(Vatikan/Buenos Aires) Papst Franziskus hat nie offiziell dazu Stellung genommen. Fest steht aber: Er mag keine roten Schuhe. Er mag schwarze. Der Papst rief seinen Schuster Carlos Samaria in Buenos Aires an, offenbar persönlich. Samaria liefert Jorge Mario Bergoglios seit fast 40 Jahren die Schuhe. Der Papst gab nun eine neue Bestellung auf: „Bring mir die neuen Schuhe, aber schwarz wie immer.“ Der Schuster soll das gleiche Modell der vergangenen Jahre beibehalten und dem neuen Papst ein Paar Schuhe in den Vatikan bringen, wahrscheinlich im Mai.
„Sie haben einen einfachen Schnitt, sind aus Kalbsleder mit einem glatten Oberleder ohne Dekorationen, mit Schnürsenkel“, so beschreibt der 81jährige Samaria die Schuhe. Papst Franziskus kennt er, seit dieser Rektor des Jesuitenseminars von San Miguel im Nordwesten von Buenos Aires war. „Das neue Paar Schuhe werde ich ihm bringen, wenn ich ihn in Rom besuche“, erklärte der Schuster der Presse.
Über Geschmack läßt sich bekanntlich trefflich streiten. Bisher trugen Päpste rote Schuhe in Form von Galoschen, ebenfalls mit glattem Oberleder ohne jede Zierde. Im Bild sind Straßenschuhe und Hausschuhe von Papst Johannes Paul II. zu sehen. Kein Papst wurde bisher jedoch wie Benedikt XVI. wegen der roten Schuhe kritisiert. Das lag weniger an den Schuhen, sondern am entschlossenen Willen, den am 28. Februar zurückgetretenen Papst anzugreifen.
Samaria gehört zu den Bekannten des Papstes, die er nach seiner Wahl persönlich anrief. „Hallo, Samaria? Ich bin´s, Bergoglio“, habe er ihm am Telefon gesagt. „Wer sind Sie?“, habe der Schuster noch verschlafen gefragt: „Samaria, ich bin´s, Franziskus, der Papst.“
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Stefanelli