„Wenn das ein Papst ist“ – Das Papsttum im Wandel – wohin?


Der deutsche Benedikter Elmar Salmann über den stattfindenen Wandel des Papsttums„Mit Jor­ge Mario Berg­o­glio ali­as Fran­zis­kus wech­selt die Insti­tu­ti­on ihre Haut. Um sich den neu­en Zei­ten mit etwas jesui­ti­schem und etwas fran­zis­ka­ni­schem Geist zu stel­len“, so Mar­co Buri­ni, der eini­ge Über­le­gun­gen zum The­ma anstellt und dazu für Il Foglio mit dem deut­schen Bene­dik­ti­ner Elmar Sal­mann sprach.
Sal­mann, der 1972 zum Prie­ster geweiht wur­de und 1973 in die Bene­dik­ti­ner­ab­tei St. Jakob zu Gerle­ve ein­trat, lehr­te nach sei­ner Pro­mo­ti­on bei Peter Hüner­mann bis 2012 Phi­lo­so­phie und Syste­mi­sche Theo­lo­gie am Päpst­li­chen Athe­nae­um Sant’Anselmo des Bene­dik­ti­ner­or­dens und der Päpst­li­chen Uni­ver­si­tät Gre­go­ria­na in Rom. Im Den­ken Sal­manns geht es vor allem um die Suche nach einem christ­li­chen Lebens­stil und einer Denk­wei­se, ohne dar­auf zu ver­zich­ten, Men­schen „unse­rer Zeit“ zu sein. Als Bei­trag und Über­blick über die aktu­el­le Debat­te doku­men­tie­ren wir den Auf­satz Burinis.

Wo ansetzen, um zu verstehen, was dem Papsttum widerfährt?

Anzei­ge

Man könn­te bei den respekt­lo­sen Gesten begin­nen: das Auto­gramm auf dem Gips eines Mäd­chens, der Pileo­lus für einen Gläu­bi­gen, die schon vie­len geschwun­ge­nen Fuß­ball­tri­kots. Oder den Geschmacks­sinn auf die Waag­scha­le legen: Höl­der­lin und manch ver­ges­se­ne­rer fran­zö­si­scher Autor [1]gemeint ist Leon Bloy, Guar­di­ni und Kas­per, Chagall und das neo­rea­li­sti­sche ita­lie­ni­sche Kino, Anna Maga­ni und Astor Piaz­zolla. Oder im Kel­ler wüh­len: viel­leicht fin­det sich ja ein Ske­lett oder auch nur ein Stück Kno­chen, ein Aus­rut­scher, ein miß­glück­ter Satz, ein fal­scher Schritt. Aber das wur­de schon alles sehr gründ­lich erle­digt und zwar ziem­lich ergeb­nis­los. Die Anek­do­ten über Jor­ge Mario Berg­o­glio ali­as Fran­zis­kus sind bereits über jedes Maß ange­schwol­len und wir nähern uns dem Sät­ti­gungs­grad, auch weil die Flit­ter­wo­chen mit den Mas­sen­me­di­en noch anhal­ten. Es ist daher bes­ser, einem ande­ren Weg zu fol­gen, sich zu fra­gen und dar­über nach­zu­den­ken, was einer kon­sti­tu­ti­ven Insti­tu­ti­on der Kir­che wie dem Papst­tum durch den Wech­sel von Bene­dikt XVI. zu Fran­zis­kus, auf jene unge­wöhn­li­che und über­ra­schen­de Art und Wei­se wie wir wis­sen, widerfährt.

Nachnapoleonische Ära geht zu Ende: während Kurie starr ist, verändert sich Papsttum seit Johannes XXIII.

Ich fra­ge es den deut­schen Mönch Elmar Sal­mann, eines der weni­gen Talen­te, die noch imstan­de sind, gekonnt Theo­lo­gie, Phi­lo­so­phie, Lite­ra­tur, Geschich­te, Kunst, Psy­cho­ana­ly­se zu mischen. Von sei­nem Beob­ach­tungs­po­sten aus, der Zel­le in der Abtei Gerle­ve in West­fa­len, hat­te er mir am Vor­abend des Kon­kla­ve in jenem freund­lich distan­zier­ten Ton, der ihn aus­zeich­net, gesagt, sich „nichts beson­de­res“ zu erwar­ten. Jetzt, da die Ent­schei­dung gefal­len ist, beglei­tet er mich am Tele­fon auf eine Erkun­dungs­rei­se, die mit eini­gen histo­ri­schen Bemer­kun­gen beginnt. „Nun geht eine Pha­se der Kir­che zu Ende, die mit der nach­na­po­leo­ni­schen Zeit begon­nen hat. Nach dem feu­da­li­sti­schen Trau­ma reor­ga­ni­sier­te sich der Katho­li­zis­mus als moder­ne, wenn auch von einer anti­mo­der­nen Ideo­lo­gie getra­ge­ne Orga­ni­sa­ti­on. Eine zen­tra­li­sti­sche, effi­zi­en­te Orga­ni­sa­ti­on, in der neue Kon­gre­ga­tio­nen, reli­giö­se Insti­tu­te und Lai­en­or­ga­ni­sa­tio­nen ent­ste­hen und Diö­ze­sen und Semi­na­re reor­ga­ni­siert wer­den; und in der vor allem das Papst­tum inner­halb der Kir­che eine zen­tra­le Rol­le annimmt bis hin zur Apo­theo­se durch das Dog­ma der Unfehl­bar­keit (in der Kon­sti­tu­ti­on Pastor aeter­nus des Ersten Vati­ka­ni­schen Kon­zils, 1870, Anm. Mar­co Buri­ni). Das alles erfolgt in einer Gegen­be­we­gung zum Natio­na­lis­mus jener Zeit. Jetzt aber erschöpft sich die­se Pha­se, sei es weil die zen­tra­le Rol­le Euro­pas zu Ende ist, sei es wegen der Viel­falt der Kul­tu­ren, die sich nicht leicht zu einer Ein­heit zusam­men­füh­ren läßt.  In all dem wird die Unfä­hig­keit der Römi­schen Kurie sicht­bar, auf die­se neu­en inter­na­tio­na­len Dimen­sio­nen zu reagie­ren, wäh­rend wir eine lang­sa­me Ver­än­de­rung des Papst­tums erle­ben, um genau zu sein bereits seit Johan­nes XXIII.: Von einer juri­sti­schen, sakra­len Regie­rungs­in­stanz zu einer sym­bo­li­schen, cha­ris­ma­ti­schen Medi­en­ge­stalt. Der Rück­zug von Papst Bene­dikt und der dol­ce stil novo von Papst Fran­zis­kus sind die sicht­bar­sten Ver­dich­tun­gen die­ses Wandels.“

Zwei Päpste, drei Orden, drei unterschiedliche Lebensformen als Ausdruck des Wandels

Ein zwei­ter, mehr geist­li­cher Aspekt des gera­de statt­fin­den­den Über­gangs betrifft die Orden, die von den bei­den Päp­sten ins Spiel gebracht wur­den: Bene­dik­ti­ner, Fran­zis­ka­ner und Jesui­ten. „Das sagt viel dar­über aus, wie ein­schnei­dend die statt­fin­den­de Trans­for­ma­ti­on auf mensch­li­cher, geist­li­cher und mysti­scher Ebe­ne ist“, bemerkt der Bene­dik­ti­ner Sal­mann. „Das sind drei unter­schied­li­che Lebens­for­men. Daß zunächst ein Papst pla­to­ni­scher Phi­lo­so­phie den Namen Bene­dikt wählt und dann ein Jesu­it den von Fran­zis­kus, deu­tet das Auf­kom­men einer neu­en Sinn­kon­stel­la­ti­on und eine Ver­schmel­zung der reli­giö­sen Idea­le an, die mit den ver­schie­de­nen For­men jener so sehr von Papst Fran­zis­kus ver­kün­de­ten Armut ver­bun­den sind. Vor allem ist zu sagen, daß das bene­dik­t­i­ni­sche Leben, an sei­nem Ursprung, sich kei­nes gro­ßen geist­li­chen Glan­zes erfreu­te. Es war viel­mehr die Art und Wei­se, einen Aus­nah­me­zu­stand zum Aus­druck zu brin­gen als das Römi­sche Reich zer­fällt. Tat­säch­lich beab­sich­tig­te der hei­li­ge Bene­dikt eine Schu­le für Anfän­ger des geist­li­chen Lebens zu grün­den, er denkt an eine Werk­statt, in der die Werk­zeu­ge eines ordent­li­chen Hand­werks erlernt wer­den sol­len; er will Zeit und Raum in einer Epo­che glo­ba­ler Wan­de­rungs­be­we­gun­gen eine Ord­nung geben mit der Absicht ein gemein­schaft­li­ches Lebens coram Deo zu ermög­li­chen. Mit dem hei­li­gen Bene­dikt haben wir eine nüch­ter­ne, spät­an­ti­ke Form des aus dem Nahen Ostens impor­tier­ten monasti­schen Ide­als. Groß ist auch die Kunst des hei­li­gen Bene­dikt, unter­schied­li­che spi­ri­tu­el­le Strö­mun­gen ver­schie­de­ner Orden auf­zu­grei­fen und zu über­neh­men, was sei­nem Zweck dien­te – auch das ist ein Akt der Demut. Immer in sei­ner Zurück­hal­tung läßt Bene­dikt vor unse­ren Augen das Ide­al des wah­ren Mönchs auf­blit­zen, wenn er es dann auch unter dem Gesichts­punkt sei­ner Leb­bar­keit in eine Form gießt.“

Franz von Assisi, der zweite Archetypus, der die Kirche wiederaufbaut

Der zwei­te Arche­ty­pus ist Franz von Assi­si. „Die fran­zis­ka­ni­sche Spi­ri­tua­li­tät will dem nack­ten Jesus nach­fol­gen, vor allem wie er sich in der Krip­pe und bei sei­nem Tod zeigt: das sind ent­schei­den­de Momen­te von Got­tes Gegen­wart. Sich an die­se Zustän­de des Über­gangs anpas­send erschei­nen das gesam­te Leben und die gesam­te Natur als Sym­bo­le die­ser Gegen­wart. Die Schöp­fung erzählt von der Gegen­wart des demü­ti­gen Gottes“.
In die­sem Zusam­men­hang erin­nert Sal­mann an die berühm­te Sze­ne, die Giot­to in der Ober­kir­che von Assi­si als Fres­ko gestal­tet hat: „Papst Inno­zenz hat­te einen Alp­traum, in dem er die Kir­che zusam­men­bre­chen sah und eine pro­phe­ti­sche Gestalt, die sie ret­ten konn­te. Sicher, er hät­te sich nie träu­men las­sen, daß vor ihm ein Mann in der Kut­te der Armen erschei­nen wür­de, und den­noch ist es genau so pas­siert. Weil es die Nackt­heit ist, der Pro­phet, der eine dem Anschein nach mäch­ti­ge, inner­lich aber in der Kri­se befind­li­che Kir­che wiederaufbaut.“

Ignatius von Loyola: die großartige Erfindung der Gesellschaft Jesu – ein Jesuit ist in Europa gelandet

Und dann ist da noch der drit­te Arche­ty­pus des statt­fin­de­nen Umbruchs: Igna­ti­us von Loyo­la und sei­ne groß­ar­ti­ge Erfin­dung: die Gesell­schaft Jesu. „In einer nicht min­der schwie­ri­gen Über­gangs­zeit zwi­schen Renais­sance und Refor­ma­ti­on, ent­stan­den die Jesui­ten aus der Intui­ti­on eines pen­sio­nier­ten, hin­ken­den Rit­ters, der mit weni­gen Gefähr­ten nach Paris geht, um Theo­lo­gie zu stu­die­ren. Dann star­te­te er ein gro­ßes Expe­ri­ment, die Geist­li­chen Übun­gen, ein Labo­ra­to­ri­um, um den Wil­len Got­tes in den Regun­gen der See­le zu fin­den und sie mit den Lebens­si­tua­tio­nen Jesu zu ver­glei­chen. So ent­steht ein Orden ohne Klau­sur, ohne gemein­sa­mes Chor­ge­bet, ohne Ordens­kleid, mit Män­nern, die bereit sind, sich an Orte schicken zu las­sen, die sie sich nie vor­stel­len hät­ten kön­nen. Mir fällt der Jesu­it am Anfang von Clau­dels Der sei­de­ne Schuh ein, der sich auf einem Schiffs­wrack befin­det, am Haupt­ma­sten ange­bun­den, und bevor er unter­geht, sei­nen Gott anruft. Nun über­quert ein ande­rer Jesu­it, ein Latein­ame­ri­ka­ner das Meer, um im Alten Euro­pa zu lan­den und jenen Weg der Armut, der Nackt­heit und der Wehr­lo­sig­keit in einer noch mäch­ti­gen, aber inzwi­schen glanz­lo­sen Kir­che wie­der­auf­zu­neh­men. So als müß­ten wir der Spur von Franz und Igna­ti­us fol­gend nach Jeru­sa­lem zurück­keh­ren und an die Tür des Neu­en Testa­ments klop­fen, um unse­ren Maß­stab und neue Hoff­nung zu fin­den. So, als müß­ten wir jetzt die Geschich­te jener Armut nicht mehr wie ein geist­li­ches Ide­al, son­dern als kon­kre­ten Aus­gangs­punkt leben, wie die Rea­li­tät, in der wir leben.“

„Ah, wie sehr wün­sche ich mir eine arme Kir­che und für die Armen“, sag­te Papst Fran­zis­kus vor den Jour­na­li­sten aus der gan­zen Welt drei Tag nach sei­ner Wahl. Und dann beharr­te er mehr­fach auf den „Peri­phe­rien“, auf den Dienst an den Letz­ten; am Grün­don­ners­tag wusch er den Jugend­li­chen im Jugend­ge­fäng­nis von Rom die Füße. Er läßt kei­ne Gele­gen­heit aus, um über die „Barm­her­zig­keit“ und die „Sanft­mut“ zu sprechen.

Ist Rückzug Benedikts und Wahl Franziskus‘ ein vielversprechender Kà iros?

Laut Sal­mann kann das die Ant­wort auf „eine Kir­che sein, die die Macht ver­lo­ren hat, die wehr­los, ver­wund­bar, wider­legt ist und die auf der Suche nach einem ande­ren Stil ist, um Chri­stus in einer demo­kra­ti­schen, mul­ti­per­spek­ti­vi­schen und glo­ba­len Gesell­schaft dar­zu­stel­len. Die pro­phe­ti­sche Geste des Rück­zugs in die Ein­sam­keit von Papst Bene­dikt und des Man­dats­be­ginns von Papst Fran­zis­kus schei­nen mir die­se Situa­ti­on der Kir­che anzu­zei­gen und zum Aus­druck zu brin­gen, indem sie in einen viel­ver­spre­chen­den Kà iros ver­wan­delt wird. Es ist noch zu früh, um sagen zu kön­nen, ob aus die­ser Gestik eine poli­ti­sche und ver­än­dern­de Stra­te­gie wird, aber die Tür zu einer sol­chen Zukunft ist offen, zumin­dest aufgesperrt.“

Das Paradox, am Ende der Moderne einem Jesuiten die Kirche anzuvertrauen

Inzwi­schen funk­tio­niert jeden­falls die gelö­ste und locke­re Gestik Berg­o­gli­os (er winkt, lächelt, umarmt, zieht die Blicke auf sich) und sei­ne kur­ze und ein­präg­sa­me Rede­wei­se jour­na­li­sti­schen Zuschnitts. Er fühlt sich sicht­lich wohl und gelöst, wo sein Vor­gän­ger unbe­hol­fen und ver­äng­stigt wirk­te. Das Fee­ling mit der öffent­li­chen Mei­nung war sofort gege­ben. Nicht zufäl­lig. Die Jesui­ten ver­ste­hen es, in der Welt zu ste­hen. Sei­ner­zeit haben sie das Thea­ter neu erfun­den, heu­te gehö­ren sie zu den weni­gen im Katho­li­zis­mus, die die Medi­en wirk­lich ken­nen und mit Under­state­ment nut­zen. Als Mei­ster der ehr­li­chen Ver­stel­lung pei­len sie direkt das Ziel an: Todo modo para bus­car la vol­un­tad divina. Sicher, es ist ein Para­dox, daß die Kir­che sich gera­de jetzt, da die Moder­ne zu Ende geht, einem von ihnen anver­traut: Die Jesui­ten waren die gro­ßen Lehr­mei­ster der Moder­ne. „In Wirk­lich­keit befin­det sich kei­ner der drei Orden, Bene­dik­ti­ner, Fran­zis­ka­ner, Jesui­ten, heu­te bei guter Gesund­heit, und den­noch ver­ste­hen sie es gera­de im Augen­blick ihrer Abend­däm­me­rung einen schmack­haf­ten Saft her­vor­zu­pres­sen“, so Sal­mann. „Was Papst Fran­zis­kus betrifft, so wird sein Stil sich erst noch bewäh­ren müs­sen. Man darf die Fal­le der Ver­mensch­li­chung des Ritu­als nicht ver­ges­sen: Nach dem zehn­ten Mal, daß du Guten Abend sagst, bedeu­tet es nichts mehr und die Ein­fach­heit der Gesten wird zur Bana­li­tät. Ratz­in­ger lief die umge­kehr­te Gefahr, sei­ne Gestik war hyper­sti­li­siert. Noch frü­her hat­te Woj­ty­la alles auf sein Cha­ris­ma als Schau­spie­ler, als gro­ßer His­trio­ne gesetzt“.

Jahrhunderte ungesunder universitärer Theologie durch neue theologische Formen ablösen

Ein ande­res die­sem Papst wich­ti­ges The­ma ist die „Bewah­rung der Schöp­fung“, dem er bei der Mes­se zum Beginn des Petrus­dien­stes sehr inter­es­san­te Über­le­gun­gen wid­me­te. „Es ist ein typisch fran­zis­ka­ni­sches The­ma: die gan­ze Welt erzählt von Gott, Tie­re, Pflan­zen, Men­schen, alles ist Teil des Gar­tens Got­tes und ein zur Freu­de Gebo­ren­sein“, so Sal­mann. Auch die Armut als „gelieb­te Braut“ ist eine Iko­ne des fran­zis­ka­ni­schen Gei­stes. „Ja, die Armuts­fra­ge ist aber nicht nur ein beson­de­res The­ma von Theo­lo­gie und Spi­ri­tua­li­tät, son­dern ein wirk­li­cher locus theo­lo­gi­cus: ein Lebens­stil, eine inte­gra­le Per­spek­ti­ve und eine gemein­schaft­li­che Grund­form das christ­li­che Myste­ri­um und des­sen frucht­ba­re Gegen­wart in der Welt zu leben und zu den­ken. Wie die monasti­sche, sym­bo­li­sche und gelehr­te Theo­lo­gie an die Lebens­form des Klo­sters gebun­den war und die mysti­sche Theo­lo­gie an beson­de­re For­men der Erfah­rung der gött­li­chen Gegen­wart, so tau­chen nach Jahr­hun­der­ten der unge­sun­den Vor­herr­schaft der uni­ver­si­tä­ren Theo­lo­gie wie­der ande­re For­men theo­lo­gi­scher Pra­xis und Refle­xi­on auf, wie wir sie von Bene­dikt, Bern­hard, Hil­de­gard (die nicht zufäl­lig von Bene­dikt XVI. vor kur­zem zur Kir­chen­leh­re­rin ernannt wur­de), Franz von Sales, Johan­nes vom Kreuz ken­nen; For­men, die heu­te mehr mit einer Grup­pen­er­fah­rung gekop­pelt sind, wie es im Grun­de bereits die fran­zis­ka­ni­sche Theo­lo­gie war und jene des frü­hen Ignatius.“

Übergang des Papsttums von juristischer zu charismatischer Form hat Konsequenzen

Der Über­gang des Papst­tums von einer vor­wie­gend juri­sti­schen zu einer ent­schie­den cha­ris­ma­ti­schen Form hat Kon­se­quen­zen, von denen nicht alle ange­nehm sind. Sal­mann macht dar­auf auf­merk­sam, daß „man viel­leicht beginnt, sich zu sehr für die Per­sön­lich­keit und den Lebens­lauf des ein­zel­nen Pap­stes oder Bischofs zu inter­es­sie­ren. Das ist ein unge­sun­der Bio­gra­phis­mus, der zum Per­so­nen­kult führt, aber auch leicht zur Ver­leum­dung; vor allem in einer Zeit, die schnell die Äch­tung kennt, aber nicht mehr das Ver­jäh­rungs­recht, das heißt die Nach­sicht des Ver­ges­sens, des Laufs der Zei­ten, die posi­ti­ve Zur­kennt­nis­nah­me, daß sich eine Per­son ver­än­dert. Statt­des­sen wird heu­te alles ent­deckt und bloß­ge­stellt, auch wenn sich die Zei­ten, die Umstän­de und die Per­son selbst ver­än­dert haben. Mehr Zurück­hal­tung, Grö­ße, aus­ge­wo­ge­ne­res Beur­tei­len wären in unse­rem Urteil über Per­so­nen des öffent­li­chen Lebens wünschenswert.“

Politisch korrekte Gesellschaft kennt nur Kommunikation als letzten religiösen Fetisch – und frißt wie jede Revolution ihre Kinder

Tat­säch­lich stürz­ten alle los, um die Ver­gan­gen­heit zu durch­leuch­ten. Wie aber kann man ver­ste­hen, wie­viel bei Papst Berg­o­glio sei­ne Bio­gra­phie zählt und wie­viel hin­ge­gen sein jet­zi­ges, durch die soge­nann­te Gna­de des Amtes unter­stütz­tes Han­deln, wenn man das noch so sagen kann? „Frü­her sprach man von der Gna­de des Stan­des oder der Hei­lig­keit der Funk­ti­on. Aber heu­te gibt es den Respekt vor dem Offi­ci­um, von dem Cice­ro und Ambro­si­us spra­chen, nicht mehr, im Guten wie im Schlech­ten. Es ist die Gegen­be­we­gung der cha­ris­ma­ti­schen und bio­gra­phi­schen Empha­se, die sich auf jede öffent­li­che Gestalt aus­wirkt. Das Mehr an Glanz und Wür­de des Amtes gegen­über der Bio­gra­phie des ein­zel­nen Amts­in­ha­bers gibt es nicht mehr. Ich habe den Fall der deut­schen Bil­dungs­mi­ni­ste­rin Annet­te Scha­van vor Augen, die vor kur­zem zurück­tre­ten muß­te, weil sie vor gut 30 Jah­ren bei der Abfas­sung ihrer Dis­ser­ta­ti­on etwas irgend­wo abge­schrie­ben hat­te. Das ist über­trie­ben, aber mit dem Inter­net brei­tet sich ein Drang zur Ver­fol­gung von ‚Häre­ti­kern‘ aus, man durch­stö­bert alles auf der Suche nach Pla­gia­ten und setzt der Jagd kei­ne Gren­zen. Und so ver­lie­ren die Per­sön­lich­kei­ten des öffent­li­chen Lebens ihre Immu­ni­tät. Sie sind gegen nichts mehr immun.“ Das Munus, über das Rober­to Espo­si­to geist­rei­che Sei­ten ver­faßt hat, ist tat­säch­lich Kern und Kno­ten jeder Insti­tu­ti­on. „Es ist wahr, das Munus ist ein Pro­blem, das alle Insti­tu­tio­nen betrifft, die als sol­che Respekt für sich ein­for­dern. Und es ist ein grund­le­gen­des Sym­ptom unse­rer Welt. Sicher, es gibt Schat­ten­sei­ten, manch­mal wird die Immu­ni­tät miß­braucht, doch die Immu­ni­tät hat­te einen Sinn. Sie gran­tier­te den öffent­li­chen Ver­tre­tern eine gewis­se Unver­sehrt­heit. Der psy­cho­ana­ly­ti­sche Drang hin­ge­gen hat uns zu einem Bio­gra­phis­mus geführt, der nichts ver­zeiht und zu einer stän­di­gen Anschul­di­gung wird.“ Das Ver­ges­sen ist heut­zu­ta­ge Man­gel­wa­re. „Ande­rer­seits leben wir ja in einer poli­tisch kor­rek­ten Gesell­schaft und die Kom­mu­ni­ka­ti­on ist der ein­zi­ge ver­blie­be­ne reli­giö­se Fetisch. Der aller­dings sei­ne Kin­der frißt, wie jede Revo­lu­ti­on …“, so Salmann.

Bergoglios Gestik ist (noch) Taktik, längerfristig braucht es aber eine weitblickende Strategie

Jorge Mario Bergoglio in der U-Bahn von Buenos AiresDie Pola­ri­tät zwi­schen Cha­ris­ma und Munus ist ent­schei­dend für die päpst­li­che Insti­tu­ti­on. „Berg­o­glio wird vom cha­ris­ma­ti­schen Gestus unter­stützt, der sich jedoch in Habi­tus und Stra­te­gie ver­wan­deln muß. Bis­her war sei­ne Tak­tik eine Tak­tik des Gefühls, der Sen­si­bi­li­tät für die Situa­ti­on, län­ger­fri­stig aber braucht es eine Stra­te­gie, die weit­blickend und ein poli­ti­scher Pro­zeß ist.“ Tat­säch­lich ist der Schach­zug Berg­o­gli­os eben­so fas­zi­nie­rend wie gefähr­lich: ein Papst, der sich Fran­zis­kus nennt, oder anders aus­ge­drückt: die Insti­tu­ti­on, die den Namen des Cha­ris­mas annimmt. Fun­ken oder Kurz­schluß? Die­ser Mann, den man „fast vom Ende der Welt“ hol­te, um sei­ne eige­nen Wor­te zu gebrau­chen, ist ein selt­sa­mer Hybri­de, der die Schrit­te und Über­gän­ge ver­kör­pert, die das Chri­sten­tum durch­lebt. „Viel­leicht hat ihn die ambi­va­len­te Erfah­rung gezeich­net, die er wäh­rend der Dik­ta­tur in Argen­ti­ni­en durch­leb­te. Aus­wei­chen, ver­han­deln, sich der Macht wider­set­zen ist auf­rei­bend. Es ist fast leich­ter Mär­ty­rer oder Kol­la­bo­ra­teur zu sein, als in die­sem Nie­mands­land, in einer Grau­zo­ne zu blei­ben. Und ich habe den Ein­druck, daß sein Fran­zis­ka­ner­tum, das heißt sein ein­fa­cher Ansatz ohne Über­bau gera­de ent­stan­den ist, um sein Jesuit­sein in die­se histo­ri­schen Bedin­gun­gen zu inte­grie­ren. Haben Sie das Foto gese­hen, das ihn in der U‑Bahn zeigt? Er zeigt eine mehr fran­zis­ka­ni­sche als jesui­ti­sche Natür­lich­keit“, sagt mein Bene­dik­ti­ner. Berg­o­glio schaut in die Kame­ra mit einem unde­fi­nier­ba­ren Gesichts­aus­druck. Viel­leicht schaut er aber gar nicht genau in das Objek­tiv, das ihn ver­ewigt, son­dern ein biß­chen höher, und dar­über hin­aus. Viel­leicht auf das, was ihn erwar­tet. Das, was uns erwartet.

Über­set­zung: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Sant’Anselmo/​Il Foglio

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1 gemeint ist Leon Bloy
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51 Kommentare

  1. Bla, bla, bla, „Jahr­hun­der­te unge­sun­der uni­ver­si­tä­rer Theo­lo­gie“ (was?) wer­den jetzt durch Super­past Franzl moder­ni­siert und die bil­li­ge, media­le Ober­fläch­lich­keit, die sich als Armut bezeich­net, wird zur neu­en Maxi­me der katho­li­schen Kir­che wer­den damit man mit der Zeit mit­hal­ten kann und kom­mu­ni­zie­ren kann, mit wem auch immer. Neu! Neu! Neu! Papst Bene­dikt XVI böse und unfä­hig! Jetzt Wan­del um des Wan­dels wil­len. Super­papst Franzl toll, ganz toll, super! Oder was auch immer die­ser lang­at­mig-labern­de, stel­len­wei­se schon pein­lich-pathe­ti­sche Arti­kel mit ganz viel hei­ßer Luft aus­sa­gen will. Wirk­lich beru­hi­gend zu wis­sen, daß Gott sich nie­mals ver­än­dert, um modern und vor allem popu­lär zu sein, und hin­ter jede noch so auf­wän­di­ge Fas­sa­de und jedes Gesül­ze schau­en kann. Dan­ke!!! Wenig­stens die letz­te Instanz, auf die man sich auf ewig ver­las­sen kann, da sie einem kei­ne Show abver­langt, son­dern ein ehr­li­ches, rei­nes Herz.

    • im grun­de ein­ver­stan­den-ausser die ver­ständ­lich har­te artikulation,(die ich mit heim­li­cher Freu­de genos­sen habe-doch Gott möge mir verzeihen)dem
      schreiber(OSB) des doch sehr über­heb­li­chen Artikels(fehlt doch der zeit­li­che abstand für eine seriö­se Ana­ly­tik) wün­sche ich
      der herr behü­te dei­nen ein­gang und aus­gang et auf­e­rat a te spi­r­itum elationis
      wo ist da die gerühm­te demut des benediktiners?

    • Kann Ihnen nur zustim­men. mit die­sem kum­pel­haf­ten Auf­tre­ten von Bischof Franz wird dem Papst­tum die letz­te Wür­de genom­men die Ben­de­dikt XVI. mit soviel Mühe dem höch­sten Amt zurück­ge­won­nen hat­te. Wohin soll das noch füh­ren. Am Ende lan­det viel­leicht noch geweih­te Piz­za auf dem Altar? Oder Franzl schaut jun­gen Mäd­chen in den Aus­schnitt und tät­schelt deren Po? Ich fin­de die­sen Arti­kel des Herrn Sal­mann unsäg­lich und nicht weni­ger als superpeinlich.

  2. Es ist lächer­lich, wenn nicht schon fast per­fi­de so zu tun, als hät­te die geleb­te Näch­sten­lie­be am 13. März 2013 ihre Geburts­stun­de gefei­ert, oder sie sei eine Frucht des letz­ten Kon­zils. Wo sind denn heu­te die vie­len Ordens­schwe­stern und Brü­der, wel­che in den Mis­si­ons­län­dern oder in unse­ren Städ­ten für Got­tes Lohn Kin­der und Kran­ke ver­sorg­ten, Schu­len bau­ten und jun­ge Men­schen unter­rich­te­ten, Lepra-Kran­ke ver­sorg­ten und Got­tes Wort vekün­de­ten. Mar­cel Lefeb­v­re war auch einer von ihnen. Es gibt eini­ge sol­cher Hel­den auch heu­te noch, aber sie ste­hen in der Koni­nui­tät einer Jahr­hun­der­te alten Tra­di­ti­on geleb­ter christ­li­cher Näch­ten­lie­be. Hören wir doch end­lich auf, zu glau­ben, wir, heu­te, hät­ten das Rad neu erfunden!

    • Ach; Jean-Lou­is, Mis­sio­na­re, das waren doch nach Les­art der Kon­zi­lia­ren nur Bekeh­rungs­im­pe­ria­li­sten, die ihre frem­de Reli­gi­on ande­ren Völ­kern auf­zwan­gen und sie damit der eige­nen Kul­tur enfrem­de­ten. Pfui, wo doch jeder jesui­tisch Auf­ge­klär­te weiss, dass es vie­le Wege zum Heil und vor allem gute anony­me Chri­sten gibt.

  3. Zitat: „in einer noch mäch­ti­gen, aber inzwi­schen glanz­lo­sen Kirche“

    Wer „Ja“ zum 2. Vati­ka­num sagt, bejaht auch die Glanz­lo­sig­keit der heu­ti­gen Kir­che. Es besteht aller­dings kei­ne Not­wen­dig­keit zur Glanz­lo­sig­keit, ganz im Gegenteil.

    Eine arme Kir­che für die Armen ist wenig sinn­voll. Eine rei­che Kir­che für die Armen, das brau­chen wir! Nicht mur mate­ri­ell reich, um die zeit­li­che Not zu lin­dern, son­dern gei­stig reich, um die gei­sti­ge Not unse­rer Zeit zu lindern.

    Zitat: „Kir­che die (…) wider­legt ist“

    Blöd­sinn!

    Und zu Frau Scha­van: Das ist ein denk­bar schlech­tes Bei­spiel. Frau Scha­van hat nicht ein­mal ein abge­schlos­se­nes Hochschulstudium.

  4. Ach ja, es hat mich schon in Stu­di­en­zei­ten immer sprach­los gemacht, wie man­che Aka­de­mi­ker – auch sol­che im Mönchs­ha­bit – über die größ­ten Sim­pli­zi­tä­ten Wort­schwal­le gelehr­sa­mer Inter­pre­ta­ti­on ergie­ßen. Aus einem gro­ben Kie­sel wird auf die­se Wei­se ein Dia­mant. Und aus einem nack­ten Kai­ser ein Herr­scher in Samt und Sei­de. Es hilft nichts, lie­ber Fra­ter: der Kai­ser scheint doch nackt zu sein. Und mit gro­ßen histo­ri­schen Ein­ord­nun­gen, die irgend­je­mand in der schwü­len Luft aka­de­mi­scher Elfen­bein­tür­me erfun­den hat, darf man auf Kriegs­fuß stehen.
    Fran­zis­kus gibt erschrecken­de Inkon­si­sten­zen von sich. Es hat was von reli­giö­sem Stamm­tisch im Hip­pie-Style: Jesus, der Sozi­al­re­vo­lu­tio­när, die Armen hin­ten, die Armen vor­ne, die arme Kir­che und der arme Fran­zis­kus von Assis­si. Lasst uns uns­ren löch­ri­gen Man­tel tra­gen, obwohl bereits zwei neue in unse­rem Schrank hän­gen und dort ver­gam­meln! Und vor allem macht euer Hirn leer, ver­armt in der Ober­stu­be. Wozu soviel nach­den­ken, wenn man sich sei­nen unaus­ge­go­re­nen Emo­tio­nen über­las­sen kann? Take it easy, raucht n Joint dazu und fühlt euch soli­da­risch, mit wem auch immer, aber er darf nicht eigen­stän­dig sein. Es muss ein Würst­chen sein, dem man sei­ne Soli­da­ri­tät zuwen­det. Das woll­te der Jesus, der auch Jesus­lat­schen trug und ver­ris­se­ne Jeans. Kann alles sein. Der Jesus, der zu mir kommt in der Eucha­ri­stie, in der Schrift, in mei­nem Gebet ist ein ande­rer, der ech­te Jesus. Er ist erha­ben über sol­che Bil­der… Er ist Got­tes und Mari­as Sohn, ein sehr klu­ger und hoch­ge­bil­de­ter Jun­ge schon mit 12 Jah­ren. Sei­ne „Armen“ sind die, die ihr Herz leer machen, um ihn auf­zu­neh­men. Ja, Franz, wo fin­den wir sol­che „pau­pe­res spi­ri­tu“? Nein: nicht an den Rän­dern! An wel­chen „Rän­dern“ über­haupt. Die­se pau­pe­res spi­ri­tu muss man erbitten.

    Der Gehirn­schmalz-Über­zug aus der Mönchs­zel­le hilft nichts: Lass doch den „armen“ Franz als „Armen“ ste­hen – es gibt ergie­bi­ge­re Sujets für gelehr­te Gedanken.

    • Die­ser Papst ist doch ein Papiertiger.Und warum“?Weil er kei­ne Macht und kei­nen Ein­fluss besitzt,die mäch­ti­gen und Rei­chen die­ser Welt zu beinflussen.Oder ist wirk­lich jemand so naiv,die US-Rüstungs­lob­by und die Pro-Isra­el Mili­tärs und Zionisten,die einen bal­di­gen Mili­tär­schlag gegen Syri­en und den Iran pla­nen-es ist bald soweit‑, wür­den sich von einem Papst in ihrem Chau­vi­nis­mus beein­drucken ‚las­sen.?

  5. Und was wird die­ser Herr Berg­o­glio tun,wenn der Krieg gegen den Iran ausnricht,denn das wird er der Krieg,das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.Und dann als Papst­der er wirk­lich sein will“? Was sagt er zum heuchlerischen,falschen Friedens-Nobelpreisträger,der soeben sich ent­schlos­sen hat,die Rus­sen in Euro­pa zu neu­er Auf­rü­stung zu zwin­gen? Na,na‘?????

  6. Ich kann mir nicht hel­fen, aus irgend­ei­nem Grund spü­re ich Beklem­mung, wenn ich an Papst Franz den­ke. Wofür steht er, in wel­che Rich­tung will er die Kir­che len­ken? Auf mich wir­ken die Demuts­ge­sten auf­ge­setzt, anbie­dernd, unecht, wider­sprüch­lich. Und wenn ich mir anse­he, wer ihm applau­diert, wird aus mei­ner Beklem­mung schie­re Angst.

    • hat­te schon viel dazu kom­men­tiert, das war nur lei­der dann weg…deswegen jetzt nur kurz:
      alle applau­die­ren, alle sind begei­ster von Demut und und und..Schauen Sie mal im Vatik­an­blog von Pater Hagen­kord nach.….
      Wir sind völ­lig allein auf wei­ter Flur mit unse­ren Beden­ken . Oder kennt jemand noch ein Forum, wo man nicht in den über­bor­den­den Jubel ob des neu­en, ach sooo beschei­de­nen Pap­stes ausbricht?
      Wie geht das wohl weiter????

      • Tja, DAS frag ich mich auch …
        … ist mir auch schon (oft) pas­siert, auch bei eMails, man tippt und tippt, kommt auf’n „fal­schen Knopf“ und weg is … „sic tran­sit glo­ria mun­di“ 😀 Jetzt mar­kie­re & kopie­re ich alles Getipp­te, bevor ich auf *irgend* einen Knopf gehe … – ich wüß­te jetzt auch kein ande­res Forum; es gibt aber auch her­vor­ra­gen­de Blogs; also gut zu wis­sen, daß es auch ande­re gibt, die … sich wage­mu­tig dem „main stream“ ent­ge­gen­stem­men 😉 rich­ti­ge (und wich­ti­ge) ‚Oasen‘, sozusagen …

  7. Ich mein­te OBAMA, der grosschnor­ri­ge Auf­rü­ster des US​-Inpe​ria​lis​mus​.Er will über 10 mil­li­ar­den Dol­lar für die Moder­ni­sie­rung der A Atom­waf­fen in Europs-NATO Bereit​stel​len​.Es geht ein­deu­tig in Rich­tung neu­er Konfontatiom.Schon heu­te ist dIe NATo gegen­über Russ­land mili­tä­risch überlegen.Wahnsinn. Raketenschirm,aufrüstung.….. Viel­leicht kommt es doch noch zum drit­ten Welt​krieg​.La Salette.….

  8. Zum Gespräch mit dem Bene­dik­ti­ner­pa­ter Elmar Sal­man aus der Abtei Gerle­ve (Bis­tum Mün­ster) ist der Name „St. Jakob“ zu berich­ti­gen: rich­tig ist „St. Joseph“. Patro­zi­ni­um am 19.März.

    • jakob oder josef hin oder her,aus den unge­reif­ten zei­len des Autors sehe ich ein wei­te­res zeichen,wie sehr sich die kir­che deutsch­lands von der säku­la­ri­sa­ti­on und dem unsäg­li­chen kul­tur­kampf nicht mehr erholt hat ‚was sen­ti­re cum eccle­sia in einem wort zu sagen angeht-ein glei­ches ist von der fran­zö­si­schen kir­che zu sagen resp.revolution und aggres­si­ver anti­kirch­li­cher hal­tung bis auf heute.
      daher die begreif­li­chen reak­tio­nen und pro­te­ste der zahl­rei­chen kommentare.diese sind ernst zu nehmen.
      glau­ben ist ist etwas gesamthaftes,das den gan­zen men­schen betrifft ‚geist und sinn ‚das gemü­te mit leib und seele(vergl. ein wort JPII der mensch ist der weg der kirche)
      .des­halb sind sol­che wohl­ge­mein­ten Neuerungen,wenn sie an der ein­fa­chen see­le vor­bei gelahrt und pro­fes­so­ral begut­ach­tet bezw unter­schwel­lig sek­tie­re­risch zur emp­feh­lung vor­ge­tra­gen wer­den von Sal­man kontraproduktiv.videant consules!

  9. Nun habe ich es zum zwei­ten Mal ver­sucht, die­sen Arti­kel zu lesen. Aber es tut mir wirk­lich leid, ich schaf­fe das ein­fach nicht. Es sind ein­fach zuvie­le Rela­ti­vie­run­gen und Halbheiten.
    Was ich sehe, sind Män­ner, die ihrer Beru­fung zum Stell­ver­tre­ter Chri­sti nur unzu­läng­lich nach­kom­men. Die seit Jahr­zehn­ten ver­su­chen sich, ent­ge­gen der For­de­rung unse­res Herrn, der Welt anzu­glei­chen. Sie wol­len von die­ser Welt sein. Aber die­se Welt wird ver­ge­hen. Und genau solan­ge sehe ich eine Unmäch­tig­keit die­ser Per­so­nen. Dabei ist die­ses Amt mit der Macht des Bin­den und Lösen von unse­rem Herrn aus­ge­stat­tet wor­den. Er hat dies aus­schließ­lich dem Petrus anver­traut und kei­ner Apostel-Versammlung.
    Was mich noch sehr nach­denk­lich stimmt, daß unser neu­er Bischof von Rom immer nur von christ­li­cher Kir­che (meist sogar im Plu­ral) spricht. Von der einen, hei­li­gen, katho­li­schen und apo­sto­li­schen Kir­che, zu der man sich bekeh­ren muß, höre ich von ihm nichts. Ich kann die­sen Men­schen nicht ein­ord­nen, es ist alles ver­wor­ren. Ich den­ke, wir sind wie­der dort, wo wir vor 40 Jah­ren waren. Die alten Män­ner ( des II V K) pro­ben noch­mal den Auf­stand. Den sie wis­sen, sie haben nur kur­ze Zeit.

    • Das Neu­ste aus der heu­ti­gen Morgenmesse:

      “ … Eini­ge Chri­sten haben sich in der Geschich­te geirrt, den Weg ver­las­sen, sie haben Hee­re auf­ge­stellt, sie haben Glau­bens­krie­ge geführt. Das ist eine ande­re Geschich­te, nicht die Geschich­te der Liebe. …“

      Da haben Papst Urban II. und der hl. Bern­hard von Clairvaux also den christ­li­chen Weg verlassen.
      Wahr­schein­lich wur­de der hl. Bern­hard des­halb heiliggesprochen.
      Es wird jeden Tag span­nen­der mit die­sem Pontifikat.

      • Die Bes­ser-Wis­se­rei die­ses Pap­stes wird jeden Tag pein­li­cher. Aber so dis­kre­di­tiert er sich wenig­stens selbst.

      • Den Kreuz­zugs­un­sinn, den Urban II. und Bern­hard ver­brei­tet haben, ist wirk­lich nicht der christ­li­che Weg gewe­sen. Bern­hard hat das nach dem Miss­erfolg des 2. Kreuz­zugs wohl auch gedäm­mert. Letz­te­rer ist übri­gens trotz­dem hei­lig. Hei­li­ge haben sich selbst in der Regel als die größ­ten Sün­der wahr­ge­nom­men. Papst Fran­cis­cus hat sich bei der Annah­me der Wahl auch selbst als gro­ßen Sün­der bezeichnet.

        • Na ja, stimmt schon, was z.B. bei der Erobe­rung Jeru­sa­lems an Greu­el­ta­ten began­gen wur­den, ist durch nichts zu „ent­schul­di­gen“, kei­ne Fra­ge. Aber man soll­te auch nicht ver­ges­sen, daß es ja nicht nur ein (allein) von Urban II. und dem hl. Bern­hard ver­brei­te­ter „Unsinn“ war, son­dern daß dem der ein­dring­li­che Hil­fe­ruf Kai­ser Ale­xi­os‘ I. Kom­ne­nos vor­aus­ging, nach der ver­lo­re­nen Schlacht von Man­zi­kert (1o71) gegen die Sel­dschu­ken – der Anfang vom Ende des christ­lich-byzan­ti­ni­schen Klein­asi­en und letzt­lich des gan­zen ost­rö­mi­schen Rei­ches, mit dem Fanal von 1453 … – was ja auch eine erheb­li­che, sehr gefähr­li­che Bedro­hung des gan­zen, christ­li­chen Abend­lan­des dar­stell­te, von Anfang an. Wie’s dann wei­ter ging, ist ja bekannt, nur mal die „High­lights“: 1. Schlacht auf dem Amsel­feld 1389, 2. Schlacht auf dem Amsel­feld 1448, Fall Kon­stan­ti­no­pels 1453, Schlacht vor Mohács 1526 (fast ganz Ungarn fällt an das Osma­ni­sche Reich), 1. Bela­ge­rung Wiens 1529, See­schlacht von Lepan­to 1571, 2. Bela­ge­rung Wiens 1683 …

          • … wenn man sich das mal so über­legt: es war seit der Mit­te des 8. Jhds. zunächst vom Westen her, dann vom Osten her durch die Osma­nen bis min­de­stens ins aus­ge­hen­de 17. Jhd. hin­ein – über 95o Jah­re hin­weg!!! – der erklär­te Ver­such, EUROPA zu erobern (also kein Verteidigungs‑, son­dern erklär­ter­ma­ßen ein Erobe­rungs­krieg)! Hät­te es seit der Schlacht von Poi­tiers (732, da stan­den die Sara­ze­nen bereits in Frank­reich!) über die Kreuz­zü­ge (ohne damit die schlim­men Exzes­se recht­fer­ti­gen zu wol­len, klar) bis zur Recon­qui­sta, der See­schlacht von Lepan­to und dem Ent­satz von Wien kei­ner­lei Reak­ti­on des Abend­lan­des auf die­sen per­ma­nen­ten Angriff gege­ben … möcht ich nicht wis­sen, wie … etc. pp. …

        • Ich brau­che durch­aus kei­ne Nach­hil­fe in Geschich­te. Wie lehr­te Jesus? Wenn einer Dich auf die eine Wan­ge schlägt? Es wäre ver­dienst­vol­ler und authen­ti­scher gewe­sen, das Chri­sten­tum unter mus­li­mi­scher Herr­schaft zu leben, als es mit Gewalt zu verteidigen.

          • Woll­te ich auch nicht unter­stel­len, ehr­lich! 😉 Das war mehr … ‚laut gedacht‘ … – jedoch zur Fra­ge der Selbstverteidigung/​Verteidigung des Lebens ande­rer: die ist natür­lich erlaubt und kann sogar Ver­pflich­tung sein! – Dazu KKK ab 23o7; „[…] kann man, wenn alle Mög­lich­kei­ten einer fried­li­chen Rege­lung erschöpft sind, einer Regie­rung das Recht auf sitt­lich erlaub­te Ver­tei­di­gung nicht abspre­chen“, sagt sogar Gau­di­um et Spes 79,4. – Und in wie­weit es heu­te mög­lich ist, das Chri­sten­tum unter mus­li­mi­scher Herr­schaft zu leben, lass ich mal dahin­ge­stellt bzw. ver­wei­se auf die jüng­sten[?] Ent­wick­lun­gen in der ara­bi­schen Welt …

          • Vom staat­li­chen Recht habe ich nicht gesprochen.
            Ein Franz von Assi­si ist auch heil vom Bekeh­rungs­ver­such des Sul­tan von Ägyp­ten zurück­ge­kehrt. Wir brau­chen mehr Demut und Opti­mis­mus. Dann über­win­det der Hei­li­ge Geist mit uns das Böse. Ganz ohne Gewalt.

    • Ja, die grei­sen Kon­zils­se­li­gen haben die Koser­va­ti­ven auf dem jüng­sten Kon­kla­ve noch­mal aufs Kreuz gelegt. Das Ergeb­nis ist ver­hee­rend. Gewiß ster­ben die­se bor­nier­ten alten Unbe­lehr­ba­ren in den näch­sten Jah­ren aus, aber ihr Coup de Jar­nac bei dem Bischof Franz als Ergeb­nis prä­sen­tiert wur­de, hat so nach­hal­tig schlim­me Fol­gen für die Kir­che wie nie zuvor. Alles was Bene­dikt müh­se­lig gegen gro­ße Wider­stän­de wie­der auf­ge­baut hat, ist mit einem Wisch hin­weg­ge­fegt wor­den. Was muß Bene­dikt in sei­nem Alters­ru­he­sitz dar­un­ter lei­den? Der Rück­tritt zu die­sem Zeit­punkt war ein Feh­ler. Er war ein­fach zu schwach alles mit päpst­li­cher Auto­ri­tät zu festi­gen, und zu schwach Geg­ner rigo­ros aus­zu­schal­ten. Der Franz wird nicht zögern alles was sich ihm in den Weg stellt zu ent­fer­nen. Gna­de uns Gott.

      • Bene­dikt mit sei­nen 86 Jah­ren gehört dem­nach nicht zu den Grei­sen? Kar­di­nal Marx z.B. mit 59 aber schon? Selt­sa­me Logik!

        Übri­gens soll Papst Fran­zis­kus mit über 90 Stim­men von ins­ge­samt 115 gewählt wor­den sein und das im 5. Wahl­gang, was für eine unge­wöhn­lich star­ke Über­ein­stim­mung spricht? Alles nur „kon­zils­se­li­ge Greise“?

        Wann fängt bei Ihnen das Grei­sen­al­ter an?

        • Es geht hier um die­je­ni­gen die das Kon­zil schon als geweih­te Prie­ster mit­er­lebt haben, und immer noch in einer rea­li­täts­fer­nen Selig­keit von die­ser Zeit schwär­men. Die­se Leu­te sind nun ein­mal Mit­te 70 und älter. Das ist nun ein­mal ein fort­ge­schrit­te­nes Alter.

        • ..denn sie wuß­ten nicht, was sie tun..
          Kar­di­nal Meiß­ner hat sich mehr als über­rascht emp­fun­den, wie er selbst gesagt hat.

        • Damit haben sie alle­mal recht. Aller­dings (das nur ganz all­ge­mein ange­merkt und nicht auf einen bestimm­ten Papst bezo­gen) sind man­che Päp­ste Geschen­ke Got­tes, ande­re dul­det Er und mit wie­der ande­ren straft Er.

          • Die­ser Franz ist eine Stra­fe Got­tes. Es ist anzu­neh­men, daß Gott die Wahl Berg­o­gli­os zuge­las­sen hat, um der Kir­che eine neue Zeit der Prü­fung auf­zu­er­le­gen. Es könn­te nach die­sem Pon­ti­fi­kat sich end­lich die Erkennt­nis durch­ge­run­gen haben, daß mit die­sem Weg der eine Fort­set­zung des Zer­stö­rungs­wer­kes von Paul VI. und Johan­nes Paul II. dar­sellt, die Kir­che zugrun­de geht, denn es ist anzu­nehe­men, daß die Kir­che am Ende des Pon­ti­fi­ka­tes von Franz in einem weit deso­la­te­ren Zustan­de sich befin­det als heute.

          • Was haben Sie denn ange­stellt, dass Sie mei­nen mit dem Papst gestraft zu wer­den? Gott straft ja nicht grundlos.

          • Vin­cen­ti­us, ich habe nichts ange­stellt und bin auch nicht durch Papst Franz gestraft. Jeder auf die­sem Forum weiß was gemeint ist. Sie picken sich gezielt in der Hit­ze der Debat­te über­spitz­te For­mu­lie­run­gen her­aus um den Speer gegen die Autoren umzu­dre­hen. Sie pro­pa­gie­ren hier auch immer wie­der den Gehor­sam gegen­über dem jewei­li­gen Papst. Wo war er denn der Gehor­sam bei der Kor­rek­tur der Wand­lungs­wor­te von „für alle“ in das kor­rek­te „für vie­le“? Oder beim Aus für die Schwan­ge­ren­be­ra­tung? Wo war der Gehor­sam bei König­stei­ner Erklä­rung 1968? Wenn ein Papst Häre­si­en begün­stigt muß man Wider­stand lei­sten, wenn dies mit dem Lehr­amt unver­ein­bar ist, aber nicht in den genann­ten Fäl­len. Doch da waren die Bischö­fe und Kar­di­nä­le, im vom Pro­te­stan­tis­mus infi­zier­ten Deutsch­land, sehr eif­rig im Ungehorsam.

          • Also beim Schrei­ben blei­be ich ganz ruhig, da kann ich gut kon­trol­lie­ren, was ich schrei­be – eine „Hit­ze“ der Debat­te gibt es da nicht. Dann fra­ge ich Sie, was Sie mei­nen mit dem Satz, dass der Hei­li­ge Vater eine Stra­fe sei. Viel­leicht sind Über­spit­zun­gen, wie Sie schrei­ben, auch schon der Beginn von dia­bo­li­schen Halbwahrheiten.
            Die deut­schen Bischö­fe haben sich mit Bene­dikt XVI. dar­auf geei­nigt, dass die Neu­über­set­zung in die 4. Auf­la­ge des Mess­buchs kommt. Die DBK – gehor­sam. Soweit ich weiß, sind alle deut­schen Bischö­fe aus der Schwan­ger­kon­flikt­be­ra­tung aus­ge­stie­gen: die DBK – gehor­sam. Ich habe aus Rom noch kei­ne Anwei­sung gehört, dass die deut­schen Bischö­fe, die Chri­stin­nen und Chri­sten dazu auf­ru­fen sol­len, nicht mehr ihr Gewis­sen zu bil­den und ihm zu fol­gen (im Zwei­fel auch gegen eine nicht unfehl­ba­re Leh­re). Wie soll­te Rom auch zu etwas auf­for­dern, das der rei­nen katho­li­schen Leh­re wider­sprä­che. Der Hei­li­ge Tho­mas wider­spricht schon der Auto­ri­tät des Petrus Lom­bar­dus beim The­ma irri­ges Gewis­sen: Schlim­mer als ein irri­ges Gewis­sen wäre das Han­deln gegen das Gewissen.
            Wel­cher Häre­sie hängt den einer der letz­ten Päp­ste an? Sie wis­sen, dass ein papa hae­re­ti­cus auto­ma­tisch das Amt ver­liert und die Kar­di­nä­le dann unver­züg­lich einen neu­en zu wäh­len haben?

          • Die Kon­zil­s­päp­ste haben sehr wohl meist durch ihr still­schwei­gen Häre­si­en begün­stigt. Gewiß sind sie nicht des­we­gen häre­tisch. Daß habe ich nie behaup­tet. Auch das Kar­di­nals­kol­le­gi­um und die Bischö­fe haben bei Ver­dacht von Häre­sie mei­stens geschwie­gen. Es gibt nun ein­mal den Spruch: „Man­che Päp­ste sind ein Geschenk Gottes,
            man­che dul­det er, und mit man­chen straft er“.

          • Die­ser Spruch ist Unsinn. Der Papst ist Stell­ver­tre­ter Chri­sti. In sei­nem Leh­ren ist ihm zu fol­gen, selbst wenn er ein Mör­der und Hurer wäre und durch Simo­nie ins Amt gekom­men ist, wie das Alex­an­der VI. war. Umso mehr muss man ihm gehor­chen, er nicht nur kei­ne Häre­si­en ver­tritt, son­dern auch noch mora­lisch lau­ter ist.
            Wenn ein Papst eine Häre­sie nicht erkennt, dann wird es sie nicht geben.

    • „Dabei ist die­ses Amt mit der Macht des Bin­den und Lösen von unse­rem Herrn aus­ge­stat­tet wor­den. Er hat dies aus­schließ­lich dem Petrus anver­traut und kei­ner Apostel-Versammlung.“

      Ach ja?? Was sagen Sie dann zu dem Her­ren­wort zwei Kapi­tel spä­ter, wo Jesus das­sel­be wie zu Petrus nun zu allen Jün­gern, also der „Apo­stel­ver­samm­lung“ sagt: „Was ihr auf Erden bin­den wer­det, soll auch im Him­mel gebun­den sein und was ihr auf Erden lösen wer­det, soll auch im Him­mel gelöst sein.“

      „Aus­schließ­lich dem Petrus anvertraut.“ 🙂

      Aber sor­ry, ich ver­gaß, daß dies eine ganz spä­te Ergän­zung ist, die frei­mau­re­ri­sche Krei­se ver­bro­chen haben. 🙂

      • Die beson­de­re Beauf­tra­gung des Simon Petrus folgt auch aus dem ‚Fel­sen­wort‘ selbst (Mat­thä­us 16) und der allein dem Petrus gege­be­nen Zusa­ge „dir wer­de ich die Schlüs­sel des Him­mel­reichs geben“, sowie aus der drei­ma­li­gen[!] Auf­for­de­rung (Johan­nes 21), „wei­de mei­ne Läm­mer – hüte mei­ne Scha­fe – wei­de mei­ne Schafe!“

  10. Wenn alles gut geht, wird das Papst­tum unter Papst Fran­zis­kus wie­der zu sei­nem Ursprung zurück­keh­ren, zu dem Petrus­dienst, wie Jesus ihn gemeint und an Petrus über­tra­gen hat und wie er in der Urkir­che auch zunächst von des­sen Nach­fol­gern aus­ge­übt wurde.

    Das wäre der rich­ti­ge Weg um die Kir­che wie­der glaub­wür­dig zu machen: Sich an Jesus und sei­nem Evan­ge­li­um ori­en­tie­ren und am Petrus­dienst des Anfangs.

    • Davon gehe ich auch aus. Das schließt ja nicht aus, dass Papst Fran­cis­cus auch mal sagt, wo es lang­geht. Wir kön­nen alle froh sein, dass Gott uns einen so lau­te­ren Jesui­ten als Papst geschenkt hat.

      • Ich mei­ne eher, dass Jahr­zehn­te ver­ge­hen wer­den, bevor sich die Kir­che von die­sem Jesui­ten erholt haben wird. Der schimpft auf die Treue­sten der Treu­en, und die Moder­ni­sten lachen sich ins Fäust­chen: sie haben ja Nar­ren­frei­heit. Glück­li­cher­wei­se ist die Kir­che ja nicht der Papst allein.

        • Nein, die Kir­che ist zum Glück nicht der Papst allein: Sie besteht aus den Kar­di­nä­len, die ihn mit gro­ßer Mehr­heit gewählt haben, aus den Bischö­fen und Prie­stern, die sich end­lich getrau­en, ihre eige­ne Mei­nung zu sagen und aus der gro­ßen Schar der ein­fa­chen Gläu­bi­gen, die lan­ge auf einen sol­chen Papst gewar­tet haben.

          Und dann gehö­ren zur Kir­che noch die Bewah­rer, die Angst vor dem Fort­schritt haben

          • „… die sich end­lich getrau­en, ihre eige­ne Mei­nung zu sagen …“; so wie die „Pfar­rer-Initia­ti­ve“??? – Aber bit­te, doch nicht erst seit F!!!

          • In sum­ma: Die über­wäl­ti­gen­de und mora­li­sche Mehr­heit der Chri­stin­nen und Chri­sten (und nicht nur der Katho­li­kin­nen und Katho­li­ken) ist vom neu­en Papst sehr, sehr ange­tan. Beten wir für ihn und gehor­chen wir ihm!

          • Woher wol­len Sie denn wis­sen, dass die über­wäl­ti­gen­de Mehr­heit der Chri­sten vom neu­en Papst „sehr ange­tan“ sind? In unse­rer Gemein­de, eine nor­ma­le NOM-Pfar­rei am Ran­de der Stadt, ist er über­haupt kein The­ma. In den Medi­en ist er wei­ter nicht prä­sent, und die Kir­chen sind auch nicht vol­ler gewor­den. Tat­sa­che ist, dass die mei­sten Chri­sten von jedem Papst ober­fläch­lich ange­tan sind, wegen sei­nes Amtes. Wirk­lich „ange­tan“ sind „Wir-sind-Kir­che“, die Schül­lers, Küngs, Dre­wer­manns, Boffs und Co, viel­leicht auch man­che Pro­te­stan­ten, aber mei­ner Mei­nung muss ein Papst den Pro­te­stan­ten nicht unbe­dingt gefal­len. Fran­zis­kus ist viel zu sehr beein­flusst von den pro­te­stan­ti­schen Pfingst­lern in Süd-Ame­ri­ka. Fran­zis­kus ist ein Papst mit sei­nen Stär­ken und sei­nen Schwä­chen, und gewiss nicht der Super-Papst aus Ihren Träu­men. Und was die Mei­nungs­äu­sse­run­gen der Bischö­fe und Prie­ster anbe­langt, kann ich mich mei­nem Vor­po­ster (GW) nur anschlie­ssen. Es ist doch eher so, dass unter dem neu­en Pon­ti­fi­kat sich noch kei­ner so rich­tig traut, die eige­ne Mei­nung, sofern die­se nicht der offi­zi­el­len Linie ent­spricht, auszudrücken.

    • Ach Rapun­zel, Sie und Ihr Geplap­per von der Rück­kehr zum Ursprung. Haben Sie schon ein­mal dar­über nach­ge­dacht, welch (krank­haf­te) Hybris sich hin­ter sol­chem Den­ken ver­birgt? Mei­nen Sie also ernst­haft, der Hei­li­ge Geist sei nur in den Ursprün­gen des „Urchri­sten­tums“ zu fin­den und alle theo­lo­gi­sche Ent­fal­tung seit der Kon­stan­ti­ni­schen Wen­de sei Werk des Satans, das es nun zu über­win­den gilt? Ah, jetzt weiss ich auch, war­um unser neu­er jesui­ti­scher Papst sooft den Teu­fel sieht und mit ver­ba­len Tin­ten­fäs­sern um sich wirft.

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