(Washington) Bischof Daniel Robert Jenky CSC, Bischof von Peoria in Illinois, dem Heimatstaat von US-Präsident Barack Obama, ruft mit seltener Klarheit die Katholiken zu neuem gläubigem Heldentum auf und nennt die Feinde der Kirche beim Namen. Die Predigt hielt Bischof Jenky bereits am 14. April 2012, doch lohnt es sich, sie anzuhören. Und sich vielleicht einen Bischof im deutschen Sprachraum vorzustellen, der diese Worte spricht und den US-Senat mit der Französischen Nationalversammlung oder dem Deutschen Bundestag, dem Österreichischen Nationalrat oder dem Schweizer Nationalrat ersetzt und Barack Obama mit Francois Hollande oder der nordrhein-westfälischen Gesundheitsministerin Barbara Steffens, die Druck auf die Kirche bei der „Pille danach“ ausübte, oder andere führende Politiker, die sich offen gegen das Naturrecht stellen und damit gegen die Menschenwürde und die Menschenrechte bei Themen wie Abtreibung, Euthanasie, „Homo-Ehe“, Adoptionsrecht für Homosexuelle, verbrauchende Embryonenforschung, Leihmutterschaft …
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Facebookseite von Bischof Daniel Jenky
Video: ACIprensa
Gerade habe ich mir das Video angehört: das ist ein Aufruf zum Kampf, zur Ganzhingabe in einer Zeit, die nur noch dies erlaubt. Es gibt keine Alternative, kein Konventionschristentum, kein „liberales“ oder sonstiges Aufbruchs-Katholikentum.
Dieser Bischof ruft uns auf, uns ab jetzt auf einen harten, aber schon gewonnen Kampf einzustellen! Christus ist auferstanden und wir sind schon gerettet. Die Wohnungen wollte er uns einstweilen bereiten, bis er uns dann zu sich holt…
Dass es momentan kaum einen europäischen Bischof gibt, der so reden würde? Es schmerzt mich, weil ich als Europäerin unsere christliche Kultur liebe, aber – es macht nichts, denn der Leib Christi ist Weltkirche. Dann sagt es eben einer in amerikanischer Zunge, und es gibt hier viele Geistliche und Laien, die Ähnliches in letzter Zeit in sich erkannt und auf ihre Weise ausgedrückt haben – bloß eben nicht unsere Bischöfe, und das ist schlimm.
Aber an sich ist es einfach: Wenn ein Bischof offen vom Glauben abgefallen ist, beten wir für ihn und folgen ihm geistlich nicht mehr, respektieren aber seine Weihe, halten sie ihm unentwegt vor Augen durch unser Gebet und unsere Präsenz. Wir folgen geistlich stattdessen den Bischöfen, die den katholischen Glauben leben und verkünden. In gewisser Weise hat das Diözesan- und Regionalmodell der Kirche im Moment keine tragende Funktion mehr und wir sollten weltkirchlich denken, auch wenn es uns sehr schmerzt um all der Seelen willen, die hier – verschmachten, weil sie in die Irre geführt wurden und keine Kraft und einen zu schwachen Willen haben, dann auch ohne geistlichen Beistand erst mal (bis sie zu denen gefunden haben, die noch katholisch sind), sich schreiend und händeringend an Jesus und die Gottesmutter wenden.
Im übrigen würden unsere Medien einen solchen Bischof fressen – oder auch nicht. Vielleicht würden manche doch innehalten? Deprimierend ist bei unseren Bischöfen diese unsägliche „Feigheit ohne Not“.