(Venedig) Die Nachricht klingt unglaublich und doch: In Venedig ist Kindern im Alter von zwei bis acht Jahren der Zutritt zum öffentlichen Park der Villa Groggia verboten. Begründung: sie stören die Hunde. Die Maßnahme der Stadtverwaltung geht auf den vehementen Protest einer offensichtlich einflußreichen Hundebesitzerin zurück, deren Barbet durch einen platzenden Luftballon von im Park spielenden Kindern erschreckt worden sei. Die Kinder hatten an einem Kinderfest in der Nähe teilgenommen. Der platzende Luftballon stand in keinem Zusammenhang mit dem Hund. Das Verbot löste ungläubiges Staunen aus, da der Park öffentlich ist.
Die Zahl der Hunde und Haustiere nimmt in Westeuropa ebenso schnell zu, wie die Geburtenrate sinkt und sich die Familienbande auflösen. Gleichzeitig drängen radikale Tierschutzorganisationen auf Gleichstellung von Tierrechten mit den Menschenrechten. Dieser Verformung der Vernunft führt zu grenzüberschreitenden Entscheidungen wie jener von Venedig, wo im öffentlichen Raum Kinder den Hunden weichen müssen.
Text: CR/Giuseppe Nardi
Bild: Corrispondenza Romana