(Mailand) Die ersten 100 Tage von Papst Franziskus beschäftigten zahlreiche Kommentatoren. Wenig zufrieden damit war der katholische Publizist Rino Cammilleri. Er versucht eine andere Erklärung für den Medienerfolg von Papst Franziskus zu suchen, den er in direktem Kontrast zu dem sieht, was Benedikt XVI. zuteil wurde. Er erkennt darin weniger unterschiedliche Formen des Pontifikats als vielmehr ein Symptom für den Zustand „unserer Zeit“ und schreibt in diesem Zusammenhang von „„schlechten Zeiten“.
Nur zum Teil damit einverstanden ist der Priester Don Gabriele Mangiarotti, der Cammilleri antwortete. Der Herausgeber von Cultura Cattolica sucht die Verantwortung für diese „schlechten Zeiten“ nicht beim Volk, sondern vielmehr bei einem seit Jahrzehnten anhaltenden „Parallellehramt“ innerkirchlicher Kräfte, die an der Zersetzung von Glauben, Lehramt und kirchlicher Autorität arbeiten. Beide Beiträge wurden von La Nuova Bussola Quotidiana im Abstand weniger Tage veröffentlicht.
Katholisches.info bietet sie im direkten Vergleich an und kann Cammilleris Anmerkung bestätigen, daß selbst harmlose Anmerkungen zu diskutablen Gesten von Papst Franziskus von einer irrational anmutenden Sensibilität bereits als Form von Majestätsbeleidigung aufgefaßt werden.