana