(Rom) Der geistliche Kampf gegen den Modernismus wird an der Berufungsfront gewonnen oder verloren. Es würde genügen, wenn alle Jungen, die von Gott zum Priestertum oder zum Ordensleben berufen sind, in gute Seminare, Konvente und Klöster eintreten würden, um innerhalb weniger Jahre die Krise zu beenden, die die Kirche befallen hat, da die in die Jahre gekommene Modernistenbewegung mangels Nachwuchs aussterben würde. Der mystische Leib Christi hat dringenden Bedarf an zahlreichen heiligen Priestern und Ordensleuten und die Päpste haben in mehreren Dokumenten und Verlautbarungen alle Gläubigen (ja, alle) aufgefordert, die Berufungen zu fördern, so wie es im Art. 233 des geltenden Kirchenrechts festgelegt ist.
Was ist konkret zu tun? Die stärkste Waffe ist sicher das Gebet, dem aber auch das aktive Apostolat zur Seite zu stellen ist, zum Beispiel durch finanzielle Unterstützung guter Priesterinstitute und Ordensgemeinschaften, aber auch indem man diese bekanntmacht usw. Eine andere nützliche Sache ist, in breitem Umfang (auch Dank Internet) die Berufungsschriften des heiligen Alfons Maria von Ligouri, des heiligen Johannes Bosco und anderer Autoren rechter Glaubensüberzeugung zu verbreiten.
Die Eltern müssen sich für die Verwirklichung der wichtigsten Aufgabe der Ehe einsetzen, das heißt für die Zeugung und die christliche Erziehung ihrer Kinder, und auf diese Weise kinderreiche und wirklich christliche Familien gründen, die fruchtbarer Nährboden für Berufungen sind, so wie es die Familie der kleine Therese von Lisieaux war.
Am meisten Gutes können jedoch die Priester tun, vor allem die Pfarrer. Während der Predigten können sie zum Beispiel leicht tausend nützliche Möglichkeiten finden, um anzusetzen und Gedanken über die große Bedeutung der Wahl des eigenen Lebensstandes anzudeuten, über den wahren Sinn und Zweck unserer kurzen Zeit auf dieser Erde, über die große Frage des ewigen Seelenheils, die Schwierigkeit wahrhaft christlich in der Welt zu leben, über die Schönheit des religiösen Lebens, über die Möglichkeit in perfekterer Form ein christliches Leben zu führen und die Seele durch den Eintritt in ein Kloster zu retten usw.
Alle diese Hinweise werden im Kopf der Jugendlichen gesunde Überlegungen auslösen und sie dazu führen, sich zu fragen, welchen Stand Gott ihnen für ihr Leben vorschlägt und den sie annehmen sollen. Vor allem während der Beichte und geistlicher Unterweisung von Jugendlichen, die ein frommes Leben führen und die christliche Perfektion suchen, darf man sich nicht scheuen, sie zu ermutigen, über die religiöse Berufung nachzudenken.
Die Herzen der Gläubigen, die mit wahrer Liebe die Kirche, den mystischen Leib des glorreichen göttlichen Heilandes lieben, weinen beim Anblick der Verwüstungen, die durch die Geißel des Modernismus, der Synthese aller Häresien verursacht wurden. Aber niemand hat die Absicht, aufzugeben. Alle Herzen sind vereint durch einen einzigen Wunsch: den Kampf fortzusetzen! Wir können, wir wollen, wir müssen den Kampf zur Verteidigung der katholischen Tradition fortsetzen! Die Fahne des wahren Glaubens, die verschämt eingezogen und durch den schmählichen Verrat der Modernisierer geschändet wurde, muß wieder gehißt werden.
Alle Katholiken müssen die dringende Notwendigkeit spüren, sich für das Entstehen eines umfangreichen und tapferen Heeres von jungen Priestern und Ordensleuten mit einem festen Glauben einzusetzen, die im Feuer und im Kampf geprüft wurden und von unzähmbarem Willen beseelt sind, entschlossen für die Austilgung der modernistischen Seuche zu kämpfen.
Übersetzung: Giuseppe Nardi
Bild: Petrusbruderschaft