(Vaduz) Wie bereits angekündigt, zelebrierte Erzbischof Wolfgang Haas von Vaduz am Gründonnerstag die Chrisammesse mit seinem Klerus in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus. Erzbischof Haas war damit der erste Diözesanbischof Europas, der seit der Liturgiereform von 1969/1970 die Weihe der Heiligen Öle und die Einsetzung des Priestertums durch Jesus Christus am ersten Tag des Triduum Paschalis im Alten Ritus feierte. Den Altardienst verrichtete die Petrusbruderschaft aus dem nahegelegenen Priesterseminar der Bruderschaft in Wigratzbad am Bodensee.
Die Erzdiözese Vaduz wurde 1997 von Papst Johannes Paul II. aus dem gleichnamigen Dekanat der Diözese Chur errichtet. Sie entspricht dem Territorium des Fürstentums Liechtenstein. Erzbischof Haas, 1948 in Vaduz geboren, wurde 1974 für seine Heimatdiözese Chur zum Priester geweiht. 1988 ernannte ihn Johannes Paul II. zum Bischof-Koadjutor für Chur. 1990 wurde Haas Diözesanbischof und von Anfang an von progressiven Priestern und Laien in der Diözese abgelehnt und zum Teil im Zusammenwirken mit einigen Medien offen bekämpft. Die Errichtung der Erzdiözese Vaduz ermöglichte dem Heiligen Stuhl, ein progressives Schisma in der Diözese Chur abzuwenden. Bischof Haas wurde im Gegenzug rangerhöht und zum Erzbischof erhoben, wodurch der Widerwillen Roms und die besondere Anerkennung für Haas signalisiert wurde.
Die nur 25.000 Katholiken zählende Erzdiözese Vaduz hat im deutschen Sprachraum im Verhältnis mit Abstand den größten Priesternachwuchs. Glaubenstreue und traditionsverbundene Priesterkandidaten, die in ihren Heimatdiözesen von progressiven Verhältnissen abgestoßen und modernistischen und ungehorsamen Priestern bekämpft und verdrängt werden, finden Aufnahme in Vaduz.
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Text: Giuseppe Nardi
Bild: Ceremonia y Rubrica