Chinas Katholiken: Neuer Papst soll mit Regime in Peking sprechen, aber keine Kompromisse eingehen


Katholiken der Untergrundkirche in China(Peking) „Kom­pro­mis­se mit dem athe­isti­schen, kom­mu­ni­sti­schen Regime schwä­chen die Kir­che“ und „die Katho­li­ken in der Volks­re­pu­blik Chi­na hof­fen, daß Papst Franz I. mit dem kom­mu­ni­sti­schen Regime in Peking den Dia­log sucht und dort fort­setzt, wo sein Vor­gän­ger Bene­dikt XVI. Vor­ar­beit gelei­stet hat und unter sei­ner Füh­rung die Ein­heit der gespal­te­nen chi­ne­si­schen Kir­che wie­der­her­stellt“. Das sind zen­tra­le Anlie­gen der chi­ne­si­schen Katho­li­ken an den neu­en Papst. Sie bit­ten ihn, sich auf fal­sche Kom­pro­mis­se mit dem Regime ein­zu­las­sen. Vor allem aber hof­fen die chi­ne­si­schen Katho­li­ken, daß  der Papst sie eines Tages besu­chen wird, was Bene­dikt XVI. nicht mög­lich war.

Anzei­ge

Obwohl sich die chi­ne­si­schen Medi­en in die­sen Tagen vor allem auf den Füh­rungs­wech­sel an der Spit­ze des Regimes kon­zen­trier­ten, konn­ten die Katho­li­ken der Volks­re­pu­blik die Wahl des neu­en Pap­stes sehr gut mitverfolgen.

Chi­ne­si­sche Prie­ster und Lai­en äußer­ten gegen­über Asia­news die Hoff­nung, daß der neue Papst in der Glau­bens­leh­re und in den Grund­sät­zen der katho­li­schen Kir­che „ein­deu­tig“ sein wird. Prie­ster hof­fen, daß Papst Fran­zis­kus sich vor allem der Unter­grund­kir­che annimmt, die seit Jahr­zehn­ten der Ver­fol­gung aus­ge­setzt ist und vor allem Bischö­fe braucht. Vie­le sind tot, im Gefäng­nis, in Kon­zen­tra­ti­ons­la­gern oder hochbetagt.

Asia­news zitiert einen Prie­ster aus Hebei, der chi­ne­si­schen Regi­on mit dem höch­sten Katho­li­ken­an­teil, der den Papst bit­tet, „auf­merk­sam“ die Arbeit der für Chi­na zustän­di­gen Ver­tre­ter des Hei­li­gen Stuhls zu beob­ach­ten, die dazu nei­gen wür­den, mit dem Pekin­ger Regime „Kom­pro­mis­se ein­zu­ge­hen“. Die­se Kom­pro­mis­se wür­den nur die „Wun­den der Katho­li­ken“ ver­schär­fen und „noch mehr Cha­os unter uns verursachen“.

Die Unter­grund­kir­che ver­langt eine strik­te Tren­nung von Kir­che und Poli­tik, wäh­rend das kom­mu­ni­sti­sche Regime immer neu ver­sucht, Katho­li­ken und vor allem Bischö­fe zu ver­ein­nah­men. Erst Ende Febru­ar wur­den meh­re­re regi­me­hö­ri­ge Bischö­fe und Lai­en zu Abge­ord­ne­ten der bei­den par­la­men­ta­ri­schen Ver­samm­lun­gen der Volks­re­pu­blik Chi­na ernannt.

“Ich hof­fe wirk­lich, daß der Hei­li­ge Vater sich sei­ner Her­de in Chi­na annimmt. Der­zeit sind wir wie ein hin­ken­der Fuß am Leib Chri­sti“, zitiert Asia­news eine chi­ne­si­sche Katholikin.

Text: Asianews/​Giuseppe Nardi
Bild: Asianews

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!