(Köln) Im Interview mit der Stuttgarter Zeitung kritisierte der Kölner Kardinal Joachim Meisner die Bevölkerungspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel, „nur die Zuwanderung als Lösung unserer Demografieprobleme“ zu präsentieren, und plädierte dafür, stattdessen Frauen zu ermutigen, „zu Hause zu bleiben und drei, vier Kinder auf die Welt zu bringen.“ Man wolle „die Frauen aus den Familien heraus haben, damit die Produktion weiterläuft“, wie in der DDR. Es gelte aber, „ein Klima zu schaffen, in dem Frauen mehr Kinder zur Welt bringen. Das heißt: den hohen Wert der Familie mit Mutter und Vater für die Kinder bewußt machen“, so der Kardinal, der auch die Tötung der ungeborenen Kinder anprangerte: „Wir sind ein sterbendes Volk, haben aber eine perfekte Gesetzgebung für Abtreibung. Ist das nicht die Selbsttötung einer Gesellschaft?“
Kardinal Meisner: „Den hohen Wert der Familie bewußt machen“
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Der Analyse des Kardinals ist voll und ganz zuzustimmen. Es sind prophetische Worte eines mutigen Mannes, von dem ich schon viele gute Predigten gehört hatte. Es war mir aber heute gegönnt (bei der Echternacher Springprozession, wo er neben den Kardinälen, Simonis, Ejk, Rodriguez Maradiaga, und vielen Bischöfen und Würdenträgern teilnahm) ihn aus nächster Nähe zu erleben. Der Mann ist umwerfend sympathisch und hat ein schier unglaubliches Charisma. Wie er mit den Leuten am Strassenrand kommunizierte, sie segnete, immer wieder die Prozession verliess um Kleinkinder zu segnen (man spürte förmlich wie sehr er die Kinder schätzt, und das gibt seinen Worten eine hohe Authentizität) oder Bekannten die Hand zu drücken, hat mich schwer beeindruckt. Ich werde diesen Mann (sollte ich es je getan haben) nie mehr kritisieren. Schade, dass er nicht zwanzig Jahre jünger ist, denn an dem hätte die Kirche noch viel Freude.
Ich denke, uns alle würde es unbeschreiblich freuen und ermutigen, wenn der Kardinal zum Marsch für das Leben am 21.09.2013 in Berlin persönlich anwesend wäre, um uns auf dem Podium ein Grußwort zu sagen. Vielleicht fiele es dann dem Berliner Erzbischof Wölki auch leichter, so wie es beispielhaft der Heilige Vater tat, ein Stück des Weges mit uns zu gehen.
In der Hoffnung, daß viele Katholiken dies lesen, fordere ich Euch auf: Kommt alle an diesem Tag nach Berlin, mit Fahrgemeinschaften, mit verbilligten Fahrten! Im vergangenen Jahr waren wir schon ca.1.000 Menschen mehr. Wir alle tragen Verantwortung und müssen ein Zeichen setzen!
Kardinal Meisner ist zweifellos der beste und begnadetste Prediger unter den deutschen Bischöfen. Ich habe ihm schon einige Male live zuhören dürfen, stets sehr beeindruckt. Er redet nicht intellektualistisch mit „schönen Gedanken“ wie im Hörsaal, sondern immer ganz konkret, mit Bildern, die aus dem Leben der Menschen gegriffen sind. Wie Jesus in seinen Gleichnissen. Und er liest nicht monoton vom Blatt ab, sondern redet frei und ist den Menschen ganz zugewandt. Wenn man ihm den wohlverdienten Lebensabend nicht von Herzen gönnte, würde man sich wünschen, daß er noch viele Jahre Erzbischof bleibt.