Zahl der Katholiken, Priester, Seminaristen wächst weltweit, Ordensfrauen nehmen ab – Afrika und Asien besonders dynamisch


Katholische Kirche wächst weltweit: Zunahme an Katholiken, Priestern und Seminaristen. Ordensfrauen nehmen ab(Rom) Die Zahl der Katho­li­ken ist seit dem Jahr 2000 welt­weit um 17 Pro­zent oer 180 Mil­lio­nen Getauf­te gewach­sen. Das ist mehr als die gesam­te Ein­woh­ner­zahl von Deutsch­land Frank­reich und Spa­ni­en zusam­men. Welt­weit gibt es 67 Mil­lio­nen Angli­ka­ner und 74 Mil­lio­nen Luthe­ra­ner. Das ent­spricht dem Wachs­tum der katho­li­schen Kir­che in den ver­gan­ge­nen vier Jahren.

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Gestern wur­de mit dem Päpst­li­chen Jahr­buch 2013 auch das Sta­ti­sti­sche Jahr­buch der Kir­che 2011 ver­öf­fent­licht. Dar­in sind die sta­ti­sti­schen Erhe­bun­gen für das Jahr 2011 ver­öf­fent­licht. Die Zahl der Katho­li­ken wuchs im Jahr 2011 von 1,196 Mil­li­ar­den und 1,214 Mil­li­ar­den Gläu­bi­ge. Ein Zuwachs von 1,5 Pro­zent. Welt­weit gibt es 2979 Diö­ze­sen oder Diö­ze­sen gleich­ge­stell­te kirch­li­che Ver­wal­tungs­ein­hei­ten. Die Zahl der Bischö­fe, Prie­ster, Dia­ko­ne und Semi­na­ri­sten befin­det sich im Wachs­tum. Rück­läu­fig ist hin­ge­gen die Zahl der Ordens­leu­te. Das Annu­a­r­i­um Sta­tis­ti­cum Eccle­siae 2011 gibt einen exak­ten Über­blick über die katho­li­sche Kirche.

Wäh­rend sich das Päpst­li­che Jahr­buch 2013 auf das Jahr 2012 bezieht bis her­aus zur Wahl von Papst Fran­zis­kus, ist der 31. Dezem­ber 2011 Stich­tag des Sta­ti­sti­schen Jahr­buchs 2011.

Asi­en erweist sich als reli­gi­ös beson­ders frucht­ba­res Gebiet mit wach­sen­den Gläu­bi­gen- und Prie­ster­zah­len. Auf dem asia­ti­schen Kon­ti­nent wach­sen auch die Prie­ster- und Ordens­be­ru­fun­gen. Und im Gegen­trend zum Rest der Welt ver­zeich­net auch die Zahl der Ordens­frau­en einen Zuwachs.

Wäh­rend im Jahr 2011 die Welt­be­völ­ke­rung um 1,23 Pro­zent gewach­sen ist, weist die Zahl der Katho­li­ken mit 1,5 Pro­zent ein stär­ke­res Wachs­tum auf. Der Gesamt­an­teil der Katho­li­ken an der Welt­be­völ­ke­rung liegt bei 17,5 Pro­zent. Die Katho­li­ken in Afri­ka ver­zeich­nen einen Zuwachs von 4,3 Pro­zent, wäh­rend die Gesamt­be­völ­ke­rung nur um 2,3 Pro­zent gewach­sen ist. Auch in Asi­en wächst die katho­li­sche Kir­che schnel­ler als die Bevöl­ke­rung mit 2 Pro­zent gegen 1,2 Pro­zent. In Euro­pa und in Ame­ri­ka wei­sen die katho­li­sche Kir­che und die Gesamt­be­völ­ke­rung das glei­che Wachs­tum von 0,3 Pro­zent auf.

Die getauf­ten Katho­li­ken leb­ten 2011 zu 48,8 Pro­zent in Ame­ri­ka, 23,5 Pro­zent in Euro­pa, 16 Pro­zent in Afri­ka, 10,9 Pro­zent in Asi­en und 0,8 Ozeanien.

Die Zahl der Bischö­fe stieg von 5.104 auf 5.132 mit einer Zunah­me von 0,55 Pro­zent. Der Zuwachs betraf vor allem Ozea­ni­en mit +4,6 Pro­zent und Afri­ka mit +1,0 Pro­zent. Ame­ri­ka zeigt kei­ne Ver­än­de­run­gen, wäh­rend Asi­en und Euro­pa nur ganz gerin­ge auf­wei­sen. 70 Pro­zent der Bischö­fe resi­die­ren in Euro­pa und Amerika.

Die Zahl der Prie­ster wuchs welt­weit im ver­gan­ge­nen Jahr­zehnt von 405.067 Ende 2001 auf 413.418 2011, was einer Zunah­me von 2,1 Pro­zent ent­spricht. Die Ent­wick­lung weist auf die ein­zel­nen Kon­ti­nen­te bezo­gen unter­schied­li­che Ent­wick­lun­gen auf. In Afri­ka wuchs die Zahl der Prie­ster um 39,5 Pro­zent, in Asi­en um 32 Pro­zent mit einer Zunah­me von jeweils 3000 Neu­prie­stern allein im Jahr 2011. Die Zahl der Prie­ster in Ame­ri­ka ent­sprach dem welt­wei­ten Durch­schnitts­wachs­tum, wäh­rend Euro­pa in die­sem Jahr­zehnt einen Rück­gang von neun Pro­zent gegen­über dem Welt­durch­schnitt zu ver­zeich­nen hatte.

Die Zahl der stän­di­gen Dia­ko­ne wuchs im sel­ben Zehn­jah­res­zeit­raum von ins­ge­samt 29.000 auf 41.000. Euro­pa und Ame­ri­ka hat­ten den größ­ten Zuwachs zu ver­zeich­nen. Die 19.000 euro­päi­schen und die 26.000 ame­ri­ka­ni­schen Dia­ko­ne mach­ten Ende 2011 97,4 Pro­zent aller Dia­ko­ne welt­weit aus.

Die Zahl der Ordens­brü­der mit ewi­gen Gelüb­den, aber kei­nem Wei­he­amt blieb kon­stant und lag Ende 2011 bei knapp über 55.000. Wachs­tum ver­zeich­nen vor allem Afri­ka mit +44,9 Pro­zent und Asi­en mit +18,5 Pro­zent. Wäh­rend der Anteil der bei­den Kon­ti­nen­te 2001 28 Pro­zent betrug, belief er sich 2011 auf 36 Pro­zent an der Gesamt­zahl. Die ande­ren Kon­ti­nen­te wei­sen eine nega­ti­ve Ent­wick­lung auf. In Euro­pa sank die Zahl der Ordens­brü­der um 18 Pro­zent, in Ozea­ni­en um 21,9 Pro­zent und in Ame­ri­ka um 3,6 Pro­zent. Ins­ge­samt ging der Anteil die­ser drei Kon­ti­nen­te von 72 auf 64 Pro­zent zurück.

Anhal­tend ist wei­ter­hin ein stark nega­ti­ver Trend bei den weib­li­chen Ordens­be­ru­fun­gen. Der Gesamt­rück­gang zwi­schen 2001 und 2011 beläuft sich auf 10 Pro­zent. Ins­ge­samt gin­gen die Ordens­frau­en von 792.000 im Jahr 2001 auf 713.000 im Jahr 2011 zurück. Die Ver­lu­ste betref­fen wie­der­um vor allem Euro­pa (-22 Pro­zent), Ame­ri­ka (-17 Pro­zent) und Ozea­ni­en (-22 Pro­zent). In Afri­ka und Asi­en konn­te hin­ge­gen ein deut­li­ches Wachs­tum regi­striert wer­den mit +28 Pro­zent in Afri­ka und +18 Pro­zent in Asi­en. Der Anteil der afri­ka­ni­schen und asia­ti­schen Ordens­frau­en wuchs ent­spre­chend welt­weit von 24,4 Pro­zent auf 33 Prozent.

Die Prie­ster­amts­kan­di­da­ten haben im Ver­gleichs­zeit­raum 2001–2011 von 112.244 auf 120.616 zuge­nom­men. Das ent­spricht einem Zuwachs von 7,5 Pro­zent. Auch bei den Semi­na­ri­sten gibt es deut­li­che kon­ti­nen­ta­le Unter­schie­de. Afri­ka hat­te einen Zuwachs von +30,9 Pro­zent, Asi­en +29,4 Pro­zent und erwei­sen sich in jeder Hin­sicht als reli­gi­ös beson­ders dyna­mi­sche Kon­ti­nen­te. Anders sieht es in Euro­pa aus. Der Anteil der euro­päi­schen Semi­na­ri­sten sank im sel­ben Zeit­raum von 23,1 Pro­zent auf 16,8 Pro­zent. In abso­lu­ten Zah­len aus­ge­drückt: Berei­te­ten sich 2001 in Euro­pa 25.928 Kan­di­da­ten auf das Prie­ster­tum vor, waren es 2011 20.263.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: PapaRatzingerBlog

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2 Kommentare

  1. Fazit, eine Ent­wick­lung die durch­aus zufrie­den macht, aber zur Eupho­rie besteht kein Anlaß, denn die 23,5 Pro­zent in Euro­pa sind Schön­fär­be­rei, da sie zwar nomi­nell dazu­ge­hö­ren, aber es mit Sicher­heit dra­stisch weni­ger sind die sich voll zur römisch katho­li­schen Kir­che bekennen.
    In Nord­ame­ri­ka dürf­te der Fall ähn­lich liegen.
    Sta­ti­sti­ken und Zah­len haben immer viel mit Büro­kra­tie, aber wenig mit Glau­ben zu tun.
    Beten wir um den hl. Geist, das er in die­ser schlim­men Zeit den Glau­ben stärkt.

  2. In den west­li­chen deka­den­ten und über­sät­tig­ten Wohl­stands­ge­sell­schaf­ten ist den mei­sten Men­schen unbe­kannt, dass sie eine unsterb­li­che See­le haben.
    Das Wis­sen, wel­ches noch vor zwei Gene­ra­tio­nen selbst­ver­ständ­lich war, ist ver­lo­ren gegangen
    bzw. wur­de den Men­schen syste­ma­tisch vorenthalten.
    Sie glau­ben nur noch das, was sie mit ihren kör­per­li­chen Sin­nen erfas­sen kön­nen und was
    „wis­sen­schaft­lich“ beweis­bar ist.
    Sie den­ken und han­deln nach dem Prin­zip: Lasst uns essen, trin­ken und fei­ern, denn mor­gen sind wir tot.

    In Afri­ka wis­sen selbst die „Hei­den“, das sie eine See­le haben und dass es Geist­we­sen gibt.
    Lei­der wis­sen die­se nur sel­ten von der Unter­schei­dung der Gei­ster, erken­nen den Allmächtigen
    nicht und wen­den sich des­halb an die „fal­schen“ Gei­ster, was dann im Okkul­tis­mus wie z.B. dem Voo­doo­kult endet.

    In jedem Fall ist es für unse­re Schwe­stern und Brü­der in Afri­ka leich­ter die Wahr­heit zu erken­nen, wenn sie von unse­rem Herrn hören.

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