(Paris) Das Berufungsgericht von Paris hat das Urteil gegen den 23jährigen Franzosen Nicolas Bernard Busse teilweise revidiert. Der katholische Student Busse war von der Polizei auf offener Straße angehalten und aufgefordert worden, zu einer Identitätsfeststellung mitzukommen, weil er einen Kapuzenpullover mit dem Logo Manif pour tous anhatte (siehe eigenen Bericht). Der junge Mann entzog sich der von ihm als Willkür empfundenen Anhaltung, wurde aber kurz darauf verhaftet.
Ein Gericht verurteilte ihn wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt im Eilverfahren zu vier Monaten Haft und einem Strafgeld von tausend Euro. Das Berufungsgericht hob nun die Haftstrafe auf, verdoppelte jedoch das Strafgeld auf 3000 Euro, von denen die Hälfte auf Bewährung ausgesetzt wurde. Damit wird Nicolas nach drei Wochen Haft freikommen. Er gilt nun allerdings als vorbestraft. Sein Anwalt sprach von einem „Einschüchterungsversuch“ der Regierung gegen politisch Andersdenkende.
Für die Freilassung von Nicolas fanden in den vergangenen Wochen in ganz Frankreich zahlreiche Solidaritätskundgebungen statt. Im Internet wurden Unterschriften für eine entsprechende Petition an Staatspräsident Hollande gesammelt. Nicolas ist für Millionen von Franzosen, die in den vergangenen Monaten gegen die Legalisierung der „Homo-Ehe“ demonstrierten und die Gesellschaftspolitik der sozialistischen Regierung ablehnen, zu einem Symbol für politisch motivierte Staatswillkür geworden.