(Rom/Assisi) Die acht Mitglieder des von Papst Franziskus neu ernannten “Kardinals-Direktoriums“ könnten das katholische Kirchenoberhaupt bei seinem Besuch nach Assisi begleiten. Die acht Kardinal-Berater wurden für Anfang Oktober nach Rom einberufen. Wahrscheinlich am 4. Oktober, dem Gedenktag des heiligen Franz von Assisi wird Papst Franziskus das Grab des Heiligen in der mittelitalienischen Stadt aufsuchen. Die Bischöfe Umbriens und die Franziskaner haben den neuen Papst bereits offiziell eingeladen. Die erste Zusammenkunft des Papstes mit dem von ihm ernannten Direktorium könnte daher an einem symbolträchtigen Ort stattfinden.
Auf der Tagesordnung für das Beratergremium steht die Ausarbeitung von Vorschlägen für eine Reform der Römischen Kurie, um sie „zu einem Instrument der Glaubensförderung und nicht der Behinderung“ zu machen, wie Kritiker sagen. Das achtköpfige Gremium besteht aus Reinhard Kardinal Marx, Erzbischof von München-Freising (für Europa), Giuseppe Kardinal Bertello, Präsident des vatikanischen Governatorats (für die Römische Kurie), Francisco Javier Kardinal Errazuriz Ossa, emeritierter Erzbischof von Santiago de Chile (für Südamerika), Oswald Kardinal Gracias, Erzbischof von Bombay (für Asien), Laurent Kardinal Monswengo Pasinya, Erzbischof von Kinshasa (für Afrika), Sean Patrick Kardinal O´Malley, Erzbischof von Boston (für Nordamerika), George Kardinal Pell, Erzbischof von Sydney (für Ozeanien) und Oscar Kardinal Maradiaga Rodriguez, Erzbischof von Tegucigalpa (für Mittelamerika).
In Rom heißt es, die Reise des Papstes könnte sogar „mehrtägig“ sein. Zur „Geopolitik“ des neuen Papstes, die bei seinen beiden Vorgängern an ihren Reisezielen erkennbar war, herrscht im Vatikan weiterhin größte Zurückhaltung. Fest steht bisher nur die Reise zum Weltjugendtag im Juli nach Rio de Janeiro. Auch der Besuch in Assisi wurde offiziell noch nicht bestätigt, gilt aber als in Vorbereitung.
Ein offizielles Datum für den Assisi-Besuch steht ebensowenig fest. Die Franziskaner verweisen auf den Gedenktag des heiligen Namensgebers dieses Pontifikats als „möglichen“ und „naheliegenden“ Termin. Assisi wäre die erste Italienreise des Papstes.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: La vigna del Signore
Freuen wir uns schon auf die Wallfahrt des Hl. Vaters an diesen gesegneten Ort, von dem aus die mittelalterliche Kirche wieder aufgerichtet wurde. Papst Franciscus hat eine nicht minder schwere Aufgabe für die moderne Kirche, die in den Verfall geraten ist durch mangelnde Wahrhaftigkeit und zögerliche Umsetzung von Reformen.
Nun, zunächst hat ja mal in jüngster Zeit, ziemlich kurz nach einem Weltgebetstreffen, in Assisi die Erde gebebt und die schöne Kirche mit den mittelalterlichen Fresken wurde fast gänzlich zerstört. Früher erkannte man in Vorkommnissen wie Erdbeben oder Blitzeinschlag Gottes heiligen Zorn und seinen Aufruf zu Umkehr. Heute leben wir in aufklärerischen Zeiten, da kann eine solche Interpretation von Naturkatastrophen schon mal die Bischofsweihe kosten. Also weiter wie gehabt: willkommen in Assisi, baut die heilige Kurie wieder auf, damit sich der Papst und die Berater-Kardinäle schnellstmöglich wieder ihren eigentlichen Aufgaben widmen können, jener der Leitung der Weltkirche, diese dem geistig-geistlichen Aufbau ihrer Diözesen.
Das glauben Sie im Ernst, Erdbeben als Strafe Gottes?
Man muß schon verstockt sein, um die Zerstörung der Kirche in Asisi durch das große Beben nicht als Zeichen Gottes zu deuten. Wenn das kein Zeichen war, .…! Aber Benedikt hat dem Rechnung getragen und die Praxis der Treffen geändert (kein gemeinsames Gebet). Hoffentlich bleibt es auch unter demm neuen Pontifikat bei dieser Ausrichtung.
Wenn der Papst zum Grab des poverello pilgert, dann ist das ein sinnfälliges Zeichen dafür, dass der Heilige Vater sich den Hl. Franz zum Vorbild nimmt, um die Kirche zu reformieren. An Haupt und Gliedern. Freuen wir uns darüber und beten wir für einen langen und reformfreudigen Pontifikat, in dem die Glieder der Kirche immer mehr aufeinander zu gehen und nicht einfach von oben nach unten bestimmt wird!