Abstimmen, bis das Ergebnis paßt: Anglikaner und Bischöfinnen – Schönborns unpassender Vergleich


Welby Erzbischof von Canterbury Primas der anglikanischen Weltgemeinschaft(Lon­don) Radio Vati­kan berich­te­te: „Die angli­ka­ni­sche Kir­che hat ange­kün­digt, die Aner­ken­nung der Bischofs­wei­he für Frau­en noch­mals zu prü­fen.“ Anders aus­ge­drückt: In der angli­ka­ni­schen „Kir­che von Eng­land“ soll nach dem Mot­to „Demo­kra­tie statt Wahr­heit“ so lan­ge abge­stimmt wer­den, bis das von pro­gres­si­ven Krei­sen gewünsch­te Ergeb­nis herauskommt.

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Wiens Erz­bi­schof Chri­stoph Kar­di­nal Schön­born sprach Mit­te Mai in einer Rede in der Lon­do­ner Roy­al Albert Hall bei einer von der den Angli­ka­nern aus­ge­rich­te­ten öku­me­ni­schen Lea­der­ship Con­fe­rence von einer „eigen­ar­ti­gen Ähn­lich­keit“ zwi­schen der Wahl von Papst Fran­zis­kus und der Wahl von Justin Wel­by zum Erz­bi­schof von Can­ter­bu­ry und damit zum Pri­mas der angli­ka­ni­schen Welt­ge­mein­schaft.  Er bezeich­ne­te die „Ähn­lich­keit“ sogar als ein „klei­nes Wun­der“ und als ein „Zei­chen des Herrn“.

„Eigen­ar­tig“ scheint mehr die Gleich­stel­lung des katho­li­schen Kon­kla­ve mit der Wahl des Vor­sit­zen­den der angli­ka­ni­schen Gemein­schaft durch den öster­rei­chi­schen Kar­di­nal. Beob­ach­ter der Ent­wick­lung der „Kir­che von Eng­land“ und der angli­ka­ni­schen Welt­ge­mein­schaft spre­chen von har­ten Rich­tungs­kämp­fen bis eine aus­rei­chen­de Mehr­heit für einen Kan­di­da­ten gefun­den wur­de. Die Mehr­heit bestimmt, und die woll­te einen neu­en „Pri­mas“, der exakt mode­rat pro­gres­siv ist. Kei­nen kon­ser­va­ti­ven aber auch kei­nen Bewer­ber, der Homo­se­xu­el­le als Bischö­fe akzep­tiert. Zumin­dest nicht derzeit.

Das der­zeit ange­peil­te Ziel star­ker libe­ra­ler Krei­se ist näm­lich die Durch­set­zung von Bischö­fin­nen. Wel­by erfüllt alle gewünsch­ten Kri­te­ri­en des­sen, was der­zeit in der „Kir­che von Eng­land“ als mode­rat pro­gres­siv gilt: Er lehnt aus­drück­lich homo­se­xu­el­le Bischö­fe ab, sprach sich aber schon vor sei­ner Wahl expli­zit für die Zulas­sung von Frau­en zum Bischofs­amt aus.

Die Wahl Wel­bys war das Ergeb­nis kal­ku­lier­ter, müh­sa­mer Ver­hand­lun­gen, von Tak­tie­ren, dem mas­si­ven Lob­by­ing von Mehr­heits­be­schaf­fern, von Kom­pro­mis­sen und lang­wie­ri­gen Mehr­heits­fin­dun­gen nach demo­kra­ti­schen, sprich mensch­li­chen Spiel­re­geln. Der Hei­li­ge Geist läßt sich dar­in kaum erkennen.

Die Aus­sa­ge des Wie­ner Erz­bi­schofs über die Wahl Wel­bys und die Gleich­set­zung mit der Wahl von Papst Fran­zis­kus ist umso unver­ständ­li­cher, weil er damit sei­ne gleich­zei­tig im Zusam­men­hang mit dem Kon­kla­ve gemach­ten Aus­sa­gen über das Wir­ken des Hei­li­gen Gei­stes in der Six­ti­ni­schen Kapel­le relativierte.

Text: Mar­tha Weinzl
Bild: RV

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

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4 Kommentare

  1. Es ist völ­lig klar, daß Frau­en kein Wei­he­amt emp­fan­gen kön­nen: Jesus Chri­stus hat in sein Apo­stel­amt aus­s­cli­keß­lich Män­ner beru­fen. Auch beim letz­tenn Abend­mahl waren laut Evan­ge­li­en aus­scn­ließ­lich Män­ner dabei. Die Hin­ei­ni­nerpre­tie­rung von Frau­en ent­behrt jeder Grund­la­ge, außer­dem hat es durch aus sei­nen Sinn, wenn die Evan­ge­li­en Frau­en, selbst wenn wel­che dabei gewe­sen sein soll­ten, nicht erwäh­nen: für sie gilt die Voll­macht­er­tei­lung nicht.

    Die begrün­dung mit den dama­li­gen gesell­schaft­li­chen Ver­hält­nis­sen geht voll dane­ben, denn Jesus Chri­stus war nach den ent­spre­chen­den Schil­de­run­gen des Evan­ge­li­ums ncht der Mann, der sich von der Gesell­schaft auf der Nase her­um­tan­zen ließ. Er hat sei­nen Stan­dard sel­ber bestimmt, war also kein ange­paß­ter Trot­tel, der wie ein toter Fisch mit dem Strom der poli­ti­schen Kor­rekt­heit schwimmt.

    • dan­ke muti­ger jörg guttenberg,
      patrarch pimen von Mos­kau und ganz Russ­land der den rus­si­schen afga­ni­stan­krieg (wangsweise)durchgewunken hat ‚sag­te bei der erfolg­ten pie­ster­wei­he anglikan.frauen:das ist ein schwe­res hin­der­nis zur wie­der­ver­ei­ni­gung im glauben.patriarch kyrill warn­te wel­by vor der abstim­mung über die Zulas­sung von bichöffinen.doch die­ser woll­te mit bra­chia­ler gewalt das durch­brin­gen-ging knapp daneben.welby für mich ein typi­sches bei­spiel für eine gemeinschaft,die den fel­sen petri ver­las­sen hat,zusehends auf sand gerät-verblendung,hochmut und Irr­tum ist deren halsschmuck-
      soll der leib­rock jesu noch wei­ter zer­ris­sen werden?heute,da ihr sei­ne stim­me höret,verhärtet eure her­zen nicht wie einst am tage der empörung,da eure väter woll­ten rich­ten über mich und hat­ten mei­ne wer­ke doch gesehen.
      blei­ben wir auf dem fel­sen petri in allen stürmen,in aller not ‚ich habe ein­mal bei euri­pi­des gele­sen aili­non eipe to eu nikato;erzählt mir nur böses,verhängnisvolles,das gute wird siegen.danke.

  2. Was soll man schon von einer „Kir­che“ hal­ten die von einem Trieb­tä­ter gegrün­det wur­de, um des­sen end­lo­sen Nach­schub an Gat­ti­nen zu gewähr­lei­sten? Was soll man von einer „Kir­che“ hal­ten, des­sen künf­ti­ges Ober­haupt sei­ne jah­re­lan­ge Mätres­se gehei­ra­tet hat, und zwar nur stan­des­amt­lich und damit vor Got­tes Augen immer noch in wil­der Ehe, bzw. Sün­de mit ihr lebt? Solch eine „Kiche“ ist kei­ne Kir­che son­dern ein Kar­ne­vals­ver­ein, und wären die Angli­ka­ner wenig­stens ein wenig ehr­lich, dann wür­den sie auf ihren Altä­ren eine dicke, fet­te Kon­fet­ti­ka­no­ne auf­stel­len, denn sie beten alles und jeden an, nur nicht Gott, den Herrn.

    • Das inter­es­san­te ist ja, wie die­se Kir­che eben die bekann­te Kir­chen­feind­lich­keit der frü­he­ren US-Sied­ler begrün­de­te. Die­se set­zen die Angli­ka­ni­sche Kir­che ja mit der Katho­li­schen gleich.

      Und natür­lich der Zusam­men­hang zwi­schen „Seu­xel­len Revo­lu­tio­nen“ und der Abschaf­fung der „bösen katho­li­schen fleisch­li­chen fei­ern“ wie Kar­ne­val und co.

      Tem­pla­rii

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