(Berlin) Am Samstag, den 21. September findet in Berlin der diesjährige deutsche Marsch für das Leben statt. Der Marsch ist zum wichtigsten Lebensrechtstermin im Jahreskalender geworden. 2013 fällt er mit der Bundestagswahl zusammen, die am nächsten Tag stattfindet. Das verschafft dem Marsch für das Leben eine besondere politische Bedeutung und Aufmerksamkeit. Martin Lohmann, der Vorsitzende des organisierenden Bundesverbandes Lebensrecht hofft daher trotz des „Wahlwochenendes“ auf eine starke Beteiligung. Erhofft wird auch die Teilnahme von Bischöfen und Priestern in Berlin, die den Mut haben, öffentlich für den Schutz des Lebens einzutreten (siehe Aufruf von Kardinal Raymond Leo Burke).
Das Zusammenfallen des Marsches mit der Bundestagswahl ist auch der Gegenseite nicht entgangen. Für den 18.–21. September organisiert das Familienplanungszentrum Balance (FPZ) in Berlin Aktionen für die Tötung ungeborener Kinder. Für den 18. September ist zur „Einstimmung“ eine Podiumsdiskussion zum Thema Ist die sexuelle Selbstbestimmung in Gefahr? Der neue Einfluß christlicher Fundamentalisten! angesetzt. Teilnehmer sind der Homo-Verband LSVD, der Abtreibungslobbyist Pro Familia und die kirchenfeindliche Bruno-Giordano-Stiftung. Die Organisatoren vom FPZ-Balance sprechen kryptisch von weiteren „kreativen Aktionen“ und rufen zu einer Gegendemonstration gegen den Marsch für das Leben auf.
Die Lebensschützer gehen davon aus, daß damit Störaktionen gegen den Marsch für das Leben gemeint sind. Bereits in den vergangenen Jahren wurde der Marsch von Linksextremisten, Homosexuellen und Abtreibungsbefürwortern angegriffen, gestört und durch eine „Begleitmusik“ aus Trillerpfeifen, Trommeln und beleidigenden Schmährufen eingedeckt.
Das Familienplanungszentrum Balance gehört zum Netzwerk des Abtreibungslobbyisten Pro Familia, dem deutschen Ableger der International Planned Parenthood Federation. Auf der Internetseite von FPZ-Balance finden sich „ungeheuerliche“ Stellungnahmen des CDU-Politikers Mario Czaja, Senator für Gesundheit und Soziales der Stadt Berlin, so der Lebensrechtler Günter Annen von der Initiative Nie Wieder! Ist Mario Czaja der Prototyp für den abschüssigen Weg, auf dem sich die deutsche Christdemokratie befindet? Ein Weg, der von der Verteidigung des Lebensrechts zum schweigenden Arrangement mit der Abtreibungsgesetzgebung führte und nun unter Umkehrung der Vorzeichen von der aktiven Verteidigung der „Errungenschaft“ Abtreibung zur offenen Bekämpfung der Lebensschützer?
Senator Mario Czaja „gratuliert“ dem FPZ-Balance zum 20-jährigen Jubiläum (siehe Schreiben) und wünschte ihm „für die zukünftige tägliche Arbeit viel Kraft und gutes Gelingen“. „Gutes Gelingen bei der Tötung von ungeborenen Kindern!! Im FPZ-Berlin werden jährlich ca. 1000 Kinder getötet“, so Günter Annen.
Die Initiative Nie Wieder! ruft dazu auf, bei CDU-Senator Mario Czaja nachzufragen „warum er ein Tötungszentrum so hofiert?!“„Fragen Sie auch, wie hoch die jährlichen Zuschüsse sind, die mit Zustimmung der Berliner CDU-Politiker an das Familienplanungszentrum bzw. an dessen Träger überwiesen werden? Fragen Sie aber auch, warum die Staatsanwaltschaft Berlin gegen Verstöße gegen § 219ff StGB (Werbung für die Tötung ungeborener Kinder) nicht vorgeht?“ Seit Dezember 2011 ist nach 23 Jahren wieder die CDU im Berliner Senat für die Justiz zuständig.
Anschrift des Senators:
Mario Czaja
Fritz-Reuter-Straße 11
12623 Berlin
Tel: (0 30) 56 69 74 50
Fax: (0 30) 56 69 74 55
E‑Mail: post@marioczaja.de
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Bundesverband Lebensrecht