(Paris) “Man wird nie ein freies Land aufbauen können mit der katholischen Kirche.“ Dies sagte nicht Voltaire oder Georges Danton, sondern der amtierende französische Bildungsminister Vincent Peillon 2008 in einem Interview bei der Vorstellung seines Buchs La Révolution française n’est pas terminée (Die französische Revolution ist noch nicht zu Ende), wie Tempi berichtet.
Spirituelle Revolution
Laut Peillon „kann eine Revolution nicht nur in materieller Hinsicht stattfinden. Man muß sie auch im Geist vollziehen. Nun haben wir die Revolution vor allem politisch gemacht, aber noch nicht die moralische und spirituelle. Damit haben wir die Moral und die Spiritualität der katholischen Kirche überlassen. Wir müssen sie ersetzen.“
Republikanische Religion
Und wodurch möchte Minister Peillon die katholische Kirche ersetzen? „Da man nicht einmal mehr den Protestantismus in Frankreich anpassen könnte, wie sie das in den anderen Demokratien getan haben, muß man eine republikanische Religion erfinden. Diese neue Religion ist die Laizität, die die materielle Revolution begleiten muß, die aber in Wirklichkeit die geistige Revolution ist.“
Und wie sollte diese „spirituelle Revolution“ durchgesetzt werden? „Die Revolution impliziert, daß alles vergessen werden muß, was der Revolution vorausgeht. Daher spielt die Schule eine zentrale Rolle, weil die Schule das Kind aus all ihren vor-republikanischen Bindungen reißen muß, um es dazu zu erziehen, ein Bürger zu werden. Es ist wie eine Neugeburt, eine Transsubstantiation die durch die Schule und für die Schule wirkt, die neue Kirche mit ihren neuen Priestern, die neue Liturgie und die neuen zu lesenden Gesetzestafeln.“
Laizistische Moral
Der Minister ist bemüht seine kirchenfeindlichen Thesen in die Tat umzusetzen. Im Artikel 31 eines von ihm vorgelegten Gesetzentwurfes zur „Neugründung der Schule der Republik“ wollte er, daß in den Grundschulen „die Bedingungen für eine Erziehung zur Geschlechtergleichheit sichergestellt werden“. Das Parlament änderte die Passage im letzten Augenblick. Peillons Ziel war es, gemäß Gender-Ideologie, die Unterscheidung zwischen den Geschlechtern zu tilgen. Peillon ist mit seinem Gesetz jedoch gelungen, die obligatorische Erziehung zu einer „laizistischen Moral“ durchzusetzen. Als Zweck und Ziel dieser „laizistischen Moral“ nennt das Gesetz, „den Schüler von allen familiären, ethnischen, sozialen, intellektuellen […] Determinismen zu lösen, damit jeder von ihnen sich emanzipieren könne […] da das Ziel der republikanischen Schule immer die Schaffung eines freien Individuums war.“ Der Staat Peillons ersetzt das Elternrecht und schwingt sich zum autoritären Lehrmeister der Nation auf.
Aggressiver Laizismus
Die Aggressivität des französischen Laizismus wurde inzwischen sogar von den USA festgestellt, die das Frankreich von Staatspräsident Hollande im Jahresbericht 2013 über die Religionsfreiheit erstmals in die Liste der Länder einreihte, in denen die Religionsfreiheit verletzt wird. Sechs Seiten widmet der Bericht den französischen Verletzungen dieses ersten aller Grund- und Menschenrechte, wie es von Papst Benedikt XVI. genannt wurde. Frankreich gehört auch zu den 15 europäischen Ländern, die mit unterschiedlichen Gesetzen die Meinungs- und Gewissensfreiheit verletzen.
Vincent Peillon – eine Biographie
Vincent Peillon, Jahrgang 1960, der in seinem antikatholischen Delirium wirkt, als lebe er noch inmitten der französischen Revolution und als wäre er von seiner Loge an ein Revolutionstribunal entsandt worden. Er ist Jude, Mitglied der Sozialistischen Partei und Freimaurer, entstammt mütterlicherseits der elsässischen Rabbinenfamilie Blum. Sein Großvater war Leon Blum. Sein Onkel Etienne-Emile Baulieu (eigentlich Etienne Blum) ist einer der Erfinder der Abtreibungspille RU486.
Sein Vater, Gilles Peillon (1928–2007), war erstaunlicherweise Bankier und Kommunist. Er leitete als Generaldirektor unter anderen die Banque commerciale pour l’Europe du Nord, die im Volksmund als „Banque des Soviets“ bezeichnet wurde, weil sie für die UdSSR die Finanztransaktionen zwischen Ost und West abwickelte. Vincent Peillon ist seit 1994 Mitglied des Parteivorstands des Parti Socialiste (PS), von 1997 bis 2002 war er Mitglied der Nationalversammlung des Französischen Parlaments, von 2004 bis 2012 Abgeordneter zum Europäischen Parlament. Seit Mai 2012 ist er Bildungsminister in der Regierung von Jean-Marc Ayrault (PS). 2010 veröffentlichte er das Buch Une religion pour la République. La foi laïque de Ferdinand Buisson (Eine Religion für die Republik. Der laizistische Glaube von Ferdinand Buisson).
Verheiratet ist Peillon mit der in Casablanca geborenen jüdischen Journalistin Nathalie Bensahel.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Tempi
Vincent Peillon hat die Rechnung ohne den Islam gemacht. Der lässt sich diese aggressive Laizität nicht gefallen.
Sehr geehrter Nikolaus Barabas, zeigen Sie Beispiele am Fall des Gesetzes Hollande-Taubira, bitte sehr!
Mit freundlichen Grüßen,
Nicht nur ohne den Islam hat er die Rechnung gemacht. Auch wir Katholiken werden uns diese Umerziehung nicht bieten lassen.
@ Jean-Louis
Ach? Wie soll das gehen?
Mit dieser Forderung „Diese neue Religion ist die Laizität,“ greift der Minister doch nur eine Forderung des 2. Vatikanums auf!
Es gibt genügend katholische Bischöfe, die diese Forderung schon heute tatkräftig umsetzen.
Meine Güte, was ist schon neues daran, daß die Juden pathologisch alles hassen, was nicht jüdisch ist, besonders das Christentum und hier die katholische Kirche. Und dieser Herr Minister, der seinen Hass so offen zur Schau stellt, wird auch vollkommen unbehelligt davon kommen. Wäre die Sache umgekehrt, d.h. würde jemand das Judentum kritisieren oder gar nur ansatzweise irgendwas zum Holocaust sagen, so wäre die Hölle los und er würde sofort fertiggemacht werden, sowohl juristisch als auch persönlich. Er könnte die Koffer packen und auf den Mond auswandern, so laut wäre das Gekreische. Ja, so ist sie die schöne, politisch-korrekte neue Welt im (ehemals) christlichem Abendland.
@Sumsum: Der Mann ist Sozialist und Freimaurer und angesichts seiner Thesen und was in dem Artikel über die Verwandschaft steht, habe ich nicht das Gefühl, als ob Peillon noch irgendwie als gläubiger oder praktizierender Jude bezeichnet werden kann.
Ihre Aussage klingt mir sehr nach einem „einmal Jude, immer Jude“ und das ist ein typisch antisemitisches Klischee, ebenso Ihre Bemerkungen über die „Antisemitismuskeule“, die mit dem Artikel überhaupt nichts zu tun hat.
Wobei es natürlich unter Juden, speziell den religiösen, auch Ablehnung und Hass auf das Christentum gab und gibt.
@Chorbisch: Ihre aus der Luft gegriffenen Unterstellungen mir gegenüber beweisen nur, wie sehr Sie und der überwiegende Teil der Bevölkerung bereits der medialen Gehirnwäsche zum Opfer gefallen sind, nach der die Juden die ewigen Opfer waren, sind und es immer sein werden, egal wie aggresiv sie sich jedem gegenüber benehmen, der es nur ansatzweise wagt, sie zu kritisieren. Und der Herr Minister mag zwar Sozialist und Freimaurer sein, sein Handeln und seine Intoleranz gründet aber auf dem Talmud. Machen Sie sich doch bitte kundig, welcher Hass dort allen „Goi“ entgegengebracht wird.
@ Sumsum, bedaure, aber Ihre Antwort ist für mich ein weiterer Beleg, daß ich Recht habe, wenn ich Ihre Aussagen als antisemitisch bezeichne.
Wenn ich mir die übrigen Kommentare hier anschaue, bin ich auch nicht allein mit meiner Ansicht, die Thesen Peillons hätten nichts mit seiner Herkunft aus einer jüdischen Familie zu tun (Waren denn sein Eltern noch praktizierende Juden?). Bisher sind Sie der einzige, der diesen Zusammenhang behauptet – ohne konkrete Belege für die Person Peillon, von dem wir im Moment nicht einmal wissen, ob er den Talmud je gelesen, oder gar studiert hat.
Ah, ich vergaß: Das tun doch alle Juden. Auch wenn sie atheistische Sozialisten sind. Das weiß „man“ doch, so sind sie eben, „die Juden“.
Ich habe auch nirgendwo die Ansicht vertreten, daß die Juden die ewigen Opfer gewesen sind, das waren wieder nur Sie!
Vielleicht sollten Sie in nächster Zeit die „Protokolle der Weisen von Zion“ im Regal stehen lassen, und wieder mehr zur Heiligen Schrift greifen.
Außerdem, was regen Sie sich so auf, daß im Talmud allen Goijim „Hass“ entgegengebracht wird?
Diese Geisteshaltung Andersgläubigen gegenüber scheint Ihnen ja durchaus vertraut zu sein. Aber wahrscheinlich unterscheiden Sie „christlichen“ – und damit gottgefälligen – von nichtchristlichem Hass, über den es sich dann zu empören gilt.
@Chorbisch Vielleicht sollten Sie Ihre andauernden Unterstellungen und Ihr Hobby-Psychologentum mir gegenüber lassen, ich lasse mir meine Meinung nicht verbieten, da können Sie die Antisemitismuskeule schwingen, solange Sie wollen. Der Herr Minister Ist ein ganz übler aggressiver antikatholischer Hetzer, der vorgibt sekulär zu sein, sein Judentum aber aus der Schublade zaubern wird, sobald sich Widerstand und Kritik regen sollten. Das ist nun mal die gängige, tagtäglich stattfindende Strategie dieser vermeintlichen Atheisten, da können Sie sie mir im vorauseilenden Gehorsam Judenfeindlichkeit unterstellen, „Nazi“ rufen und Gedankenpolizei spielen, soviel Sie wollen, es ist so! I Und ja, es regt mich auf, daß im Talmud Andersgläubigen Hass entgegengebracht wird, genauso wie mich aufregt, daß im Koran Gewalt gegen Andergläubige eingefordert wird, ich kann nun mal Mord, Totschlag, Krieg, Gewalt und abgeschlagene Köpfe auf den Tod nicht ausstehen. Und nein, ich hetze nicht, ich präsentiere nur die Fakten und wenn Sie diese schon als Feindseligkeiten, Gehetze oder sonst was interpretieren, dann haben Sie und nicht ich ein Problem und ich kann Sie nur bedauern, weil Sie sich anscheinend fürchten, Ihr Hirn zu benutzen, welches Ihnen der liebe Herrgott gegeben hat. Ich kann mich nur wiederholen: Wäre die Sache umgekehrt, wäre der Herr Minister Christ und würde so gegen das Judentum pöbeln, so wäre er längst auf dem Scheiterhaufen gelandet oder auf der Guillotine. So aber hat er die carte blanche und darf forden, daß der Katholizismus in Frankreich einfach ausradiert werden soll. Unglaublich aber wahr.
@ Sumsum: Wenn ich mir den Tonfall Ihrer Beiträge anschaue, würde ich sagen: „Ein getroffener Hund, der bellt!“
Sie erheben den Anspruch, die Fakten zu präsentieren, sehr gerne. Aber dann belegen Sie bitte endlich Ihre Behauptung, die anti-katholische Hetze Peillons sei wesentlich ein Produkt seiner jüdischer Herkunft. Aber bitte konkret, bezogen auf Peillon, und nicht, wie bisher mit allgmeinem Geraune über das Verhalten „der Juden“.
Ich bestreite doch gar nicht, daß es im Talmud Stellen gibt, die Haß gegenüber Nicht-Juden ausdrücken.
Aber Ihre These, Peillon sei nur zum Schein ein säkularisierter Jude und werde gegen Kritiker die „Antisemitismus-Keule“ schwingen, um sie zum Schweigen zu bringen, ist ebenfalls nur eine Behauptung. Hat es das schon einmal getan?
Kann sein, ich weiß es nicht, bis gestern hatte ich von dem Mann noch nie gehört. Wenn Sie Ihre Behauptung mit einem konkreten Beispiel für Peillon belegen können, nehme ich alles zurück.
Darum geht es mir. Ich will Ihnen nicht Ihre Meinung verbieten, aber ich mag es nicht, wenn jemand pauschale Behauptungen über „typische Eigenschaften“ ganzer Gruppen in die Welt setzt. Es gibt nicht „die Juden“, genausowenig wie, „die Katholiken“.
Abschließend möchte ich Sie nochmal daran erinnern, daß Sie mit „Antisemitismuskeule“, typisch jüdischem Verhalten, Gedankenpolizei und ähnlichem bräunlichen Unfug angefangen haben. Ich hatte Sie nur um einen Beweis Ihrer Behauptungen gebeten, den Sie bislang nicht geliefert haben, sondern nur allgemeine Behauptungen über „die Juden“.
Ich sitze hier nicht auf der Anklagebank, Sie sind nicht mein Richter und ich muß Ihnen rein gar nichts beweisen. Ich habe lediglich meine Meinung gesagt, Sie greifen mich deswegen an, weil Sie diese nicht ertragen. Punkt. Aber bitteschön: Hier ist Herr Minister, der Marie Le Pen (Nazi im Rock! Ironie aus!) „Hass“, „Intoleranz“ und „Fundamentalismus“ vorwirft, da diese sich für ein Verbot von islamischen Schleiern sowie jüdischen Kippas im öffentlichen Raum ausgesprochen hat. Klar, schließlich rühmt sich Frankreich ein laizistischer Staat zu sein. Scheinbar gilt dieser Laizismus nur für das Christentum und das weiß der Herr Minister nur allzu genau.
http://www.newsring.fr/societe/1211-antisemitisme-islamophobie-deux-poids-deux-mesures/16749-hollande-peillon-collard-les-reactions-aux-propos-de-marine-le-pen-fusent
Ich würde eher sagen, Peillon ist so säkularisiert, daß er auch ein großes Problem mit dem gläubigen Judentum hat. Oder die mit ihm.
Papst Franziskus hatte ja von dem Ablehnen einer Ethik gesprochen. Also nicht eine Ethik haben, oder zwischen mehreren Ethiken zu springen (Wer bin ich, und wenn ja, wie viele?), sondern die generelle Ablehnung von Ethik.
Bei solchen Leuten, die eine Ethik ablehnen, kommt es zur Umdeutung von Begriffen. Freiheit ist nicht mehr Freiheit, Moral nicht mehr Moral, Erziehung nicht mehr Erziehung. Die Umdeutung von Begriffen impliziert einen Gegensatz zur überlieferten Tradition. Tradition und Willkür schließen sich da gegenseitig aus.
Interessant ist die These, Spiritualität und Moral wären in Händen der katholischen Kirche (natürlich sind sie das, wenn die ganze Welt verrückt spielt). Nur fehlt dann der eigene Standpunkt zu Moral und Spiritualität. These ohne eigene Gegenthese ist schon witzig.
Dieser Mann scheint im 18. Jahrhundert stecken geblieben zu sein. Traurig dass Frankreichs Kinder nun unter diesem totalitären Atheismus zu Leiden haben. Aber ich weiss dass Frankreichs Katholiken, im Gegensatz zu ihren deutschsprachigen Glaubensgenossen, auch für die Religion einstehen können und sich hoffentlich wehren werden!
Ich bin sehr dagegen, diesen Mann als Juden zu bezeichnen, auch wenn er aus einer jüdischen Familie stammen mag. Ich bin ja auch nicht lebenslang eine Protestantin, nur weil ich aus einer protestantischen Familie stamme. Er kann auch nichts dafür, dass ein Onkel von ihm eine Abtreibungspille erfunden hat. Sippenhaft ist nicht katholisch und Sünde kein Familienschicksal! Herr Peillon hat sich seinen „Glauben“, die säkulare Variante der Freimaurei, frei gewählt und bekennt sich offen dazu. Er ist jetzt Freimaurer und nicht Jude. Ich halte es für falsch, in solchen Debatten das rassistische Denken der Nationalsozialisten stillschweigend zu übernehmen. Diese behaupteten fälschlich, ein Jude könne sich aufgrund seiner „Rasse“ niemals zum Guten wenden. Das ist ‑katholisch gedacht – nicht nur eine Sünde, sondern auch eine Häresie.
Sie wissen aber schon, dass sich Juden nicht nur über ihre jüdische Religion definieren, sondern ebenso als Volk/Ethnie. Aus dieser jüdischen Binnenperspektive ergibt sich, dass Persönlichkeiten wie Marx, Freud oder heute ein Henryk M. Broder sich trotz Ungläubigkeit aufgrund ihrer Abstammung zum jüdischen Volk zugehörig fühlten/fühlen. Anders als das Christentum ist das Judentum eben nicht universalistisch, sondern hat ein „auserwähltes Volk“ zum Mittelpunkt. Es ist daher sehr wahrscheinlich, dass auch der antikatholische Minister Frankreichs hier sich zum jüdischen Volk angehörig zählt. Das hat mit Rassismus/Nationalsozialismus wie Sie es hier dem dritten Mitkommentator unlauter unterstellen rein gar nichts zu tun.
Es ist wahr, dass sich Juden auch als Volk fühlen, selbst wenn sie nicht mehr religiös sind. Aber das hat ja nichts mit ihrem Charakter zu tun. Der ist so diversifiziert, wie bei jedem anderen Volk auch. Deshalb ist mir schleierhaft, weshalb in diesem Artikel überhaupt argumentativ damit gearbeitet wird: Eine Jüdische Familie – Abtreibungspilleder eine – Katholikenhass der andere – ergo: Juden, alles Verbrecher! Das schrappt gefährlich an der Nazi-Denke. Ein schlechtes Argument zerstört zudem alle gültigen und berechtigten. Wenn ich jemanden überzeugen will, dass dieser Mann falsch denkt und handelt, dann lasse ich die Finger von „argumenta ad hominem“ und beschränke mich auf Dinge, die ich nachweisen kann. Vermeintlich genetisch vorgegebene Charakterschwächen gehören nicht dazu.
@ T. de Ahumada: Volle Zustimmung!
Das ist das Problem, das ich mit der Argumentationsweise des Artikels in diesem Punkt habe: Durch ausführliche Hinweise auf die jüdische Herkunft des Ministers soll möglicherweise ein Zusammenhang zwischen dieser Herkunft und seinen anti-katholischen Plänen gezogen werden.
Konkrete Beleg liefert der Artikel dafür überhaupt nicht, aber wie ja die Kommentare von @Sumsum zeigen, gibt es Menschen, die auf solche Andeutungen anspringen. Das ist sehr bedauerlich.
Möglicherweise genügt das dem/den Autor(en) ja schon.
Was sehr schade ist, denn wären diese Hinweise auf Peillons Herkunft unterblieben, würden wir hier über die religionsfeindliche Stoßrichtung dieses Artikels diskutieren. Das wäre wesentlich wichtiger, denn dieses Konzept ist ein ganz übles Machwerk, das meiner Ansicht gegen das Menschenrecht auf freie Ausübung der Religion verstößt.
Wie @borkard schon hier geschrieben hat: Peillon ist geistig in den Jahren 1792/93 stehengeblieben, leider!
Lieber Chorbisch, der Board-Moderator hier hat meine Kommentare als veröffentlichungswürdig eingestuft, das müssen Sie nun mal aushalten, da könne Sie sich aufregen, soviel Sie wollen. Und warum sollte man Herr Ministers Biographie unterdrücken, bloß weil Sie dort die politisch-korrekte Todsünde des Antisemitismus wittern?
Lieber Sumsum, ich kann Ihre Kommentare durchaus „aushalten“, ich bin nicht so empfindlich, wie Sie wohl glauben.
Und obwohl Sie mir das vermutlich auch nicht glauben, hatte ich nie die Absicht, Ihnen zu verbieten, Ihre Meinung hier zu verbreiten, auch wenn ich sie nicht teile.
Nur nehme ich das Recht auf Meinungsfreiheit auch für mich in Anspruch. Nur weil ich nicht Ihrer Meinung bin, und Ihnen da widerspreche, wo ich anderer Ansicht bin als Sie, schränke ich damit doch nicht Ihr Recht auf Meinungsfreiheit ein.
Das müssen Sie dann „aushalten“.
Wenn Ihr Verständnis von Meinungsfreiheit aber bedeutet, daß man Ihre Ansichten nicht kritisieren darf, dann haben wir allerdings ein unterschiedliches Verständnis, was „Meinungsfreiheit“ bedeutet.
PS: Natürlich „müssen Sie mir nichts beweisen“, Sie sind mir ja keine Rechenschaft schuldig.
Andererseits ist das hier ein Diskussionsforum und da gehört es für mich dazu, zu antworten, wenn mich jemand auffordert, meine Ansicht näher zu belegen.
Was Sie inzwischen ja auch zum Teil versucht haben, wie man weiter unten sieht.
Allerdings sehe ich immer noch keinen Zusammenhang zwischen der jüdischen Herkunft des Ministers und seinen anti-katholischen Thesen.
Die erinnern mich mehr an jene „Religion der Vernunft“, die die Jakobiner anstelle des Christentums einführen wollten.
Und diese Ansicht müssen Sie leider auch „aushalten“.
Er ist ein linker Dampfplauderer,genauso wie sein Chef der Hollande..Es gibt eine Alternative:Front National
Der Minister ist geistig krank?
Für mich ist die Information, daß dieser unsägliche Minister, der auf Frankreichs Kinder losgelassen wurde, Sozialist, Freimaurer, Jude ist, von Bedeutung. Jede für sich ist eine Aussage, zusammengenommen ergeben sie allerdings – wie so oft – ein anschauliches, wenn auch irrtierendes, ja schockierendes Bild. Tatsache ist, daß Peillon Jude ist, ebenso daß er offiziell wenig wert darauf zu legen scheint, aber auch, daß er seine Kinder in den jüdischen Riten erzieht. Mir steht es nicht zu, zu beurteilen, ob er ein „guter“ oder weniger „guter“ Jude in derem religiösen Sinn ist. Tatsache ist, daß er es ist. Und ich will wissen, ob da ein abgefallener, aber getaufter Katholik, oder ein ungetaufter Atheist/Agnostiker, oder ein Moslem, oder ein Jude usw. über meine katholische Kirche sagt. Nun scheint Peillon ja als atheistisch-sozialistischer Freimaurer zu reden. Soweit so schlecht. Da es aber Tatsache ist, daß Peillon Jude ist, wird die Sache etwas komplizierter. Oft bedienen sich Angehörige religiöser Minderheit relativistischer und laizistischer Positionen, um den Einfluß einer Mehrheitsreligion zurückzudrängen (gewissermaßen nach dem Motto: der Feind meines Feindes…).
Wie dem auch sei: Ich sehe keinen Grund, weshalb sich hier jemand zu empören scheint, daß ein Jude Jude genannt wird. Hätte man solche Bedenken, wenn dieselben Aussagen ein Moslem getätigt hätte? Das wäre inzwischen in Frankreich ja auch möglich. Ich denke vielmehr, was für ein Geschrei es gegeben hätte, wenn ein katholischer Minister (gibt es so etwas eigentlich noch?) so etwas über das Judentum oder den Islam gesagt hätte. In dessen Haut möchte ich nicht stecken.
Sie haben Recht, die religiöse Orientierung oder die nationale Herkunft können bei der Beurteilung der Handlungen eines Menschen von Bedeutung sein. Und natürlich „darf“ man dann einen Juden als Juden bezeichnen.
Aber wenn das nicht der Fall ist – und ich sehe eben keinen Zusammenhang zwischen Peillons jüdischer Herkunft und seinen Thesen – dann ist das ohne Belang und ich sehe keinen Grund, das zu erwähnen. Auch, weil man sich dann unnötigerweise dem Vorwurf des Antisemitismus aussetzt, zu dessen Standardformeln ja gehört, Juden durch Hervorheben ihres Judentums als „anders“ und nicht dazugehörend zu bezeichen. Ist aber nur meine persönliche Meinung.
Ihre These, das Verhalten sei davon beienflusst, daß Peillon als Jude einer religiösen Minderheit angehört, ist interessant und hat einiges für sich. Allerdings wäre es dann immer noch ein für Minderheiten typisches Verhalten und kein „typisch jüdisches“.
Außerdem ist meiner Ansicht nach der Einfluß des Katholizismus in Frankreich nicht dominierend. Das wäre kein Grund für so ein antikatholisches Konzept. Wenn etwas die jüdische Minderheit in Frankreich bedroht, dann doch eher die von manchen französischen Muslimen ausgehende Feindschaft und Gewalt, oder der Antisemitismus in Teilen der Rechten.
Wenn der Bericht über Herrn Peillon hier zutrifft, dann scheint es sich mir bei ihm um einen eifernden Fanatiker zu handeln, der im einen oder anderen unter den Kommentatoren offenbar seine Seelenverwandten gefunden hat: fanatischer Anti-Katholik trifft fanatische Katholiken mit unverhohlen antisemitischer Tendenz.
Der Artikel spielt ja auch ganz ungeniert mit dieser Tendenz: da werden alle gängigen Reizworte angeboten: Jude, Sozialist, Kommunist, Abtreibungspille usw. Man weiss ja, welche Leserschaft man bedienen muss.
Was wäre das Leben ohne Unterhaltung? Man kann ja nicht 24 Stunden am Tag nur beten.
Der ach so laizistische Herr Minister, der am liebsten den französischen Katholizismus amputieren möchte und den französischen Schülern eine geistige Umerziehung verordnet und so ganz betont säkularisiert auftritt, ist in Wirklichkeit praktizierender Jude, der 2009 die Bar Mitzva seines Sohnes in der Pariser Synagoge de la Place des Vosges gefeiert hat. Nachzulesen in diesem isrealischen (!) Blog:
http://www.terredisrael.com/infos/?p=51155