(Genua) In einem Ort in der italienischen Region Ligurien zeigte sich ein Pfarrer besonders empört über den Amtsverzicht von Papst Benedikt XVI. und verbrannte aus Protest während der Predigt das Bild des Papstes. Der Vorfall ereignete sich am vergangenen Sonntag bei der Sonntagsmesse in der Pfarrkirche von Castel Vittorio im Hinterland von Ventimiglia und Imperia. Wie der Bürgermeister des Ortes, Gianstefano Orengo, der Nachrichtenagentur Adnkronos bestätigte, kritisierte Pfarrer Don Andrea Maggi in seiner Predigt den Amtsverzicht von Papst Benedikt XVI. Der Priester zeigte ein Foto des Papstes mit den Worten: „Das ist der Papst? Nein, das ist nicht der Papst, denn er hat seine Herde im Stich gelassen.“ Danach hielt er das Foto über die Flamme einer Kerze und verbrannte das Bild.
„Ich wußte nicht, was ich in diesem Augenblick tun sollte. Ich bin schließlich aufgestanden und hinausgegangen. Andere haben es mir gleichgetan“, so der Bürgermeister. Er kündigte an, sich schriftlich an die Kurie der Diözese Ventimiglia-Sanremo wenden zu wollen, um den Vorfall mitzuteilen. Es sei nicht der erste Vorfall mit dem Pfarrer, der vor vier Jahren in den Ort kam. Damals ließ er sofort die Statuen des heiligen Padre Pio und der heiligen Bernadette Soubirous (Maria Bernarda Sobiròs) aus der Kirche entfernen. „Wir wollen ihn nicht weghaben“, wird der Bürgermeister zitiert, „aber eine Zurechtweisung würde nicht schaden“.
Der 1972 geweihte Priester ist Pfarrer von zwei Pfarreien im Hinterland von Ventimiglia direkt an der Grenze zu Frankreich. Diözesanbischof Msgr. Alberto Maria Careggio kündigte an, sich in diesen Tagen mit Don Maggi zu treffen. „Ich habe mit Schmerz die Nachricht erhalten.“ Don Maggi habe sich bisher als „sensibler und großzügiger Hirte“ gezeigt, so der Bischof.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Diözese Ventimiglia-Sanremo