„Die alte Messe wird nicht angerührt“ – Stimmen zum Verhältnis von Papst Franziskus und Summorum Pontificum


Papst Franziskus und die Tradition: Summorum Pontificum bestätigt(Rom) Das Ver­hält­nis von Papst Fran­zis­kus zur über­lie­fer­ten Mes­se stand uner­war­tet im Mit­tel­punkt einer Audi­enz für ita­lie­ni­sche Bischö­fe, als die­se ihm ihre Ableh­nung vor­tru­gen. Sie fan­den jedoch nicht die erwar­te­te Unter­stüt­zung des Pap­stes. Katho​li​sches​.info berichtete.

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Wegen der Bedeu­tung des The­mas doku­men­tie­ren wir, was ande­re dazu geschrie­ben haben, so der tra­di­ti­ons­ver­bun­de­ne Blog Mes­sain­la­ti­no und der Vati­ka­nist der Tages­zei­tung Il Foglio. Wir begin­nen mit dem Bei­trag von Messainlatino:

Der Bischof von Rom hat wirk­lich alle über­rascht, Mes­sain­la­ti­no in pri­mis. Stra­te­gie? Obli­ga­te Ant­wort? Wei­se Über­zeu­gung? Respekt für den ver­ehr­ten Vor­gän­ger? Taktik?

Wir wis­sen es nicht. Fest steht, daß die Ent­schei­dung von Papst Fran­zis­kus, das Motu pro­prio über die alte Lit­ur­gie ohne Ein­schrän­kun­gen zu bestä­ti­gen, bemer­kens­wert ist und uns auf­at­men läßt. Wir wis­sen sei­ne Ant­wort an die Bischö­fe von Apu­li­en zu schät­zen, nicht nur sei­nen Auf­trag, die Schät­ze der Tra­di­ti­on zu bewah­ren, indem er die Wor­te Bene­dikts XVI. zitier­te, mit denen die­ser 2007 den Bischö­fen der Welt Sum­morum Pon­ti­fi­cum bekannt­gab, son­dern auch und vor allem sei­ne Ein­la­dung über extre­mi­sti­sche Grup­pen der Tra­di­tio­na­li­sten zu wachen, denn die­se sind selbst die ersten und wirk­li­chen, wenn auch unbe­wuß­ten Fein­de der Tradition.

Obwohl er uns damit wider­legt, glück­li­cher­wei­se, sind wir auch froh über die päpst­li­che Ent­schei­dung, Msgr. Gui­do Mari­ni an der Spit­ze des Amtes für die lit­ur­gi­schen Zere­mo­nien des Pap­stes zu bestä­ti­gen (kurz nach der Wahl hat­ten wir aus abso­lut siche­rer Quel­le erfah­ren, daß er von sei­nem Amt ent­bun­den wer­den sol­le, glück­li­cher­wei­se wur­de er aber bestä­tigt. Viel­leicht auch ein wenig unser Ver­dienst?) Die­se Nach­richt trö­stet und beru­higt uns: sowohl mensch­lich, für Msgr. Mari­ni, als auch lit­ur­gisch zum Nut­zen vor­bild­li­cher päpst­li­cher Zele­bra­tio­nen. Der aus­ge­zeich­ne­te Msgr. Mari­ni wird also ein wenig über die ars cele­bran­di des regie­ren­den Pap­stes „wachen“, damit die „insti­tu­tio­nel­le“ Kon­ti­nui­tät der päpst­li­chen Lit­ur­gie sicher­stel­len und Signa­le eines über­mä­ßi­gen „Bruchs“ gegen­über jener des ver­ehr­ten Vor­gän­gers ver­mei­den können.

Wirk­lich nicht ver­ste­hen kön­nen wir hin­ge­gen die Wor­te von Msgr. Mario Paga­no [Kuri­en­bi­schof, Prä­fekt des Vati­ka­ni­schen Geheim­ar­chivs]: Wie kön­nen sechs Ker­zen­leuch­ter neben einem Kreuz auf dem Altar die Kon­zils­kon­sti­tu­ti­on Sacro­sanc­tum Con­ci­li­um zunich­te machen? [1]Damit auch im Novus Ordo deut­li­cher sicht­bar wird, daß die Zele­bra­ti­on des hei­li­gen Meß­op­fers nicht ad popu­lum, son­dern ad Domi­num erfolgt, ließ Papst Bene­dikt XVI. auf dem Altar die sechs … Con­ti­n­ue rea­ding Was für eine Arro­ganz! Wo steht geschrie­ben, daß die Kon­zils­kon­sti­tu­ti­on über die hei­li­ge Lit­ur­gie die Ker­zen­leuch­ter und die sakra­len Gerä­te abschafft oder deren Ent­fer­nung wünscht? Wenn schon war es der „Geist des Kon­zils“, der Scha­den ange­rich­tet hat. Inzwi­schen wur­de klar­ge­stellt, nicht zuletzt durch Papst Bene­dikt XVI., daß die­ser die wirk­li­che Absicht der Kon­zils­vä­ter ver­zerrt und ver­fälscht hat. Des­halb ist ihm nicht mehr zu fol­gen und wenn nötig ist er dem Absen­der zurückzuschicken.

Wir möch­ten schließ­lich Bischof Feli­ce di Mol­fetta [Bischof von Ceri­gno­la-Asco­li Satria­no in Apu­li­en] dar­auf auf­merk­sam machen, daß der Papst inzwi­schen seit Jahr­zehn­ten in „edler Ein­fach­heit“ zele­briert – wenn man zuge­steht, daß es (immer) wirk­lich edel war – und es sich daher nicht um eine Neu­heit Berg­o­gli­os han­delt. Nach unse­rem Wis­sen hat kei­ner der jün­ge­ren Päp­ste wie­der die Fla­bel­li her­vor­ge­holt.[2]Die Fla­bel­li waren gro­ße Fächer aus wei­ßen Federn, die im vor­kon­zi­lia­ren päpst­li­chen Hof­ze­re­mo­ni­ell neben dem Papst getra­gen wur­den, wenn er von den Sedia­ri pon­ti­fi­ci auf der Sedia gest­a­to­ria … Con­ti­n­ue rea­ding Die­ses zwang­haf­te Beto­nen von Unter­schie­den, ist ein Scha­den für die Kir­che. Meist sind es die Pro­gres­si­sten, die in der Kir­che Ris­se ver­ur­sa­chen, durch ihren über­trie­be­nen Drang, Brü­che gegen­über der jün­ge­ren und wei­te­ren Ver­gan­gen­heit zu ver­ur­sa­chen und zu beto­nen, und nicht die Traditionalisten.

Daher schät­zen wir einst­wei­len die unein­ge­schränk­te Ver­tei­di­gung von Sum­morum Pon­ti­fi­cum durch Papst Fran­zis­kus, dem wir dafür dan­ken. Müs­sen wir uns nun auf einen Gegen­schlag vor­be­rei­ten? Auf eine Gegen­maß­nah­me, die sich die noch immer zahl­rei­chen Geg­ner im Kle­ri­ker­ge­wand ausdenken?

Über­set­zung: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Regnum Christi/Vetusordo.Blog

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1 Damit auch im Novus Ordo deut­li­cher sicht­bar wird, daß die Zele­bra­ti­on des hei­li­gen Meß­op­fers nicht ad popu­lum, son­dern ad Domi­num erfolgt, ließ Papst Bene­dikt XVI. auf dem Altar die sechs Ker­zen­leuch­ter und ein Kreuz in der Mit­te auf­stel­len. Eine Maß­nah­me, die in Tei­len der Kir­che auf Wider­stand stieß.
2 Die Fla­bel­li waren gro­ße Fächer aus wei­ßen Federn, die im vor­kon­zi­lia­ren päpst­li­chen Hof­ze­re­mo­ni­ell neben dem Papst getra­gen wur­den, wenn er von den Sedia­ri pon­ti­fi­ci auf der Sedia gest­a­to­ria getra­gen wurde.
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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

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3 Kommentare

  1. Berg­o­glio erscheint in sei­nem Her­zen und von sei­ner Erzie­hung her katho­lisch, aller­dings in Teil­be­rei­chen von sei­nen Vor­gän­gern nega­tiv beeinflusst.
    Wenn er Jesus wirk­lich in den Mit­tel­punkt des kirch­li­chen Lebens stellt, wie er es immer wie­der for­dert, ist imer­hin ein Ansatz­punkt gege­ben, damit mit Got­tes Gna­de viel­leicht auch die­se Gefah­ren über­wun­den wer­den können.

  2. Wer oder was sind eigent­lich die­se omi­nö­sen „extre­mi­sti­schen Grup­pen der Tra­di­ti­on“? Kennt hier jemand sol­che Gruppen?

  3. „über extre­mi­sti­sche Grup­pen der Tra­di­tio­na­li­sten zu wachen, denn die­se sind selbst die ersten und wirk­li­chen, wenn auch unbe­wuß­ten Fein­de der Tradition.“

    Düm­mer geht es nim­mer. Was soll das?

    Wel­cher Teu­fel hat die­sen Mann gerit­ten, so eine pau­scha­le wie fal­sche Aus­sa­ge zu treffen?

    Ohne die „Fein­de der Tra­di­ti­on“ wäre die über­lie­fer­te Hei­li­ge Mes­se längst ver­schwun­den – seit 43 Jah­ren nämlich.

    Wen will er mit sei­ner Aus­sa­ge treffen?

    Oder ist es Selbst­hass, weil man jetzt tat­säch­lich zuge­ben muss, dass es die Prie­ster um Erz­bi­schof Lefeb­v­re waren, die die über­lie­fer­te Hei­li­ge Mes­se geret­tet haben?

    Und nicht die gelehr­ten Schrei­ber in ihren Elfen­bein­tür­men! Die schon immer alles bes­ser wuss­ten – aber nicht handelten.

    Die­se Aus­sa­ge ist regel­recht bös­ar­tig, denn „Fein­de“ muss man verfolgen.

    Will er das tat­säch­lich, die Tra­di­tio­na­li­sten als „erste und wirk­li­che Fein­de der Tra­di­ti­on“ verfolgen?

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