Nach der „Homo-Ehe“ folgt die Polygamie in den Niederlanden


Polygamie, die Zeiten, in denen man sich über den Harem eines Moslems die Nase rümpfte sind vorbei(Den Haag) Am ver­gan­ge­nen Frei­tag wur­de der erste Fall von Poly­ga­mie offi­zi­ell in Euro­pa aner­kannt. Vic­tor de Bru­jin (46) hei­ra­te­te zivil­recht­lich Bian­ca (31) und Mir­jan (35) mit einer Trau­ungs­ze­re­mo­nie, die vor dem Notar statt­fand, der die Drei­er-Bezie­hung regi­strier­te, wie das Brussels Jour­nal berich­tet. Die Begrif­fe „Hoch­zeit“, „hei­ra­ten“, „Zivil­ehe“, „Trau­ung“ sind zwar dem Recht nach (noch) nicht ganz zutref­fend, aber der Sub­stanz nach.

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„Ich lie­be sowohl Mir­jam als auch Bian­ca, und so habe ich bei­de gehei­ra­tet“, weiß der dop­pelt Frisch­ver­mähl­te zu erzäh­len. Vic­tor de Bru­jin war bereits mit Bian­ca  ver­hei­ra­tet. Vor zwei­ein­halb Jah­ren habe er dann über Inter­net auch Mir­jam Geven ken­nen­ge­lernt. Zwei Mona­te spä­ter ver­ließ Mir­jam ihren Ehe­mann, um zu Vic­tor  zu zie­hen – und zu Bianca.

„Eine Ehe zwi­schen drei Per­so­nen ist in den Nie­der­lan­den nicht mög­lich, eine ein­ge­tra­ge­ne Part­ner­schaft aber schon“, so Vic­tor. Schließ­lich ist eine moder­ne Gesell­schaft fle­xi­bel und erfin­dungs­reich, auch zwi­schen Gro­nin­gen und Zeeland.

„Wir sind zum Notar gegan­gen, alle in Hoch­zeits­klei­dung und haben uns gegen­sei­tig die Rin­ge ange­steckt“, so Vic­tor, dem es natür­lich nicht schwer­fällt zu beteu­ern, daß es sich für ihn „nur um eine nor­ma­le Hoch­zeit“ handelte.

Die Nie­der­lan­de und Bel­gi­en sind die ersten euro­päi­schen Staa­ten, die durch völ­li­ge recht­lich Gleich­stel­lung die „Homo-Ehe“ ein­führ­ten und damit den Weg öff­ne­ten für Rechts­for­men, die sich von der Ehe zwi­schen einem Mann und einer Frau unter­schei­den. Die Poly­ga­mie ist eine „logi­sche“ Fol­ge davon, der wei­te­re fol­gen wer­den. Zumin­dest wenn es nach einer rela­ti­vi­stisch gepräg­ten Gesell­schaft, wie jener der Nie­der­lan­de geht, in der weni­ger als die Hälf­te der Bevöl­ke­rung einer Reli­gi­ons­ge­mein­schaft ange­hört und sich nur 40 Pro­zent als Chri­sten bekennen.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: La comunidad

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