63 neue Selige – Rolando Rivi im Alter von 14 Jahren von kommunistischen Partisanen ermordet

Linke Geschichtsklitterung überwinden


Der 14 Jahre alte Rolando Rivi wurde im April 1945 von kommunistischen Partisanen erschossen, weil er eine Soutane trug
Der 14 Jahre alte Rolando Rivi wurde im April 1945 von kommunistischen Partisanen erschossen, weil er eine Soutane trug

(Vatikan/​Reggio Emi­lia) Am Grün­don­ners­tag geneh­mig­te Papst Fran­zis­kus die Selig­spre­chun­gen von 63 Katho­li­ken, unter ihnen befin­den sich auch Mär­ty­rer des Spa­ni­schen Bür­ger­kriegs. Zu denen, die bald selig­ge­spro­chen wer­den gehört auch Rolan­do Rivi, ein jun­ger ita­lie­ni­scher Semi­na­rist aus Castel­lar­a­no in der Emi­lia, jener Gegend, in der Gio­van­ni­no Gua­re­schi auch sei­nen Don Camil­lo ange­sie­delt hat. Rivi wur­de am 13. April 1945 aus anti­re­li­giö­sem Haß in der Pro­vinz Mode­na von kom­mu­ni­sti­schen Par­ti­sa­nen erschossen.

Anzei­ge

Der jun­ge Katho­lik, der nach der Grund­schu­le in das klei­ne Semi­nar eines bischöf­li­chen Gym­na­si­ums ein­ge­tre­ten war, starb im Alter von nur 14 Jah­ren. Sei­ne Mör­der hat­ten ihn wäh­rend des gegen Kriegs­en­de in Nord­ita­li­en toben­den Bür­ger­kriegs in den Ber­gen der Emi­lia ent­führt. Was heu­te in den Geschichts­bü­cher meist unkri­tisch ver­klärt als „Resi­sten­za“, als Wider­stand gegen den „Nazi-Faschis­mus“ prä­sen­tiert wird, also der Kampf gegen die deut­schen Besat­zungs­trup­pen und gegen den ita­lie­ni­schen Faschis­mus, war in Wirk­lich­keit in man­chen Regio­nen Nord­ita­li­ens ein Bür­ger­krieg, in dem es dar­um ging, wer die Macht in der Nach­kriegs­zeit inne­ha­ben wür­de. Die kom­mu­ni­sti­schen Par­ti­sa­nen kämpf­ten mit der Waf­fe in der Hand nicht nur gegen deut­sche Trup­pen und ita­lie­ni­sche Schwarz­hem­den, son­dern für die Errich­tung einer Sowjet­re­pu­blik mit der Dik­ta­tur des Pro­le­ta­ri­ats und damit gegen alle Nicht-Kom­mu­ni­sten, dar­un­ter vor allem die Katholiken.

Linke Geschichtsklitterung überwinden und aufarbeiten

Die „Resi­sten­za“ ver­stan­den zahl­rei­che kom­mu­ni­sti­sche Bri­ga­den als Initi­al­zün­dung für eine kom­mu­ni­sti­sche Revo­lu­ti­on, so auch in der Emi­lia. Des­halb muß­te Rolan­do Rivi, ein erst 14jähriger Jun­ge ster­ben und mit ihm Dut­zen­de von Prie­stern und Ordens­leu­ten, die im „Todes­drei­eck“ der Emi­lia bru­tal ermor­det wur­den. Nicht etwa, weil sie ver­däch­tigt wur­den, Faschi­sten oder Faschi­sten­freun­de gewe­sen zu sein, wie lin­ke Geschichts­schrei­bung und „Par­ti­sa­nen­über­lie­fe­rung“ ger­ne erzäh­len, son­dern weil sie den katho­li­schen Glau­ben ver­tei­dig­ten, den die kom­mu­ni­sti­schen Revo­lu­tio­nä­re besei­ti­gen wollten.

Rolan­do Rivi war ein jun­ger Bur­sche aus katho­li­schem Eltern­haus, des­sen größ­ter Wunsch es war, Prie­ster zu wer­den. Er woll­te lie­ber ster­ben, als sei­nen Talar aus­zu­zie­hen, wie es sei­ne Mör­der von ihm ver­langt hatten.

Das Selig­spre­chungs­ver­fah­ren war vor acht Jah­ren in die ent­schei­den­de Pha­se ein­ge­tre­ten, nach­dem zwei Diö­ze­sen, jene von Mode­na, in der das Mar­ty­ri­um erfolg­te, und jene von Reg­gio Emi­lia, der Hei­mat­diö­ze­se von Rivi, die Vor­er­he­bun­gen abge­schlos­sen hat­ten. 2005 bil­de­ten die bei­den Diö­ze­sen ein gemein­sa­mes Komi­tee, um die Cau­sa voranzubringen.

Sein größter Wunsch war, Priester zu werden – Verehrung unter Gläubigen im Stillen gewachsen

Die Ver­eh­rung für den jun­gen Semi­na­ri­sten war in der gläu­bi­gen Bevöl­ke­rung im Lau­fe der Nach­kriegs­jah­re im Stil­len gewach­sen. Öffent­lich wur­de sie durch Gna­den, Wun­der und Hei­lun­gen, deren Zeug­nis­se von den bei­den Diö­ze­sen gesam­melt wur­den. Aus ver­schie­de­nen Län­dern pil­gern heu­te die Gläu­bi­gen auf die Hügel des Apen­nins zur roma­ni­schen Kir­che, in der Rolan­do Rivi begra­ben liegt.

Papst Fran­zis­kus erkann­te mit sei­ner Unter­schrift am Grün­don­ners­tag an, daß der jun­ge Semi­na­rist von den kom­mu­ni­sti­schen Par­ti­sa­nen nicht aus poli­ti­schen Grün­den, son­dern in odi­um fidei, aus Haß gegen den Glau­ben ermor­det wurde.

Eine Ent­schei­dung, die den dama­li­gen Ereig­nis­sen grö­ße­re Auf­merk­sam­keit sichern wird und dazu bei­tra­gen wird, die in der Nach­kriegs­zeit „kano­ni­sier­te“ lin­ke Geschichts­klit­te­rung zu hin­ter­fra­gen. Es ist daher ein bedeut­sa­mes Signal, daß zu den ersten Ent­schei­dun­gen des neu­en Pap­stes die Selig­spre­chung von Die­nern Got­tes gehört, die durch zwei ver­schie­de­ne, aber gott­fer­ne tota­li­tä­re Ideo­lo­gien ums Leben kamen, die das 20. Jahr­hun­dert erschüt­tert und die Kir­che ver­folgt haben.

Märtyrer totalitärer, gottferner Ideologien zu den Altären erhoben

Unter den 63 Katho­li­ken, deren Selig­spre­chung Papst Fran­zis­kus unter­zeich­ne­te, befin­det sich auch der Domi­ni­ka­ner, Pater Giu­sep­pe Girot­ti, der 1945 im Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger Dach­au ums Leben kam.

Erz­bi­schof Lui­gi Negri von Fer­ra­ra erklär­te nach Bekannt­wer­den der Selig­spre­chung: „Die Begeg­nung mit Rolan­do Rivi bedeu­te­te in mei­nem Leben die Begeg­nung mit der Erfah­rung einer radi­ka­len Zuge­hö­rig­keit zu Chri­stus und zur Kir­che, die Alter und Stand des Jun­gen weit über­ragt. Ein Glau­be aus Gra­nit, ein ein­fa­cher, aber star­ker Glau­be, der es ihm erlaub­te, selbst vor dem wil­de­sten Aus­bruch des anti­christ­li­chen Has­ses mit Demut und Rea­lis­mus treu und fest zu ste­hen. Ein Zeug­nis, das sich auch an die Jugend von heu­te wen­det und sicher nicht unge­hört bleibt“, so Msgr. Negri gegen­über der Nuo­va Bus­so­la Quo­ti­dia­na.

Erzbischof Luigi Negri: „Rolando Rivi der heilige Aloisius von Gonzaga des dritten Jahrtausends“

Der Erz­bi­schof von Fer­ra­ra ver­glich den bald seli­gen Rolan­do Rivi mit einem ande­ren gro­ßen jun­gen Hei­li­gen: „Ich glau­be, daß Rolan­do der hei­li­ge Aloi­si­us von Gon­z­a­ga des drit­ten Jahr­tau­sends sein kann, weil in ihm die glei­che Glau­bens­fri­sche und die­sel­be Grö­ße des Glau­bens­zeug­nis­ses aufleuchten.“

Rolan­do Rivi ist mit der päpst­li­chen Unter­schrift fak­tisch bereits selig­ge­spro­chen. In den kom­men­den Mona­ten wird jedoch ein fei­er­li­cher Selig­spre­chungs­akt in Mode­na fol­gen, bei dem der Prä­fekt der Selig- und Hei­lig­spre­chungs­kon­gre­ga­ti­on das Dekret des Pap­stes ver­le­sen wird.

Rolan­do Rivi ist der erste ita­lie­ni­sche Seli­ge, der einem klei­nen Semi­nar ange­hör­te und der erste unter den 130 Prie­stern und Semi­na­ri­sten, die wäh­rend des ita­lie­ni­schen Bür­ger­kriegs von Kom­mu­ni­sten ermor­det wurden.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Diö­ze­se Modena

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!