Benedikts Rücktritt: „Gott hat es mir gesagt“? – Medienente des „großen Unbekannten“


Benedikt-XVI.(Vati­kan) Die Nach­richt klingt in Inhalt und Form unglaub­wür­dig. Eini­ge Medi­en über­schla­gen sich mit der Nach­richt, Bene­dikt XVI. habe zur Begrün­dung sei­nes uner­war­te­ten Rück­tritts gesagt: „Gott hat es mir gesagt.“ So zumin­dest ver­brei­te­te jüngst die katho­li­sche Nach­rich­ten­agen­tur Zenit (ita­lie­ni­sche Redak­ti­on) eine Mel­dung, die allem Anschein nach gar kei­ne ist.
„Gott hat es mir gesagt“, mit die­sen Wor­ten also habe Bene­dikt XVI. sei­nen Ent­schluß, am 28. Febru­ar 2013 zurück­zu­tre­ten, begrün­det. Der unge­wöhn­li­che Schritt beschäf­tigt nach wie vor ein­fa­che Gläu­bi­ge wie höch­ste Kir­chen­ver­tre­ter. Ein denk­wür­di­ger Tag, an dem augen­schein­lich grund­los das auf Lebens­zeit gewähl­te katho­li­sche Kir­chen­ober­haupt mit einem unhi­sto­ri­schen Akt auf sein weit über die mate­ri­el­le Welt hin­aus­grei­fen­des Amt ver­zich­te­te. Am Tag, an dem Bene­dikt XVI. sei­nen Schritt ankün­dig­te, gin­gen über dem Vati­kan mon­s­un­ar­ti­ge Regen­fäl­le nie­der und ein Blitz schlug in die Kup­pel des Peters­doms ein. Das wer­de wohl öfter gesche­hen, heißt es seit­her aus vie­len Mun­den, wenn die Rede auf das Natur­er­eig­nis kommt. Bele­gen kann das aller­dings nie­mand. Doku­men­tiert ist das dra­ma­ti­sche Phä­no­men nur für eben jenen Tag.

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Seit dem 28. Febru­ar gibt es ein neu­es, untrüg­li­ches Erken­nungs­merk­mal für Pro­gres­si­ve in der Kir­che. Wenn sie auf Bene­dikt XVI. zu spre­chen kom­men, loben sie ein­zig, dies aber mit Ver­ve sei­nen „Mut“ zum Rücktritt.

Seit der Wahl des neu­en Pap­stes und der völ­lig aty­pi­schen Situa­ti­on eines noch leben­den Vor­gän­gers bemüht sich der Vati­kan, eine mög­lichst naht­lo­se Kon­ti­nui­tät zwi­schen bei­den Pon­ti­fi­ka­ten zu beto­nen. Das hat natür­lich sei­ne selbst­ver­ständ­li­che Berech­ti­gung. In der Kir­che weiß man jedoch genau, daß eine Papst­wahl eine Rich­tungs­wahl ist. In den lan­gen Jahr­hun­der­ten, in denen fest­stand, daß ein Ita­lie­ner Papst wird und die­ser mit größ­ter Wahr­schein­lich­keit ent­we­der der Erz­bi­schof von Mai­land oder der Patri­arch von Vene­dig ist, war den Men­schen bewußt, daß jedes Kon­kla­ve eine Rich­tungs­ent­schei­dung bedeu­tet. Und man wuß­te, wofür der eine oder ande­re Kir­chen­fürst steht, etwa daß Kar­di­nal Siri, Kar­di­nal Ron­cal­li oder Kar­di­nal Mon­ti­ni nicht belie­big aus­tausch­ba­re Gestal­ten waren.

2013 kamen zwei Fak­to­ren hin­zu, die seit­her für eine gewis­se Ver­un­si­che­rung sor­gen: ein­mal der bei­spiel­lo­se Rück­tritt Bene­dikts XVI., bei­spiel­los weil er einem Ver­gleich mit den bei­den ein­zi­gen Rück­trit­ten eines Pap­stes in der Geschich­te nicht stand­hält; dann aber auch die Wahl eines Pap­stes aus einem fer­nen Land. Dabei ist nicht etwa die Ent­fer­nung aus­schlag­ge­bend, son­dern der Umstand, daß selbst nach meh­re­ren Mona­ten des neu­en Pon­ti­fi­kats nicht genau erkenn­bar ist, wes­halb und war­um die Wahl der Kar­di­nä­le in der Six­ti­ni­schen Kapel­le aus­ge­rech­net auf den Erz­bi­schof des latein­ame­ri­ka­ni­schen Lan­des fiel.

Die­se „Unsi­cher­hei­ten“ för­dern offen­sicht­lich die Bemü­hun­gen, die „Erklä­rungs­lücken“ zu schlie­ßen. Die bei­den Päp­ste wer­den absicht­lich zusam­men ins Bild gerückt, wie beim mit media­lem Maxi­ma­lis­mus auf­be­rei­te­ten ersten Besuch von Papst Fran­zis­kus bei sei­nem Vor­gän­ger Bene­dikt XVI. auf Castel Gan­dol­fo. Die Behaup­tung, zwi­schen die bei­den Päp­ste pas­se kein Blatt Papier, wur­de bereits zum geflü­gel­ten, wenn auch ange­zwei­fel­ten Wort.

Ein „Unbekannter“ enthüllt die „wahren Hintergründe“

In die Kate­go­rie die­ser „Bemü­hun­gen“ fällt offen­sicht­lich auch die neue­ste Nach­richt, um den Rück­tritt Bene­dikts XVI. zu erklä­ren und damit Ver­un­si­che­run­gen zu besei­ti­gen. Die Rekon­struk­ti­on einer Nachricht:
Eine unbe­kann­te Per­son, die anonym blei­ben will, habe Papst Bene­dikt XVI. besu­chen dür­fen. Und die­ser per­fek­te Unbe­kann­te ver­brei­te­te die Nach­richt, Bene­dikt XVI. habe ihm anver­traut, daß Gott selbst ihm „gesagt“ habe, zurück­zu­tre­ten. Auch der Nach­rich­ten­agen­tur Zenit kam die Sache zu Ohren und trotz der dürf­ti­gen Quel­len­la­ge posaun­te sie die „Nach­richt“ in die Welt hin­aus. Schwei­gen wäre auch eine Opti­on gewesen.

Die Zenit-Mel­dung läßt die sicher gut gemein­te Absicht erken­nen, wenn es heißt: „Fast sechs Mona­te nach der Ankün­di­gung, die die Welt erschüt­ter­te, gibt die Ent­schei­dung Ratz­in­gers, im Ver­bor­ge­nen zu leben, noch immer zu den­ken und wirft Fra­gen auf.“ Es ist die Suche nach Ant­wor­ten, die nicht nur die Jour­na­li­sten von Zenit bewegt.

Da Bene­dikt XVI. im Klo­ster Mater Eccle­siae nur aus­ge­spro­chen sel­ten Besuch emp­fängt, wäre ein sol­cher kaum unbe­merkt geblie­ben. Der deut­sche Psych­ia­ter Man­fred Lütz hat­te das Pri­vi­leg, vom eme­ri­tier­ten Papst emp­fan­gen zu wer­den. Lütz tat dies anschlie­ßend in den Medi­en auch ent­spre­chend kund. Damit zum gro­ßen Unbe­kann­ten der Zenit-Mel­dung: Wer wür­de so ange­mes­sen dis­kret han­deln, daß er auf jede media­le Auf­merk­sam­keit ver­zich­tet, um aber gleich­zei­tig ein­ge­hüllt in die Anony­mi­tät Inhal­te des Gesprächs mit Bene­dikt XVI. an die Medi­en weiterzugeben?

Zenit weiß zu berich­ten, daß der sol­cher­ma­ßen gesprä­chi­ge Unbe­kann­te von Bene­dikt XVI. nichts gehört habe, was irgend­wie als „Wor­te des ande­ren Pap­stes“ auf der Kir­che und dem amtie­ren­den Papst lasten könn­te. „Er kom­men­tiert nicht, ent­hüllt kei­ne Geheim­nis­se, läßt sich kei­ne Erklä­run­gen ent­locken“. Man fragt sich: Was bit­te hat sich der „gro­ße Unbe­kann­te“ denn erwar­tet, der angeb­lich das Pri­vi­leg hat­te, einen so gro­ßen Papst in sei­nem selbst­ge­wähl­ten inne­ren Exil zu besu­chen? Wenn es die­sen Anony­mus über­haupt geben soll­te, wüß­te man nun, was er mit ihm anver­trau­ten „Geheim­nis­sen“ getan hät­te. Er hät­te sie, anonym, sofort dem näch­sten Jour­na­li­sten ver­ra­ten. Man staunt zurecht über man­che Meldungen.

Erfolgt Kontinuität durch Taten, dann muß man sie nicht herbeireden

Den Grund, wes­halb die „Nach­richt“ zu den Medi­en gelang­te, dürf­te man nicht lan­ge suchen müs­sen. Sie will auf bei­de Unsi­cher­heits­fak­to­ren des Papst-Rück­tritts und der Papst-Wahl des Jah­res 2013 Ant­wort geben und das gleich mit einem Schlag. Bene­dikt XVI. „beob­ach­tet höchst zufrie­den das Wun­der­ba­re, das der Hei­li­ge Geist mit sei­nem Nach­fol­ger macht, oder er spricht über sich, so als wäre die­se Ent­schei­dung, zurück­zu­tre­ten von Gott inspi­riert wor­den“. Da wären wir wie­der: „Gott hat es mir gesagt“. Immer­hin habe das ehe­ma­li­ge Kir­chen­ober­haupt, so der Unbe­kann­te wei­ter, sofort „prä­zi­siert“, „nicht irgend­ei­ne Form von Erschei­nung oder ein ähn­li­ches Phä­no­men“ gehabt zu haben. Es habe sich viel­mehr um eine „mysti­sche Erfah­rung“ gehan­delt, die in ihm den „abso­lu­ten Wunsch“ geweckt habe, ganz allein mit Gott zu blei­ben. Soweit der Unbe­kann­te. Doch der Brücken­schlag zum neu­en Papst scheint damit noch nicht per­fekt. Des­halb wuß­te der geschwät­zi­ge Namen­lo­se, der so sehr dar­auf bedacht ist, sei­ne Anony­mi­tät zu wah­ren, aber gleich­zei­tig unbe­dingt will, daß sei­ne „Bot­schaft“ bekannt wird, noch mehr zu berich­ten: Je mehr Bene­dikt XVI. das „Cha­ris­ma“ sei­nes Nach­fol­gers Fran­zis­kus beob­ach­te, desto mehr ver­ste­he er, daß sei­ne Ent­schei­dung zurück­zu­tre­ten, der „Wil­le Got­tes“ war.

Die Beschei­den­heit ehrt Bene­dikt XVI. Dafür hät­te es kei­nes wei­te­ren Bewei­ses bedurft. Wie gesagt, Pro­gres­si­ve erkennt man untrüg­lich dar­an, mit wel­chem Eifer und hin­ge­bungs­vol­ler Inbrunst sie ein Lob­lied – wie im kon­kre­ten Fall – auf den Rück­tritt des deut­schen Pap­stes sin­gen. Anson­sten fällt ihnen übri­gens, zu Bene­dikt XVI. befragt, recht wenig ein.

Die Quint­essenz der neu­en Nach­richt ist die Bekräf­ti­gung der alten: Es paßt kein Blatt zwi­schen die bei­den Päp­ste. Eine Aus­sa­ge, die von Fra­ge­zei­chen umringt ist. Und je mehr Fra­ge­zei­chen auf­tre­ten, desto mehr „Gesten der Gemein­sam­keit“ wer­den pro­du­ziert. „Kon­ti­nui­tät“ aber kann Papst Fran­zis­kus durch sei­ne Ent­schei­dun­gen und Aus­sa­gen her­stel­len. Letzt­lich nur er und nicht anony­me Erzähler.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Asianews

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80 Kommentare

  1. Dan­ke dafür, und dan­ke dass wenig­stens katho​li​sches​.info den Mut hat, die Fra­gen die sich jedem auf­drän­gen, zu artikulieren.

  2. Eine Bemer­kung zu einem „Neben­the­ma“ des Artikels:
    Das Kli­ma in Mit­tel­ita­li­en ist so, dass es dort oft zu Win­ter­ge­wit­tern kommt, auch z.B. wenn Febru­ar ist. Der Peters­dom ist das expo­nier­te­ste Gebäu­de weit und breit. Da gibt es öfter Blitzeinschläge.
    Dass nur aus­ge­rech­net die­ser eine Blitz­schlag im Bild doku­men­tiert ist, liegt wohl dar­an, dass sich an „nor­ma­len“ Tagen kei­ne Heer­scha­ren von Jour­na­li­sten und Berufs­fo­to­gra­fen auf dem Peters­platz auf­hal­ten, und schon gar nicht bei Schlechtwetter.

    • Dar­aus kann man dann schlie­ßen, dass der Hei­li­ge Geist, die 3. göttl­li­che Per­son, weder etwas mit dem Rück­tritt von Bene­dikt noch mit der Wahl des neu­en­Pap­stes zu tun hat, und wohl auch nicht mit der Ein­be­ru­fung des 2. Vati­can­ums, wor­auf sich Johan­nes XXI. aller­dings beru­fen hat.
      Dass aber zwi­schen Bene­dikt und Fran­zis­kus mehr als nur ein Blatt Papier passt, das kann wohl jedes Kind erken­nen. Es sind gan­ze Akten­ord­ner, die dazwi­schen passen!

      • Nein, das kann man dar­aus nicht schlie­ßen. Man kann dar­aus nur schlie­ßen, dass am 11. Febru­ar in Rom schlech­tes Wet­ter war.

      • Schatz­grä­ber,
        weder ist das 2. Vati­ka­ni­sche Kon­zil eine Räu­ber­syn­ode, noch ist es ein unan­tast­ba­res Superkonzil.
        Es ist ein Pasto­ral­kon­zil, auf dem viel Wah­res und Rich­ti­ges gesagt wur­de (ein­fach mal lesen!), das aber in bestimm­ten Punk­ten kor­ri­giert wer­den muss.
        Es stimmt nicht, wie vie­le Tra­di­tio­na­li­sten mei­nen, dass alle öku­me­ni­schen Kon­zi­li­en dog­ma­tisch waren.
        Die ori­en­ta­li­sche Kir­che etwa grün­det ihre Ver­fas­sung und ihr Kir­chen­recht voll­stän­dig auf die Beschlüs­se der alt­kirch­li­chen Öku­me­ni­schen Kon­zi­li­en (1. Jt.), die eben nicht nur dog­ma­tisch waren, son­dern auch Fra­gen des Kul­tes, der Moral, der Dis­zi­plin, der Pasto­ral umfass­ten (viel zu wenig bekannt im Westen. Wer liest schon in den Akten der Öku­me­ni­schen Kon­zi­le 1 bis 8?).
        Aber auch jene alten Kon­zi­li­en waren nicht unan­tast­bar. Es gab ein­zel­ne Cano­nes, die die jewei­li­gen Päp­ste nicht aner­kann­ten, und es gibt Cano­nes, die sich schlicht über­lebt haben dürf­ten. Zum Bei­spiel for­dert der Kanon eines öku­me­ni­schen Kon­zils, dass sich Chri­sten nicht von jüdi­schen Ärz­ten behan­deln las­sen dürfen…
        Wir brau­chen eine unbe­fan­ge­ne, gelas­se­ne Hal­tung zu Vati­ka­num 2. Es war ein ord­nungs­ge­mäß zustan­de­ge­kom­me­nes Kon­zil der Kir­che, aber es hat kei­ne Unfehl­bar­keit – die es ja auch nir­gends in Anspruch nahm, und es kann und wird kor­ri­giert werden!

  3. Die­se Infor­ma­ti­on wur­de von der Des­in­for­ma­ti­ons-Abtei­lung eines inter­es­sier­ten Geheim­dien­stes gezielt lan­ciert. Anders kann ich sie mir nicht erklären.

    • Im Stil ähnelt die­se Mel­dung jener Mel­dung nach der Grün­don­ners­tags­mes­se, als ein anonym blei­ben wol­len­der, gut infor­mier­ter, hoch­ran­gi­ger Mit­ar­bei­ter des Vati­kans an kath​.net ver­lau­ten ließ, dass S. H. nicht, wie in ita­lie­ni­schen Medi­en u. auf der Web­site der Erz­diöz. Wien zu lesen war, die hei­li­ge Kom­mu­ni­on den anwe­sen­den Mus­li­mIn­nen aus­ge­teilt habe. Als wäre es kei­ne Ehren­sa­che, mit sei­nem Namen für den Hei­li­gen Vater ein­zu­ste­hen, um ihn vor einem unge­rech­ten Vor­wurf zu schützen!
      Es ist ein Jam­mer, wie­viel Ver­wir­rung in der Kir­che seit jenem 11. Febr. 2013 herrscht.
      Wenn ich dar­über nach­den­ke, kann ich sie nicht allein S.H. Fran­zis­kus zuschrei­ben – wenn­gleich zuzu­ge­ben ist, dass er eine ver­wir­ren­de Art hat.
      Die Ver­wir­rung kommt haupt­säch­lich von den Kräf­ten, die hin­ter den Kulis­sen die Fäden zie­hen (die böse Sek­te im Vati­kan) u. denen wahr­scheinl. auch das Sze­na­rio mit den zwei Päp­sten zu ver­dan­ken ist, des­sen Zeu­gen wir sind.
      Immer wenn es in der katho­li­schen Kir­che zwei akti­ve Päp­ste gab, war einer von ihnen ein Gegen­papst. Es gibt Fäl­le, in denen die Kir­chen­ge­schichts­schrei­bung nicht ein­mal 100%ig sicher ist, wer der ech­te und wer der Gegen­papst war.
      Vor acht Tagen fei­er­ten wir das Fest des hl. Gegen­pap­stes u. Mär­ty­rers Hippolyt.
      Ande­rer­seits: viel­leicht wis­sen wir ein­fach zu wenig. Es ist anzu­neh­men, dass der Hl. Stuhl viel bes­ser infor­miert ist als wir. Mei­nen wir im Ernst, dort wüss­te man (die treu­en Män­ner) nicht, was die Stun­de geschla­gen hat?
      Neh­men wir an, es käme zu einer welt­wei­ten Ver­fol­gung der kathol. Kir­che (wie es in der Hei­li­gen Schrift u. in vie­len Pro­phe­zei­un­gen ange­sagt ist u. wie man es sich aus­rech­nen kann, wenn man mit wachem Ver­stand die inter­na­tio­na­le Poli­tik ver­folgt): wäre dann eine gewis­se Dezen­tra­li­sie­rung der Kir­che nicht von Vor­teil für das Über­le­ben der Kir­che Chri­sti? Wäre es dann nicht not­wen­dig, statt ein­fach zuzu­war­ten, die Auf­lö­sung der sicht­ba­ren Kir­che recht­zei­tig sozu­sa­gen in geord­ne­te Bah­nen zu leiten?
      Es ist ambivalent,

  4. Die Mel­dung wird auch von Radio Vati­can gebracht (am 21.8. 11 Uhr 21).

    Gleich­zei­tig mel­den sie, daß Bene­dikt die Ein­la­dung nach Castel Gan­dol­fo erhal­ten habe von Papst Fran­zis­kus. Er habe jedoch abge­lehnt, da er im Ver­bor­ge­nen leben wol­le. Den­noch – und das ist das ver­stö­ren­de sowohl als auch bei ihm – sei er am Son­natg für drei Stun­den hingefahren.

    • Viel­leicht hat­te Sei­ne Hei­lig­keit eine Kri­se und brauch­te drin­gend jeman­den, zu dem er Ver­trau­en hat, um sich auszusprechen.
      Viel­leicht liest S. H. Fran­zis­kus hier mit und war ver­stört über die Gedan­ken, die wir uns machen über ihn und die hei­li­ge Kirche.
      Und dann ist Papst em. Bene­dikt eben doch für drei Stun­den hingefahren.
      Auch Stell­ver­tre­ter Chri­sti sind nur Menschen.
      Beten wir viel für sie!

  5. Um eines bit­te ich alle instän­dig … bei die­ser Sache den Hei­li­gen Geist aus dem Spiel zu lassen.

    Weder beim Rück­tritt Bene­dikt XVI noch bei der Wahl des „neu­en (?) Pap­stes(?)“ oder bes­ser Bischofs von Rom war die­ser mei­ne­ser­ach­tens irgend­wo zugegen.

    Er hat schein­bar Urlaub gemacht …

    • Ich fin­de es hoch­gra­dig bedenk­lich, wenn ein end­li­cher und begrenz­ter Mensch behaup­ten möch­te, dass der Hei­li­ge Geist dort wir­ke und da nicht. Wir sind nicht die Schul­mei­ster Gottes!

  6. Ich glau­be dass die bei­den sehr ähn­lich sind, nur dass sich Papst Fran­zis­kus nicht als etwas ande­res ausgibt.

  7. Die Ente stammt von A.Tornielli ( Vati­ca­nist von La Stam­pa) und der Agen­tur Zenit, und stellt einen wei­te­ren Ver­such dar, die „Kein-Blatt-Papier“-These , die immer noch nicht von allen geglaubt wird, wei­ter­hin zu bekräf­ti­gen und zu unter­mau­ern, da muß Gott dann auch schon mal mitspielen.
    Daß die­ser Satz sicher so nie gefal­len ist- stört da weni­ger, weil man sich ja dar­auf ver­las­sen kann, daß der Eme­ri­tus sich gegen der­lei schwach­sin­ni­ge Behaup­tun­gen nicht weh­ren kann und wird. Da spielt es auch nicht die aller­klein­ste Rol­le, ob er für eini­ge Stun­den nach Castel Gan­dol­fo fährt oder nicht.
    Dan­ke für den sehr guten Artikel !

  8. „Um eines bit­te ich alle instän­dig … bei die­ser Sache den Hei­li­gen Geist aus dem Spiel zu lassen.“

    Das wäre sehr rat­sam. Denn es ist unvor­stell­bar das der „Hei­li­ge Geist“ sich für ein „Durch­ein­an­der“ aus­spricht. Zwei leben­de Päp­ste beschä­di­gen das ober­ste Hir­ten­amt. Die Fra­ge ist nur. Lobt die­se Welt die­ses merk­wür­di­ge Spiel?
    Per Mari­am ad Christum.

      • Lie­ber Vianney.
        Das wis­sen sie und ich. Aber wie sieht das die gro­ße Mas­se der Gläu­bi­gen? Bei­de sind im sel­ben Papst­ge­wand auf­ge­tre­ten und haben zusam­men gebe­tet. Es sind nicht alles stu­dier­te Theo­lo­gen und Bil­der setz­ten sich manch­mal fest und suggerieren.
        Per Mari­am ad Christum.

        • Doch, es gibt zwei Päpste:
          Einen Papst eme­ri­tus, der sein Amt nicht aus­übt, und einen regie­ren­den Papst.
          Bene­dikt wird immer noch mit „Hei­lig­keit“ ange­spro­chen (nicht mit Exzel­lenz oder ähnlich).
          War­um wohl hat die Kir­che eine sol­che Situa­ti­on tun­lichst immer vermieden?

      • Lie­ber Vianney
        Das wis­sen sie und ich. Aber was denkt der ein­fa­che Gläu­bi­ge, sie sind kei­ne stu­dier­ten Theo­lo­gen. Er hat die Bil­der gese­hen die um die Welt gin­gen. Zwei in der sel­ben wei­ßen Papst­klei­dung beten­de Päp­ste. Und wenn es nur im Unter­be­wußt­sein gespei­chert ist. Das nen­ne ich eine Sug­ge­sti­on. Das Papst­amt ist nicht mehr das was es vor­her war.
        Per Mari­am ad Christum.

  9. @Orlando furio­so
    „Die Ente stammt von A. Tornielli“
    Tor­ni­el­li gibt ZENIT als Quel­le an, so dass er damit behaup­tet, dass das Gan­ze nicht von ihm stammt. Aller­dings erstaunt, das er kei­nen Hauch von Zwei­fel an der Authen­ti­zi­tät erken­nen lässt. http://​vati​can​in​si​der​.lastam​pa​.it/​e​n​/​t​h​e​-​v​a​t​i​c​a​n​/​d​e​t​a​i​l​/​a​r​t​i​c​o​l​o​/​b​e​n​e​d​e​t​t​o​-​x​v​i​-​b​e​n​e​d​i​c​t​o​-​x​v​i​-​b​e​n​e​d​i​c​t​-​x​v​i​-​2​7​2​73/
    Auf http://​www​.zenit​.org/it konn­te ich die Mel­dung aller­dings nicht finden.

  10. Der hl. Kir­chen­va­ter Vin­cent von Lérins:
    -
    „Es gibt Päp­ste nach Got­tes Wil­len, sol­che die Gott dul­det und sol­che mit denen Er straft.“
    -

    Ich den­ke, dass obi­ges Zitat Eini­ges in sich beinhaltet.
    So besagt es denn nicht, dass auch nur ein Papst die Unfehl­bar­keit in Glau­bens- und Sit­ten­leh­re verliere.…
    „ex cathe­dra“ wal­tend war ein jeder Papst unfehl­bar und wird es auch bleiben.
    Die Unüber­wind­lich­keit der Hei­li­gen Mut­ter Kir­che ist Beleg dafür.

    Frei­lich ver­schiebt sich oft die nicht „ex cathe­dra“ Tätig­keit eines Pap­stes in Berei­che, die ein jeder Papst in völ­li­ger Frei­heit nach sei­ner Mei­nung aus­füh­ren kann.
    Und gera­de hier ist denn auch das Zitat anzusiedeln.

    Der­sel­be Hei­li­ge umriss auch sehr schön die Unver­än­der­lich­keit des wah­ren Glaubens:
    -
    „In eben jener katho­li­schen Kir­che selbst ist mit größ­ter Sorg­falt dafür zu sor­gen, dass wir hal­ten, was über­all, was immer, was von allen geglaubt wurde. 
    Denn das ist wirk­lich und wahr­haft katho­lisch, was, wie der Name und Grund der Sache erklä­ren, alle ins­ge­samt umfasst. 
    Aber die­se Regel wer­den wir befol­gen, wenn wir der Uni­ver­sa­li­tät, dem Alter, der Über­ein­stim­mung fol­gen. Wir fol­gen aber dem­ge­mäß der Uni­ver­sa­li­tät, wenn wir beken­nen, dass der eine Glau­be wahr ist, den die gesam­te Kir­che in der gan­zen Welt bekennt;
    dem Alter aber so, wenn wir in kei­ner Wei­se von den Mei­nun­gen abwei­chen, von denen fest­steht, dass unse­re hei­li­gen Vor­gän­ger und Väter sie ver­tre­ten haben;
    der Über­ein­stim­mung, in glei­cher Wei­se, wenn wir uns in jenem Alter­tum [gemeint ist die Zeit der Vor­gän­ger und Väter] den Defi­ni­tio­nen und Mei­nun­gen aller oder wenig­stens fast aller Prie­ster und Leh­rer halten. “
    -

    Es bleibt auch stets zu beden­ken, dass die Ewi­ge Wahr­heit Jesus Chri­stus ver­si­chert hat, dass Sein mysti­scher Leib, die Hei­li­ge Mut­ter Kir­che, nie­mals über­wun­den wer­de; nicht aber, dass sie nicht ange­gan­gen und ange­fein­det werde.…
    heu­te lei­der auch ver­mehrt inner­halb der Kirche.

    • Defen­dor: Ich fin­de es nicht gut, dass Sie das ordent­li­che Lehr­amt der Päp­ste so her­un­ter­spie­len. Machen Sie die Hei­lig­kei­ten damit nicht zu dum­men Jun­gen? Stel­len Sie sich einen Sohn vor, der sei­nem Vater nur folgt, wenn die­ser mit dem aller­größ­ten Pathos spricht und nor­ma­le Beleh­run­gen ein­fach ignoriert!

      • Ver­zei­hung – den Ein­wurf ver­ste­he ich über­haupt nicht? Wor­auf in Defen­dors Posting bezie­hen Sie sich denn?
        Defen­dor setzt sich ange­sichts einer inzwi­schen lan­gen Rei­he mate­ri­ell häre­ti­scher Päp­ste damit aus­ein­an­der, wie wir uns das noch erklä­ren kön­nen, wenn wir einer­seits glau­ben, dass die Leh­re der Kir­che nicht alle Nas­lang sich ins Gegen­teil ver­wan­deln kann und ande­rer­seits durch das ungu­te Wir­ken eini­ger Päp­ste aber fak­tisch genau dies pas­siert ist – wenn auch nicht „ex cathe­dra“, d.h. sie vor einer for­mel­len Häre­sie bis­lang bewahrt geblie­ben sind, was nach Defen­dors Argu­men­ta­ti­on offen­bar Hoff­nung gibt…
        Wir alle spü­ren, dass F. fähig sein könn­te, die­se letz­te Hür­de zu neh­men, wir haben Angst davor und haben gleich­zei­tig auch noch die unmög­li­che Situa­ti­on mit dem alten Papst vor Augen, der aus dubio­sen Grün­den mein­te, auf­hö­ren zu dür­fen mit dem Papst­amt, wäh­rend sein Nach­fol­ger erst mal auf­räu­men will mit dem „Kar­ne­val“ und dies ja auch nach Kräf­ten zur gro­ßen Freu­de der Kin­der die­ser Welt tut.
        Lie­ber Arrow, den­ken Sie nach – nicht irgend­ei­ner hier macht das ordent­li­che Lehr­amt zu einem Sand­ka­sten für dum­me Jun­gen. Lei­der, wirk­lich lei­der sind es unse­re bei­den „Päp­ste“, die – jeder auf sei­ne Wei­se – die­ses ordent­li­che Lehr­amt kon­ter­ka­riert haben…

  11. Die „vatik­an­treu­en“ Nach­rich­ten­ma­ga­zi­ne wie Radio Vati­kan (Pater Hagen­kord) , zdf Papst­ge­flü­ster etc. trau­en sich nicht, in irgend einer Form Papst Fran­zis­kus zu kri­ti­sie­ren!! Es ist undenk­bar, dass Papst em. Bene­dikt so etwas wie Visi­on oder Ein­ge­bung als sei­nen Rück­tritts­grund ange­ge­ben habe!! Sei­ne Intel­lek­tua­li­tät und sein Ratio­na­lis­mus wür­den solch einer Begrün­dung ent​ge​gen​ste​hen​.So ein „Schmarrn“.…..
    Wor­an ich aller­dings immer wie­der erin­nert wer­de, ist das wun­der­ba­re Schau­spiel in Auschwitz!!!Bei der tief berüh­ren­den Rede des ver­ehr­ten Pap­stes zeig­te sich ein Regen­bo­gen, das Zei­chen des Bun­des GOTTES mit den Menschen!!Der Blitz in den Peters­dom am Nach­mit­tag sei­nes Rück­trit­tes mag erklär­bar sein, aber darf gläu­bi­gen See­len auch zum Nach­den­ken gereichen.

    • Aller­dings immer­hin (spät, aber doch):

      http://www.domradio.de/themen/benedikt-xvi/2013–08-22/pater-hagenkord-ueber-mystische-erfahrungen

      Nur fra­ge ich mich: Hat Pater Hagen­kord, wenn er wirk­lich die­ser (ver­nünf­ti­gen) Mei­nung ist, war­um hat das deutsch­spra­chi­ge Radio Vati­kan die­sen Schwach­sinn gemel­det? Hat Hagen­kord – der ja letzt­end­lich als Chef­re­dak­teur für die Ver­öf­fent­li­chun­gen ver­ant­wort­lich ist – viel­leicht sei­ne beruf­li­che Sorg­falts­pflicht vernachlässigt?

    • „.. zdf Papst­ge­flü­ster etc. trau­en sich nicht, in irgend einer Form Papst Fran­zis­kus zu kritisieren“

      Sie trau­en sich noch nicht, weil ihnen dazu das „pla­cet“ von Kar­di­nal Leh­mann und ande­ren Strip­pen­zie­hern fehlt. Aber eine ent­spre­chen­de Dro­hung in Rich­tung Bischof von Rom wur­de ja bei der Leh­mann­schen Pres­se­kon­fe­renz mit­te Juli bereits aus­ge­spro­chen : wenn nicht bald Refor­men in der Kurie durch­ge­führt wer­den, wird es wohl medi­al unbe­que­mer für den Papst (vgl. Main­zer Bis­tums­nach­rich­ten Nr. 25 vom 17.07.2013). Die Anwe­sen­heit des Klas­sen­spre­chers vom Ler­chen­berg als media­ler Hans­wurst von Kadi­nal Leh­mann unter­strich das gan­ze Sze­na­rio sehr eindrucksvoll.

  12. Da fällt mir ein Spruch ein:
    „Kräht der Hahn hoch auf dem Mist
    ändert sich’s Wet­ter oder’s bleibt wie es ist!“
    Was wis­sen wir nun nach solch obsku­ren Nach­rich­ten mehr als zuvor?
    Dass etwas nicht stimmt, wis­sen eh alle. Die Welt froh­lockt, die katho­li­schen Pseu­do­kon­ser­va­ti­ven haben eine per­len­be­ding­te Jubel­star­re, und die Katho­li­ken (die ech­ten) wis­sen nach wie vor, dass hier etwas nicht stim­mig ist, ins­ge­samt, in der gan­zen unmög­li­chen 2‑Päp­ste-Situa­ti­on.
    Hier ist nichts weni­ger als Kon­ti­nui­tät. B. und F. kann man nicht mal in der­sel­ben Sphä­re so neben­ein­an­der stel­len, dass beur­teil­bar wäre, ob und wie­viel Papier zwi­schen sie passt. Sie gehö­ren schlicht ver­schie­de­nen Wel­ten an.

    • Sei­en Sie mir nicht böse, aber wir haben kei­ne zwei Päp­ste. Bene­dikt XVI. hat abge­dankt, er ist kir­chen­recht­lich gese­hen, ein ein­fa­cher eme­ri­tier­ter Bischof. Er dürf­te an einem Kon­zil teil­neh­men, mit­ab­stim­men, besitzt auch jen­seits der Lei­tung einer Diö­ze­se bischöf­li­che Rech­te. Aber er hat kei­ne Amts­voll­mach­ten mehr, die den Bischof von Rom und den Papst aus­zeich­nen. Des­we­gen brau­chen Sie sich nicht beun­ru­hi­gen. Alle Amts­voll­mach­ten – also neben dem Iuris­dik­ti­ons­pri­mat auch den gött­li­chen Bei­stand bei unfehl­ba­ren Urtei­len wie Dog­ma­ti­sie­run­gen und Hei­lig­spre­chun­gen – hat nur einer, der am 13.3. gewählt Papst Fran­zis­kus. Es gibt also kei­ne 2‑Päp­ste-Situa­ti­on. Davon abge­se­hen: Bene­dikt XVI. und Fran­zi­kus dür­fen doch auch unter­schied­li­chen Wel­ten ange­hö­ren. Das ent­schei­den­de ist der rech­te katho­li­sche und apo­sto­li­sche Glau­be, sowie wir ihn im Glau­bens­be­kennt­nis von Nika­ia und Kon­stan­ti­no­pel oder im Qui­cum­que wie­der­fin­den. Ich kann nicht sehen, dass einer der bei­den von einem Glau­bens­atz, der dort auf­ge­führt wur­de, abge­wi­chen ist.

      • Ja, ja, das hat­ten wir doch schon alles, Ihre Kir­che ist ein Bas­sin für Rechts­po­si­ti­vi­sten. Sie wis­sen genau­so gut wie ich, dass ein Papst prin­zi­pi­ell auf Lebens­zeit amtiert und die recht­li­chen Grau­zo­nen gewiss kei­ne Spiel­wie­se dafür sind, dass jemand aus wel­chen dubio­sen Grün­den auch immer „abdankt“. Allein die­ses Wort ist schon verräterisch.
        Ihre Kir­che ist ein Poli­ti­kum, mei­ne ist der mysti­sche Leib Chri­sti, der auch eine Rechts­ver­fas­sung hat.
        Von Gott über­tra­ge­ne Auto­ri­tät ist grund­sätz­lich nicht mehr auf­heb­bar: auch sus­pen­dier­te Prie­ster behal­ten ihre Voll­mach­ten, eine Mut­ter kann unter kei­nen Umstän­den mehr in den Zustand kom­men, als hät­te sie nie Kin­der gehabt etc. Bene­dikts Situa­ti­on war jedoch nicht außer­or­dent­lich. Er ist gei­stig so wach wie kaum ein ande­rer Mensch, für sehr vie­les hät­te er sich Hil­fe holen kön­nen. Vor­bild war hier Johan­nes Paul II – sein Bei­spiel straft all jene Lügen, die hier mit sophi­sti­schen Knif­fen kom­men, um das Zurück­wei­chen vor der Auf­ga­be als „Nor­mal­fall“ zu deklarieren.
        Sie igno­rie­ren, was das gläu­bi­ge Kir­chen­volk land­auf lan­ab aus­spricht, Sie igno­rie­ren, dass man­cher Prie­ster im Hoch­ge­bet bei­de ein­schließt und vor allem igno­rie­ren Sie, dass Bene­dikt selbst gesagt hat, er habe wei­ter­hin Anteil am Petrus­amt, das war sei­ne aus­drück­li­che Abwehr des Gedan­kens, er könn­te die­ses Amt ein­fach abstrei­fen („abdan­ken“). Er klei­det sich wie ein Papst und ist Papst – weil nicht er zu bestim­men hat, wann das ihm über­tra­ge­ne Amt endet, son­dern Gott. In sei­ner Anspra­che damals sag­te er, er habe das immer wie­der erwo­gen „coram Deo“ und er sei zu dem Schluss gekom­men, dass… Von Got­tes Wil­len kei­ne Rede. Ja, Bene­dikt ist ein Petrus: wie er ist er zurück­ge­wi­chen und hat IHN ver­leug­net. Und dies, wo schon Jesus ihm nach der Auf­er­ste­hung ange­kün­digt hat, ER wer­de ihn, „wenn er alt gewor­den sei“ Wege füh­ren, die er nicht gehen wolle.
        Die­se Geschich­te ist nicht zu Ende…

        • Lie­be Zeitschnur,

          ad 1) es gibt nur eine Kir­che. Über den Sta­tus des Kir­chen­rech­tes kann man dis­ku­tie­ren. Ob die Mög­lich­keit des Rück­tritts eines Pap­stes rechts­po­si­ti­vi­stisch fixiert ist oder nicht: Auf­grund sei­ner Amts­voll­mach­ten kann er zurück­tre­ten. Von einem Amt auf Lebens­zeit ste­hen weder in der Schrift noch in der Tra­di­ti­on etwas hin­sicht­lich der Nach­fol­ge Petri. Es gibt also kei­ne Grau­zo­nen. Der Papst kann und er darf zurück­tre­ten. Wenn dem nicht so wäre, dann wäre die apo­sto­li­sche Suk­zes­si­on schon seit Papst Pon­ti­a­nus (3. Jahr­hun­dert), der von sei­ner Ver­ban­nung in Sar­di­ni­en aus zurück­trat, wäre sie durch die zwei Rück­trit­te von Bene­dikt IX. und durch den Engels­papst Coele­stin und den Rück­tritt Gre­gors XII. unterbrochen.
          Sie müs­sen sich ent­schei­den: Ent­we­der bewei­sen Sie, dass das Papst­amt durch gött­li­che Anord­nung auf Lebens­zeit ver­lie­hen wird, und daher nur der Tod die legi­ti­me Neu­wahl ermög­licht, oder Sie akzep­tie­ren, dass der Papst zurück­tre­ten kann. In erste­rem Fall müs­sen Sie mir dann aber bewei­sen, inwie­fern noch eine ech­te Suk­zes­si­ons­li­nie besteht!
          ad 2) Sie ver­wech­seln Voll­macht (pote­stas) mit Auto­ri­tät (auc­to­ri­tas). Selbst­ver­ständ­lich sind alle an ein Wei­he­amt (Dia­ko­nat, Pres­by­te­rat, Epi­sko­pat) gebun­de­nen Voll­mach­ten unver­lier­bar, weil die Wei­he einen cha­rak­ter inde­le­bi­lis mit­teilt. Ein Prie­ster, der z.B. a divi­nis sus­pen­diert wor­den ist, MUSS sogar einem Ster­ben­den die Beich­te abneh­men, wenn ein ande­rer, recht­lich nicht gehin­der­ter Geist­li­cher nicht ver­füg­bar ist. Eben­so ver­liert ein Bischof nie die Fähig­keit zur Spen­dung von Wei­hen. Beim Juris­dik­ti­ons­pri­mat und der Unfehl­bar­keit han­delt es sich aber eben nicht um Voll­mach­ten des Wei­he­am­tes des Bischofs, son­dern um Voll­mach­ten, die an den Bischofs­sitz in Rom geknüpft sind. Wenn ein Bischof auf den Bischofs­sitz in Rom auf lega­le Wei­se ver­zich­tet, hat er auch die­se Voll­mach­ten mehr. Bene­dikt XVI. ist eben nicht mehr Papst.

        • ad 3) Eine ganz ande­re Fra­ge ist, ob die Ent­schei­dung, bei der Anre­de „Hei­lig­keit“ und bei der wei­ßen Sou­ta­ne zu blei­ben, unter die­sen Umstän­den dezent war. Aber dar­über wage ich kein Urteil. Das stel­le ich dem jet­zi­gen Papst Fran­zis­kus und sei­nem Vor­gän­ger anheim. Natür­lich darf ein Prie­ster auch bei­de im Hoch­ge­bet nen­nen, denn schließ­lich gehört auch Bene­dikt XVI. nach wie vor zur Gemein­schaft der katho­li­schen Bischö­fe. Die Nen­nung von Bischö­fen ist ein sehr schö­nes Zei­chen, aber es stif­tet kei­ne Rechtstatsachen.

      • Papst Bene­dikt XVI. hat nicht „abge­dankt“, er ist auch nicht zurück­ge­tre­ten. Er hat eine Erklä­rung abge­ge­ben, dass er sich von der Aus­übung sei­nes Petrus­am­tes zurück­zieht. Wenn man genau hin­schaut, hat er nicht ein­mal gesagt, dass er es aus Krank­heits­grün­den tut, son­dern (aus dem Gedächt­nis, sinn­ge­mäß) weil sei­ne Kräf­te nicht mehr hin­rei­chen, sein Amt gut aus­zu­füh­ren. Man müss­te es wirk­lich noch ein­mal genau nach­le­sen und jedes Wort abwä­gen. Es war nicht alters­be­dingt. Die Sata­ni­sten­grup­pe im Vati­kan hat ihn fer­tig­ge­macht. Jetzt, im Klo­ster, geht es ihm gesund­heit­lich bes­ser als vor einem hal­ben Jahr. Mei­ner Mei­nung nach hat die böse Sek­te ihn lang­sam ver­gif­tet. (Und wie­vie­le Mona­te brauch­te man, um die paar Zim­mer im Klo­ster für Bene­dikt vor­zu­be­rei­ten – das waren doch kei­ne gewöhn­li­chen Repa­ra­tu­ren und Ände­rungs­ar­bei­en!) Und das übri­gens kann auch der wah­re Grund sein, war­um Fran­zis­kus nicht im Apo­sto­li­schen Palast woh­nen will und die Casa Mar­tha vorzieht.

        • Hab noch­mal nach­ge­se­hen; BXVI sagt es schon unmiß­ver­ständ­lich: „[…] decla­ro me mini­ste­rio Epis­co­pi Romae, Suc­ces­so­ris Sanc­ti Petri […] ren­un­tia­re ita ut a die 28 febru­ar­ii MMXIII, hora 20, sedes Romae, sedes Sanc­ti Petri vacet et Con­cla­ve ad eli­gen­dum novum Summum Pon­ti­fi­cem […] con­vo­can­dum esse“ – „ich erklä­re, daß ich dem Amte des Bischofs von Rom, des Nach­fol­gers des hl. Petrus, ent­sa­ge, und zwar so, daß ab [dann und dann] der Römi­sche Stuhl, der Stuhl des hl. Petrus, vakant sein wird […].“

          • [aller­dings fällt es auch mir äußerst schwer, anzu­neh­men, daß wirk­lich NUR ‚Grün­de des Alters und nach­las­sen­der Kräf­te‘, und nichts sonst, vorlagen …] 

        • Was Sie mit „Ver­gif­ten“ mei­nen, ver­ste­he ich nicht ganz, auch nicht das mit dem Umbau – auf wel­che har­ten Fak­ten neh­men Sie damit Bezug?

          Was Sie jedoch zu Anfang bemer­ken, kommt mei­nem Ein­druck nahe, dass Bene­dikt noch Papst ist. Er hat gesagt, „er stei­ge nicht vom Kreuz“, er übe den Petrus­dienst nun anders aus, wie es sei­nen Kräf­ten ange­mes­se­ner sei (auch sinn­ge­mäß). Er klei­det sich wie ein Papst, man spricht ihn wei­ter­hin als Hei­lig­keit an etc.
          Man­che auch hier im Forum haben dies­be­züg­lich eine Seh- und Hörb­locka­de. Sie glau­ben, man kön­ne vom Papst­amt ein­fach so zurück­tre­ten, als wäre das ein demo­kra­ti­sches Amt.
          Die­se Leu­te begrei­fen nicht, dass das Papst­amt nie­mals ver­gleich­bar ist mit einem poli­ti­schen Amt in einer moder­nen Demo­kra­tie. Noch vor 100 Jah­ren war es kaum denk­bar, dass ein König oder ein Kai­ser „zurück­tritt“. Selbst wenn er bei­sei­te gescho­ben wur­de oder unter Gewalt wei­chen muss­te, blieb er der König oder der Kai­ser – von Got­tes (!) Gna­den. „Abdan­ken“ – und hier offen­bart Vian­ney, dass er kei­ne Ahnung von den histo­ri­schen, begriff­li­chen Bezü­gen hat – muss­ten Köni­ge prin­zi­pi­ell nur in einer histo­ri­schen Situa­ti­on, in der ihr König­tum, wie es bis­her bestand, aus­ra­diert oder total trans­for­miert wurde.
          Wie auch immer einer nun mit Haar­spal­te­rei­en und Rechts­po­so­tit­vis­mus da her­an­ge­hen will – bei Bene­dikt geht es von der Ten­zenz her um genau die­ses Phä­no­men – allein „von Got­tes Gna­den“ ist er Papst, weil kein Papst und kein König, kei­ne Mut­ter und kein Prie­ster das Recht hat, selbst zu bestim­men, ob er oder sie die­ses von Gott über­tra­ge­ne Amt, das er oder sie ja auch ein­mal bejaht hat (!), auf­ge­ben will. Es geht schlicht nicht. Und dem­entspre­chend hat Bene­dikt ja eben gera­de nicht gesagt, dass er kein Papst mehr ist. Und genau das ist irri­tie­rend und ani­miert die einen zu wil­den Spe­ku­la­tio­nen und Ver­schwö­rungs­theo­rien und die ande­ren, gott­ge­ge­be­ne Auto­ri­tät nun end­lich der Belie­big­keit moder­ner „Ämter“ einzuverleiben.

  13. @zeitschnur.….Ihr Aus­druck „per­len­be­ding­te Jubel­star­re“ gefällt mir, obwohl ich nicht so genau ver­ste­he, was Sie meinen…und dass die die bei­den Päp­ste Wel­ten trennt, soll­ten die Kir­chen­me­di­en an sich schon längst gemerkt haben!!Unbegreiflich, war­um das gro­ße Schwei­gen und schön­re­den aus­ge­bro­chen ist.!!! Hat jemand schon das Buch von Heese­mann, Papst Fran­zis­kus und das Ver­mächt­nis Bene­dikt XVI gelesen??

    • … das ist eine etwas sati­ri­sche Replik auf die „Fran­zis­kus-Per­len“, mit denen Armin Schwib­bach die teil­wei­se unsäg­lich dum­men Anspra­chen F.s auf kath​.net hoch­ju­belt als käme hier eine Stim­me vom Him­mel… und im übri­gen kei­ner­lei kri­ti­sche Nah­c­fra­gen mehr durch­lässt. Es ist, als wären vie­le der Kon­ser­va­ti­ven in eine Art eupho­ri­sche Erstar­rung jeder Hirn­ak­ti­vi­tät gefallen.

      • Ich wür­de Sie um Mäßi­gung bit­ten (eine Kar­di­nal­tu­gend). Ihnen müs­sen die Anspra­chen von Papst Fran­zis­kus nicht gefal­len und noch weni­ger muss Ihnen der Hur­rah-katho­li­zis­mus des pri­va­ten Lehr­am­tes in Linz gefal­len – aber ein biss­chen Respekt gegen­über dem Papst fän­de ich schon ange­bracht. Wir sind doch katholisch.

        • Auf die Gefahr hin, mich eben­falls eiens Ord­nungs­ru­fes von Vian­ney aus­zu­set­zen, muss ich geste­hen, dass mir die Aus­füh­run­gen zu den Fran­zis­kus-Per­len aus dem Her­zen gespro­chen sind.

        • Aha, Respekt!!!??? Wel­chen Respekt hat­te denn Papst Fran­zis­kus nach sei­ner Wahl sei­nem Amts­vor­gän­ger gegen­über?? „Der Kar­ne­val ist vor­bei“ u.v.m. durf­ten wir hören und sehen——Sogar ein Fuß­ball­star darf sich auf den Thron des Pap­stes setzen.…
          Wo bleibt die Wür­de, die dem STELLVERTRETER CHRISTI gebührt?
          Selbst im Vati­kan wird, so zu lesen im Münch­ner Mer­kur, von Kul­tur­schock gesprochen.

        • ja, gera­de weil wir katho­lisch sind, sind wir ent­täuscht, trau­rig, verunsichert.….verstehen die Hand­lun­gen die­ses Pap­stes nicht.…es wäre so viel aufzuzählen.…

          • Dan­ke! Genau­so ist es! Als Katho­lik hält man den Papst nicht für einen Macht­ha­ber mit Tyran­nen­cha­rak­ter und sich selbst nicht für einen skla­vi­schen Speichellecker…

  14. San­dro Magi­ster – der der­zeit ein­zi­ge ita­lie­ni­sche Vati­ca­nist, der sich traut, Papst Fran­zis­kus nüch­tern zu betrach­ten und auch zu kri­ti­sie­ren hat gera­de im L´Espresso einen inter­es­san­ten Bericht geschrie­ben in dem er Papst Fran­zis­kus mit Papst Pius X vergleicht.
    Zunächst betont er deren Gemein­sam­kei­ten ‑die sich aber im Wesent­li­chen auf die arme Her­kunft, das Kom­men aus der Peri­phe­rie und das Frem­deln mit der Kurie beschrän­ken, um dann zu schrei­ben- „er war ein gro­ßer Refor­mer- und er hieß nicht Fran­zis­kus“, dem Letz­te­ren beschei­nigt er bis­her viel ange­kün­digt, sehr wenig bis nichts rea­li­siert und auch etli­che Feh­ler gemacht zu haben.
    Das darf bei uns (noch) nicht geschrie­ben wer­den- noch ver­har­ren gera­de die pseu­do­kon­ser­va­ti­ven Katho­li­ken tat­säch­lich in Jubelschockstarre.
    Eines aber kann man unschwer erken­nen: wenn man bei­spiels­wei­se liest, wie der dama­li­ge Kar­di­nal Berg­o­glio auf die Regens­bur­ger Rede Papst Bene­dikts reagiert hat, von den theo­lo­gi­schen Abgrün­den zwi­schen ihrem Reli­gi­ons­ver­ständ­nis mal ganz abge­se­hen, weiß man, daß nicht nur sehr vie­le Blät­ter Papier zwi­schen die bei­den pas­sen- es ist fast ein gan­zer Wald.

    • Ich fürch­te, Kar­di­nal Berg­o­glio hat die Regens­bur­ger Rede und so man­ches Reform-Anlie­gen des Pap­stes gar nicht ver­stan­den. Damit steht er lei­der aller­dings nicht allei­ne da, wie letz­lich sei­ne Wahl zum Papst beweist.

  15. Joseph Goeb­bels, Stamm­va­ter aller ver­lo­ge­nen Medi­en­leu­te hat ein­mal was sehr Wah­res gesagt: „Je grö­ßer die Lüge und je öfter sie wie­der­holt wird, desto siche­re wird sie geglaubt“
    Stimmt zu 100%
    Sie­he The­men wie: Hexen­wahn, Inqi­si­ti­on, Kreuz­zug, Kir­che und 3.Reich esp. Papst Pius XII, Bene­dikts Rück­tritt und ande­re Ammenmärchen.
    Wie Recht er hatte !

  16. an Vian­ney.
    Sehr geehr­ter Herr Vian­ney, Sie haben recht! Es kann nicht zwei Päp­ste geben und nach unse­rem Ver­ständ­nis ist Fran­zis­kus gewählt und der regie­ren­de Papst mit allen Befug­nis­sen.….. Es sei denn Papst Bene­dikt sei nicht frei­wil­lig aus dem Amt geschie­den, son­dern auf­grund von Pres­sio­nen. Für Pres­sio­nen auf Papst Bene­dikt XVI gab es vie­le Anhalts­punk­te ein­schließ­lich eine Todes­dro­hung. Vie­le (auch Kuria­le) haben ihm die Gefolg­schaft erkenn­bar ver­wei­gert, offen­sicht­lich auch wie – Orlan­do schreibt – sein Nach­fol­ger, der ehe­ma­li­ge Kar­di­nal Bergoglio.

    • … auch wenn er frei­wil­lig gegan­gen sein soll­te, ist das nicht ein­deu­tig in Ord­nung, eben weil kein Papst selbst zu bestim­men hat, wie lan­ge er Papst ist, das wird auch durch Vian­neys Para­gra­fen­rei­te­rei nicht aus­ge­he­belt. Jesus sag­te wört­lich zu Petrus, und dies ist die Richt­schnur, nicht irgend­wel­che Haarspaltereien:
      „Jesus sag­te zu ihm: Wei­de mei­ne Scha­fe! Amen, amen, das sage ich dir: Als du noch jung warst, hast du dich selbst gegür­tet und konn­test gehen, wohin du woll­test. Wenn du aber alt gewor­den bist, wirst du dei­ne Hän­de aus­strecken und ein ande­rer wird dich gür­ten und dich füh­ren, wohin du nicht willst. Das sag­te Jesus, um anzu­deu­ten, durch wel­chen Tod er Gott ver­herr­li­chen wür­de. Nach die­sen Wor­ten sag­te er zu ihm: Fol­ge mir nach!“ (Johan­nes 21, 17ff)
      Ja, das hat Bene­dikt nicht ange­nom­men, jeden­falls noch nicht.

      • Wird er auch nicht mehr anneh­men kön­nen, denn ich glau­be nicht, dass ein Bischof von Rom namens F… sich das gefal­len las­sen wür­de. Es sei denn der lie­be Gott spricht ein Machtwort …

        • Naja, aber es ist ja schon auf­fal­lend, dass F. sich zurück­zieht auf den „Bischof von Rom“ und tun­lichst ver­mei­det, sich als papst zu bezeich­nen oder gar auf nor­ma­le, tra­dier­te Wei­se im Vati­kan zu leben. Das kann auch damit zu tun haben, dass auch er spürt und weiß, dass er eine „Stief­mut­ter“ ist und sei sie noch so for­mal­ju­ri­stisch „kor­rekt“ ein­ge­führt worden…

      • Bei sei­ner Wahl hat Bene­dikt sehr innig um unser Gebet ange­hal­ten, damit er nicht, wie er sag­te, vor den Wöl­fen die Flucht ergrei­fe. Wöl­fe gab es mehr als genug, und er kann­te auch sei­ne beson­de­re Ver­such­bar­keit. Wir haben wohl zu ober­fläch­lich gebetet.

  17. Dan­ke für die­sen Beitrag!

    Ist Zenit​.org nicht die Agen­tur der Legio­nä­re Chri­sti? Oder haben die das aufgegeben?

  18. Papst Fran­zis­kus bei der gest­ri­gen Gene­ral­au­di­enz vor einer Grup­pe japa­ni­scher Stu­den­ten und Pro­fes­so­ren von der Sei­bu Gau­ken Bun­ri Juni­or High School aus Tokyo.:
    -
     „Denn wenn wir in uns selbst iso­liert sind, haben wir nur das, was wir haben und kön­nen kul­tu­rell nicht wach­sen. Wenn wir aber zu ande­ren Per­so­nen gehen, zu ande­ren Kul­tu­ren, ande­re Denk­wei­sen und Reli­gio­nen ken­nen­ler­nen, gehen wir aus uns selbst her­aus und begin­nen die­ses schö­ne Aben­teu­er, dass sich ‚Dia­log’ nennt. Der Dia­log ist sehr wich­tig für die eige­ne Rei­fe, denn im Kon­takt mit ande­ren Per­so­nen und ande­ren Kul­tu­ren, auch in der gesun­den Aus­ein­an­der­set­zung mit ande­ren Reli­gio­nen wächst man: man wächst und reift.“
    -

    [.…]
    „Denn wir füh­ren einen Dia­log, um uns zu fin­den, nicht um zu strei­ten. Und was ist die tief­ste Hal­tung, die wir für einen Dia­log brau­chen und nicht für den Streit? Die Sanft­mut. Die Fähig­keit, Per­so­nen und Kul­tu­ren mit Frie­den auf­zu­su­chen. Die Fähig­keit, intel­li­gen­te Fra­gen zu stel­len wie: ‚War­um denkst du so? War­um macht die­se Kul­tur das so?’ Die ande­ren zu hören und dann zu spre­chen. Zuerst zuhö­ren, dann spre­chen. Das ist Sanftmut.“
    -

    Wie­der blei­ben Fragen.
    Was meint Papst Fran­zis­kus wohl mit „uns finden“ ?
    Wie und wo sol­len sich treu­gläu­bi­ge Katho­li­ken und Anhän­ger von Irr­leh­ren „fin­den“ ?
    Und
    „In der Aus­ein­an­der­set­zung mit ande­ren Reli­gio­nen wächst man: man wächst und reift.“
    Inwie­fern soll dies­be­züg­lich ein treu­gläu­bi­ger Katho­lik „wach­sen und reifen“ ?

    Dazu fal­len mir erneut die Wor­te des jetzigen 
    Kar­di­nals S.E. Mal­colm Ranjith,
    – eines mit der hl. Tra­di­ti­on sehr ver­bun­de­ner Kardinals – 
    ein, der sei­ner­zeit als dama­li­ger Sekre­tär der vati­ka­ni­schen Gottesdienstkongregation
    im Vor­wort zu einem neu­en Buch über lit­ur­gi­sche Anlie­gen auch 
    nebst mar­kan­ten lit­ur­gi­schen auch wei­te­re ekla­tan­te nachkonziliäre
    Ver­säum­nis­se ange­mahnt hat.
    U.a.:
    Ver­drän­gung von 
    fun­da­men­ta­len Glaubensgrundlagen
    wie
    Opfer und Erlösung,
    Mission,
    Ver­kün­di­gung und Bekehrung,
    Anbe­tung und
    die
    Kir­che als Not­wen­dig­keit für die Rettung….

    statt­des­sen

    …„Dialog“, 
    Inkulturation, 
    Ökumene, 
    Eucha­ri­stie als Mahl, 
    Evan­ge­li­sie­rung als Bezeugung…etc…

    • Und was mein­te der Hei­li­ge Geist, als er König David die Wor­te eingab:

      „Ich will auf den Weg der Bewähr­ten achten.
      Wann kommst du zu mir?
      Ich lebe in der Stil­le mei­nes Hauses
      mit lau­te­rem Herzen.
      Ich rich­te mein Auge nicht auf Schändliches,
      ich has­se es, Unrecht zu tun,
      es soll nicht an mir haften.
      Falsch­heit sei mei­nem Her­zen fern;
      ich will das Böse nicht kennen.“
      Psalm 101,2–4

      Und die­ser Papst gibt der gan­zen Kir­che den Auf­trag, sich inten­siv und aus­gie­big mit dem Fal­schen und Bösen zu beschäf­ti­gen, um dia­log­fä­hig zu werden!
      Gibt es irgend­ei­ne Anspra­che oder Pre­digt von S. H. Fran­zis­kus, wo nicht neben Wah­rem irgend­et­was Schie­fes, Ver­dreh­tes oder direkt Häre­ti­sches oder Apo­sta­ti­sches vorkommt?
      Es ist ein Jam­mer: aber inzwi­schen bin ich soweit, dass ich sei­ne Wor­te mei­de und statt des­sen lie­ber die Bibel oder gesun­de katho­li­sche Lite­ra­tur lese.

    • Jetzt wird mir plötz­lich klar, war­um ich so oft ein Unbe­ha­gen bei den Anspra­chen die­ses Pap­stes habe: nicht alles was er sagt ist an sich falsch. Aber er setzt zweit­ran­gi­ge Ele­men­te (das ist hier nicht abschät­zig gemeint) wie den Dia­log in den Mit­tel­punkt, wäh­rend das Wesent­li­che (cf Auf­zäh­lung von Kar­di­nal Ran­jith) kaum the­ma­ti­siert oder nach hin­ten gerückt wird. Dadurch gera­ten sei­ne Anspra­chen in eine Schief­la­ge. Fran­zis­kus spricht all­zu oft nicht die kla­re katho­li­sche Sprache.
      Kar­di­nal Ran­jith ist ein Segen für die Kir­che, wenn man ihn denn wir­ken lässt. Er ist einer der ganz weni­gen, der die Kir­che aus dem aktu­el­len Cha­os füh­ren könnte.

      • “ Er ist einer der ganz weni­gen, der die Kir­che aus dem aktu­el­len Cha­os füh­ren könnte.“

        Aber genau das ist NICHT gewollt. Sonst hät­te ja auch Bene­dikt blei­ben können.

  19. Beim letz­ten Ange­lus auf dem Peters­platz am 24. Febru­ar 2013 hat der Hei­li­ge Vater selbst aus­ge­spro­chen, dass er einen spe­zi­el­len Ruf Got­tes erfah­ren hat:
    Ange­sichts sei­ner nicht gera­de welt­frem­den und wenig mysti­schen Grund­ein­stel­lung haben mich die­se For­mu­lie­run­gen damals tief bewegt:

    Der Herr ruft mich, den »Berg hinaufzusteigen«…
    Wenn Gott dies von mir fordert…

    Hier der gesam­te Text sei­ner Anspra­che in Deutsch:
    http://​www​.vati​can​.va/​h​o​l​y​_​f​a​t​h​e​r​/​b​e​n​e​d​i​c​t​_​x​v​i​/​a​n​g​e​l​u​s​/​2​0​1​3​/​d​o​c​u​m​e​n​t​s​/​h​f​_​b​e​n​-​x​v​i​_​a​n​g​_​2​0​1​3​0​2​2​4​_​g​e​.​h​tml

    • … nur heißt die­ser Ruf nicht zwin­gend, dass er vom Papst­amt hät­te zurück­tre­ten müs­sen. Sein Bild von der „mysti­schen Berg­be­stei­gung“ in sich wider­sprüch­lich, sagt er doch selbst vor­her, dass man die mysti­sche Erfah­rung auf dem Berg nicht fest­hal­ten kann und immer wie­der zu den Brü­dern und Schwe­stern her­ab­stei­gen muss… und Petrus muss stets wie Petrus wie­der hinab…
      …nein, die­ses Bild stimmt so nicht … es sei denn Gott führt Been­dikt auch noch ein­mal hin­un­ter von dem Berg, eines Tages, dann wäre es glaubwürdig…

      • Das Erleb­nis auf dem Berg und das Her­ab­stei­gen aus der Per­spek­ti­ve des 24. Feb., an dem ja der Rück­tritt schon fix war, betrach­tet, könn­te sich auch die­ses Bild ergeben:
        Der Hei­li­ge Vater ist durch sein lan­ges Rin­gen und Fra­gen im Gebet auf den Berg der Begeg­nung mit Gott gestie­gen, er war auf die­sem Berg als er sein „mysti­sches Erleb­nis“ hat­te, in dem er einen kla­ren Auf­trag erhielt.
        Wie ger­ne wäre er auf dem Berg und in die­ser Begeg­nung geblie­ben. Doch wie der erste Petrus muss­te auch er wie­der her­ab­stei­gen – aller­dings auf einem ande­ren Pfad, der ihn in eine neue Rich­tung geführt hat…

        Eigent­lich woll­te ich ja nur dar­auf hin­wei­sen, dass es zum Got­tes­auf­trag auch eine Aus­sa­ge von ihm selbst gibt. Für mich war dias state­ment des „gro­ßen Unbe­kann­ten“ eher eine Bestä­ti­gung die­ser Worte…

        • Jaja sicher, das ver­ste­he ich schon, aber ich sag­te es ja schon: das ist für mich so nicht stim­mig, es bricht aus dem Bild gewis­ser­ma­ßen aus…

  20. ad Zeit­schnur
    Hüten wir uns vor einer fal­schen Beur­tei­lung. Die wah­ren Grün­den der Auf­ga­be des Pon­ti­fi­ka­tes von Papst Bene­dikt kön­nen wir heu­te noch nicht erfas­sen. Ich fürch­te, dass wir, die wir genau und mög­lichst unvor­ein­ge­nom­men beob­ach­ten, der­zeit nur die Spit­ze des Eis­ber­ges erkennen.
    Ich ver­ste­he neben Vie­lem nicht, dass ein Papst von dem For­mat eines Bene­dikt eine Enzy­kli­ka unvoll­endet lässt und sein Amt von heu­te auf mor­gen niederlegt.
    ad Defendor
    Die Bot­schaft Chri­sti lau­tet nicht führt einen Dia­log mit den Kul­tu­ren und seid lieb zu allen, son­dern Geht in alle Welt und ver­kün­digt da Evan­ge­li­um allen Men­schen, tauft sie und lehrt sie alles hal­ten, was ich Euch gebo­ten habe. Die­ser Bot­schaft sind Papst und Kir­che verplichtet.

    • War das wirk­lich von heu­te auf mor­gen? Den Gedan­ken, dass ein Papst sein Amt wie­der „abge­ben“ kann, hat schon J. Ratz­in­ger lan­ge vor­her geäu­ßert. Es stammt aus sei­ner kraft­vol­len Zeit „Als du jung warst, hast du dei­nen Gür­tel geschnallt und bist gegan­gen, wohin du woll­test..“ Auch war sei­ne Reak­ti­on nach der Wahl („Herr, tu mir das nicht an!“) ja offen ambivalent.
      Ich will nichts falsch beur­tei­len – aber er hat die Wahl ange­nom­men – und die Ambi­va­lenz durch­ge­zo­gen. Ich stim­me Ihnen aber zu, dass hier viel mehr vor­geht, als wir es auch nur ahnen. Den­noch ist der Rück­zug nicht in Ord­nung. Den­ken Sie an das Wort Jesu (zitie­re ich unten in einem Kom­men­tar). Und nicht zu ver­ges­sen ist hier auch der Pro­phet Jona, der mit sicher­lich sehr ver­ständ­li­chen Grün­den nicht in die „Höh­le des Löwen“ woll­te. Aber ande­rer­seits ist Petrus tat­säch­lich der Märy­rer­tod vor­her­ge­sagt und die Ein­schär­fung „Du aber fol­ge mir nach!“ Tja.
      So ori­en­tiert an der Tra­di­ti­on der Hl. Schrift und der Kir­che, den­ke ich nicht, dass ich zu einer völ­lig fal­schen Beur­tei­lung kom­me. Ich ver­ur­tei­le Bene­dikt ja nicht – im Gegen­teil. ich lie­be ihn und ver­ste­he ihn, aber es erscheint mir den­noch falsch, was er getan hat. Er ist immer in mei­nem Her­zen und in mei­nem Gebet wie ein lie­ber Sohn, aber ich müss­te mich ver­bie­gen, woll­te ich sei­nen Schritt gut­hei­ßen. Wah­re Lie­be ver­biegt sich aber nicht …

      • Lie­be Zeitschnur,

        ich sage es ungern, aber Sie ver­grei­fen sich im Ton. Der Papst ist nicht (auch nicht im spi­ri­tu­el­len Sin­ne) IHR Sohn. Sie soll­ten mit kind­li­cher Treue einem Papst anhan­gen und ein biss­chen mehr Demut zeigen.

        • Sie sind unver­bes­ser­lich, und Sie kön­nen ein­fach Gele­se­nes nicht rich­tig ver­ar­bei­ten. Ich sag­te „wie ein Sohn“, und das ist sogar Auf­ga­be jeder katho­li­schen Frau, die Prie­ster so zu sehen. Im übri­gen ist jeder maria­ni­sche Gläu­bi­ge zu Jesus auch in einem müt­ter­li­chen Ver­hält­nis. Lesen Sie mal Thérèse von Lisieux oder ande­re Hei­li­ge, Faus­ty­na Kowal­s­ka etc. Das schließt nicht aus, dass man auch umge­kehrt Toch­ter ist. Aber Ihnen fehlt wirk­lich jede geist­li­che Perspektive…
          Ich sag­te es schon: Prin­zi­pi­en­rei­te­rei, Rechts­po­si­ti­vis­mus und All­machts­fan­ta­sien auf kirch­li­che Ämter pro­ji­ziert – das alles mag Ihrem for­ma­list­si­chen Zugang zum Glau­ben ja ent­ge­gen­kom­men, aber es ist geist­los, tut mir leid. Und dass Ihnen am Ende nichts als die Plat­te von „Das darf man aber nicht!“ Oder „das gehört sich nicht“ auf­le­gen oder Argu­men­te damit aus­he­beln, dass Sie sie kurz mal als Geschmacks­fra­ge dekla­rie­ren – Vian­ney, Robert, Dun­kel­ka­tho­lik oder wie immer Sie sich nen­nen – Sie tre­ten auf der Stelle.
          Und noch was: demü­ti­ge und treue Men­schen for­dern nie­mals ande­re zur Demut und Treue auf, schon mal auf­ge­fal­len? Das ist näm­lich geist­lich unmöglich!

          • Wer oder was auch immer „Robert“ oder „Dun­kel­ka­tho­lik“ sein mag… Ich bit­te Sie, kei­ne sach­frem­den Unter­stel­lun­gen hier los­zu­wer­den. Dei­ne klei­ne The­re­se ist eine Hei­li­ge. Voll­macht hat­te sie als Frau kei­ne. Und dar­um geht’s. Natür­lich for­dern demü­ti­ge Men­schen ande­re dazu auf, eben­falls demü­tig sein.

          • Argu­men­ta­mi­ni scri­bi­tis­que Vos eadem aut simi­li ratio­ne ac qui hic iam sae­pe sub nomi­ne (pen­nae vel bel­li^^) ‚V[ ]tio‘ scrip­sit (sed nomi­na pen­nae qua­si ’sacro­sanc­ta‘ habea­mus!) – aber man kann ande­re schlech­ter­dings nicht auf­for­dern, demü­tig zu sein – nur, sich ‚demü­tig‘ zu ver­hal­ten; wobei man aller­dings Gefahr läuft, Heu­che­lei zu pro­vo­zie­ren. Osten­ta­ti­ve Demut kann[!] auch ein­fach nur Stolz und Heu­che­lei bedeu­ten. Außer­dem schul­den wir eine ech­te, tie­fe Demut doch nur Gott – unsern Mit­men­schen aber die Näch­sten­lie­be (und ggf. den Gehor­sam – solan­ge das Gewis­sen die­sen for­dert und zuläßt; sonst MUSZ er ja sogar ver­wei­gert wer­den)! Aber mei­nen Näch­sten zu lie­ben heißt ja nicht, daß ich vor ihm „krie­che“ oder mich „in den Staub wer­fe“ oder heuch­le, schon gar nicht gegen­über „der Welt“ oder „der Gesellschaft“ …
            … und ein ‚Anhan­gen in kind­li­cher Treue‘, wie wohl noch in Zei­ten des (hoff­tl. bald eben­fs. seli­gen!) PXII selbst­ver­ständ­lich – wird eine sol­che Hal­tung heu­te nicht von wei­ten Tei­len der Kir­che selbst als „nicht mehr ganz zeit­ge­mäß“ erach­tet? Haben sich nicht die Päp­ste selbst durch vlt. all­zu „dick auf­ge­tra­ge­ne Demut vor der Welt“ in eine para­do­xe Situa­ti­on gebracht (und bestimm­te Erwar­tun­gen geweckt)? Bei – zumin­dest „auf dem Papier“ – unver­än­der­ter Ver­fas­sung der hl. Kir­che ein vlt. all­zu osten­ta­ti­ver Ver­zicht auf Form und Sym­bo­lik der Wür­de ihres Amtes (über wel­ches sie ja nicht „ver­fü­gen“)?
            Kann es sein, daß wir („die Her­de“) viel­fach noch einen Begriff vom Papst­tum, ein Bild von den Päp­sten und Hir­ten haben, wel­ches sie selbst (lei­der!) schon längst abge­legt haben (um … WEM zu gefallen?!) …?
            Jede ‚Papo­la­trie‘ ist natür­lich streng abzu­leh­nen; aber muß man des­halb gleich der­ma­ßen der ‚Anthro­pola­trie‘ ver­fal­len, wie sie etwa in so einem Satz zum Aus­druck kommt?:
            „Nam nos eti­am, immo nos prae cete­ris, homi­nis sumus cul­to­res!“ (PVI, b. Abschl. d. Kon­zils) – „Denn auch wir, ja wir mehr noch als alle ande­ren, sind die Ver­eh­rer[??] des Menschen!“

          • @ Vian­ney – ach jetzt fällt Ihnen nichts mehr ein als das übli­che dümm­li­che Frau­en­bas­hing. Jeder ist zu Hei­lig­keit auf­ge­ru­fen. Voll­macht hat, wem Gott Voll­macht gibt. Ja, so sieht es aus, wenn hin­ter der Demut nichts als All­machts­phan­ta­sien stecken, als Neid, als der Drang, alles in den Staub zu tre­ten, weil man selbst sich tief unten wähnt. Sie bewe­gen sich auf kon­ta­mi­nier­tem Gelän­de und soll­ten auf­pas­sen. Ihre Bei­trä­ge sind weit­ge­hend Schul­mei­ste­rei und Ver­en­gung, Benim­map­pel­le aus dem Mun­de eines selbst­er­nann­ten „Rich­ters“. Von Demut kei­ne Spur…
            Wis­sen Sie es nicht – unse­re von Gott mit aller­größ­ter Voll­macht ver­se­he­ne Mut­ter (übri­gens eine Frau!) hat es doch gesun­gen: „Quia respexit humi­litatem ancillae suae: ecce enim, ex hoc bea­tam me dicent omnes gene­ra­tio­nes. Qui fecit mihi magna qui potens est: et sanc­tum nomen eius. (…) Fecit poten­ti­am in brac­chio suo: disper­sit super­bos men­te cor­dis sui.…“
            Das wird Ihnen ein Dorn im Auge sein…ich weiß. Und mit Thérèse mein­te ich etwas ande­res, das haben Sie nicht ver­stan­den: sie hat dem Kind Jesus gegen­über einer­seits eine „klei­ne“ kind­li­che Hal­tung ein­ge­nom­men, ande­rer­seits eine Hal­tung der Mut­ter. Dar­aus erwuchs dann auch ihre müt­ter­li­che Zuwen­dung zu den Prie­stern. Gott hat der Frau die Voll­macht gege­ben, die in der Jung­frau Maria gip­felt, in rein­ster Form auf­scheint. Öff­nen Sie Ihren mas­ku­li­nen Tun­nel­blick: nicht nur das, was man­chen Män­nern zuteil wird (wenn sie sich öff­nen wie Maria, dann ja), ist „Voll­macht“. Gott hat unter Umge­hung jeder männ­li­chen „Voll­macht“ mit Maria SEINEN Sohn gezeugt. Und weil das so ist, ist die Frau prin­zi­pi­ell zur müt­ter­li­chen Bevoll­mäch­ti­gung beru­fen. Das ist übri­gens nicht auf mei­nem Mist gewach­sen. Hier kön­nen Sie es auch höchst­selbst aus dem Vati­kan nach­le­sen: http://​www​.vati​can​.va/​h​o​l​y​_​f​a​t​h​e​r​/​j​o​h​n​_​p​a​u​l​_​i​i​/​a​p​o​s​t​_​l​e​t​t​e​r​s​/​d​o​c​u​m​e​n​t​s​/​h​f​_​j​p​-​i​i​_​a​p​l​_​1​5​0​8​1​9​8​8​_​m​u​l​i​e​r​i​s​-​d​i​g​n​i​t​a​t​e​m​_​g​e​.​h​tml und http://​www​.kir​che​-in​-not​.de/​d​o​w​n​l​o​a​d​s​/​b​r​o​s​c​h​u​e​r​e​-​p​r​i​e​s​t​e​r​j​a​h​r​.​pdf

        • Lie­ber Vian­ney, mit Ihren Worten:„Ich sage es ungern, aber Sie ver­grei­fen sich im Ton.“ Die­ser Satz klingt wie rei­ne Heu­che­lei. Sie machen sich offen­sicht­lich einen klamm­heim­li­chen Spaß dar­aus, andern in die Kar­re zu fah­ren. Die Unauf­rich­tig­keit strotzt dabei aus jedem Wort heraus.

      • Ambi­va­lent ist eine gute Beschrei­bung für Sum­morum Pon­ti­fi­cum plus nie­mals eine Papst­mes­se nach dem vor­kon­zi­lia­ren Mess­buch zele­briert haben.

    • @ Regi­no
      Sie sagen da mE etwas sehr Rich­ti­ges: wir sehen nur die Spit­ze des Eis­bergs, mehr noch: es wird uns vie­les verheimlicht.
      Wir wis­sen mit Sicher­heit, dass der Feind Got­tes inner­halb des Vati­kans einen Stütz­punkt hat, eine Grup­pe von Leu­ten, die ihm erge­ben sind.
      Das hat enor­me Folgen.
      Wenn Sie Papst wären, und jemand aus Ihrer Umge­bung käme und wür­de Ihnen sagen: Hei­li­ger Vater, wenn Sie nicht das und das tun, dann wird näch­ste Woche Frei­tag in Syri­en ein christ­li­ches Dorf mit 300 Ein­woh­nern mas­sa­kriert, und damit Sie mer­ken, dass wir kei­nen Spaß machen, wer­den Sie über­mor­gen vom Nun­ti­us X. eine Nach­richt erhal­ten, dass mor­gen die Per­son Y. unter myste­riö­sen Umstän­den ver­un­glückt ist – was wür­den Sie tun?

  21. Dass ein­zi­ge was ich hier sehe sind ängst­li­che und ungläu­bi­ge Chri­sten die sich irgend­wie als wah­re katho­li­ken sehen.

    Pein­lich die Ver­schwö­rungs­theo­rien, pein­lich die Häme und der Spott.

    Nicht mal an den hei­li­gen Geist glau­ben eini­ge von Ihnen aber wol­len Katho­lisch sein? Sie machen den ein­druck als wür­den sie an Die hei­li­ge kir­che der eige­nen pro­jek­tio­nen auf Bene­dikt glauben.

    Gott hat mit Bene­dikt was gesagt und gezeigt. Nun spricht Gott wei­ter. Mit dem näch­sten Papst. Ande­re The­men die auch wich­tig sind. Die Feh­ler der Päp­ste soll­ten Sie, lie­be Sün­der, den Päp­sten vergeben.

    Die fuss­wa­schung der mos­lems ist wich­tig. Lam­pe­du­sa ist wich­tig. Kei­nen inner­kirch­li­chen Krieg wegen Altar­po­si­tio­nen zu haben ist wich­tig – ange­sichts der mor­de und gemet­zel in der Welt.

    Ver­dammt noch mal, wacht auf und macht euch nicht in die Hose! Barm­her­zig und freu­dig soll­te man Gott die­nen nicht ver­bit­tert, ver­bie­stert und bes­ser­wis­se­risch. Ver­stei­nert in wut und ärger scheint ihr wie die juden im alten testa­ment die erwar­te­ten dass jesus nun ein heer der rück­erobe­rung isra­els anfüh­ren würde…

  22. Ich fin­de es inter­es­sant, dass eini­ge jetzt ger­ne einen Mythos um Bene­dikt XVI. als ultra­or­tho­do­xem Papst im Gegen­satz zu Fran­ziskzs spin­nen möch­ten. Fakt ist, Bene­dikt XVI. hat die Frei­wil­lig­keit sei­nes Rück­tritts stark betont. Er hat auch nie etwas ande­res gepre­digt als es Fran­zis­kus jetzt tut. Auch hat Bene­dikt die Regens­bur­ger Rede in der Kri­tik am Islam in den ent­schei­den­den Punk­ten zurück­ge­nom­men (betref­fend eines ande­ren Arti­kels hier auf der Sei­te) und war sicher­lich sub­ti­ler als Fran­zis­kus in sei­nem Moder­nis­mus (För­de­rung fal­scher Öku­me­ne, Zwei­fel an der Histo­ri­zi­tät von Tei­len des NT, Akzep­tanz der luthe­ri­schen Recht­fer­ti­gungs­leh­re, Ver­leug­nung des Dog­mas Extra Eccle­si­am Nulla Salus), doch er hat die Mes­se aller Zei­ten als Zele­bra­ti­ons­form ver­brei­tet, die Exkom­mu­ni­ka­tio­nen der SPPX-Bischö­fe auf­ge­ho­ben und hat sich grö­ße­re Mühe gege­ben wie ein ech­ter Papst zu wir­ken. Davor war Bene­dikt die rech­te Hand Johan­nes Paul II. gewe­sen und die bei­den waren öffent­lich bis zuletzt immer zusam­men zu sehen. JP2, der sag­te, dass jeder Mensch Chri­stus sei und die infa­men Gebets­tref­fen ver­an­stal­te­te, und B16, der den Katho­li­zis­mus für die beste, wenn­gleich nicht ein­zi­ge heils­brin­gen­de Reli­gi­on erach­tet. Auch gibt es genug Fotos und Inter­views, die zei­gen, dass Fran­zis­kus und Bene­dikt gemein­sam beten, F sei­nen Vor­gän­ger um Rat bit­tet, die bei­den ein gutes Ver­hält­nis haben.

  23. @ Leo Laemmlein,
    Dass der Feind Got­tes nur einen Stütz­punkt im Vati­kan hat, ist sicher eine sehr euphe­mi­sche Beur­tei­lung. Ich fürch­te, er bestimmt die Poli­tik und auch die Aus­sa­gen, die uns heu­te errei­chen. Eine Kon­ti­nui­tät des Lehr­am­tes ist lei­der weit­ge­hend nicht erkennbar.
    Ein Pro­blem besteht doch dar­in, dass die soge­nann­te „Homo.Lobby“ zumin­dest Fran­zis­kus mit­ge­wählt haben, wenn nicht sogar die Wahl als Groß­wäh­ler vor­be­rei­tet haben, Der Fall Ric­ca und der Schutz den die­ser Mann genießt, offen­bart doch vie­les dar­über, wer im Vati­kan das Sagen hat und wer unter Arten­schutz steht.

  24. @ Leo, ja bedrücken­de Aus­sich­ten, aber die­se Aus­re­de (Frei­mau­rer im Vati­kan, sata­ni­sche Sek­te.…) das höre ich schon seit Jahrzehnten.
    Wenn es wirk­lich so schlimm ist, ja dann wäre es Zeit all die­se Leu­te in die Wüste zu schicken.
    Ja wer ist denn der Herr der Kir­che in der Zeit? Doch der Papst!
    Wenn die Trup­pen des Wider­sa­chers so stark sind, dass sie den Papst und die Kar­di­nä­le wie Mario­net­ten tan­zen las­sen kön­nen, dann soll­ten die wenig­stens auf­hö­ren ihre Schäf­lein zu belügen.
    Ich per­sön­lich den­ke ein­fach, das gan­ze ist Fol­ge einer jahr­zehn­te­lang auf­recht­erhal­te­nen Illusion.
    Mei­ne Fami­lie ist katho­lisch, nor­mal katho­lisch, schon immer und ewig. Mich hat als Ind das immer amü­siert, wie Art zu reden und Inhalt der Aus­sa­gen bei Fami­li­en­fei­ern sich änder­ten, wenn der „Pfar­rer­s­on­kel“ bzw. die „Schwe­stern­tan­te“ zu Gast waren.
    Man tat ein­fach so als ob und ergriff nicht die Mög­lich­keit beim Schopf das eige­nen Unbe­ha­gen die eige­nen Zwei­fel udn posi­ti­ve oder negait­ve Fra­gen ein­fach mal bei kom­pe­ten­ten leu­ten loszuwerden.
    Die­se Ver­hal­ten habe ich seit­dem immer wie­der, sobald irgend­wer Geist­li­ches mit irgend­wel­chen Lai­en redet, bemerkt.
    Ich den­ke ein Groß­teil der Kle­ri­ker weiß was Sache ist, aber ver­sucht irgend­wer das zu the­ma­ti­sie­ren, schreit alles auf.

    Es ist m.E ein dop­pel­tes Pro­blem und bevor wir den Dia­log mit HInz und Kunz füh­ren müss­ten wir erst­mal wie­der mit­ein­an­der reden.

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