Chinas Kirche kämpft mit neuem Sektenphänomen – Der „Blitz des Ostens“


Blitz des Ostens neues Sektenphänomen in Volksrepublik China(Peking) Die katho­li­sche Kir­che hat in der Volks­re­pu­blik Chi­na mit einem neu­en Phä­no­men zu kämp­fen. Einer Sek­te namens „Blitz des Ostens“. Der Kir­che im kom­mu­ni­sti­schen Groß­reich man­gelt es nicht an Schwie­rig­kei­ten. Ihre gan­ze Geschich­te ist durch immer neue viel­ver­spre­chen­de Mis­sio­nie­rungs­fort­schrit­te und eben­so­vie­le staat­lich orga­ni­sier­te Rück­schlä­ge geprägt. Seit der kom­mu­ni­sti­schen Macht­über­nah­me wird sie ver­folgt. Das Regime hat sie auf­ge­spal­tet in eine regi­me­hö­ri­ge „offi­zi­el­le“ und eine rom­treue Unter­grund­kir­che. Dazwi­schen gibt es Über­gangs­for­men. Spal­tun­gen, die das kirch­li­che Leben durch Ver­haf­tun­gen und Abtrün­nig­keit immer neu erschüt­tern. Auf der einen Sei­te steht eine lei­den­de Kir­che, deren Bischö­fe meist Jahr­zehn­te in Gefäng­nis­sen oder Kon­zen­tra­ti­ons­la­gern ver­brach­ten oder noch immer ver­brin­gen und auf der ande­ren Sei­te ange­paß­te, staats­be­sol­de­te „Kir­chen­ver­tre­ter“, die es bis in das volks­chi­ne­si­sche Par­la­ment schaffen.

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Die­ser vom Regime ver­schul­de­te Dau­er­aus­nah­me­zu­stand schuf den Nähr­bo­den für ein neu­es Sek­ten­phä­no­men, wie eine Fides-Stu­die nun bekanntmachte.

Die Sek­te „Blitz des Ostens“ infil­triert katho­li­sche wie evan­ge­li­sche Gemein­schaf­ten. Sie konn­te auch unter Prie­stern, Ordens­leu­ten und Pasto­ren Adep­ten finden.

Die Warn­ru­fe über den durch die­se Sek­te ver­ur­sach­ten Scha­den haben inzwi­schen auch den Vati­kan erreicht. Die Mis­si­ons­nach­rich­ten­agen­tur Fides der Kon­gre­ga­ti­on für die Neue­van­ge­li­sie­rung der Völ­ker ver­öf­fent­lich­te eine ent­spre­chen­de Stu­die. Autor der Stu­die ist der Gene­ral­se­kre­tär der Päpst­li­chen Mis­si­ons­ver­ei­ni­gung und Fides-Direk­tor Pater Vito Del Pre­te, der detail­liert Leh­re und Vor­ge­hens­wei­se die­ser Grup­pe analysiert.

Die Sek­te tritt auch unter dem Namen Dongfang auf, was soviel bedeu­tet wie „Reli­gi­on des All­mäch­ti­gen“. Laut der Leh­re der Sek­te „ist die Zeit der drit­ten Heils­öko­no­mie gekom­men, die auf das Schei­tern der jüdi­schen und der christ­li­chen folgt“, so Pater Del Pre­te. In die­ser neu­en Zeit habe Chri­stus selbst „in einer Frau (Deng) Gestalt ange­nom­men, die das unmit­tel­bar bevor­ste­hen­de Got­tes­ge­richt ver­kün­det“. Die Ret­tung sei nur denen sicher, die die alte Offen­ba­rung auf­ge­ben und die neue anneh­men. Jene, die am Glau­ben am Chri­stus der Evan­ge­li­en fest­hal­ten, sei­en für die ewi­ge Ver­damm­nis bestimmt.

Die Sek­te wur­de 1989 von Zhao Weis­han in Ach­eng (Pro­vinz Hei­longjiang) gegrün­det, die der neue mensch­ge­wor­de­ne Chri­stus sei. Trotz staat­li­cher Repres­si­on konn­te sich die Grup­pe vor allem in der Pro­vinz Hen­an hal­ten. Die Zahl der Anhän­ger wur­de bereits 2001 auf 300.000 geschätzt. Von ihnen stam­men, laut Fides-Stu­die, vie­le aus der katho­li­schen Kir­che, dar­un­ter auch Ordens­schwe­stern und Priester.

Die Vor­ge­hens­wei­se der Sek­te las­se eine gegen die katho­li­sche Kir­che und gegen pro­te­stan­ti­sche Gemein­schaf­ten gerich­te­te Absicht erken­nen. Die Grün­de­rin behaup­tet, eine neue, „letz­te und end­gül­ti­ge“ Offen­ba­rung Got­tes erhal­ten zu haben. Der katho­li­schen Kir­che und ins­ge­samt den christ­li­chen Gemein­schaf­ten wirft sie vor, die wah­re Bot­schaft Chri­sti ver­ra­ten zu haben. Die „Mis­sio­na­re“ von „Blitz des Ostens“ infil­trie­ren die kirch­li­chen Gemein­schaf­ten und „legen ein gera­de­zu exem­pla­ri­sches christ­li­ches Ver­hal­ten an den Tag, zei­gen ein gro­ßes Inter­es­se den christ­li­chen Glau­ben ken­nen­zu­ler­nen“, so Pater Del Pre­te. Das Ziel sei aber nur, das Ver­trau­en der Chri­sten zu gewin­nen. Sobald das aus­rei­chend gesche­hen ist, „begin­nen sie das Gift ihrer Leh­re zu ver­brei­ten“. Dabei set­zen sie einen syste­ma­tisch geglie­der­ten Akti­ons­plan von Anschul­di­gun­gen und Skan­dal­mel­dun­gen gegen die kirch­li­che Hier­ar­chie in Umlauf, anfangs noch recht harm­lo­se, dann in ihrem Inhalt immer schwer­wie­gen­de­re. Die­se Stei­ge­rungs­form schafft Abhän­gig­kei­ten. Die Ver­leum­dun­gen und Lügen wer­den von einem Teil der Gläu­bi­gen unkri­tisch über­nom­men, weil sie von Per­so­nen kom­men, die als beson­ders fromm gel­ten. Sobald die neu­en Adep­ten das Spiel durch­schau­en, wer­den sie erpreßt, bedroht, fest­ge­hal­ten und sogar miß­han­delt. In eini­gen Fäl­len, so die Stu­die, wur­den Anhän­ger, die die Sek­te ver­las­sen woll­ten, sogar ermordet.

Pater Del Pre­te befaßt sich in der Stu­die auch mit der Fra­ge, wie dem Phä­no­men ent­ge­gen­ge­tre­ten wer­den könn­te. Er schlägt eine Inten­si­vie­rung der Seel­sor­ge und gera­de im Jahr des Glau­bens eine ver­stärk­te kate­che­ti­sche Tätig­keit vor. Dadurch sei den Gläu­bi­gen dar­zu­le­gen, daß „die ein­zi­ge wah­re Offen­ba­rung durch Chri­stus der Kir­che anver­traut“ wur­de. Es gehe dar­um, jenen, die durch „fal­sche Pro­phe­ten“, die mit „okkul­tem Wis­sen“ und dem „ewi­gen gno­sti­schen Betrug“ hau­sie­ren gehen, hin­ters Licht geführt wur­den, einen „Ret­tungs­ring“ zuzu­wer­fen, so der Gene­ral­di­rek­tor der Päpst­li­chen Missionsvereinigung.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Favis

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2 Kommentare

  1. „Die Grün­de­rin behaup­tet, eine neue, „letz­te und end­gül­ti­ge“ Offen­ba­rung Got­tes erhal­ten zu haben.

    In die­ser neu­en Zeit habe Chri­stus selbst „in einer Frau (Deng) Gestalt ange­nom­men, die das unmit­tel­bar bevor­ste­hen­de Got­tes­ge­richt verkündet

    Die „Mis­sio­na­re“ von „Blitz des Ostens“ infil­trie­ren die kirch­li­chen Gemein­schaf­ten und „legen ein gera­de­zu exem­pla­ri­sches christ­li­ches Ver­hal­ten an den Tag,

    „begin­nen sie das Gift ihrer Leh­re zu verbreiten“.

    Die Ver­leum­dun­gen und Lügen wer­den von einem Teil der Gläu­bi­gen unkri­tisch über­nom­men, weil sie von Per­so­nen kom­men, die als beson­ders fromm gelten.“

    die Plap­per­ta­sche von med­jug­or­je scheint in Chi­na ange­kom­men zu sein

    Die­ser Bericht läßt sich 1:1 auf die Mas­sen­ideo­lo­gie aus die­sem Kuh­kaff in der Her­ze­go­wi­na übertragen!

  2. Es gibt ein­fach zu vie­le Häre­si­en und fal­sche Pro­phe­ten. Wenn die Men­schen rei­ne Gal­le ein­ge­schenkt bekä­men, wür­de wegen dem bit­te­ren Geschmack ja kei­ner davon trin­ken wol­len. Des­we­gen mischen die klu­gen Gift­mi­scher mög­lichst viel Wahr­heit mit ein wenig Gift. Der bekann­te Geschmack zieht dann vie­le Men­schen an. Ech­te Reli­gi­ons­frei­heit ist, die­se Lügen-Wahr­heit-Gemi­sche auf­zu­decken und zu ver­bie­ten (Defi­ni­ti­on der Reli­gi­ons­frei­heit vor V2).

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