Die diözesanen Neupriester in den USA: weiß und 35 Jahre alt


Priesterweihen USA Neupriester 2013(Washing­ton) Der Neu­prie­ster des Wei­he­jahr­gangs 2013 in den USA ist mit größ­ter Wahr­schein­lich­keit 32 Jah­re alt, ist in einer Fami­lie mit meh­re­ren Geschwi­stern auf­ge­wach­sen, hat min­de­stens eine Berufs­er­fah­rung hin­ter sich und jeder drit­te wur­de im Aus­land gebo­ren. So läßt sich im Durch­schnitt der typi­sche Wei­he­kan­di­dat beschrei­ben, der 2013 in den USA zum Prie­ster geweiht wird, wie eine Stu­die des Cen­ter for Applied Rese­arch in the Apo­sto­la­te (CARA) der George­town Uni­ver­si­tät von Washing­ton ergab.

Anzei­ge

Die empi­ri­sche Erhe­bung wird seit 17 Jah­ren durch­ge­führt und bie­tet auf­schluß­rei­che Infor­ma­tio­nen und Ent­wick­lungs­ten­den­zen zu den diö­ze­sa­nen Wei­he­jahr­gän­gen in den USA. 2013 wer­den für die US-Diö­ze­sen 497 Neu­prie­ster geweiht. Ihr Durch­schnitts­al­ter liegt bei 35,5 Jah­ren. Der hohe Alters­durch­schnitt erklärt sich durch die Neu­prie­ster, ein Vier­tel, die bereits älter als 40 sind. Betrach­tet man die Jahr­gän­ge ein­zeln, sind die 32jährigen Kan­di­da­ten am stärk­sten vertreten.

67 Pro­zent der Kan­di­da­ten sind Wei­ße. Das ent­spricht deren Anteil an der US-Gesamt­be­völ­ke­rung ist aber für die katho­li­sche Kir­che über­re­prä­sen­tiert. Das hängt vor allem damit zusam­men, daß die His­pa­nics, die Kan­di­da­ten latein­ame­ri­ka­ni­scher Her­kunft nur 15 Pro­zent der Wei­he­kan­di­da­ten aus­ma­chen. Die His­pa­nics stel­len aber rund 30 Pro­zent der Katho­li­ken in den USA. Im Gegen­satz zu den Latein­ame­ri­ka­nern sind die Prie­ster­be­ru­fun­gen unter katho­li­schen Asia­ten und Ozea­ni­ern über­durch­schnitt­lich hoch. Nur knapp fünf Pro­zent der US-Katho­li­ken stam­men aus Asi­en oder von den Pazi­fik­in­seln, doch zehn Pro­zent der Neupriester.

Sie­ben von zehn Wei­he­kan­di­da­ten sind in den USA gebo­ren, drei in einem ande­ren Land. Die mei­sten der im Aus­land gebo­re­nen Neu­prie­ster kom­men in fol­gen­der Rei­hung aus Mexi­ko, Viet­nam, Kolum­bi­en, Polen, den Phil­ip­pi­nen und Nige­ria. Im Durch­schnitt leben die ein­ge­wan­der­ten Kan­di­da­ten bereits seit 14 Jah­ren in den USA.

23 Pro­zent der Neu­prie­ster ver­füg­ten bereits beim Ein­tritt in das Prie­ster­se­mi­nar über ein abge­schlos­se­nes Uni­ver­si­täts­stu­di­um. Rund ein Vier­tel von die­sen hat­te an einer phi­lo­so­phi­schen oder theo­lo­gi­schen Fakul­tät einen Abschluß erwor­ben, 17 Pro­zent in Wirt­schafts­wis­sen­schaf­ten, 16 Pro­zent in Rechtswissenschaften.

62 Pro­zent der Kan­di­da­ten stand vor dem Ein­tritt in das Semi­nar bereits mit einer Voll­zeit­ar­beit im Berufs­le­ben. Vier Pro­zent waren bei den US-Streitkräften.

Auf­fal­lend ist, daß unter den Neu­prie­stern Ein­zel­kin­der mit drei Pro­zent eine abso­lu­te Aus­nah­me dar­stel­len. 45 Pro­zent haben einen Bru­der oder eine Schwe­ster. Die gro­ße Mehr­heit ist in einer viel­köp­fi­gen Fami­lie auf­ge­wach­sen. 52 Pro­zent haben zwei und mehr Geschwi­ster. In 40 Pro­zent aller Fäl­le ist es der älte­ste Sohn, der eine Beru­fung zum Prie­ster­tum erfah­ren hat.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Rome of the West

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!