Franziskus II. – Option für die Armen und Option für die überlieferte Liturgie


Papstmesse im Petersdom: Franziskus II. mit Option für die überlieferte Liturgie für den Wiederaufbau der Kirche

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Der für sei­ne unkon­ven­tio­nel­len Bei­trä­ge bekann­te tra­di­ti­ons­ver­bun­de­ne Blog­ger Cor­dia­li­ter wirft einen pro­vo­kan­ten Blick in die Zukunft, in die Zeit nach Papst Fran­zis­kus I. Als Dis­kus­si­ons­bei­trag ver­öf­fent­li­chen wir sei­ne Überlegungen.

Franziskus II., der Papst im römischen Ornat

von Cor­dia­li­ter

Ange­sichts der gro­ßen Popu­la­ri­tät von Papst Fran­zis­kus ist es wahr­schein­lich, daß ihm ein „Fran­zis­kus II.“ fol­gen wird, das heißt, ein wei­te­rer Papst, der die rich­ti­gen Sai­ten anzu­schla­gen weiß, um die Mas­sen anzu­spre­chen. Den Men­schen gefal­len die Päp­ste, die beson­ders gegen­über den „sozia­len Fra­gen“ sen­si­bel sind, den The­men der Armut, der Arbeits­lo­sig­keit, des Pre­ka­ri­ats, der Unter­drückung der Schwa­chen, der Unge­rech­tig­keit. Ich sage es immer wie­der, wir dür­fen die­se The­men nicht den Pro­gres­si­sten über­las­sen! Im übri­gen war der gro­ße Hei­li­ge, Pius X., ein Papst mit einem „fran­zis­ka­ni­schen“ Herz. Er leb­te in äußer­ster per­sön­li­cher Beschei­den­heit und Stren­ge gegen sich selbst, ver­ab­scheu­te jede Bequem­lich­keit, half den Armen, trö­ste­te die Gebro­che­nen. Glei­ches gilt für Papst Pius XII., um nur einen wei­te­ren Papst zu nen­nen. Es ist also nichts Neu­es zu erfin­den. Es genügt die Vor­bil­der der Ver­gan­gen­heit nach­zu­ah­men. Die Opti­on für die Armen hat die Kir­che in ihren 2000 Jah­ren immer neu her­aus­ge­for­dert und wur­de immer neu beant­wor­tet. Dazu bedurf­te es kei­ner mar­xi­sti­schen Befreiungstheologie.

Und hier das Regie­rungs­pro­gramm, das ich mir von Papst Fran­zis­kus II. wünsch­te: unbe­ding­te Opti­on für die über­lie­fer­te Lit­ur­gie, radi­ka­le Reform der Lit­ur­gie­re­form von Paul VI., Ver­bot der Hand­kom­mu­ni­on, Wie­der­ein­füh­rung des knien­den Kom­mu­nion­emp­fangs, Wie­der­be­le­bung der Öku­me­ne im Sin­ne von Pius XI. (Mor­ta­li­um ani­mos), kom­mis­sa­ri­sche Ver­wal­tung erschlaff­ter Ordens­ge­mein­schaf­ten, bei Unein­sich­tig­keit Auf­lö­sung moder­ni­sti­scher Orga­ni­sa­tio­nen, Wie­der­ein­füh­rung der Pflicht Talar oder Ordens­kleid zu tra­gen, Ver­bot der Bücher Karl Rah­ners in der Prie­ster­aus­bil­dung, Sus­pen­die­rung a divi­nis von hals­star­ri­gen moder­ni­sti­schen Prie­stern, usw.

Sich auf die genann­ten Maß­nah­men zu beschrän­ken, hie­ße eine Revol­te der Moder­ni­sten los­tre­ten. Es braucht gleich­zei­tig auch rich­ti­ge und popu­lä­re Maß­nah­men, die im Volk Begei­ste­rung schaf­fen, um nicht zuletzt auch durch die­se Popu­la­ri­tät die Rebel­li­on der Moder­ni­sten­front bereits im Keim zu ersticken, indem sie iso­liert blie­be. Hier eini­ge Vor­schlä­ge: Ver­ein­fa­chung des Kir­chen­rechts (heu­te wer­den vie­le Nor­men nur von „Peni­blen“ beach­tet); Beschleu­ni­gung der Ehe­an­nul­lie­rungs­ver­fah­ren (selbst­ver­ständ­lich unter Bei­be­hal­tung einer seriö­sen und ernst­haf­ten Prü­fung und unter Zurück­wei­sung jeder Form „ver­steck­ter Schei­dun­gen“);  Abschaf­fung des Hono­rars für die Zele­bra­ti­on der Sakra­men­te (da vie­le Men­schen die­se Geld­lei­stung nicht als „Gabe“, son­dern als „Preis“ ver­ste­hen und man­che Prie­ster und Kir­che völ­lig zu Unrecht der Simo­nie bezich­ti­gen); täg­li­che Ein­la­dung an Arme mit dem Papst zu essen (aber ohne Medi­en­an­we­sen­heit); häu­fi­ge Kran­ken­haus­be­su­che, um den Kran­ken Trost und die Sakra­men­te zu spen­den; Ver­kauf eini­ger moder­ner Kunst­wer­ke des Vati­kans (zum Bei­spiel die Kugel mit Kugel von Arnal­do Pomo­do­ro und die Bron­ze­skulp­tur der Auf­er­ste­hung von Peri­c­le Fazzini), um einen kirch­li­chen Sozi­al­wohn­bau vor­an­zu­trei­ben mit Woh­nun­gen, die den Ärm­sten gegen eine sym­bo­li­schen Betrag über­las­sen wer­den; per­sön­li­che Spen­den­samm­lun­gen durch den Papst auf der Stra­ße für die Armen; Besu­che in den Fave­las der Drit­ten Welt, um den Ent­rech­te­ten Bei­stand zu sein.

Ich sage nicht, daß Fran­zis­kus II. mit irgend­ei­ner Form von „Popu­lis­mus“ die Auf­merk­sam­keit auf die sozia­len Wer­ke len­ken soll­te, um damit die Erneue­rung der Kir­che im Sin­ne der Tra­di­ti­on ver­wirk­li­chen zu kön­nen. Ich sage aber, daß es not­wen­dig ist, sich für Wer­ke der Barm­her­zig­keit sowohl des Gei­stes als auch des Lei­bes ein­zu­set­zen, um Gott zu gefal­len. Wenn es zusätz­lich mög­lich sein wird, den restau­ra­ti­ven Wie­der­auf­bau der Kir­che unge­stört vor­an­zu­brin­gen, dann um so besser.

Über­set­zung: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Cordialiter

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

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21 Kommentare

  1. „Beschleu­ni­gung der Ehe­an­nul­lie­rungs­ver­fah­ren“ – war­um? Passt für mich nicht in die­se Rei­he. Wer hat über­haupt dar­an Inter­es­se? Ich ken­ne kei­nen ein­zi­gen Fall einer annul­lier­ten Ehe.

  2. Jetzt haben wir erst­mal Fran­cis­cus. Und wir wol­len alle beten, dass Gott den guten Pon­ti­fi­cat des Pap­stes seg­ne und lan­ge dau­ern lasse.
    Übri­gens: alle Wer­ke Rah­ners haben – ob mir das passt oder nicht – ein Impri­matur. Ich habe davon eini­ges gele­sen, da ist viel Kant, viel Blon­del ver­ar­bei­tet, am aller­mei­sten aber der Hl. Tho­mas nach­ge­dacht. Ich habe nichts kon­kret Anstö­ßi­ges gefun­den dar­in. Lesen Sie alle mal den Bei­trag zu Latein als Kir­chen­spra­che – das fin­det er näm­lich gut!

  3. Ein sehr inter­es­san­tes und beden­kens­wer­tes Gedan­ken­spiel und im Gro­ßen und Gan­zen in der Tat eine viel­ver­spre­chen­den Strategie!

  4. Grund­sätz­lich fin­de ich den Kom­men­tar von Blog­ger „Cor­dia­li­ter“ gut. Das ein­zi­ge was an die­sem Text unan­ge­nehm auf­fällt, ist die „Beschleu­ni­gung der Eheannunlierungsverfahren“.

    • Ich ver­ste­he den Vor­schlag ganz wört­lich: die Ehe­nich­tig­keits­ver­fah­ren zu beschleu­ni­gen. Es gibt sie, die wenig­sten Leu­ten wis­sen davon. Die Grün­de, unter denen die Kir­che die Nich­tig­keit einer Ehe aner­kennt, kön­nen hier nicht ange­führt wer­den. Für die Kir­che hat dann eine Ehe nie bestan­den. Zum Vor­schlag: Die Prü­fungs­ver­fah­ren dau­ern wohl zwei Jah­re und län­ger. Da lie­ße sich eine „Beschleu­ni­gung“ sicher machen, indem die Effi­zi­enz der zustän­di­gen Stel­len gestei­gert wird.

  5. Ich fürch­te, das Bild die­ses Pap­stes, dem ich im übri­gen auch viel abge­win­nen könn­te, ist zur Zeit nur ein Wunsch­traum. Es gab im letz­ten Kon­kla­ve einen Kar­di­nal, der die Lie­be zu den Armen und die Lie­be zur Lit­ur­gie die bei­den gro­ßen Schät­ze der Kir­che nann­te, und der sein gan­zes pasto­ra­les Han­deln danach aus­rich­te­te. Obwohl die­ser Mann auch sonst vie­le Talen­te in die Waag­scha­le wer­fen konn­te, hat­te er kei­ne Chan­ce bei den „Papst­ma­chern“. Aber viel­leicht ändern ja die Men­ta­li­tä­ten, und viel­leicht ver­traut ihm ja auch der jet­zi­ge Papst eine wich­ti­ge Auf­ga­be in Rom an.

  6. Habe mal auf das Blog von Cor­dia­li­ter geschaut http://​cor​dia​li​ter​.blog​spot​.de/ – das ist wirk­lich interessant!

    Cor­dia­li­ter hat sei­nem Blog ein Mot­to von Pius X. gege­ben: „Die wah­ren Freun­de des Vol­kes sind weder Revo­lu­tio­nä­re noch Erneue­rer, son­dern Traditionalisten.“

    Sein Blog ist eine ein­zi­ge Medi­ta­ti­on die­ser Ansicht. Für mich zwar nicht prin­zi­pi­ell neu, aber in die­ser Zuspit­zung ein wert­vol­ler Impuls für mei­ne Über­le­gun­gen und Gedanken.

    Tie­fer Glau­be fin­det immer im Hier und Jetzt statt und fragt nach Wegen hier und heu­te (wo sonst auch!) – aber nicht im Bruch zum Ver­gan­ge­nen, son­dern umschlos­sen und geschützt im Tradierten.

    Das leben­di­ge Zei­chen für die­sen Schutz ist Maria. Und es sind selt­sa­mer­wei­se am Ende doch immer ihre Ver­eh­rer gew­sen, die den Ver­su­chun­gen des 20. Jh bis hin zum Mar­ty­ri­um wider­stan­den und die Kir­che leben­dig gehal­ten haben.

    Was man von den Moder­ni­sie­rern nur noch äußerst ein­ge­schränkt und von den Pro­gres­si­sten gar nicht sagen kann.

    Und ech­te Mari­en­ver­eh­rer sind immer Traditionalisten…

    Die Kir­che lei­det an ihrem letz­ten Kon­zil, das in schärf­stem Gegen­satz zu eini­gen Lehr­aus­sa­gen der vori­gen Päp­ste steht und vor allem im glei­ßen­den Kon­trast zu Fatima.
    Gilt Fati­ma, kann mit dem Kon­zil etwas nicht stim­men. Gilt das Kon­zil, muss man Fati­ma auf­ge­ben. Fati­ma aber ist und bleibt das Mahnmal…

    …ein Mahn­mal des Glau­bens der wah­ren Kir­che, in der ihr Herr das letz­te Wort hat. Er war arm, keusch und gehorsam.

    • „Die Kir­che lei­det an ihrem letz­ten Kon­zil, das in schärf­stem Gegen­satz zu eini­gen Lehr­aus­sa­gen der vori­gen Päp­ste steht und vor allem im glei­ßen­den Kon­trast zu Fatima.“

      Wor­an man ein­mal mehr sieht: die „Her­me­neu­ten des Bruchs“, die Bene­dikt XVI. zu Recht immer bekämpf­te, sind deckungs­gleich auf der äußer­sten Rech­ten wie auf der Lin­ken zu fin­den. Sedi-Tra­dis und Pro­gres­si­sten in Ein­tracht ver­eint – ein par nobi­le fratrum. 🙂

      • Las­sen Sie doch Ihre Plat­ti­tü­den von „rechts“ udn „links“ und irgend­wel­chen Rän­dern zu Hau­se! Geht es Ihnen nur um Gesinnung?

        Mir geht es um Logik: wenn Pius IX. und Pius X. in ihren Dekre­ten „Pas­cen­di“, „Lamen­ta­bi­li“ oder im Syl­labus errorum den Moder­nis­mus auf­grund der tra­dier­ten kirch­li­chen Lehr­aus­sa­gen in aller Prä­zi­si­on ana­ly­siert und ver­wor­fen haben und Dekre­te des VII. sagen teil­wei­se das genaue Gegen­teil, dann ist hier ein Bruch zu ver­zeich­nen. Ent­we­der die bis­he­ri­ge Leh­re des Kir­che und die Päp­ste haben geirrt oder das Kon­zil hat geirrt. Da wir aber an die Infal­libi­li­tät sowohl der päpst­li­chen Lehr­aus­sa­gen für alle Chri­sten als auch an die eines Kon­zils glau­ben, ist hier ein offe­ner logi­scher Bruch. Es kann nun mal nicht wahr sein, dass A wahr ist und nonA auch wahr ist. Schau­en Sie ein­fach mal in ein Anfän­ger­buch für Aussagenlogik.…
        Wenn im einen Fall die Reli­gi­ons­frei­heit ver­wor­fen wird, im ande­ren aber gebo­ten… Was nun? Das har­mo­ni­sie­ren Sie nur durch eine Abga­be des Gehirns am Ein­gang. Und das ist eines Chri­sten nicht würdig.
        Es ist in einem sol­chen Fall aber anzu­neh­men, dass die älte­re und kon­ti­nu­ier­li­che Tra­di­ti­on die wah­re ist. Wie­so soll­te man anneh­men, dass etwas, was fast 2000 Jah­re galt, nun plötz­lich durch gött­li­che Ein­ge­bung nicht mehr wahr ist?

        Sie sind daher nicht in einer „Mit­te“, die sozu­sa­gen „gemä­ßigt“ ist, Dun­kel­mann, son­dern Sie frö­nen bewusst oder unbe­wusst einer Form phi­lo­so­phi­scher Umnach­tung. Ich kann nicht glau­ben, dass Gott uns das abverlangt!

  7. Der Bei­trag ist, mit Ver­laub, unmög­lich. Wie kommt Cor­dia­li­ter dazu, zu behaup­ten, man dür­fe die sozia­le Fra­ge, das Ein­tre­ten für die Armen und Schwa­chen, nicht den Pro­gres­si­sten über­las­sen? Dass er es immer wie­der behaup­tet, macht die Sache nur noch schlimmer.
    Ehe er so etwa schreibt, sei ihm emp­foh­len, die bedeu­ten­den Sozi­al­enzy­kli­ken der Päp­ste zu lesen, ange­fan­gen von „Rer­um novarum“ von Papst Leo XIII., bis zu den Sozi­al­enzy­kli­ken von Pius XI., Johan­nes XXIII., Johan­nes Paul II, Ben­de­dikt XVI.
    Es ist zu befürch­ten, er hat noch nie etwas von die­sen Enzy­kli­ken gehört, sonst könn­te er die­sen Unsinn nicht verzapfen.
    Immer wie­der hat sich die Kir­che im Lau­fe der Jahr­hun­der­te vor­bild­lich für die Armen und Schwa­chen ein­ge­setzt. Ich erspa­re mir, die vie­len Ordens­grün­dun­gen zu nen­nen, die sich den Wer­ken der Näch­sten­lie­be ver­schrie­ben haben in der Nach­fol­ge Jesu Christi.
    Was bit­te, haben die Pro­gres­si­sten denn vor­zu­wei­sen? Die Befrei­ungs­theo­lo­gie in Latein­ame­ri­ka, die gera­de die Armen in evan­ge­li­ka­le frei­kirch­li­che Sek­ten getrie­ben hat. Ordens­leu­te, die sich nur noch als Sozi­al­ar­bei­ter ver­ste­hen und den Mis­si­ons­auf­trag leugnen.

    Mir ist egal, was Cor­dia­li­ter vor sich hin träumt. Er möge nur auf­hö­ren, wahr­heits­wid­rig zu behaup­ten, die Pro­gres­si­sten stän­den für die Lie­be zu den Armen, Schwa­chen, Not­lei­den­den, wäh­rend die „Tra­di­tio­na­li­sten“ nur Defi­zi­te auf­zu­wei­sen haben. Obwohl sie allein mit Spen­den aus­ge­la­stet sind. Unse­re Prie­ster, die sehr wohl zu den Kran­ken und Ster­ben­den gehen, die sich in der Seel­sor­ge auf­rei­ben, bekom­men kei­nen Cent Kir­chen­steu­er. Kapel­len, Klö­ster, ver­dan­ken sich nicht nur Spen­den, son­dern der tat­kräf­ti­gen Hil­fe von Jugend­li­chen und Män­nern, die in ihrer Frei­zeit ehren­amt­lich mit anpacken.
    Tra­di­tio­na­li­sten, die ihren Glau­ben leben, sind bereit, Opfer zu brin­gen. Das muss man nicht an die gro­ße Glocke hän­gen. Aber die­ser Cor­dia­li­ter mit sei­nen wahr­heits­wid­ri­gen Fan­ta­sien for­dert dazu heraus.

    • Cor­dia­li­ter scheint die Sozi­al­enzy­kli­ken sehr gut zu ken­nen. Es geht ihm um die Wahr­neh­mung. Tat­sa­che ist, daß die Links­ka­tho­li­ken Kir­che und Glau­ben auf die Sozi­al­ver­eins­eben redu­zie­ren. Es genügt sich man­che Initia­ti­ven ver­schie­de­ner Cari­tas-Ver­bän­de anzu­schau­en. Mehr noch staunt man, wenn man mit den Cari­tas-Ange­stell­ten spricht, was da so alles an Mei­nun­gen raus­kommt. Da ist links­grün fast noch harm­los. Für sie redu­ziert sich alles auf das irdi­sche Dasein, das Tätig­sein. Sonn­tags zur Mes­se?, Beich­te? Gebo­te? Alles rela­tiv. Sie sind getreu dem links­li­be­ra­len Main­stream geeicht. Sie beset­zen damit nicht uner­heb­li­chen Raum in der kirch­li­chen Außen­wahr­neh­mung, aber auch intern.
      Dage­gen wehrt sich Cor­dia­li­ter und ruft zu mehr Anstren­gung auf, eben genau im Sin­ne der von Cup­pa genann­ten Päp­ste (des­halb sagt er ja auch, man müs­se nichts neu erfin­den, son­dern „nur“ dem Vor­bild frü­he­rer Päp­ste, von denen er aus­drück­lich Pius X. und Pius XII. nennt) zu fol­gen. Da kann ich ihm nur recht­ge­ben. Cari­tas und Tra­di­tio als untrenn­ba­re Einheit…

      • Die FSSPX unter­hält in Deutsch­land ein Alten­pfle­ge­heim, das in allen wich­ti­gen Berei­chen mit „sehr gut“ bewer­tet wur­de, Gesamtnote„sehr gut“. Ich weh­re mich ein­fach dage­gen, dass Cor­dia­li­ter immer wie­der unter­stellt, Tra­di­tio­na­li­sten hät­ten nichts übrig für Schwa­che und Hilfsbedürftige.
        Ich weh­re mich auch gegen die­se Effekt­ha­sche­rei. Es hilft Armen nicht wirk­lich, solan­ge Papst Fran­zis­kus in anson­sten kir­chen­feind­li­chen Medi­en für Gesten gelobt wird, die das Papst­amt bana­li­sie­ren, aber die Situa­ti­on von Armen nicht wirk­lich ändern.
        Doch egal, wie man zu Papst Fran­zis­kus steht: Schon jetzt über den Nach­fol­ger zu spe­ku­lie­ren fin­de ich, sor­ry, völ­lig daneben.

        • Tra­di­ti­ons­ver­bun­de­ne Katho­li­ken haben es defi­ni­tiv nicht nötig, von Cor­dia­li­ter über die Näch­sten­lie­be belehrt zu werden.
          Im übri­gen haben weder Papst Pius X. noch Papst Pius XII. Sozi­al­enzy­kli­ken ver­fasst. Nicht, weil sie für Arme nichts übrig hat­ten, es ergab sich kei­ne neue Fra­ge­stel­lung für eine Sozi­al­enzy­kli­ka. Päp­ste äußern sich nicht ein­fach lehr­amt­lich nach Gefüh­len, son­dern wenn neue Fra­gen auf­tau­chen, die der jewei­li­ge Vor­gän­ger nicht bear­bei­ten konn­te, weil es sie noch nicht gab.
          Die­se gera­de­zu infla­tio­nä­ren, sub­stanz­lo­sen Papst­de­bat­ten scha­den dem Amt des Pap­stes. Typisch für eine Medi­en­ge­sell­schaft, die täg­lich neue Rei­ze braucht. Das Petrus­amt soll­te dar­über ste­hen. Wirk­lich tra­di­ti­ons­ver­bun­de­ne Katho­li­ken wis­sen das übrigens…Bei Cor­dia­li­ter ist es noch nicht angekommen…

        • Das sagt Cor­dia­li­ter doch gar nicht! Kann es sein, dass Sie hier nicht ganz ratio­nal reagie­ren? Es geht ihm offen­sicht­lich um das, was im zeit­ge­nös­si­schen Zwi­schen­hirn hän­gen­bleibt: ah, die Pro­gres­si­sten, die haben end­lich den Men­schen ins Zen­trum gestellt, die haben ein Herz für Arme, wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­de­ne, Schwu­le und Benach­teilg­te aller Art.
          Lie­be Cup­pa, das mit dem Alten­pfle­ge­heim der FSSPX, das wis­sen Sie und schät­zen Sie – gehen Sie mal mit einem Mikro auf die Stra­ße und fra­gen die Leu­te, was sie über die FSSPX wis­sen: ah, das sind die­se Beton­köp­fe, denen es bloß auf star­re For­men ankommt, bei denen der Mensch gede­mü­tigt wird und Frau­en dis­kri­mi­niert wer­den. Haupt­sa­che, sie tra­gen prunk­vol­le Mess­ge­wän­der, der Rest ist ihnen wurscht. Das ist das gän­gi­ge Vorurteil.
          Cor­dia­li­ter will, dass genau die­ses vor­ur­teils­haf­te Wahr­neh­men wie­der ver­än­dert wird und man die Hin­wen­dung zum Men­schen als Fol­ge der vor­be­halt­lo­sen Erge­ben­heit an Gott „abspei­chert“. Denn in der Tat haben die Schwa­dro­neu­re auf der moder­ni­sti­chen und pro­gres­si­sti­schen Sei­te in aller Regel nichts vor­zu­wei­sen. Ihre Prie­ster sind oft regel­recht faul und schicken des­halb auch sehr ger­ne Ehren­amt­li­che mit ihren urei­gen­sten Prie­ster­auf­ga­ben her­um, ange­fan­gen beim Aus­tei­len der Hei­li­gen Kommunion…

    • Wol­len wir für Papst Fran­cis­cus beten, dass Gott ihn uns mit sei­nem segens­rei­chen Wer­ke noch lan­ge erhalte.

  8. es ist jetzt zum ersten mal jemand papst der voll und ganz nach­kon­zi­li­ar ist es wird mit jedem neu­en Papst schwe­rer wer­den den Roma­nis­mus wie­der zu bele­ben den mit lit­ur­gi­scher Nost­al­gie ist es nicht getan die römi­sche Kasel macht den NOM nicht besser
    in den 70er und 80er Jah­ren sprach man in Tra­di­k­rei­sen oft von der „wen­de“ nur die kommt sicher nicht mehr Bene­dikt XVI war der letz­te Ver­tre­ter der noch wuß­te wor­um es geht
    auch gut mei­nen­de Kar­di­nä­le wie Burk oder der Erz­bi­schof von Colom­bo sind zwar offen für lit­ur­gi­sche Tra­di­ti­on aber nicht offen für eine kla­re tra­di­tio­nel­le Theo­lo­gi­sche Hal­tung moral ohne die­se Hal­tung und ein trad­tio­nel­les Fun­da­ment ist nicht zu ver­tre­ten es reicht also nicht römi­sche Kael zu tra­gen auch die alte Mes­se zu fei­ern und pro life zu sein das hat so kei­nen bestand daher den­ke ich der Arti­kel oben ist purer Opti­mis­mus ohne jede rea­le Grundlage
    Au

    • Weit­ge­hend tei­le ich Ihre Ana­ly­se. Ich sehe nur Bene­dikt XVI. kri­ti­scher. Ja, er wuss­te noch, um was es geht, da stim­me ich Ihnen zu. Doch mit sei­ner wider­sprüch­li­chen Theo­lo­gie trägt er auch Mit­ver­ant­wor­tung für die Ver­fas­sung, in der Rom sich befin­det. Sei­ne „Her­me­neu­tik der Kon­ti­nui­tät“ hal­te ich des­halb für hoch­ge­fähr­lich, weil es ihm damit gelun­gen ist, wei­te Tei­le der Tra­di­ti­on regel­recht ein­zu­lul­len. Ent­we­der ist das II.Vatikanum mit der Tra­di­ti­on der Kir­che zu ver­ein­ba­ren oder es ist es nicht. Das gilt es festzustellen.
      Wenn ein Schü­ler in sei­nem Auf­satz weit­gehnd das The­ma ver­fehlt hat, kann er auch nicht von sei­nem Leh­rer ver­lan­gen, er möge bit­te ver­ste­hen, was er gemeint hat, er möge sei­nen Auf­satz rich­tig auslegen.
      Das Bei­spiel hinkt, aber irgend­wie kommt mir so die Debat­te um die „Her­me­neu­tik der Kon­ti­nui­tät“ vor. So irre­al, so ver­ne­belnd, so an der Wirk­lich­keit vorbei.
      Zwi­schen dem Lehr­amt bis Papst Pius XII. und dem Lehr­amt der Päp­ste danach besteht ein Bruch. Bei Johan­nes XXIII. waren es eher Ris­se, jetzt ist der Bruch total. Wenn sich die katho­li­sche Tra­di­ti­on dar­über nicht klar wird, die­sen Bruch nicht mehr benennt, beklagt, anklagt, sehe ich nicht, wie eine Rück­kehr zum Lehr­amt der vor­kon­zi­lia­ren Päp­ste mög­lich ist. Wenn es die­se Rück­kehr nicht gibt, zer­fällt die katho­li­sche Kir­che in frei­kirch­li­che Struk­tu­ren mit katho­li­scher Folk­lo­re. Davon bin ich überzeugt.

      • Das ist rich­tig – ich stim­me zu (s. auch oben mei­ne Ant­wort an den in poli­ti­schen Front­li­ni­en den­ken­den Dunkelkatholiken).
        Die Fra­ge ist hier, wel­che Vor­bil­der wir aus der Kir­chen­ge­schich­te haben, wie man mit häre­ti­schen Kon­zi­li­en bzw. Lehr­au­sa­gen umge­hen muss. Es ist kei­ne glat­te Geschich­te und nicht alles, was in der Geschich­te je kon­zi­li­ar ver­zapft wur­de, ist in das Depo­si­tum fidei eingegangen.
        Das gäl­te es zu prü­fen und dann fin­den wir viel­leicht Wege aus dem der­zei­ti­gen Chaos.
        Ich den­ke das oft rauf und run­ter, habe aber den Ein­druck, es ist zum gor­di­schen Kno­ten gewor­den. Ich sehe die­se ein­zel­nen gei­sti­gen Fäden und ihre heil­lo­se Ver­wir­rung und emp­fin­de je län­ger je mehr, wie dia­bo­lisch das alles ist.
        Den­noch: Jesus kommt, immer noch in jedem Mess­op­fer, und irgend­wann so, wie er damals bei sei­ner leib­li­chen Auf­na­hem in den Him­mel von uns ging, genau­so wird er wie­der­kom­men – unge­rührt über alles Dia­bo­li­sche, denn das ist, wenn es auch schwer zu glau­ben ist, bereits besiegt! Schon lan­ge! Am Ende wird er kom­men in Herr­lich­keit. Das beken­nen wir bis zum Schluss.

        • Die Ant­wort ist natür­lich schwie­rig, wie sich das rea­li­stisch voll­zie­hen soll, ohne dass man hoff­nungs­los spekuliert.
          Ich kann mir aber vor­stel­len, dass ein spä­te­res Kon­zil die Auto­ri­tät besitzt, über die­ses „Pasto­ral­kon­zil“ ein Urteil zu fäl­len, in jener Spra­che, die dem höch­sten Lehr­amt der Kir­che eigen ist: In Sät­zen, die defi­ni­tiv zu glau­ben sind.
          Doch das müss­te gei­stig vor­be­rei­tet wer­den. Der Boden dafür müss­te berei­tet wer­den. Ich sehe das als Auf­ga­be der Tra­di­ti­on an. Die lei­der bereits ihren Frie­den mit dem II. Vati­ka­num geschlos­sen hat, Eccle­sia-Dei-Gemein­schaf­ten, oder die Ener­gien auf die­sen zu errei­chen­den Frie­den rich­tet, FSSPX.

          Die Kir­che Jesu Chri­sti wird in ihrem Erschei­nungs­bild immer ver­un­stal­tet, nie per­fekt sein kön­nen auf Erden. Unse­re Gebrech­lich­keit durch die Erb­sün­de ist Realität.
          Aber dass ihre Leh­ren durch Häre­si­en in ihrem Inne­ren kaum noch durch­drin­gen, die Men­schen kaum noch errei­chen, das ist ein Zustand, mit dem man sich nicht abfin­den kann, den­ke ich.
          Die­ser Zustand, die­ser sub­jek­ti­ve Plu­ra­lis­mus, wur­de auf dem 2. Vati­ka­ni­schen Kon­zil mit sei­nem Erzähl-Pre­digt­stil offi­zi­ell zur Norm erho­ben. Doch es ist ein Kon­zil ohne Dog­ma. Von daher kann es zurück­ge­wie­sen wer­den mit der Auto­ri­tät eines Kon­zils, das Dog­men verkündet…Später… vielleicht.…hoffentlich…

      • Sie schrei­ben: „Zwi­schen dem Lehr­amt bis Papst Pius XII. und dem Lehr­amt der Päp­ste danach besteht ein Bruch“. Das ist eine hef­ti­ge Anschul­di­gung. Wor­in besteht der Bruch genau? Kön­nen Sie das an fünf, sechs Punk­ten ausführen?

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