Die „Konzilskirche“ – Die wahre Auffassung vom Erzbischof Lefebvre und die wirklichen Gefahren einer Instrumentalisierung


Burnand,Eugene (1850-1921)Vor­trag von H. H. P. Jean-Michel Glei­ze FSSPX in Sit­ten im Wal­lis am 13. März 2013. Um dem Vor­trag sei­nen eige­nen Cha­rak­ter zu erhal­ten, wur­de der gespro­che­ne Stil beibehalten.

Ein aktuelles Problem …

Anzei­ge

Die­ser Vor­trag hat zum Ziel, man­che Zwei­deu­tig­kei­ten zu klä­ren, wel­che sich als gefähr­lich erwei­sen könn­ten. Die sechs ersten Mona­te des Jah­res 2012 sind etwas bewegt gewe­sen. Die sechs ande­ren Mona­te haben weder das Ende der Welt noch die der Prie­ster­bru­der­schaft gese­hen. Den­noch – und es ist offen­sicht­lich – das Kapi­tel von Juli 2012 konn­te nicht alle Stim­men ver­ei­ni­gen. In die­sen Umstän­den ist es wohl ver­ständ­lich, und bis zu einem gewis­sen Punkt sogar legi­tim, daß jeder nach­denkt, eine Bilanz der Ereig­nis­se zieht und Besorg­nis­se ver­spürt, viel­leicht sogar mit etwas Unzu­frie­den­heit gemischt. Es ist aber kühn, Schlüs­se zu zie­hen, die zu weit gehen. Es wäre ein Miß­brauch und eine Unge­rech­tig­keit, sol­che Schlüs­se als unfehl­ba­ren Aus­druck der ein­zig­mög­li­chen Wahr­heit vor­schrei­ben zu wol­len. Die­se Schein­wahr­heit, wel­che die Gei­ster in Unru­he ver­setzt, über­all zu ver­brei­ten, ist schäd­lich. End­lich und vor allem ist es gänz­lich ille­gi­tim im Namen die­ser Schein­wahr­heit sich der Auto­ri­tät zu wider­set­zen und ihren Rück­tritt zu verlangen.

Das ist es aber, was geschieht. Hier und da, … das ist nicht so wich­tig. Wich­tig ist die Fal­le auf­zu­decken, um sich nicht in ihr zu ver­fan­gen. Die Fal­le besteht dar­in, dem Erz­bi­schof Lefeb­v­re den Bischof Fel­lay ent­ge­gen­zu­set­zen und dar­aus zu schlie­ßen, daß die Obe­ren der Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. imstan­de sind, das Erbe ihres Grün­ders zu ver­ra­ten. Kon­kret tritt die­se Fal­le auf – ein­mal mehr – in der Gestalt eines Sophis­mus, d. h. eines fal­schen Gegen­sat­zes, der aber als wahr erscheint. Die­ser Gegen­satz kon­kre­ti­siert sich in einem Aus­druck: die „Kon­zils­kir­che“. Erz­bi­schof Lefeb­v­re hat die Exi­stenz einer neu­en Kon­zils­kir­che, einer offi­zi­el­len, libe­ra­len und moder­ni­sti­schen Kir­che immer her­aus­ge­stellt, die er der wah­ren und sicht­ba­ren katho­li­sche Kir­che gegen­über stell­te. Man sagt uns, daß Bischof Fel­lay die­se Kon­zils­kir­che – er wür­de sogar die­sen Aus­druck nicht mehr ver­wen­den – heu­te nicht mehr anklagt und, ganz im Gegen­satz dazu, daß er die katho­li­sche Kir­che mit der gegen­wär­ti­gen Kir­che iden­ti­fi­ziert, die sicht­ba­re Kir­che mit der offi­zi­el­len Kir­che. Dies wäre der Beweis, daß die Obe­ren der Prie­ster­bru­der­schaft ein Abkom­men wol­len, daß sie uns in den Schoß des moder­ni­sti­schen Roms füh­ren wol­len. Wie steht es damit?

Die Texte

Die Auffassung von Erzbischof Lefebvre

Die­se Auf­fas­sung kommt in den fünf fol­gen­den Tex­ten zum Aus­druck. Die­se Tex­te sind der klar­ste und reif­ste Aus­druck der Auf­fas­sung von Erz­bi­schof Lefeb­v­re. Bis zum Ende sei­nes Lebens hat er immer die­sel­be Rede­wei­se verwendet.

Erstens, in der „Erklä­rung von 1974“, die die Char­ta der Bru­der­schaft ist, stellt Erz­bi­schof Lefeb­v­re das immer­wäh­ren­de katho­li­sche Rom dem moder­ni­sti­schen Rom klar gegen­über [1]Erz­bi­schof Lefeb­v­re, „Vor­trag in Ecà´ne am 2. Dezem­ber 1974“, in Vu de Haut Nr. 13, S. 9–10. Deut­sche Über­set­zung in Damit die Kir­che fort­be­stehe, Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X., Stutt­gart … Con­ti­n­ue rea­ding. Es gibt also zwei Rom und auch zwei Kir­chen, näm­lich die katho­li­sche Kir­che und die Konzilskirche.

Zwei­tens, sich auf Fak­ten basie­rend, sag­te 1975 Erz­bi­schof Lefeb­v­re, daß das Ergeb­nis der vom II. Vati­ka­ni­schen Kon­zil ein­ge­führ­ten Refor­men „eine neue Kir­che, eine libe­ra­le Kir­che, eine refor­mier­te Kir­che, ähn­lich der refor­mier­ten Kir­che Luthers“ [2]Erz­bi­schof Lefeb­v­re, „Vor­trag in Ecà´ne am 29. Sep­tem­ber 1975“, in Vu de Haut Nr. 13, S. 24. gewe­sen ist. Und 1976 wird er sogar sagen: „wir sind mit zwei­tau­send Jah­ren Kir­che und nicht mit zwölf Jah­ren einer neu­en Kir­che, einer Kon­zils­kir­che“ [3]Erz­bi­schof Lefeb­v­re, „Vor­trag in Ecà´ne am 22. August 1976“, in Vu de Haut Nr. 13, S. 36.

Drit­tens, in einem Vor­trag in Ecà´ne im Sep­tem­ber 1988 [4]Erz­bi­schof Lefeb­v­re, „La visi­bi­li­té de l’Eglise et la situa­ti­on actu­el­le de l’Eglise“, in Fide­li­ter Nr. 66, Novem­ber-Dezem­ber 1988, S. 27-ff. , unter­schied Erz­bi­schof Lefeb­v­re die offi­zi­el­le Kir­che von der katho­li­schen Kir­che, sicht­bar dank ihrer Noten. Jene ist die Frucht des Kon­zils und die­se ist die wah­re Kir­che. Es gibt also zwei Kir­chen, die katho­li­sche, sicht­ba­re Kir­che, und die offi­zi­el­le Kir­che des Kon­zils. Erz­bi­schof Lefeb­v­re prä­zi­siert sogar sei­nen Gedan­ken indem er sagt, daß man die­se offi­zi­el­le Kir­che ver­las­sen soll, wie man im eigent­li­chen Sin­ne eine Kir­che ver­läßt: „Die offi­zi­el­le Kir­che also ver­las­sen? Gewis­ser­ma­ßen ja, selbst­ver­ständ­lich. Das gesam­te Buch von Herrn Madiran, „L’Hérésie du XXà¨me sià¨cle“, ist die Geschich­te der Häre­si­en der Bischö­fe. Man muß also die­se Umge­bung der Bischö­fe ver­las­sen, wenn man sei­ne See­le nicht ver­lie­ren will. Dies genügt aber nicht, denn in Rom selbst thront die Häre­sie. Wenn die Bischö­fe häre­tisch sind (selbst ohne die­sen Begriff in sei­nem kano­ni­schen Sin­ne und mit sei­nen kano­ni­schen Fol­gen zu neh­men), ist das nicht ohne den Ein­fluß Roms geschehen“.

Vier­tens, ein Jahr nach den Bischofs­wei­hen in einem Inter­view mit der Zeit­schrift Fide­li­ter ant­wor­te­te Erz­bi­schof Lefeb­v­re sei­nen Geg­nern fol­gen­der­ma­ßen: „Von wel­cher Kir­che spricht man? Wenn es die Kon­zils­kir­che ist, so müß­ten also wir, die wir zwan­zig Jah­re lang mit ihr gerun­gen haben, weil wir die katho­li­sche Kir­che wol­len, jetzt in die­se Kon­zils­kir­che ein­tre­ten, um sie sozu­sa­gen wie­der katho­lisch zu machen. Das ist eine voll­kom­me­ne Illu­si­on! […] Wir sind natür­lich gegen die Kon­zils­kir­che, die prak­tisch schis­ma­tisch ist, selbst wenn sie es nicht wahr­ha­ben will. Prak­tisch ist sie eine dem Wesen nach exkom­mu­ni­zier­te Kir­che, weil sie eine moder­ni­sti­sche Kir­che ist.“ [5]Inter­view mit Erz­bi­schof Lefeb­v­re, „Un an aprà¨s les sacres“, in Fide­li­ter Nr. 70 (Juli-August 1989), S. 6 und 8. Deut­sche Über­set­zung in Damit die Kir­che fort­be­stehe, Prie­ster­bru­der­schaft St. … Con­ti­n­ue rea­ding Es gibt nach der Auf­fas­sung von Erz­bi­schof Lefeb­v­re zwei ant­ago­ni­sti­sche Kir­chen: die katho­li­sche Kir­che und die Konzilskirche.

Fünf­tens, kurz vor sei­nem Tod hat sich Erz­bi­schof Lefeb­v­re in einem letz­ten Exklu­siv­in­ter­view für Fide­li­ter wie folgt aus­ge­drückt: „Man darf sich kei­ne Illu­sio­nen machen. Die Grund­sät­ze, die heu­te in der Kon­zils­kir­che maß­ge­bend sind, wider­spre­chen immer offe­ner der katho­li­schen Leh­re. […] Wenn sie sagen [Dom Gérard und die Bru­der­schaft St. Petrus], daß sie nichts preis­ge­ge­ben haben, so ist das falsch. Sie haben die Mög­lich­keit preis­ge­ge­ben, Rom ent­ge­gen­zu­tre­ten. Sie kön­nen nichts mehr sagen. Sie müs­sen schwei­gen ange­sichts der Ver­gün­sti­gun­gen, die ihnen gewährt wor­den sind. Es ist ihnen nicht mehr mög­lich, die Irr­tü­mer der Kon­zils­kir­che anzu­pran­gern.“ [6]„Ent­re­ti­en avec Mgr Lefeb­v­re“ in Fide­li­ter Nr. 79 (Janu­ar-Febru­ar 1991), S. 3 und 5. Deut­sche Über­set­zung in Damit die Kir­che fort­be­stehe, Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X., Stutt­gart 1992, S. … Con­ti­n­ue rea­ding Es gibt also nach der Auf­fas­sung von Erz­bi­schof Lefeb­v­re eine Kon­zils­kir­che, deren Haupt in Rom ist und deren Prin­zi­pi­en der katho­li­schen Leh­re wider­spre­chen. Die­se Kon­zils­kir­che bil­det also eine ande­re Kir­che, von der katho­li­schen Kir­che ver­schie­den. Der Gebrauch die­ses Aus­drucks einer „Kon­zils­kir­che“ sieht sich also durch Erz­bi­schof Lefeb­v­re bis ans Ende sei­nes Lebens bestätigt.

Die Auffassung vom Bischof Fellay

Zwei Tex­te wur­den beson­ders her­vor­ge­ho­ben und durch die ver­schie­de­nen Per­so­nen, wel­che „nur das Wohl der Bru­der­schaft suchen“ unter die Lupe genommen.

Erstens, hat Bischof Fel­lay kürz­lich gesagt [7]Bischof Fel­lay, „Die Prü­fung der Apo­stel und die gegen­wär­ti­ge Lage der Kir­che“, Pre­digt am Sonn­tag den 2. Sep­tem­ber im Semi­nar Hei­li­ger Pfar­rer von Ars in Fla­vi­gny, anläß­lich des Kon­greß der … Con­ti­n­ue rea­ding , daß die gegen­wär­ti­ge Kir­che, als von den römi­schen Auto­ri­täts­trä­gern dar­ge­stellt, die wah­re Kir­che bleibt, die­je­ni­ge die eine, hei­lig, katho­lisch und apo­sto­lisch ist: „Wenn man sagt: Extra Eccle­si­am nulla salus – außer­halb der Kir­che kein Heil, spricht man wohl von der heu­ti­gen Kir­che. Es ist abso­lut gewiß. Wir müs­sen dar­an fest­hal­ten. […] Die Tat­sa­che, daß wir nach Rom gehen, bedeu­tet nicht, daß wir mit ihnen ein­ver­stan­den sind. Sie sind aber die Kir­che. Und sie sind die wah­re Kir­che.“ [8]Bischof Fel­lay, „Die Prü­fung der Apo­stel und die gegen­wär­ti­ge Lage der Kir­che“, Pre­digt am Sonn­tag den 2. Sep­tem­ber im Semi­nar Hei­li­ger Pfar­rer von Ars in Fla­vi­gny, anläß­lich des Kon­greß der … Con­ti­n­ue rea­ding Und er betont es noch, indem er sagt: „die­se Kir­che, die kei­ne blo­ße Idee ist, die real ist, die vor uns steht, die man katho­li­sche römi­sche Kir­che nennt, die Kir­che mit ihrem Papst, mit ihren Bischö­fen, die auch im Zustand der Schwä­che sein kön­nen.“ [9]Bischof Fel­lay, „Pre­digt am Sonn­tag den 11. Novem­ber 2012 in Saint Nico­las-du-Char­don­net“, auf die Web­site La Por­te lati­ne erschie­nen. Heu­te kann man also nicht von der offi­zi­el­len Kir­che spre­chen, als von einer Kon­zils­kir­che, die eine ande­re wäre als die katho­li­sche Kirche.

Zwei­tens, Bischof Fel­lay hat eben­falls erklärt, daß die heu­ti­ge Kir­che, wel­che die Prie­ster­bru­der­schaft ein­schließt und weit über deren Rand hin­aus­geht, wohl die­je­ni­ge ist, wel­che den Gläu­bi­gen den Glau­ben und die Gna­de gibt: „Ist es uns bewußt, daß, wenn wir heu­te den Glau­ben haben, wenn wir die­se Freu­de haben, den Glau­ben beken­nen zu dür­fen, es dank die­ser kon­kre­ten Kir­che ist… die in einem erbärm­li­chen Zustan­de ist. […] Und es ist nicht die Bru­der­schaft, son­dern die Kir­che, wel­che die­sen Glau­ben gibt … und die heu­ti­ge Kir­che! Es ist die heu­ti­ge Kir­che, wel­che hei­ligt!“ [10]Bischof Fel­lay, „Die Prü­fung der Apo­stel und die gegen­wär­ti­ge Lage der Kir­che“, Pre­digt am Sonn­tag den 2. Sep­tem­ber im Semi­nar Hei­li­ger Pfar­rer von Ars in Fla­vi­gny, anläß­lich des Kon­greß der … Con­ti­n­ue rea­ding […] „Wenn wir den Glau­ben haben, es ist in die­ser Kir­che; wenn wir die Tauf­gna­de erhal­ten, und auch alle ande­ren Sakra­ments­gna­den, es ist in und durch die­se Kir­che.“ [11]Bischof Fel­lay, „Pre­digt am Sonn­tag den 11. Novem­ber 2012 in Saint Nico­las-du-Char­don­net“, auf die Website
La Por­te lati­ne erschie­nen.
Es kann aber kei­ne Kon­zils­kir­che geben, wel­che von der katho­li­schen Kir­che ver­schie­den wäre und wel­che uns den Glau­ben und die Gna­de wie die­se geben wür­de. Wür­de man sich daher an die­se wie­der­hol­ten Aus­sa­gen des Gene­ral­obe­ren der Prie­ster­bru­der­schaft Sankt Pius X. hal­ten, könn­te man nicht mehr von der heu­ti­gen Kir­che als von einer Kon­zils­kir­che spre­chen, wel­che eine ande­re wäre als die katholische.

Ein bißchen Licht und Abstand

Von der Kir­che spricht man wie von einem Ding; die Kir­che ist aber kein Ding, das durch sich selbst exi­stie­ren wür­de, wie eine mensch­li­che Per­son oder ein Haus. Die Kir­che ist eine Gesell­schaft, und eine Gesell­schaft ist eine Viel­zahl von Per­so­nen, wel­che gemein­sam und unter der Lei­tung einer und der­sel­ben Auto­ri­tät han­deln, um ein und das­sel­be Ziel zu errei­chen. Die Kir­che besitzt das drei­fa­che Band der Ein­heit im Glau­ben, im Kult und in der Regie­rung. Wenn man folg­lich sagt „in der Kir­che sein“ oder „nicht in der Kir­che sein“, heißt die­ser Aus­druck nicht, daß man sich in der Kir­che wie etwa in einem öffent­li­chen Gar­ten befin­det. Er heißt, daß der­je­ni­ge, der in der Kir­che ist, in Bezie­hung zu den ande­ren Glie­dern der Gesell­schaft wie auch zu ihrem Haupt steht, und zwar in der Ver­fol­gung ein und des­sel­ben Zie­les, mit­tels des Bekennt­nis­ses des­sel­ben Glau­bens und mit dem­sel­ben Kult und im Gehor­sam der­sel­ben Regie­rung gegenüber.

Man spricht von Kon­zils­kir­che, inso­fern seit dem Vati­ka­num II ein „Ori­en­tie­rungs­wech­sel“ [12]Erz­bi­schof Lefeb­v­re, Ich kla­ge das Kon­zil an, S. 11: „Seit dem Kon­zil hat die Kir­che oder haben zumin­dest Kir­chen­män­ner, die die Schlüs­sel­stel­lun­gen inne­ha­ben, eine Rich­tung ver­folgt, die der … Con­ti­n­ue rea­ding sich ereig­net hat. Damit will man nicht ein Ding im Gegen­satz zu einem ande­ren Ding bezeich­nen, auch nicht eine Gesell­schaft im Gegen­satz zu einer ande­ren, son­dern einen neu­en Geist, der sich anläß­lich des II. Vati­ka­ni­schen Kon­zils in das Inne­re der Kir­che ein­ge­schli­chen hat und der ein Hin­der­nis zum Ziel der Kir­che, d. h. zur Tra­di­ti­on ihres Glau­bens und ihrer Sit­ten bil­det. Und wenn man sagt, daß die­se Gegen­strö­mung sich in der Kir­che aus­übt, drückt man damit aus, daß die­je­ni­gen, die sich so in der Ver­fol­gung eines dem Ziel der Kir­che ent­ge­gen­ge­setz­ten Zie­les ver­ei­ni­gen, die Bezie­hung, wel­che sie mit den ande­ren Glie­dern und mit ihrem Haupt in der grund­sätz­li­chen Hin­nei­gung zum wah­ren Gemein­wohl nicht offen­sicht­lich gebro­chen haben. Im beson­de­ren Fall des Pap­stes, der sich sel­ber an die­ser Gegen­strö­mung betei­ligt, bedeu­tet es, daß er nicht offen­sicht­lich auf­ge­hört hat, Papst zu sein. Obwohl er, sofern er so han­delt, wie er es tut, dem Ziel der Kir­che ein Hin­der­nis in den Weg legt und die Tra­di­ti­on behin­dert, bleibt sei­ne Gewalt von sich aus zu die­sem Ziel hin und zu die­ser Tra­di­ti­on hin geneigt.

Es gibt also nicht zwei Kir­chen; es gibt nur inner­halb der Kir­che eine ant­ago­ni­sti­sche Ten­denz, wel­che von innen her die Kir­che bekämpft, die es ver­sucht, sie zu ihren Gun­sten lahm zu legen, indem sie die Ver­wirk­li­chung ihres Zie­les behin­dert. Sie kommt der Sün­de der libe­ra­len und moder­ni­sti­schen Ideo­lo­gie gleich, wel­che sich im Inne­ren der Kir­che in den Gei­stern ein­ge­schli­chen hat. Die­se Sün­de ver­min­dert und ver­dirbt das Gut der Kir­che, in dem Sin­ne, daß sie sie dar­an hin­dert, ihr Ziel zu errei­chen. Den­noch läßt sie deren grund­sätz­li­che Aus­rich­tung auf ihr eigent­li­ches Ziel unbe­rührt. Dies ereig­net sich ein biß­chen wie wenn man zwi­schen Son­ne und Luft trü­be Glas­schei­ben unauf­hör­lich dazwi­schen legen wür­de: die Luft sieht dann ihre Kapa­zi­tät, Licht auf­zu­neh­men, unauf­hör­lich ver­min­dert; den­noch ver­liert sie sie kei­nes­wegs, da sie von Natur aus licht­durch­läs­sig ist. Des­glei­chen kann man Sün­den an Sün­den rei­hen und so die Emp­fäng­lich­keit der See­le zur Gna­de ver­min­dern; die Sün­den sind näm­lich wie Hin­der­nis­se, die zwi­schen uns und Gott dazwi­schen gelegt wer­den. Den­noch ver­mö­gen sie es nicht, die­se Emp­fäng­lich­keit gänz­lich aus­zu­rot­ten, da sie der Natur der See­le selbst ange­hört. Die Wirk­lich­keit der Kon­zils­kir­che ist also die eines fal­schen Ver­ständ­nis­ses der Kir­che, das sich der Gei­ster der Kir­chen­leu­te bemäch­tigt hat. Die­ses fal­sche Ver­ständ­nis ver­ur­sacht chro­ni­scher­wei­se eine Anti-Regie­rungs­tä­tig­keit, die das nor­ma­le Leben der katho­li­schen Gesell­schaft lähmt oder stört, indem sie es ver­hin­dert, daß die Kir­che ihr Ziel errei­che. Sie sta­pelt so zwi­schen der Kir­che und ihrem Gut Hin­der­nis­se auf, ohne aber die grund­sätz­li­che Hin­nei­gung der Kir­che zu die­sem Gut aus­rot­ten zu können.

Ande­rer­seits lehrt uns der Glau­be, daß die­se ent­ge­gen­ge­setz­te Ten­denz, so mäch­tig sie auch zu wer­den mag, auf­grund der gött­li­chen Ver­spre­chen die Kir­che gänz­lich zu über­flu­ten nie imstan­de sein wird. War­um eine Anti-Kir­che in der Kir­che und kei­ne ande­re Kir­che? Weil der Papst, auch wenn er als Betei­lig­ter, oder selbst als Haupt­ver­tre­ter die­ser Sub­ver­si­on han­delt, die Kir­che nicht zu zer­stö­ren ver­mag. Das Evan­ge­li­um sagt nicht, daß die Pfor­ten der Höl­le sie nie angrei­fen wer­den; es sagt genau, daß, wie stark auch immer die­ser Angriff sein mag, die feind­li­chen Kräf­te sie nicht über­wäl­ti­gen wer­den [13]Math 16,18..

Der Aus­druck „Kon­zils­kir­che“ ist also legi­tim, vor­aus­ge­setzt aber, daß man ihm kei­ne Gel­tung außer­halb sei­ner Gren­zen gibt. Wie jede Form der rhe­to­ri­schen Spra­che, drückt er die Wirk­lich­keit mit flüch­ti­gen und kon­kre­ten Wor­ten aus, wel­che dem Ver­stand des Spre­chers beque­mer und dem des Zuhö­rers zugäng­li­cher sind. Dies bie­tet gleich­zei­tig den Vor­teil einer syn­the­ti­schen Abkür­zung und den Nach­teil einer For­mel, die, wie alle For­meln die­ser Art, nicht alles sagen kann (und übri­gens auch nicht alles sagen will). Sol­che Aus­drücke blei­ben von den Umstän­den abhän­gig, indem die vor­aus­ge­setz­ten Begrif­fe und die Sach­la­ge in einem beson­de­ren Kon­text allen bekannt sein kön­nen, aber auch in einem ande­ren Kon­text allen unbe­kannt, und des­we­gen auch umstrit­ten sein kön­nen. Die Klug­heit ver­langt es dann, den Aus­druck unter Berück­sich­ti­gung des Kon­tex­tes zu gebrau­chen. Ein solch kur­zes Wort wie „Kon­zils­kir­che“ kann zwar die­sen siche­ren Vor­teil haben, alle nöti­gen vor­aus­ge­setz­ten Erklä­run­gen ein­zu­schlie­ßen und so es dem Spre­cher und dem Zuhö­rer zu erspa­ren, jedes Mal die Dar­stel­lung der Pro­ble­ma­tik von neu­em aus­zu­füh­ren. Das­sel­be Wort kann aber auch den Nach­teil haben, einen Ansprech­part­ner, der mit der gan­zen Kom­ple­xi­tät der Pro­ble­ma­tik nicht ver­traut wäre, zu ver­wir­ren und ihn sogar zu skan­da­li­sie­ren, indem es ihm einen völ­lig ver­fälsch­ten Zugang zu den ent­spre­chen­den Begrif­fen sug­ge­riert. Ein neu­es und unver­meid­ba­res Fak­tum ist näm­lich seit dem Tod von Erz­bi­schof Lefeb­v­re ein­ge­trof­fen, näm­lich die Dau­er. Die Zeit geht vor­bei. Im Kon­text einer noch fri­schen und in den Augen der mei­sten evi­den­ten Sub­ver­si­on von Kon­zils­kir­che zu spre­chen, birgt kaum Gefah­ren. Eini­ge Jahr­zehn­te spä­ter, wäh­rend das revo­lu­tio­nä­re Gedan­ken­gut sich mehr oder weni­ger nor­ma­li­siert hat – und dies noch in einem reso­lut kon­ser­va­ti­ven Stil, der umso mehr zu täu­schen ver­mag – könn­te man falsch ver­stan­den wer­den und schließ­lich sich selbst sogar ver­wir­ren. Unter die­sen Umstän­den wäre es aus­rei­chend – aber unent­behr­lich – sei­ne Päd­ago­gik zu ver­dop­peln und die Bedeu­tung des Aus­drucks zu erklä­ren, indem man alle Aspek­te der Fra­ge aus­ein­an­der nimmt, um schließ­lich zum Wort, das sie zusam­men­fasst, zurück­zu­keh­ren. Das Wort „Kon­zils­kir­che“, wenn gut ver­stan­den, weil gut erklärt, bewahrt sei­nen gan­zen Vor­teil, der dar­in besteht, in einem zugäng­li­chen Wort eine dop­pel­te Wirk­lich­keit wie­der­zu­ge­ben: einer­seits die­je­ni­ge der bei­spiel­lo­sen Kri­se, die heut­zu­ta­ge in der Kir­che wütet, und ande­rer­seits die­je­ni­ge der Zusi­che­rung des Ver­spre­chens ihrer Unvergänglichkeit.

Das Verständnis der Texte

Erzbischof Lefebvre

Er betont die feind­li­che Unter­wan­de­rung der Kir­che; er will sagen, daß die Kon­zils­kir­che ein neu­er Geist ist, der sich in die Kir­che ein­ge­schli­chen hat, und nicht daß sie eine neue Kir­che ist.

Im ersten Text spricht er nicht von einem „moder­ni­sti­schen Rom“. Genau­er spricht er von einem „Rom der neo-moder­ni­sti­schen und neo-pro­te­stan­ti­schen Ten­denz“. In sei­ner Auf­fas­sung ste­hen also die zwei Rom nicht auf der­sel­ben Ebe­ne. Erz­bi­schof Lefeb­v­re will nicht sagen, daß es zwei Rom oder zwei gänz­lich ent­ge­gen­ge­setz­ten Kir­chen gäbe, etwa wie zwei mysti­schen Lei­ber oder zwei Gesell­schaf­ten. Er will sagen, daß es Rom und die Kir­che gibt, der ein­zi­ge mysti­sche Leib Chri­sti, des­sen sicht­ba­res Haupt der Papst ist, der Bischof von Rom und Stel­le­ver­tre­ter Chri­sti. Es gibt aber auch schlech­te Ten­den­zen, die sich in die­se Kir­che ein­ge­schli­chen haben, wegen den fal­schen Ideen, die in den Köp­fen der­je­ni­gen, die in Rom die Macht inne­ha­ben, umherschwirren.

Im zwei­ten Text sagt zuerst Erz­bi­schof Lefeb­v­re: „Es ist ein neu­er Geist“ und danach spricht er von die­ser neu­en refor­mier­ten Kir­che, indem er sagt, dass sie sich „in die katho­li­sche Kir­che ein­ge­schli­chen hat“. Der Aus­druck bezeich­net also nicht eine ande­re, von der katho­li­schen Kir­che ver­schie­de­ne Kir­che, son­dern eine schäd­li­che Strö­mung, die im Inne­ren der ein­zi­gen Kir­che grassiert.

Im drit­ten Text sagt Erz­bi­schof Lefeb­v­re zuerst: „Nicht so, daß es kei­ne Kir­che außer uns gäbe; es geht nicht dar­um.“ Das heißt, daß die Kir­che gemäß sei­ner Auf­fas­sung sich nicht adäquat mit denen iden­ti­fi­ziert, die das Kon­zil ableh­nen, im Unter­schied zu allen, die das Kon­zil aner­ken­nen, und die des­we­gen eine ande­re Kir­che bil­den wür­den. Die Aus­drücke, die er ver­wen­det, bezeich­nen nach sei­ner Auf­fas­sung nicht eine ande­re Kir­che, die als ver­schie­de­ne Gesell­schaft kon­sti­tu­iert wäre, son­dern eine Gei­stes­ver­fas­sung und Ten­den­zen, die, in der Kir­che, dem Ziel der Kir­che wider­strei­ten. Etwas spä­ter in dem­sel­ben Vor­trag prä­zi­siert Erz­bi­schof Lefeb­v­re sogar: „Wir gehö­ren wohl der sicht­ba­ren Kir­che, der Gesell­schaft der Gläu­bi­gen, unter der Auto­ri­tät des Pap­stes an, da wir näm­lich nicht die Auto­ri­tät des Pap­stes, son­dern sein Tun ableh­nen. Wohl geste­hen wir dem Papst sei­ne Auto­ri­tät zu; wenn er sich ihrer aber bedient, um das Gegen­teil zu tun, von dem, wozu sie ihm ver­lie­hen wur­de, ist es evi­dent, dass wir ihm nicht fol­gen kön­nen.“ [14]Fide­li­ter Nr. 66, Sep­tem­ber 1988, S. 27–31. Die Unter­schei­dung soll nicht zwi­schen zwei Kir­chen, son­dern zwi­schen zwei Regie­rungs­di­rek­ti­ven gemacht wer­den, wel­che im Inne­ren ein und der­sel­ben Kir­che aus dem­sel­ben Haupt her­vor­strö­men. Was das Wort angeht: „die offi­zi­el­le Kir­che ver­las­sen“, heißt es nicht, mit einer Kir­che bre­chen, um sich einer ande­ren anzu­schlie­ßen. Erz­bi­schof Lefeb­v­re drückt hier ein­fach die klug­heits­mä­ßi­ge Hal­tung der Bru­der­schaft aus, die danach strebt, die See­len vor der moder­ni­sti­schen Ansteckung zu beschüt­zen, indem sie es ver­mei­det, mit den anstecken­den Per­so­nen in Bezie­hung zu tre­ten, ohne den­noch ein Schis­ma zu ver­ur­sa­chen, wie er es übri­gens sel­ber etwas spä­ter deut­lich sagt: „Wenn wir von die­sen Leu­ten Abstand neh­men, es ist genau­so wie mit Aids-Kran­ken. Man will sich nicht von die­ser Krank­heit anstecken las­sen. Die­se aber haben ein gei­sti­ges Aids, eine anstecken­de Krank­hei­ten. Will man gesund blei­ben, so soll man nicht mit ihnen ver­keh­ren.“ [15]Fide­li­ter Nr. 66, Sep­tem­ber 1988, S. 27–31.

Im vier­ten und im fünf­ten Text darf man nicht ver­ges­sen, daß Erz­bi­schof Lefeb­v­re auch Fol­gen­des sagt: „Ich sage ja nicht, daß wir die katho­li­sche Kir­che sind. Ich habe das nie gesagt. Nie­mand kann mir vor­wer­fen, ich hät­te mich jemals als einen Papst betrach­ten wol­len. Aber wir reprä­sen­tie­ren die katho­li­sche Kir­che wirk­lich so, wie sie frü­her war, weil wir das fort­set­zen, was sie alle­zeit getan hat. […] Man ver­ste­he uns rich­tig, wir sind nicht gegen den Papst, inso­fern er alle Wer­te des apo­sto­li­schen Stuh­les, des Stuh­les Petri, Wer­te die unver­än­der­lich sind, reprä­sen­tiert; ganz im Gegen­teil sind wir gegen den Papst, der moder­ni­stisch ist, der nicht an sei­ne eige­ne Unfehl­bar­keit glaubt, der Öku­me­nis­mus treibt.“ [16]Inter­view mit Erz­bi­schof Lefeb­v­re, „Un an aprà¨s les sacres“, in Fide­li­ter Nr. 70 (Juli-August 1989), S. 6 und 8. Deut­sche Über­set­zung in Damit die Kir­che fort­be­stehe, Prie­ster­bru­der­schaft St. … Con­ti­n­ue rea­ding Und in einem kurz danach gehal­te­nen Vor­trag füg­te Erz­bi­schof Lefeb­v­re noch hin­zu: „Mir schien es, even­tu­ell dies­seits der Wirk­lich­keit blei­ben zu müs­sen und einen Kon­takt mit Rom auf­recht­erhal­ten zu müs­sen, und anneh­men zu müs­sen, daß es in Rom doch ein Nach­fol­ger Petri gibt. Einen schlech­ten Nach­fol­ger, sicher­lich, dem man nicht fol­gen soll, weil er libe­ra­le und moder­ni­sti­sche Auf­fas­sun­gen hat, aber doch ist er da.“ [17]Erz­bi­schof Lefeb­v­re, „Vor­trag im Semi­nar von Fla­vi­gny, in Dezem­ber 1988“, in Fide­li­ter Nr. 68 (März-April 1989), S. 12–13. Er schließt, indem er von „einer libe­ra­len Inva­si­on in Rom“ spricht. Dies alles zeigt gut, daß in sei­nem Geist die Kon­zils­kir­che kei­ne ande­re Kir­che ist, die von der katho­li­schen ver­schie­den wäre und deren Haupt nicht mehr der Nach­fol­ger Petri wäre. Der Aus­druck bezeich­net eine neue Stim­mung, die ein Reform­pa­ket inspi­riert, das dem Gut der Kir­che zuwi­der ist, und das lei­der vom Nach­fol­ger Petri mit­ge­tra­gen wird.

Bischof Fellay

Er betont die Unver­gäng­lich­keit der Kir­che; er will sagen, daß die Kir­che fort­be­steht, trotz des neu­en Gei­stes, der sich in die Kir­che ein­ge­schli­chen hat, ohne den­noch weder ver­schwin­den, noch durch eine ande­re ersetzt wer­den zu kön­nen. Man wirft ihm zwei Din­ge vor: erstens, daß er sagt, die gegen­wär­ti­ge Kir­che sei wohl die katho­li­sche, und zwei­tens, daß es die gegen­wär­ti­ge Kir­che ist, wel­che den Glau­ben und die Gna­de gibt, und nicht die Bruderschaft.

Was den ersten Vor­wurf angeht,

sagt Bischof Fel­lay in sei­ner Pre­digt in Paris bezüg­lich Vati­ka­num II, daß „die­ses Kon­zil der feste Ent­schluß ist, etwas Neu­es zu machen. Und es han­delt sich nicht um eine ober­fläch­li­che Neu­heit, son­dern um eine tief­ge­hen­de Neu­heit, die im Gegen­satz, im Wider­spruch zu der Pre­digt, ja sogar zu den Ver­ur­tei­lun­gen der Kir­che steht.“ Indem er die­se Neu­heit, die sich in die Kir­che ein­ge­schli­chen hat, mit dem vom Feind im Feld des Herrn gesä­ten Unkraut ver­gleicht, schließt der Nach­fol­ger von Erz­bi­schof Lefeb­v­re: „Die­ses Kon­zil woll­te sich mit der Welt har­mo­ni­sie­ren. Es hat die Welt in die Kir­che ein­drin­gen las­sen, und jetzt haben wir die Kata­stro­phe.“ In sei­ner Pre­digt in Fla­vi­gny prä­zi­siert Bischof Fellay
sei­nen Gedan­ke in einem Sin­ne, der sich mit der Auf­fas­sung des Erz­bi­schofs Lefeb­v­re aufs Genaue­ste deckt. Nach­dem er die Tat­sa­che betont hat, daß die katho­li­sche Kir­che die heu­ti­ge, gegen­wär­ti­ge und kon­kre­te Kir­che ist, fügt der Gene­ral­obe­re der Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. hin­zu: „Den­noch gibt es auch einen gan­zen Orga­nis­mus, und die­sem Orga­nis­mus müs­sen wir einer­seits die Hei­lig­keit zuschrei­ben, und ande­rer­seits ent­rü­stet er uns und skan­da­li­siert uns so sehr, daß wir nur eines sagen möch­ten: Mit die­sen Leu­ten haben wir nichts zu tun! Dies paßt nicht zusam­men, es geht nicht! Kir­chen­män­ner, die die Chri­sten, die Kin­der der Kir­che zum Glau­bens­ab­fall hin­füh­ren … Es paßt nicht zusam­men! Es ist offen­kun­dig, daß die­se Irr­tü­mer mit Ent­set­zen zurück­zu­wei­sen sind!“ Der Nach­druck, der auf die kon­kre­te Wirk­lich­keit der gegen­wär­ti­gen Kir­che gesetzt wird, zielt nur dar­auf hin zu beto­nen, daß die Kir­che trotz allem das Ver­spre­chen des ewi­gen Lebens bei­be­hält: „Wenn man das ablehnt, was nicht paßt, darf man nicht alles ableh­nen. Sie bleibt die eine, hei­li­ge, katho­li­sche apo­sto­li­sche Kir­che. […] Wenn man das Übel ablehnt, das sich in der Kir­che befin­det, darf man nicht schlie­ßen, daß dies nicht mehr die Kir­che ist. Es gibt zwar gro­ße Tei­le, die nicht mehr Kir­che sind, ja, aber nicht alles!“

Die­se Pre­digt wider­spricht der Auf­fas­sung des Erz­bi­schofs Lefeb­v­re nicht: sie drückt mit ande­ren Wor­ten die­sel­be Idee aus, eine Idee wel­che die Prie­ster­bru­der­schaft Sankt Pius X. immer mit dem Aus­druck Kon­zils­kir­che bezeich­net hat: die dop­pel­te Idee der Unter­wan­de­rung der Kir­che durch libe­ra­le und moder­ni­sti­sche Ideen und der grund­sätz­li­chen Unver­gäng­lich­keit der­sel­ben Kir­che. Eine dop­pel­te Idee, die in der Meta­pher eines kran­ken Lei­bes einen ande­ren Aus­druck fin­det, wie Bischof Fel­lay beim letz­ten „SiS­i­No­No-Kon­greß“ her­vor­hob: „Die katho­li­sche Kir­che ist unse­re Kir­che. Wir haben kei­ne ande­re. Es gibt gar kei­ne ande­re. Der lie­be Gott läßt zu, daß sie krank ist. Daher ver­su­chen wir, uns die­se Krank­heit sel­ber nicht zuzu­zie­hen. Aber ohne zu sagen, daß wir dadurch eine neue Kir­che bil­den. […] Die Krank­heit ist die Krank­heit, sie ist aber nicht die Kir­che. Sie ist in der Kir­che; die­se bleibt aber was sie ist. […] Selbst­ver­ständ­lich muß man gegen die Krank­heit kämp­fen. Die­se kran­ke Kir­che ist aber doch die­se, die durch unse­ren Herrn gegrün­det wur­de. Die­se hat die Ver­spre­chen des ewi­gen Lebens. Die­ses Ver­spre­chen, daß die Pfor­ten der Höl­le sie nie über­wäl­ti­gen wer­den, gilt für sie und für kei­ne ande­re.“ [18]Bischof Fel­lay, „Inter­ven­ti­on fina­le“ wäh­rend dem XI. SiSi NoNo Kon­greß, am 6. Janu­ar 2013 in Paris, auf die Web­sei­te von DICI erschie­nen … Con­ti­n­ue rea­ding  Man darf also von einer Kon­zils­kir­che spre­chen, um dadurch fest­zu­stel­len, daß es bei den Auto­ri­täts­trä­gern der Kir­che und bei einer erheb­li­chen Zahl der Gläu­bi­gen eine Ori­en­tie­rung oder einen der Kir­che frem­den Geist gibt, der für deren Gut ein Hin­der­nis ist.

Was den zwei­ten Vor­wurf angeht,

will Bischof Fel­lay sagen, daß uns der Glau­be und die Gna­de immer durch die Kir­che zukom­men, inso­fern die­se eben in unver­gäng­li­cher Wei­se eine gött­li­che Gesell­schaft bleibt, deren höch­stes Haupt nicht der Papst, son­dern Chri­stus ist. Nach­dem er die Tat­sa­che her­vor­ge­ho­ben hat, daß die katho­li­sche Kir­che die heu­ti­ge, gegen­wär­ti­ge und kon­kre­te Kir­che ist, fügt der Gene­ral­obe­re der Prie­ster­bru­der­schaft Sankt Pius X. hin­zu: „Aber schau­en Sie, die blo­ße Erwähnung
die­ser Gedan­ken wirft gro­ße Fra­gen auf: Wie kann so was gesche­hen? Wie kön­nen die­se Bischö­fe, die uns aller­lei Häre­si­en ver­kün­den, uns den Glau­ben geben? […] Es ist ein Glau­bens­atz und es ist abso­lut gewiß, daß wir den Glau­ben und die Gna­de, daß wir jede ein­zel­ne Gna­de, die wir durch die Sakra­men­te emp­fan­gen, von der Kir­che emp­fan­gen. Und noch ein­mal, die­se Kir­che ist eine sehr kon­kre­te, machen wir nicht aus ihr eine rei­ne Abstrak­ti­on, sie ist real! Und wir gehö­ren dazu. Leben wir in die­ser Kir­che, so erhal­ten wir die­ses Leben aus dem Haupt der Kir­che, die­sem Haupt, das zuerst und vor allem unser Herr Jesus Chri­stus ist.“ Wie es der hoch­wür­di­ge Pater Cal­mel zurecht sag­te [19]19 Roger-Tho­mas Cal­mel OP, „Anne­xe 3 : De l’Eglise et du pape“ in Brà¨ve apo­lo­gie pour l’Eglise de tou­jours, Ver­lag Dif­ra­li­v­re, 1987, S. 106–107.: „Die Kir­che ist nicht der mysti­sche Leib des Pap­stes; die Kir­che mit dem Papst ist der mysti­sche Leib Chri­sti“. Ganz gleich, wel­che die Unzu­läng­lich­kei­ten des Pap­stes sei­en, die Kir­che ist immer Trä­ge­rin der Wahr­heit und der Gna­de. Wahr­heit und Gna­de sind uns also unauf­hör­lich durch Chri­stus gege­ben. Und trotz eines Pap­stes, der mehr oder weni­ger ein Hin­der­nis dar­an bil­den wür­de, kom­men sie uns zu durch die­je­ni­gen, die in der Kir­che der von Chri­stus erhal­te­nen Sen­dung treu blei­ben. So sind uns heu­te die Wahr­heit und die Gna­de gege­ben, nicht durch die Bru­der­schaft allein, d. h. wie durch eine eigen­stän­di­ge Kir­che, die sich für die katho­li­sche Kir­che hal­ten wür­de, son­dern durch die Bru­der­schaft, inso­fern sie ein gesun­der Teil in der ein­zi­gen katho­li­schen Kir­che geblie­ben ist. Bischof Fel­lay hat sogar beim
letz­ten „SiS­i­No­No-Kon­gress“ dar­an erin­nert, sich auf die Wor­te des hl. Vin­zenz von Lérins stüt­zend: „Sie sind in einem Land, in einem Bis­tum, wo die Häre­sie sich plötz­lich ver­brei­tet. Was soll man da tun? Der hl. Vin­zenz von Lérins ant­wor­tet: es ist sehr ein­fach, man muß dem noch gesun­den Teil anhan­gen“ [20]Frei­es Zitat nach Com­mo­ni­to­ri­um, 3,1 und 27,3. Glau­be und Gna­de kom­men uns also von der Kir­che durch die Bru­der­schaft. Und inso­fern sie uns nicht durch die­je­ni­gen kom­men, die wegen ihrer libe­ra­len und moder­ni­sti­schen Ideen dem Gut der Kir­che Hin­der­nis­se in den Weg legen, dür­fen wir von Kon­zils­kir­che spre­chen, um die­sen ver­dor­be­nen Teil der Kir­che zu bezeich­nen, der nicht mehr die Wahr­heit noch die Gna­de spendet.

Schluß

Zwi­schen dem, was Bischof Fel­lay sagt und dem, was Erz­bi­schof Lefeb­v­re gesagt hat, gibt es also kei­nen Wider­spruch. Es gibt nur eine sehr kom­ple­xe Wirk­lich­keit, von der man alle Aspek­te wahr­neh­men muß. Die Kir­che ist unver­gäng­lich; heu­te aber ist sie besetzt. Je nach Umstän­den kann man den einen oder den ande­ren die­ser bei­den Aspek­te her­vor­he­ben. Damals, als die Kri­se ange­fan­gen hat, hat Erz­bi­schof Lefeb­v­re vor allem auf dem ersten Aspekt insi­stiert, da es damals galt, die Gläu­bi­gen zu war­nen. Heu­te fährt Bischof Fel­lay mit der War­nung vor den Gefah­ren fort; er hebt aber auch die Wirk­lich­keit und Unver­gäng­lich­keit der Kir­che her­vor, da wir es aus dem Auge ver­lie­ren und in der Pra­xis die Men­ta­li­tät einer ande­ren Kir­che ein­neh­men könn­ten, weil die Zeit verstreicht.

Der Sophis­mus besteht dar­in, Teil­zi­ta­te anzu­füh­ren: aus den Wor­ten von Erz­bi­schof Lefeb­v­re nimmt man die star­ken Stel­len her­aus, wel­che die feind­li­che Unter­wan­de­rung brand­mar­ken; aus den Wor­ten von Bischof Fel­lay nimmt man die Stel­len aus, wel­che an die Unver­gäng­lich­keit der Kir­che erin­nern; und man stellt sie gegen­ein­an­der. Die­ses sub­ver­si­ve Ver­fah­ren baut grund­sätz­lich auf eine will­kür­li­che Wahl auf.

Das Kir­chen­recht von 1917 ver­ord­net Fol­gen­des [21]Deut­sche Über­set­zung aus Gesetz­buch des kano­ni­schen Rech­tes – Erklä­rung der Kano­nes, von P. Heri­bert Jones O. M. Cap., Ver­lag Schö­ningh, Pader­born 1940, 3. Band, S. 490 und 504. :

Can. 2331, § 2: „Die­je­ni­gen, die sich ver­bün­den, um die Auto­ri­tät des Pap­stes, sei­nes Lega­ten sowie ihres eige­nen Ordi­na­ri­us zu unter­gra­ben oder gegen deren recht­mä­ßi­ge Befeh­le Wider­stand zu lei­sten, sol­len mit Zen­su­ren und ande­ren Stra­fen belegt wer­den. Han­delt es sich bei den Delin­quen­ten um Kle­ri­ker, so sol­len auch ihnen ihre Wür­den, Bene­fi­zi­en und ande­re Ämter genom­men wer­den. Kom­men aber Reli­gio­sen in Betracht, dann soll ihnen auch das akti­ve und pas­si­ve Stimm­recht sowie ihr etwa­iges Amt genom­men werden.“

Can. 2344: „Wer den Papst, einen Kar­di­nal, päpst­li­chen Lega­ten, römi­sche Kon­gre­ga­tio­nen und Gerichts­hö­fe oder deren höhe­re Beam­te sowie den eige­nen Ordi­na­ri­us in öffent­li­chen Zei­tun­gen, Pre­dig­ten oder Reden, Bro­schü­ren direkt oder indi­rekt beschimpft, soll vom Ordi­na­ri­us, wenn nötig durch Zen­su­ren, gezwun­gen wer­den, Genug­tu­ung zu lei­sten. Außer­dem kön­nen auch noch ande­re Stra­fen oder Bußen dem Delin­quen­ten auf­er­legt wer­den, wie dies der Grö­ße sei­ner Schuld ent­spricht und zur Wie­der­gut­ma­chung des gege­be­nen Ärger­nis­ses ange­bracht ist.“

Pater Glei­ze ist Dozent im Prie­ster­se­mi­nar von Ecà´ne. Bild: Eugà¨ne Charles Lou­is Bur­nand (1850–1921): „Die Apo­stel Petrus und Pau­lus am Mor­gen der Auf­er­ste­hung zum Gra­be eilend“ (1898, Paris, Musée d’Orsay). 

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1 Erz­bi­schof Lefeb­v­re, „Vor­trag in Ecà´ne am 2. Dezem­ber 1974“, in Vu de Haut Nr. 13, S. 9–10. Deut­sche Über­set­zung in Damit die Kir­che fort­be­stehe, Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X., Stutt­gart 1992, S. 74–75.
2 Erz­bi­schof Lefeb­v­re, „Vor­trag in Ecà´ne am 29. Sep­tem­ber 1975“, in Vu de Haut Nr. 13, S. 24.
3 Erz­bi­schof Lefeb­v­re, „Vor­trag in Ecà´ne am 22. August 1976“, in Vu de Haut Nr. 13, S. 36.
4 Erz­bi­schof Lefeb­v­re, „La visi­bi­li­té de l’Eglise et la situa­ti­on actu­el­le de l’Eglise“, in Fide­li­ter Nr. 66, Novem­ber-Dezem­ber 1988, S. 27-ff.
5 Inter­view mit Erz­bi­schof Lefeb­v­re, „Un an aprà¨s les sacres“, in Fide­li­ter Nr. 70 (Juli-August 1989), S. 6 und 8. Deut­sche Über­set­zung in Damit die Kir­che fort­be­stehe, Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X., Stutt­gart 1992, S. 795 und 797.
6 „Ent­re­ti­en avec Mgr Lefeb­v­re“ in Fide­li­ter Nr. 79 (Janu­ar-Febru­ar 1991), S. 3 und 5. Deut­sche Über­set­zung in Damit die Kir­che fort­be­stehe, Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X., Stutt­gart 1992, S. 916 und 917.
7 Bischof Fel­lay, „Die Prü­fung der Apo­stel und die gegen­wär­ti­ge Lage der Kir­che“, Pre­digt am Sonn­tag den 2. Sep­tem­ber im Semi­nar Hei­li­ger Pfar­rer von Ars in Fla­vi­gny, anläß­lich des Kon­greß der MCF [katho­li­sche Fami­li­en­be­we­gung in Frank­reich], in Nou­vel­le de Chré­ti­en­té Nr. 137 (Sep­tem­ber-Okto­ber 2012), S. 20.
8 Bischof Fel­lay, „Die Prü­fung der Apo­stel und die gegen­wär­ti­ge Lage der Kir­che“, Pre­digt am Sonn­tag den 2. Sep­tem­ber im Semi­nar Hei­li­ger Pfar­rer von Ars in Fla­vi­gny, anläß­lich des Kon­greß der MCF [katho­li­sche Fami­li­en­be­we­gung in Frank­reich], in Nou­vel­le de Chré­ti­en­té Nr. 137 (Sep­tem­ber-Okto­ber 2012), S. 16 und 20.
9 Bischof Fel­lay, „Pre­digt am Sonn­tag den 11. Novem­ber 2012 in Saint Nico­las-du-Char­don­net“, auf die Web­site La Por­te lati­ne erschienen.
10 Bischof Fel­lay, „Die Prü­fung der Apo­stel und die gegen­wär­ti­ge Lage der Kir­che“, Pre­digt am Sonn­tag den 2. Sep­tem­ber im Semi­nar Hei­li­ger Pfar­rer von Ars in Fla­vi­gny, anläß­lich des Kon­greß der MCF [katho­li­sche Fami­li­en­be­we­gung in Frank­reich], in Nou­vel­le de Chré­ti­en­té Nr. 137 (Sep­tem­ber-Okto­ber 2012), S. 15–16.
11 Bischof Fel­lay, „Pre­digt am Sonn­tag den 11. Novem­ber 2012 in Saint Nico­las-du-Char­don­net“, auf die Website
La Por­te lati­ne erschienen.
12 Erz­bi­schof Lefeb­v­re, Ich kla­ge das Kon­zil an, S. 11: „Seit dem Kon­zil hat die Kir­che oder haben zumin­dest Kir­chen­män­ner, die die Schlüs­sel­stel­lun­gen inne­ha­ben, eine Rich­tung ver­folgt, die der Über­lie­fe­rung, das heißt dem offi­zi­el­len Lehr­amt der Kir­che, ein­deu­tig ent­ge­gen­ge­setzt sind“. Sie­he auch den Vor­trag von 9. Juni 1988 in Ecà´ne: „Der Kampf, der beim Kon­zil ange­fan­gen hat, besteht wei­ter fort. Er besteht wei­ter fort, weil die­se Ände­rung die beim Kon­zil ver­wirk­licht wur­de, einen Wider­stand ver­lang­te. Sie ver­lang­te, daß man sich all die­sen moder­ni­sti­schen The­sen, all die­ser libe­ra­len The­sen, wel­che sich im Kon­zil den Gei­stern bemäch­tig­ten, widersetze.“
13 Math 16,18.
14, 15 Fide­li­ter Nr. 66, Sep­tem­ber 1988, S. 27–31.
16 Inter­view mit Erz­bi­schof Lefeb­v­re, „Un an aprà¨s les sacres“, in Fide­li­ter Nr. 70 (Juli-August 1989), S. 6 und 8. Deut­sche Über­set­zung in Damit die Kir­che fort­be­stehe, Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X., Stutt­gart 1992, S. 796 und 797. 
17 Erz­bi­schof Lefeb­v­re, „Vor­trag im Semi­nar von Fla­vi­gny, in Dezem­ber 1988“, in Fide­li­ter Nr. 68 (März-April 1989), S. 12–13.
18 Bischof Fel­lay, „Inter­ven­ti­on fina­le“ wäh­rend dem XI. SiSi NoNo Kon­greß, am 6. Janu­ar 2013 in Paris, auf die Web­sei­te von DICI erschie­nen (https://www.dici.org/documents/quel-bilan-50-ans-aprà¨s‑Vatican-ii/).
19 19 Roger-Tho­mas Cal­mel OP, „Anne­xe 3 : De l’Eglise et du pape“ in Brà¨ve apo­lo­gie pour l’Eglise de tou­jours, Ver­lag Dif­ra­li­v­re, 1987, S. 106–107.
20 Frei­es Zitat nach Com­mo­ni­to­ri­um, 3,1 und 27,3.
21 Deut­sche Über­set­zung aus Gesetz­buch des kano­ni­schen Rech­tes – Erklä­rung der Kano­nes, von P. Heri­bert Jones O. M. Cap., Ver­lag Schö­ningh, Pader­born 1940, 3. Band, S. 490 und 504.
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