(Bern) Msgr. Charles Morerod, Bischof von Lausanne-Genf-Freiburg untersagt per Dekret den Priestern der Priesterbruderschaft St. Pius X. die Nutzung katholischer Kirchen und Kapellen in seiner Diözese. Dies berichtet der Vatikanist Andrea Tornielli.
Das Dekret ist von besonderer Bedeutung, da Bischof Morerod nicht irgendein Oberhirte einer Diözese ist. Der Theologe aus dem Dominikanerorden war vor Bischofsernennung bereits Rektor des Angelicum in Rom und Sekretär der Internationalen Theologischen Kommission. Vor allem aber gehörte er der dreiköpfigen Delegation des Heiligen Stuhls an, die mit der Piusbruderschaft von 2009 bis 2011 die Gespräche zu Fragen der Glaubenslehre führte. Nach Abschluß der Gespräche wurde Msgr. Morerod 2011 von Papst Benedikt XVI. zum Bischof der Westschweizer Diözese ernannt. Als solcher untersagte er nun den Priestern der Bruderschaft, in den Kirchen und Kapellen seines Bistums die Heilige Messe zu zelebrieren. Den Schritt begründet er damit, daß die Priester der Piusbruderschaft „a divinis“ suspendiert sind.
Das am 20. Januar unterzeichnete Dekret betrifft den „Zutritt der anderen Religionen, Konfessionen oder religiösen Gruppen sowie der Priesterbruderschaft St. Pius X. und der ‚unabhängigen Theologen‘ in den römisch-katholischen Kirchen und Kapellen“.
Bischof Morerod ordnet in dem Dekret an, daß Gemeinschaften von nicht-christlichen Religionen die Nutzung von katholischen Gotteshäusern verweigert wird. Für christliche Gemeinschaften könne auf der Grundlage des Direktoriums zur Ausführung der Prinzipien und Normen über den Ökumenismus von 1993 aufgrund einer „pastoralen Notwendigkeit“ eine Genehmigung erteilt werden. Wenn diese „Notwendigkeit“ gegeben sei, gelte dies nur für Gemeinschaften „christlich-katholischen, evangelisch-reformierten, orthodoxen oder anglikanischen Glaubens“.
Die Priester der Piusbruderschaft fallen nicht unter diese Kategorie. Bischof Morerod widmet ihnen drei kurze Absätze. Darin erinnert er, daß die vom Heiligen Stuhl Erzbischof Lefebvre und den von ihm 1988 geweihten Bischöfen angedrohte Exkommunikation „mit Dekret der Bischofskongregation vom 21. Januar 2009 zurückgenommen wurde“. Weiter zitiert er eine Passage aus dem Schreiben Papst Benedikts XVI. vom 10. März 2009 an die Bischöfe der ganzen Welt nach dem Sturm der Entrüstung über Msgr. Richard Williamson: „Daß die Bruderschaft Pius’ X. keine kanonische Stellung in der Kirche hat, beruht nicht eigentlich auf disziplinären, sondern auf doktrinellen Gründen. Solange die Bruderschaft keine kanonische Stellung in der Kirche hat, solange üben auch ihre Amtsträger keine rechtmäßigen Ämter in der Kirche aus.“ Daraus ableitend betont Bischof Morerod, daß eine Suspendierung „a divinis“ vorliegt und daher ein Zelebrationsverbot.
„Aus diesen Gründen“, so der Schweizer Bischof, „ist den Priestern der Priesterbruderschaft St. Pius X. die Nutzung der katholischen Kirchen und Kapellen für jeglichen priesterlichen Dienst insbesondere der Spendung der Sakramente untersagt.“
Text: Vatican Insider/Giuseppe Nardi
Bild: Messa in Latino
Seine Exzellenz sollte sich lieber um die antikatholische CH- Pfarrei- Initiative kümmern, die ja auch in dem Bistum wütet über die er die Varantworung hat, als um wahrlich katholisches. Aber wie kann man am besten vom eigenen Versagen ablenken? Richtig man zeigt mit den Fingern auf andere und hetzt gegen diese.
Gottes und Mariens Segen auf allen Wegen.
Welch abschreckende Paragrafenreiterei! Die Neo-Konservativen sind wirklich oft die erbittertsten Gegner der Piusbruderschaft. Dass andere christliche Gemeinschaften eher Zugang zu den Kirchen haben, ist ein Schlag ins Gesicht der Piusbrüder, die immerhin katholisch sind und den Papst anerkennen. Bischof Morerod scheint den Buchstaben des Gesetzes über pastorale Fürsorge zu setzen. Ich finde hingegen, es wäre ein Schritt in die gute Richtung, wenn man der Bruderschaft die Kirchen zumindest für Hochzeiten, Begräbnismessen, und dergleichen, zur Verfügung stellte. Anderen christlichen Gemeinschaften sollte das nur in absoluten Ausnahmen (Notfällen) gewährt werden. So aber braucht man sich nicht zu wundern, dass diese Art von Ökumenismus, genau wie die neo-konservativen Bischöfe, immer wieder Ziel berechtigter Kritik sind.
Die Freimaurer melden sich wieder zu Wort.
Wenn diese Meldung stimmt, und davon ist auszugehen, ist vor allem darauf hinzuweisen, dass Bischof Morerod und Erzbischof Di Noia dem gleichen Orden angehören. Auf meinem Schreibtisch liegt die KU vom November 2012: Das Titelblatt:“ Der Konzilseinschwörer: Erzbischof Di Noia erhöht Druck auf traditionstreue Katholiken.“
Nun weiß ich es nicht, aber abwegig erscheint es mir nicht, dass der Bischof ‚einen Hinweis‘ von seinem Mitbruder „ganz oben“ erhalten hat.
Ich ging sowieso davon aus, dass ein Zelebrationsverbot für die Priester der FSSPX bezüglich der Kirchen der Konzilskirche besteht. Aber vielleicht waren ja Ausnahmen möglich…
Warum werde ich schon wieder bestärkt in meinen Befürchtungen, dass der Brief von Erzbischof Di Noia an alle Mitglieder der FSSPX ein Spalter-Brief war?
Vielleicht sollen ja mit dem Brief von Di Noia und diesem Dekret Seminaristen und schwankende Priester veranlasst werden, die FSSPX zu verlassen? Um den Druck auf die Oberen der FSSPX zu erhöhen? Damit sie endlich unterschreiben?
Geht die Fantasie mit mir durch? Vielleicht…Aber man möge mir einen vernünftigen Grund nennen, was dieses Dekret jetzt zu diesem Zeitpunkt soll.
Da hat der Bischof recht.
Leider ist die Bezeichnung „katholisch“ nicht rechtlich geschützt. Der Piusverein hat keinerlei Interesse an einer Integration in die bestehende katholische Kirche. Bei diesem Verein handelt es sich um eine kleine Splittergruppe Ewiggestriger, die eine Vergangenheit verherrlichen und zurückholen wollen, die mit unserem heutigem Wissen sehr grenzwertig war und auch theologisch nicht mehr begründbar ist.Millionen Katholiken haben sich zusammen mit ihren Hirten weiterentwickelt. Und wenn diese Splittergruppe das nicht will, soll sie ihre eigene Pseudokirche gründen. Aber kaholisch im Sinnne der realen katholische Kirche sind die nicht. Und deshalb haben die Bischöfe das Recht , Ihnen die Nutzung von Kirchen und Kapellen zu verwehren.Genauso die Bezeichnung Priester und das Recht, die Messe zu feiern. Sonst kann jeder x- beliebige Schrebergartenverein das gleiche einfordern.
Wolfram: Sie irren sich der Zusatz „katholisch“ ist sehr wohl laut Kirchenrecht rechtlich geschützt. Siehe: CIC: 300 § Kein Verein darf sich ohne die Zustimmung der gemäß can. 312 zuständigen kirchlichen Autorität die Bezeichnung katholisch zulegen.
Nur ist es schon äußerst seltsam dass sich die Berufskatholiken der PKK nur dann auf das gültige Kirchenrecht berufen.
– Wenn es darum geht die Heilige Tradition der Einen, Heiligen, Katholischen und Apostolischen Kirche niederzudrücken oder gar zu vernichten.
‑Wenn es darum geht den Heiligen Vater Papst Benedikt XVI Ungehorsam zu leisten.
‑Wenn es vor allem darum geht den Götzen Mammon zu huldigen (Actus formalis.…)
Daher dürfen sich ja auch in der „Konzilskirche“ Vereine, Zeitschriften usw. noch immer als katholisch ausgeben, und das obwohl sie schon lange antikatholisch eingestellt sind, Beispiele: ZdK, KFB, KA, usw. usw.
Gottes und Mariens Segen auf allen Wegen.
Danke, Wolfram. Sie schildern genau die Einstellung, die der Papst nicht hören oder lesen mag, die aber in der Konzilskirche, der modernen, neuen Kirche vorherrscht: Die Kirche vor dem Konzil und die nachkonziliare Kirche haben nichts mehr miteinander zu tun. Mit „unserem heutigen Wissen“ war die Vergangenheit der katholischen Kirche „sehr grenzwertig“. Endlich mal jemand, der es offen zugibt.
Das Interessante an der Sache ist, dass die gleichen Kirchen durchaus an andere christliche Konfessionen ausgeliehen werden dürfen, wenn die „pastoralen Umstände“ dies erfordern, auch wenn es da ebenfalls „doktrinelle“ Unterschiede gibt. – Es muss also in den Augen von Bischof Morerod eine „katholische“ Kirche geben, die „katholischer“ ist, als die katholische zu den Zeiten als die Communio in Sacris mit den anderen Konfessionen verboten war. Weil die Piusbruderschaft aber an diesem Verbot festhält, gehört sie nicht zu dieser „katholischeren“ Kirche, die Bischof Morerod vertritt. – Das verstehe, wer will
Ich kann es nur verstehen, wenn ich es in einen größeren Zusammenhang stelle. Natürlich sind es nur Vermutungen. Aber was bleibt einem sonst…
Mit dem II. Vatican. Konzil hat man sich entschieden, wieder mehr auf die Botschaft Jesu zu hören und weniger am Abspulen ritueller , von Menschen erfundener Schau festzuhalten. Daher hat in der katholischen Messe die Botschaft, das Evangelium, wieder mehr Gewichtung und die Eucharistie wird in Gemeinschaft mit dem ganzen Volk Gottes ( den Gläubigen ) gefeiert. Der Piusverein verbohrt und hält krampfhaft an der tridentinischen Messform fest und erdreistet sich auch noch, dies als Messse aller Zeiten zu bezeichnen. Die ersten Christen haben das Mahl als Erinnerung noch liegend gefeiert, erst hunderte Jahre später hat sich ein Ritual entwickelt, dass Ähnlichkeit mit den Tempelkulten der damaligen Zeit hatte. Auch die tridentinische Messse ist eine Reform aus dem Mittelalter. Beim Piusverein habe ich den Eindruck, dass es nur um des starre Festhalten an vergangener Ritualabläufen und Einstellungen geht – die Botschaft und Lehre Jesu wird ausgeblendet. Jesus hat nie Opferkulte gefordert, im Gegenteil :“ Barmherzigkeit will ich , keine Opfer .“ Und Barmherzigkeit ist eh ein Fremdwort für den Piusverein, sieht man mal, wie die mit Ausenseitern und Randgruppen bzw. anderen Kirchen und Religionen umgehen. Daher bleibt es – Katholisch ist diese sektenähnliche Gruppe definitiv nicht !!!
Wolfram aber Sie übersehen dabei das es keine Barmherzigkeit , wenn nicht sogar Verrat an Gott dem Herrn, seiner HRKK und der wahren christlichen Nächstenliebe begangen wird, wenn zum Beispiel ungeborene Kinder noch in den Leibern ihrer Mütter abgeschlachtet werden, und dies auch noch von ehemaligen Hirten die sich in Wölfe verwandelt haben gefördert wird, ebenso wie die Förderung der himmelschreienden Sünde der aktiven Homosexualität und des Ehebruches! Liturgischer Missbrauch eher die Regel als die seltene Ausnahme ist, usw. usw. Aber sie haben es ja auch erkannt das mit dem VK II eine neue Kirche ??gegründet wurde und das antikatholische sind eben die Früchte dieser „KONZILSKIRCHE“.
„Mit dem II. Vatican. Konzil hat man sich entschieden, wieder mehr auf die Botschaft Jesu zu hören und weniger am Abspulen ritueller , von Menschen erfundener Schau festzuhalten.“
Das ist das typische Wortgeklingele zu Beginn der 2. Reformation. Fatima paß auf.
Per Mariam ad Christum.
Das ist doch Schwachsinn!
Es gibt keine Kirche vor und nach dem „Konzil“
sondern seit fast 2000 Jahren nur die eine heilige
katholische Kirche, die unser Herr gegründet hat.
Das letzte Konzil hat die Kirche in eine furchtbare
Krise gestürzt, das ist klar. Aber die Kirche hat schon
viele Krisen überstanden von der Verfolgung durch
das heidnische Rom, unzählige Irrlehren, die „Reformation“,
Franz. Revolution usw.
Sie wird auch diese Krise überstehen denn es wird den
Mächten der Finsternis niemals gelingen sie zu überwältigen.
Wer außerhalb der Kirche Christi „sein Glück“ sucht neigt zu
unzähligen Spaltungen.
So war und ist es bei den Protestanten, Orthodoxen und das
sehen wir bei den Piusbrüdern aus welchen die Sedisvakandisten
und fast alle Eclesia Dei Vereine sich abspalteten.
Jetzt haben sie Bf. Williamson entlassen und auch der gründet einen eigenen Club.
Zu was wollen sie eigentlich Kirchen nutzen ?
Sie haben sich doch ein eigenes Netzwerk von Kirchen aufgebaut.
Die Piusbruderschaft sucht keineswegs ihr Heil außerhalb der Kirche – vielmehr versuchen Häretiker der Kirche die Piusbruderschaft aus der Kirche herauszudrängen.
Man muß besonders folgenden Satz beachten:
“ Vor allem aber gehörte er der dreiköpfigen Delegation des Heiligen Stuhls an, die mit der Piusbruderschaft von 2009 bis 2011 die Gespräche zu Fragen der Glaubenslehre führte.“
Mit Erzbischof Müller ein Feind der Piusbruderschaft als Vorsitzender der Glaubenskongregation, mit Morerod (mindestens) ein Feind der Piusbruderschaft bei den römisch-ecônischen Glaubensgesprächen – wie kann man da allen Ernstes eine Einigung erwarten? Oder aber: Wie kann man einem solchen Rom vertrauen?
Eine knallharte Frage: Was geht das uns / Euch an?
Wo steht Ihr in Eurem Katholisch-sein? Seid Ihr das Lehramt? Wann hat Euch Jesus das übertragen?
Natürlich ist es sehr empörend, wenn jeder alles tun darf, aber mit der Lupe beobachtet, ja vielleicht sogar gesucht wird, wie man die PiusBruderschaft behindern kann.
Wo ist Euer Glaube, Ihr Kleingläubigen? Kann Gott nicht auf krummen Zeilen gerade schreiben? Vielleicht stellt sich am Ende heraus, daß genau dieser Schritt die Lösung gebracht hat.
An Konrad
Mein Glaube ist römisch-katholisch und nicht nur Katholisch.
Was geht mich das an? Können Sie in Ruhe zusehen wie Feinde Gottes die Hl. Kirche und die Menscheit Schritt für Schritt vernichten? Ich nicht.
Kann man Würgenträger Vertraurn die Antimodernisten Eid dem Gott gegenüber gebrochen haben? NEIN !!! Ich sehe und höre.
Völlig unverständlich ist:
Das Dekret wurde bereits am 20 Januar unterzeichnet. Die FSSPX schweigt zu diesem ausgrenzenden, diskriminierenden Akt. WARUM? Bekanngemacht wurde das Dekret durch den Vatikanisten Andrea Tornielli.
Wenn Tornielli sich das nicht aus den Fingern gesogen hat, wovon nicht auszugehen ist, dann ist das unbegreiflich.
Richtig,Konrad Georg, hier ist niemand das Lehramt. Und dass Gott auch auf krummen Zeilen gerade schreiben kann, scheint die einzige Hoffnung zu sein…
„Die FSSPX schweigt zu diesem ausgrenzenden, diskriminierenden Akt.“ -
So ist das nun auch nicht. Hier der deutsche Bericht:
http://www.pius.info/streitende-kirche/978-ausgrenzung-der-piusbruderschaft/7638-bischof-von-genf-erlaesst-dekret-gegen-piusbruderschaft
Hier der französische (wesentlich schärfer im Tonfall) mit Dekret im Wortlaut:
http://www.laportelatine.org/vatican/sanctions_indults_discussions/2012_et_sequitur/20_01_2013_morenod_vs_fsspx.php
Unfasbar!
Tolerant gegen die Kirchenzerstörer, gegen die „Antimodernisten“ brutal, das ist Kirchenkampf in Reinkultur.
Die kath.Kirche in der Schweiz schafft sich ab, FSSPX verfügt über eigene Meßorte, man kann gelassen bleiben.
Beten wir für die Brüder im Glauben.
Das ist der Wahnsinn des Ökumenismus in Reinkultur: lutherische Kultdiener dürfen ihre häretischen Kultfeiern in katholischen Kirchen abhalten, obwohl sie nicht einmal nur suspendiert, sondern nach katholischem Verständnis überhaupt keine Priester sind, den Papst nicht anerkennen, den katholischen Glauben in wesentlichen Punkten ablehnen und bei ihrem Tun kein Messopfer zustande kommt. Steckt also die Konzilskirche noch immer in der theologischen Adoleszenzphase und muss sich mit Gift und Galle ausschließlich gegen jene wenden, die ihr ihre Herkunft und ihre eigentlichen Wurzeln in Erinnerung rufen.
Ja, man muß sagen zu den von Ihnen gennnaten Mißbräuchen schweigt auch Rom!
Wenn der hl.Vater die Exkommunikation aufhebt, was ja geschehen ist, wieso stellen sich Bischöfe über ihn ?
EB Müller macht mit seinen Haßtiraden da auch keine Ausnahme.
Das Vat II muß DRINGENST auf einen harten Prüfstand!
Revsion sofort!
Jetzt muss ich es deutlich sagen: Mir ist unbegreiflich, warum der Generalobere der Priesterbruderschaft St. Pius X. mit keinem Wort zu diesem Dekret Stellung genommen hat. Wollte Menzingen dieses Dekret vertuschen? Und warum, frage ich.
Und jetzt stellt sich mir die nächste Frage: Warum geht eigentlich die fällige Antwort nicht nach Rom? Auf dem Generalkapitel wurden die Richtlinien für eine Antwort festgelegt. Es wird ja wohl zu schaffen sein, nach mehr als sechs Monaten diese Richtlinien in die dafür notwendige Form zu fassen und nach Rom zu senden.
Dem Glaubenspräfekten kann man nicht anlasten, wenn er darauf hinweist, dass Rom nicht endlos warten kann.
Natürlich kann man dem Generaloberen keine Vorschriften machen über sein „Arbeitstempo.“ Nur stellt sich nach dieser langen Zeit die Frage: Hat diese Verschleppung vielleicht taktische Gründe?
Damit es klar ist: Gläubige haben kein Recht, sich in Entscheidungen der Piusbruderschaft einzumischen, sich zu verhalten wie die Gremienkatholiken der Konzilskirche. Sollte der Generalobere nicht aufhören können, sich nach einer Einigung jetzt zu sehnen und im Stillen dafür weiterzuarbeiten, dann kann man das nur mit Trauer hinnehmen. Aber ein Recht haben Gläubige: das Recht auf Wahrheit! Wofür steht die Priesterbruderschaft: Für die tapfere kleine „Priestertruppe“, die gegen den Modernismus und die weitgehenden Protestantisierungstendenzen der Konzilskirche fast noch allein ankämpft oder für eine Ecclesia-Dei-Gemeinschaft, die für ihr Wegrücken von den Prinzipien ihres Gründers, Erzbischof Marcel Lefebvre, vielleicht noch einen Bischof als Lohn dafür erhält. Der dann nicht suspendiert ist, aber brav zu schweigen hat, zu all den Angriffen, denen der katholische Glaube seit Jahrzehnten UND JETZT aus dem Inneren der Kirche ausgesetzt ist.
Wofür steht der Generalobere? Er äußert sich nicht mehr.
Eine solche Unklarheit war unter Erzbischof Lefebvre undenkbar! Und das geht jetzt seit September 2011!
Ich darf mich gar nicht mit den Büchern befassen, die die Kämpfe mit Rom schildern, die Erzbischof Lefebvre durchzustehen hatte, und wie geradlinig er damit umgegangen ist. Um nicht in Trauer und Schmerz zu fallen. Die Gläubigen damals – ich zähle nicht dazu – wussten bei ihm, wo sie dran waren. Heute muss man auf Andrea Tornielli warten oder auf Priester, die aus Gewissensgründen Papiere an die Öffentlichkeit bringen. Die dann jeder interpretieren kann ohne Hintergrundwissen.
Und Menzingen schweigt…Warum?
Sehr geehrte Cuppa: Bevor der Generalobere seine Exzellenz Bischof Fellay auf die Präampel antwortet, sollte ja doch zuerst einmal geklärt werden, an wen soll die Antwort gerichtet sein, an die versammelten Bischöfe der Kongregation für die Glaubenslehre? Den Leiter des obgenannten Dikasteriums? Den Leiter von Ecclesia Dei ? Die ja mit ihren letzten Aktionen klar bewiesen haben das sie Feinde der Heiligen Tradition der Einen, Heiligen, Katholischen und Apostolischen Kirche und noch massivere Feinde der FSSPX sind. Oder geht die Antwort auf die Präampel an den irdischen Stellvertreter Gottes unseres Herrn hier auf Erden, also an seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI.
Und noch gilt das Versprechen im Namen der gesamten FSSPX, den Inhalt der Präampel erst dann bekannt zu geben, wenn die Verhandlungen zu Ende sind. Und die FSSPX wird nicht wie der Vatikan Wortbrüchig.
Gottes und Mariens Segen auf allen Wegen.
Dieser ewige Streit geht mir als Katholiken der RKK, der Papst Benedikt XVI als einen der besten Päpste auf dem Stuhl Petri ansieht, auf die Nerven.
Zunächst einmal: Das hier geschilderte Dekret ist völlig absurd: Wenn Kirchen den Protestanten zur Verfügung gestellt werden, ist es im Grunde lächerlich, diese den Piusbrüdern zu verwehren. Die Logik soll einer verstehen. Ich verstehe sie nicht
Jedoch zu den Piusbrüdern: Ich verstehe beim besten Willen nicht, warum diese jetzt unter diesem Papst nicht wenigstens einen Zacken der Demut aus der Krone, die sich die Piusbrüder seit ihrem Bestehen aufgesetzt haben, entfernen. Hier geht es um das hohe Gut der Einheit. Eine zweite Chance, zur RKK Kirche zurück zu kehren, wird ihnen wohl kaum noch geboten. Ja, es bräuchte innerhalb der Kirche durchaus auch eine Bewegung, die gegensteuern würde, damit das Bild der RKK wieder vollständig wird und als „heilige allgemeine kath. Kirche“ substantiell betrachtet werden könnte. Modernisten und Konservative müssen es aushalten lernen, dass beide ihre Existenzberechtigung innerhalb dieser Kirche haben.
Ich bin mit einer Schwiegermutter „gesegnet“ gewesen, die Mitglied der Piusbruderschaft war und soweit ging, dass ihr verkündet wurde, keine Gnadengaben von der normalen nachkonziliaren hl. Messe mehr ausgehe. Dies vertrat sie mit echtem Fanatismus. So dachten alle und so denken sie noch. Sie war so überheblich, dass sie mir als regelmäßigem Kirchgänger vorwarf, Jesus zu verraten, indem ich in die falsche Messe ging und noch heute gehe, denn sie sei ungültig. Wer soweit geht, geht wirklich zu weit.
Zunächst einmal ist es allein Gottes Wille zuzuschreiben, wann Gnadengaben fließen und wann nicht. Dies kann nicht von von Menschen gemachten Regeln abhängig gemacht werden. Wir können Gott nicht in ein menschliches Ritenkleid zwängen, in das er sich – nur weil wir es so wollen – strecken muss. Das vorab.
Er hat eindeutig im NT dem Primat des Papstes Vorrang eingeräumt. Wenn der Papst löst, löst er, wenn er nicht löst, löst er nicht. Wenn also die normale hl. nachkonziliare Messe päpstlicherseits legitimiert ist, so enthält sie alles, was den Sinn einer heiligen Messe ausmacht. Allerdings, und da muss ich den Piusbrüdern Recht geben, wurde das Verständnis von der Heiligikeit der Hl. Messe insbesondere hier in Deutschland nach dem Konziel bewusst aufgeweicht.
Ich kann jedoch keinesfalls hingehen und von Ungültigkeit der hl. Messe sprechen und dies dogmatisch verkünden. Dann stelle ich mich außerhalb der RKK. Papst Benedikt versucht, ein gesundes Mittelmaß zurück zu erobern. Allein dieser Wille dieses Papstes, für dessen Inthronisation wir alle äußerst dankbar sein sollten, wäre es wert, seitens der Piusbruderschaft gehört zu werden und sich ein wenig von der selbstgerechten Arroganz im Urteil gegenüber anderen zu nehmen und in Richtung christliche Demut zurück zu finden. Innerhalb der RKK kann die Piusbruderschaft nämlich mehr bewirken als außerhalb ihres Tuns. Da wird sie auf Dauer zur Sekte verkommen. Solange sich die Piusbruderschaft das Dogma gibt, dass die hl. Messe letztlich sogar des Vatikans ungültig sei, solange schließt sie sich selbst aus. Jesus war demütig, ja, bis in den Tod. Die Piusbrüder sind es trotz ausgestreckter Hand diese Papstes leider nicht und stellen sich somit außerhalb der Nachfolge Christi, weil Jesus die Einheit in Liebe gewollt hat.
Die hl. Messe im alten Ritus spricht mich persönlich absolut nicht an. Jesus hat inmitten seiner Apostel gesessen, ist mitten unter die Menschen gegangen. Er hat letztlich Gemeinschaft mit ihnen gesucht und auch gefunden. Dies musste nach dem 2. Vatiakanum auch im Messopfer zum Ausdruck kommen. Gott liebt die Menschen und es ist kein Verbrechen, wenn sich der Priester zum Volk wendet und die hl. Messe feiert. Es kommt immer auf die Sinngebung an. Wenn Gott die Menschen als geliebte Kinder erschafft, will er – Jesus – sich selbst nicht auf ein Podest stellen, sondern mit und in uns das hl. Messopfer feiern. Er fordert keine Riten. Er fordert in erster Linie Liebe zu ihm und zum Nächsten. Das war und ist seine Botschaft. Diese Botschaft ist die erste Botschaft zur Erlangung der himmlichen Freuden. Diese Liebe drückt der Priester in einem Ritus nicht aus, indem den Menschen die kalte Schulter desselben gezeigt wird. Jesus hat den Menschen nie die kalte Schulter gezeigt. Der Priester ist in der Hl. Messe immer noch Stellvertreter Christi. Warum sollte der Stellvertreter Christi anders handeln als der historische Jesus. Ein sehr abweisendes Zeichen. Jesus erhebt uns in den Stand von Kindern und belässt uns nicht in dem Status als Sklaven. Kinder jedoch sind erbberechtigt und dürfen Papa sagen und das geliebte verehrungswürdige Subjekt in die Mitte unseres auch rituellen Tuns nehmen. Das ist das bessere Zeichen. Wie kleinkariert war es doch – ich erinnere ich noch genau – als es um das Vater unser im Himmel (oder der Du bist im Himmel) ging. Ich fasste das damals nicht und werde es auch nie fassen, dass solche – Entschuldigung – Lächerlichkeiten zur Vertiefung der Trennung beigetragen haben. Wenn das Vater unser zu kritisieren war, wäre es die Stelle gewesen, die „und führe uns nicht in Versuchung“ ausdrückt. Denn Gott führt uns nicht in Versuchung, dafür ist eine andere Instanz zuständig. und „lass nicht zu, dass wir in Versuchung geführt werden“, so beten meines Wissens die Aramäer, wäre die bessere Variante gewesen.
Handkommunion – Mundkommunion. Das sind STreitpunkte, die überwunden werden können. Wie bei allem, kommt es auf die innere Einstellung an. Die Hand kann genauso wie der Mund tödlich handeln. Wie gehe ich mit der Hand um, wie sündige ich mit dem Mund? Jesus selbst sagt, dass der Körper selbst nicht unrein ist, sondern all das, was aus dem Menschen herauskommt, nämlich Unzucht, Habgier usw. DAs alles kann und darf wirklich nicht Menschen auseinanderbringen, wenn es um Jesus geht. Dieses Gebot der Liebe sollten auch die Piusbrüder endlich einmal beherzigen. Rechthaberei hilft nicht weiter. Jesus hat nun einmal dem Papst das Primat anvertraut und wenn ich mir unseren hl. Vater anschaue, war diese Entscheidung Jesu im Nachhinein die beste, die er treffen konnte.
Der verkündete Jesus war und ist ein Fehler. Der echte Jesus muss wieder die Oberhand in der RKK finden. Die Piusbruderschaft wäre geeignet, diesen Vorgang innerhalb der RKK zu beschleunigen, wenn sie nicht so allein seligmachend stolz wäre.
Eine Frage hätte ich noch: Wie haben Sie es geschafft, diesen endlosen Kommentar in einem Stück durchzubekommen!?
„…stellen sich somit außerhalb der Nachfolge Christi, weil Jesus die Einheit in Liebe gewollt hat.“
Nun, das war ein zu hartes Urteil meinerseits, für das ich mich entschuldige. Selbstverständlich stehen alle Christen in der Nachfolge Christi, auch die Piusbrüder. Jeder meint dies auf seine eigenen Weise tun zu müssen und meint zu wissen, dass seine eigene Methode die Beste sei. Aber ich denke, dass der Gehorsam, den Jesus gefordert hat auch letztlich dem Papst gilt in Glaubens- und Sittenlehren. Wäre es ein anderer Papst geworden, könnte ich die Piusse verstehen. Aber bei diesem verstehe es ‚wer will.
Sehr geehrter Bazillus, also in meinen Augen ist das Größte Verbrechen das vom VK II aussgeht, (ich weis das der NOM nicht von Konzil stammt) eben die NOM, denn ich lebe in einen Dekanat indem es nur mehr einen einzigen Priester gibt der in diesen Ritus keinen groben liturgischen Missbrauch, nach dem noch immer gültigen Messbuch von 1975 begeht. Sogar schwerster liturgischer Missbrauch, eigene Wandlungsworte oder brechen der Hostie vor der Wandlung, häretische Predigten, Laienmesse mit Wandlung (genannt Wortgotttesdienste) usw. kommen in meinen Dekanat vor. Und egal wem immer man diese Verstöße der schwersten Lästerung und Verunehrung Gottes unseres Herrn meldet, Dechant, Ortsbischof oder den zuständigen Dikasterien im Vatikan, es erfolgt einfach keine Reaktion geschweige den Sanktionierung der Verbrecher. Und soll ich wahrlich noch in eine solche „Messe?“ gehen?
Gottes und Mariens Segen auf allen Wegen
Interessante Beiträge!
Und eine interessante Konstellation: Da meldet sich einerseits wie gewohnt die altbekannte Riege der Pius-Sympathisanten zu Wort und zeigt sich ganz erstaunt über das Dekret von Bischof Morerod. Warum denn eigentlich? Hat er denn, wenn man davon ausgeht, dass das Kirchenrecht auch im Zusammenhang mit der Piusbruderschaft seine Gültigkeit hat, was Falsches oder Außergewöhnliches gesagt? Überhaupt nicht!
Außerdem: Wenn ich bedenke, wie abschätzig große Teile der Piusbruderschaft über die Konzilskirche urteilen und viele Kirchen schon als komplett entweiht sehen, dann frage ich mich, ob die Piusbruderschaft – von vielleicht ein paar Wallfahrtskirchen abgesehen – überhaupt Interesse an der Nutzung kath. Kirchen und Kapellen hätte? Hat denn die Piusbruderschaft nicht schon längst ihre eigenen Kirchen und sonstigen Einrichtungen?
Und überdies: Ist schon bekannt, was genau Bischof Morerord veranlasst hat, dieses Dekret herauszugeben?
Fortsetzung…
Vielleicht tat er es aus der Notwendigkeit heraus, heutiger missbräuchlicher Verwendung kath. Kirchen vorzubeugen… vielleicht deswegen jetzt dieses neuerliche Dekret?
Auf alle Fälle aber scheint das für viele Pius-Sympathisanten mal wieder ein willkommener Anlass zu sein, sich ausgerechnet über die heute eh schon recht kleine Schar der papst- und glaubenstreuen Kräfte in der kath. Kirche zu empören. Und das wieder in einer unguten Art und Weise, wie man es von der Piusbruderschaft leider seit Jahrzehnten gewohnt ist: billige Hetze mittels bewusster Verdrehungen und Verzerrungen usw.
Dazu ein Beispiel von pius.info: Dort lamentiert man über die Verweigerung der Benutzung öffentlicher Kirchen und versucht gleichzeitig den Leuten Sand in die Augen zu streuen mit der Behauptung, dass dies geschehe, obwohl es laut Motu proprio „Summorum pontificum“ und laut Rücknahme des Exkommunikationsdekretes anders sein müsste.
Fortsetzung…
Was aber haben SP und Rücknahme des Exkommunikationsdekretes damit zu tun? Gar nichts! Denn der Grund dafür, dass der Piusbruderschaft die kath. Kirchen weiterhin verwehrt bleiben, liegt im nach wie vor nicht geregelten kanonischen Status der Piusbruderschaft… und für diesen Zustand ist ausschließlich die Piusbruderschaft selber verantwortlich!
Also alles in allem nur billige Polemik wie eh und je!
Ähnliches zeigt sich hier in den Kommentaren: Bischof Morerod will nur vom eigenen Versagen ablenken … Paragraphenreiterei … die Neo-Konservativen als die erbittertsten Gegner der Piusbruderschaft … die Freimaurer melden sich wieder zu Wort … die Befürchtungen und Verschwörungstheorien einer gewissen ‚cuppa‘ usw. usw.
Ihr scheint mir zuwenig Gottvertrauen zu haben, denn anders kann ich mir Eure Ängstlichkeit, Eure Befürchtungen, Eure Selbstgerechtigkeit und Euer selbstgefälliges Urteilen über andere nicht erklären.
Toribo: Ich weis aber die Glaubenswahrheiten (und hier wird ja nur eines benützt um die FSSPX als antikatholisch zu verunglimpfen, die restlichen werden ignoriert oder gar geleugnet) als auch das Kircherecht wird in der Konzilskirche nur dann angewendet, wenn es darum geht die Heilige Tradition der Einen, Heiligen, Katholischen Und Apostolische Kirche Gottes unseres Herrn zu unterbinden oder wenn es darum geht im Ungehorsam gegenüber den Heiligen Vater Gottes unseres Herrn zu verharren. Bedenken sie bitte dass es ja auch die FSSPX war, die schon mehrmals die Feinde Gottes unseres Herrn und seiner Kirche die in ihren innersten wüten, aufforderte das sich diese endlich an die Konzilstexte halten sollen. Nur leider stellt sich das Episkopat im Bezug auf die herrschende Gottes- Glaubenslosigkeit in der Kirche, auf Blind, Taub und Stumm.
@Solange die Bruderschaft keine kanonische Stellung in der Kirche hat, solange üben auch ihre Amtsträger keine rechtmäßigen Ämter in der Kirche aus.“
Komisch, aber die evangelisch-reformierten Gemeinschaften und deren Amtsträger tun das? Das wußte ich noch gar nicht. Müßte man mir einmal erklären. Und vor allem warum. Mich würde interessieren, warum sie gültigere Funktionen ausführen als die Priester der FSSX. Besonders, falls es sich bei den Evangelisch-Reformierten (ohnehin alles Laien und keine Kleriker) falls zum Beispiel um „Pfarrerinnen“ handeln sollte. Also verstehe ich wirklich nicht, als einfacher gläubiger Katholik. Wie gesagt würde mich aber sehr interessieren.
Sehr geehrter Armin,
ich kann Ihnen jetzt erst antworten, ich war unterwegs. Wir können davon ausgehen, dass Bischof Fellay, überhaupt das Generalhaus, so viel Erfahrung hat, dass genau bekannt ist, wer der Adressat ist für die Antwort auf die doktrinelle Präambel. Das ist kein Problem.Und sie wird erfolgen.
@ Bazillus
Ich denke, sie haben die nachkonziliare Theologie, das neue Denken, insgesamt sehr präzise wiedergegeben. Mir ist das bekannt. Mit den Argumenten, die sie angeführt haben, wurde mir die Messe Paul VI. erklärt, nahe gebracht, und ich war überzeugt.
Beim Lesen fühlte ich mich an den Satz eines Kommentators eines anderen Beitrags spontan erinnert: Wir sprechen verschiedene Sprachen und können einander nicht mehr verstehen. Es ist, als gehörten wir verschiedenen Konfessionen an. Das ist kein Vorwurf, sondern Realität. Und genau deswegen ist es richtig, dass während des Konzils und natürlich verstärkt danach ein wirklicher Bruch stattgefunden hat. Es ist sinnlos, ihn
Fortsetzung:
zu leugnen. Es gibt nicht nur eine Hermeneutik des Bruchs, sondern den realen Bruch. Ich möchte Ihnen deshalb auch nicht widersprechen, weil wir sehr verschiedene Ansätze haben. Nur in einem Punkt, weil er keine Glaubensüberzeugung betrifft, sondern die historische Realität: „Der kultfreie Jesus“ ist ein Konstrukt der liberalen Theologen der Neuzeit. Zur Zeit Jesu gab es keine Religion ohne Kult. Der Tempel zu Jerusalem war das Heiligtum des Volkes Israel schlechtin. Nie hat Jesus gegen den Kult polemisiert, er liebte den Tempel „als das Haus seines Vaters“. Nach katholischer Lehre waren die Opfer, die im Tempel dargebracht wurden, der „Entwurf“, der durch das Kreuzesopfer Jesu Christi endgültig vollendet wurde. Nirgends kommt es besser zum Ausdruck als in der überlieferten Liturgie der katholischen Kirche.
@ Toribio
Warum so aggressiv? Die „altbekannte Pius-Riege, die „gewisse cuppa“, die Selbstgerechtigkeit, Ängstlichkeit usw. Geht es noch polemischer?
„Dieser ewige Streit geht mir als Katholiken der RKK, der Papst Benedikt XVI als einen der besten Päpste auf dem Stuhl Petri ansieht, auf die Nerven.“
Im Namen der „Königin des Himmels“. Erst muß das ontologische über die Jungfrauenschaft der „Allerheiligsten Mutter“ in dem Buch „Einführung in das Christentum“ gestrichen werden. Und dann reden wir über „Substitit in“ oder „est“. Und erst dann können wir lobpreisen.
„Lamm Gottes nimm hinweg die Sünden dieser Welt“.
Per Mariam ad Christum.
Andererseits haben sich auch Einzelne aus dem eher liberalen Lager zu Wort gemeldet, wobei ich als Katholik der Mitte über deren Aussagen auch nur den Kopf schütteln kann. Ja, es gab eine Weiterentwicklung… aber über das, was größtenteils dabei heraus gekommen ist, muss man nicht mehr viele Worte verlieren… die weithin desaströsen Zustände verbunden mit fortschreitender Protestantisierung der RKK sind allgemein bekannt.
Die Frage, die ich mir in solchen Situationen immer wieder stelle, ist folgende: Warum sind es so wenige, die den guten Weg des Papstes zusammen mit seinen Getreuen in der Kirche und Gemeinschaften wie der Petrusbruderschaft usw. zu gehen bereit sind? Ich bin der Meinung, dass Weiterentwicklung in Kontinuität zum Bisherigen nur mit dem Papst und seinen Getreuen möglich und tatsächlich gewährleistet ist.
Auch wenn die RKK heute in größten Schwierigkeiten steckt, bin ich aufgrund der Prophezeiungen für die Zukunft sehr zuversichtlich.
Man muss keine Angst haben!
Fortsetzung:
Auffällig an dem Dekret ist zunächst der Zeitpunkt. Es gab keinen konreten Anlass, den Ton jetzt derart zu verschärfen. Aber noch wichtiger ist der Inhalt: Protestanten, Orthodoxen, Anglikanern, können katholische Kirchen zur Verfügung gestellt werden. Die weder den Papst als Oberhaupt anerkennen, noch irgendeinen Status in der Kirche haben, diesen auch gar nicht anstreben.
Die Piusbruderschaft befindet sich mit dem Papst in einem theologischen Konflikt. Auch ein Sohn, der einen Konflikt mit seinem Vater hat, leugnet nicht den grundsätzlichen Gehorsam, wenigstens nicht automatisch. Und die FSSPX leugnet zusätzlich nicht eine einzige katholische Glaubenswahrheit.
Sie auf eine Stufe mit nichtchristlichen Weltanschauungen zu stellen, ist deshalb ein Eklat. Oder eine Ausgrenzung, Diskriminierung. Und das ist in dem Dekret des Bischofs geschehen. Es ist an seinem Inhalt zu messen, der der Maßstab für meine Feststellung ist.
Bravo ich stimme mit Ihnen überein.
„Vor allem aber gehörte er der dreiköpfigen Delegation des Heiligen Stuhls an, die mit der Piusbruderschaft von 2009 bis 2011 die Gespräche zu Fragen der Glaubenslehre führte.“
Ja es ist ein bewährtes Mittel wenn man den Bock zum Gärtner macht um die Harmonie im Garten zerstören will. Typisch das nachkonziliäre Rom. Nach außen wälzen sie sich im Staube und ihre Tränen verkünden von dem verzweifelten Kampf um den Glauben der heiligen Kirche. In Wahrheit machen sie nichts um die Wunden der heiligen Kirche Jesu Christi zu verbinden. Selbst wenn Hindus im „Allerheiligsten von Fatima “ ihre Götter oder Göttinen anbeten, tuen sie so als wenn sie nichts davon wüßten.
http://old.fatima.org/german/gmnpicdesec.htm
Das nachkonziläre Rom liebt den Protestantismus und diese Welt mit all ihren Sünden und haßt den 2000 jährigen Glauben an den Herrn und all seinen Heiligen.
Per Mariam ad Christum.
Ich denke dieses Dokument von Bischof Morerod zeigt klar, dass die jetzige Situation der Piusbruderschaft nicht so bestehen bleiben kann. Der Platz der Bruderschaft befindet sich innerhalb der katholischen Kirche in voller Gemeinschaft mit dem Heiligen Vater, und wird dort längerfristig auch sicher benötigt. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die FSSPX ins Schisma abgleitet, denn worin besteht, wenn in den hl. Messen zwar für den Hl. Vater gebetet wird aber dessen Lehramt nicht anerkannt wird, der Unterschied zu den orthodoxen Schismatikern welche dem Hl.Vater zwar einen Ehrenprimat aber kein unfehlbares Lehramt und keine Jurisdiktionsgewalt über sie einräumen? Dennoch habe ich Hoffnung, das durch den Eifer und die Opferbereitschaft der Anhänger und Priester der Bruderschaft eine Lösung gefunden wird, trotz des eisigen Windes, der ihr so oft aus Rom entgegenbläst.
So wie ich die Predigt von Weihbischof Fellay vom 27. Januar 2013 in der Kirche Saint-Nicolas du Chardonnet verstanden habe, dürfte ein möglicher Einigungsprozess, wenn überhaupt, noch sehr viel Zeit in Anspruch zu nehmen:
„Even today, the condition that they want to impose on us in order to recognize us with the title “Catholic†is to accept those very same things that demolish the faith. But we cannot, and that is all, quite simply.“
aus: http://rorate-caeli.blogspot.com/2013/02/fellay-to-defend-faith-to-keep-faith-to.html
„Die Glaubenskongregation hat der Priesterbruderschaft die Dogmatische Präambel vorgelegt. Die beinhaltet nichts als die Ganzheit des katholischen Glaubens, wo legitimer Weise dem Papst die letztverbindliche Lehrautorität zusteht. Daraufhin ist bis jetzt keine Antwort erfolgt. Wir warten aber nicht endlos.“ (Erzbischof Müller in der WELT am vergangenen Sonntag)
„Die beinhaltet nichts als die Ganzheit des katholischen Glaubens, wo legitimer Weise dem Papst die letztverbindliche Lehrautorität zusteht. Daraufhin ist bis jetzt keine Antwort erfolgt. Wir warten aber nicht endlos.“ (Erzbischof Müller in der WELT am vergangenen Sonntag)“.
Sie sollen in Wahrheit das letzte Konzil in all seiner weltlichen Farbenpracht anerkennen und damit sich vor allen Katholiken lächerlich machen.
Per Mariam ad Christum.
Aus meiner Sicht ist der „Einigungsprozess“ am Ende, er war eigentlich schon am Ende, als die an sich ausverhandelte dogmatische Präambel auf der Zielgeraden durch Rom einkassiert wurde. So wie ich Weihbischof Fellay verstehe, wird dieser, wird sich die Bruderschaft nicht auf die bisherige dogmatische Präambel einlassen, so wie ich Erzbischof Müller verstanden habe, wird sich Rom nicht auf eine Änderung der dogmatischen Präambel einlassen.
And that is all, quite simply.
Bleibt abzuwarten, was die Reaktion der Glaubenskongregation sein wird. Immerhin handelt es sich bei der Präambel um eine „dogmatische“. Insoweit liegt das Dekret des Ortbischofes von Genf vielleicht schon vor seiner Zeit…
Einige der heutigen Kommentare waren für mich ein großer Schock. Man wirft den Piusbrüdern alles Mögliche vor wie Rechthaberei, „allein-seligmachender Stolz“, billige Hetze, bewußte Verdrehungen und Verzerrungen. Sie werden bezeichnet als „kleine Splittergruppe Ewiggestriger, die eine Vergangenheit verherrlichen und zurückholen wollen, die mit unserem heutigem Wissen sehr grenzwertig war und auch theologisch nicht mehr begründbar ist“. Sie sollen „ihre eigene Pseudo-Kirche gründen“, da Millionen Katholiken haben sich zusammen mit ihren Hirten weiterentwickelt haben. Sie sollen einen „Zacken der Demut aus der Krone“ nehmen, die sie sich seit ihrem Bestehen aufgesetzt hätten,
Erlauben Sie mir, daß ich hierzu einige Kommentare abgeben.
1. Wenn Millionen Katholiken sich mit ihren Hirten weiterentwickelt haben, müßten sie doch eine Pseudo-Kirche gründen und sich einen neuen Namen geben. Dies gebietet die unser gesunder Menschenverstand, der zum Ausdruck kommt in der Mathematik, genau genommen in der Mengenlehre. Dort gilt nämlich daß eine Menge durch das entsprechende Zugehörigkeitskriterium definiert wird. Wer das Zugehörigkeitskriterium ändert definiert damit eine neue Menge, die sich von der ursprünglichen Menge auch durch einen neuen Namen unterscheiden muß. Das Zugehörigkeitskriterium für die Menge aller Katholiken hat die Kirche lange vor dem II. Vatikanischen Konzil festgelegt. Zuletzt wurde es auf dem I. Vatikanischen Konzil nochmal vorgestellt. Unter anderem ist da von dem Glauben die Rede, wie er durch die Kirche im depositum fidei definiert ist. Wer diesen von der Kirche definierten Glauben modifiziert, ändert das Zugehörigkeitskriterium.
2. Besonders schokiert mich immer, wenn den Piusbrüdern „Rechthaberei“ vorgeworfen wird mit den agressiven Konsequenzen, wie sie das Dekret des Bischofs von Lausanne zum Ausdruck bringt: und das von Anhängern des II. Vatikanischen Konzils! Das II. Vatikanische Konzil hat sich Gewissensfreiheit und Religionsfreiheit auf die Fahnen geschrieben. Ist diesen konziliaren Feinden der Piusbruderschaft niemals der Gedanke gekommen, daß diese Leute aus der Not und dem Diktat ihres persönlichen Gewissens heraus so denken und handeln? Hat das mit Rechthaberei etwas zu tun, ist das ein Mangel an Demut und Barmherzigkeit? Der Zacken in der Krone um den es den Piusbrüdern geht ist nicht ein Zacken ihrer eigenen Krone sondern der Krone unseres Heilandes und Herrn Jesus Christus.
3. Was Wahrheit und Irrtum angeht gebietet uns der gesunde Menschenverstand, den wir als eine unschätzbare Gabe Gottes erhalten haben: Gott kann sich nicht widersprechen; daher kann der Heilige Geist heute nicht Entwicklungen der Lehre oder der Praxis inspirieren, die im Gegensatz zu seinen frühreren Eingebungen stehen (siehe Die Neue Theologie, Les Amis de St.Francois de Sales,1995, S155).
4. Was den Gehorsam gegenüber dem Papst angeht gilt: Die Unfehlbarkeit ist nicht bloß dem gegenwärtigen Papst verheißen, sondern den Päpsten aller Zeiten; daher kann kein Papst von heute den Päpsten von gestern widersprechen. „In einem eventuellen Konflikt zwischen dem Papst von heute und den Päpsten von gestern, … muß der Katholik treu zu den Päpsten aller Zeiten und zum Glauben der allgemeinen Kirche (in der Zeit und in der Ausdehnung) stehen, wie es der hl. Thomas lehrt (s. Th.II II q.2 art.6 ad 3).(s.ebenfalls „Die Neue Theologie“ S 156).
5. Um nochmal auf das Dekret des Bischofs von Lausanne zuürckzukommen: Viele der Kirchen seiner Diözese, ja vielleicht sogar die meisten wurden von Menschen (inklusive der damaligen Bischöfe) gebaut, die denselben Glauben hatten wie die Piusbrüder, die bereit gewesen wären für diesen Glauben ihr Leben hinzugeben. Sie hätten die Piusbrüder mit großer Liebe und Freude aufgenommen.
Bravo !
Ich bin wie Sie, der festen Überzeugung, das FSSPX der Stachel ist, der der RKK im Fleisch sitzt und eines Tages sehr wertvoll sein wird, um aus den Trümmern, die das unselige Konzil hinterlassen hat, wieder eine Kirche aufzubauen.
Leider wird die „Konzilskirche“, mit allen ihren Widersprüchen und Unterlassungen, aber vor Allem mit dem sich Angleichen an die Welt, untergehen.
Zwar versucht Papst Benedikt dauernd Brücken zu schlagen und so einen Ausweg zu finden, aus der Ökumenismus- und Modernistenfalle, aber so traurig es ist, im Vatikan regieren längst die Modernismus Kräfte, vor allem aus deutschsprachigen Ländern.
Benedikt XVI ist nicht einmal mehr Herr über die Ernennungen vieler Bischöfe. EB Müller zb. sitzt jetzt auf einem Stuhl der Glaubenskongregation, obwohl er meines Erachtens,bei allem Respekt, völlig unfähig dazu ist.
Seine marktschreierischen Interviews zeugen höchstens, von übersteigertem Geltungsbedürfnis und Eitelkeit, denn von der nötigen Diskretion sich den drängenden Theologischen Themen zu widmen.
Die Art mit der er auf dem Rücken der FSSPX herumholzt, kann man nur als beschämend bezeichnen.
Aber ich wage auch den hoffnungsvollen Ausblick, das diese Mietlinge eines Tages ausgeschwitzt sind und Bischof Lebfevre den Platz in der Kirchengeschichte bekommt, den er ehrend verdient hat, als Heiliger !!!!!
Mun, ich höre wieder die Alarmglocken schrillen. War es nicht so, da0 Kardinal Wetter 1987 die „suspensio a divinis“ noch einmal betont hat? Wenn nun der Thomist und Bischof Msgr.Morerod diese betonten Worte gebraucht, dann ist dort zusammen mit dem intensiven Brief von Di Noia Gefahr im Verzuge. Ich fürchte, da0 bei einer Weihe von Bischöfen durch Williamson und Sedisvakantisten (Stadler?), der Heilige Stuhl diesen Anlaß nuten wird, um die ganze Priesterbruderschaft St. Pius X. zu exkommunizieren. Die Fakten sind klar: Rom hat sich noch mit keinem Wort zum Ausschluß Williamsons aus der FSSPX geäußert! Dieser wird immer noch als deren Mitglied angesehen! Ohne weiteres wird CIC c. 1329 §2 angewendet werden, solange eben noch die implizite Anwendung von c. 1346 §1 praktiziert wird, wie es in dem Dekret von Morerod geschieht (Anwendung von c. 844 §1 betreffs der communio in sacris!) So kann dann eben dieser Ausschluß durch einen Bischo als Akt für die Gesamtkirche gelten.
Hier wird die erneute Exkommunikation der Piusbruderschaft vorbereitet, da diese sich nicht gegen die eigenen Konstitutionen, die entgegen aller Äußerungen von vielen Kanonisten 1971 päpstlich anerkannt worden sind, stellen wird. S.E. Fellay hat dieses in der Predigt zur Priesterweihe am 27.02.2013 klar und deutlich gesagt.
Es wäre an der Zeit, sich nun um die Existenzberechtigung der „Ecclesia Dei“-Institute zu sorgen. Ich kann mir nach der letzten Sitzung der Feria Quarta nur schwer vorstellen, wie es mit der weiteren Erlaubnis nach dem Motu Proprio „Summorum Pontificum“ weitergeht. Jedenfalls wir eine definitive abrogatio des Missale Romanum von 1962 vorbereitet. Und das ist dann das Ende dieser Institute. Ich hätte mir jedenfalls mehr Engagement dieser Institute und der „Summorum Pontificum“-Profiteure gewünscht, die Priesterbruderschaft St. Pius X. mit ihrem eigenen Apostolat und der vernünftigen Konzilskritik in die kanonischen Strukturen der Kirche einzubinden, so oder so. Potuisset, proh dolor
Lieber Herr Rhein,
ich kann Ihnen in mehreren, insbesondere in zwei Punkten zustimmen. Ja, ich denke auch, die Anzeichen verdichten sich, dass gegen die Priesterbruderschaft St. Pius X. ein erneutes Exkommunikationsverfahren vorbereitet wird, und ja, ich stimme Ihnen zu, dass die Ecclesia Dei Gemeinschaften in Zukunft große Schwierigkeiten bekommen werden.
Allerdings gehe ich davon aus, dass die (mutmaßliche) Exkommunikation sich nicht auf „disziplinärer“ Ebene, so wie 1988, sondern diesmal auf „doktrineller“ Ebene bewegen wird; immerhin lehnt die Bruderschaft die „dogmatische“ Präambel ab. Diese Exkommunikation hätte demnach eine völlig andere Qualität als diejenige von 1988, und geht meines Erachtens viel tiefer, wenn gleich die praktischen Konsequenzen sowohl für die Bruderschaft selbst als auch für Gläubigen sich so gut wie nicht bemerkbar machen werden.
Wie sollte sonst eine Reaktion der Glaubenskongregation auf die zu erwartende Antwort der Bruderschaft aussehen, außer in einer Exkommunikation? Ich denke Erzbischof Müller sowie die Kardinale Kasper und Koch haben in den vergangenen Monaten eine sehr deutliche Sprache gefunden. Das Dekret des Ortsbischofs von Genf fügt sich in dieses Bild lediglich ein, und ist insoweit interessant, als dass Msgr. Charles Morerod der dreiköpfigen Delegation des Heiligen Stuhls an, die mit der Piusbruderschaft von 2009 bis 2011 die Gespräche zu Fragen der Glaubenslehre führte, er also eine Art Insider ist.
Das böse Erwachen der Ecclesia Dei Gemeinschaften wird kommen, sobald die Reform des Missale von 1962 fertiggestellt sein wird. Dann dürfen diese Gemeinschaften ihre Treue zum II. Vatikanischen Konzil bekunden dürfen.
Ich bin mir sicher, dass Benedikt XVI. ehrlichen Herzens der Tradition ein dauerhaftes Heimatrecht in der Katholischen Kirche geben, ja, ihr sogar die entsprechenden kirchlichen Strukturen gewähren wollte, um mit der „Kirche des Bruches“ in Konkurrenz treten zu können. Dieser päpstliche Handstreich wurde durch die Zögerlichkeit und das Unvermögen der FSSPX und erst recht durch das dümmliche Williamson-Interview, das von den Feinden des Papstes als „Bombe“ gegen die Einigungsabsichten instrumentalisiert wurde, zunichte gemacht. In der Tat werden die Konziliaren nach dem Scheitern der Gespräche nun die Daumenschrauben um so fester anziehen, damit sich ein solches Gefahrenpotential für die Durchsetzung ihre theologischen Ideologien nicht noch einmal aufbauen kann. Ein trauriges und wohl historisch zu nennendes Beispiel für einen verpassten Kairos, der die Gesundung der Konzilskirche im Geiste der Tradition hätte einleiten können.
Das ist schon falsch gesehen: Man kann der Tradtion gar kein Heimatrecht in der Kirche „geben“, sie „hat“ eins. Punkt. Wenn der Papst das Heimatrecht der Tradition endlich anerkennen wollte, bräuchte er noch nicht einmal die Piusbruderschaft dazu, ja sie würde überflüssig.
Ich teile Ihre Ansicht nicht ganz bzw. hätte von Ihnen gerne den zeitlichen Zusammenhang erklärt, warum die(inzwischen berüchtigten) Feria quarta, die Vollversammlung der Kardinäle und Bischöfe der Glaubenskongregation, am 16.05.2012 die eigentlich ausverhandelte dogmatische Präambel über den Haufen warf, anschließend das komplette römische Personal ausgetauscht wurde, und der an sich schon abgeschlossene „Einigungsprozess“ sich nunmehr ins glatte Gegenteil verkehrt hat?
Kardinal Kasper hat im Vorfeld dieser Feria quarta ein erstaunliches Interview in der FAZ gegeben, aus dem man relativ deutlich entnehmen konnte, dass dieser die damalige dogmatische Präambel ablehnt. Ich habe mir damals gesagt, was solls, Kardinal Kasper ist nicht der Papst, ich habe allerdings dessen Macht offensichtlich (wie die Bruderschaft auch) unterschätzt.
Nein, aus meiner Sicht hat das Scheitern nichts mit irgendwelchen Äußerungen von Weihbischof Williamson zu tun, das wäre doch ein wenig zu viel der Ehre, sondern dies liegt vielmehr in der Panik der gewisser römischer Kreise begründet, durch eine wiedereingegliederte Piusbruderschaft unter Druck gesetzt zu werden, und andererseits durch eine offensichtliche Schwäche des Papstes, der es geduldet hat, dass die Glaubenskongregation eine von ihm gebilligte dogmatische Präambel wieder kassieren durfte. Die Bruderschaft war hierüber derart perplex, dass diese anfragen musste, ob die Ablehnung der ausverhandelten dogmatischen Präambel tatsächlich mit der Zustimmung des Papstes erfolgte, was dieser zumindest indirekt bestätigt wurde.
Einen „Kairos“ hat es nach meiner Einschätzung nie gegeben, da der Papst so oder so eine irgendwie geartete Erklärung/Vereinbarung oder dergl. mit der Bruderschaft durch die Feria quarta der Glaubenskongregation hätte bringen müssen. Und mal unter uns, der Zeitpunkt wäre für eine Zustimmung oder Ablehnung doch nicht wirklich wichtig gewesen, oder?
hicesthodie: Ist seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI wahrlich und ehrlichen Herzens ein Freund der Tradition? Denn ich kann mich noch gut daran erinnern, wie sogar nachdem päpstlichen Schreiben „Summorum Pontificum“ , von Seiten des Heiligen Stuhles vehement dementiert wurde, das der Heilige Vater die „Heilige Messe im außerordentlichen römischen Ritus“ privat zelebriert. Noch hat seine Heiligkeit seit seinen „Amtsantritt“ eine solche Messe öffentlich zelebriert. Schönes Zeugnis für die Tradition, wenn man mit den Worten diese gutheist, aber selber nicht gewillt ist diese Tradition mit Vorbild zu erfüllen.
Gottes und Mariens Segen auf allen Wegen.
Ich teile Ihre Einschätzung der Lage voll und ganz, bin aber nicht ganz so pessimistisch.
Zitat: „Der päpstliche Handstreich zunichte gemacht durch die Zögerlichkeit und das Unvermögen der FSSPX usw.“
Meine Frage: Worin besteht für Sie das Unvermögen der FSSPX? Vielleicht darin, dass die FSSPX die eigentlichen Ursachen für diese Kirchenkrise noch immer nicht richtig erkannt hat und daher zu vollkommen falschen Schlüssen kommt? Auch viele papst- und glaubenstreue Katholiken haben sich ihre Gedanken darüber gemacht, haben sich Infos eingeholt, u.a. auch aus dem Bereich der Prophetie, und sind dabei zu einem etwas anderen Bild vom Entstehen und Fortgang der Krise gekommen als die FSSPX.
Oder anders ausgedrückt: Zwar sind sich viele Konservative mit der FSSPX darin einig, dass es in den letzten Jahrzehnten zu einem massiven Glaubensabfall gekommen ist, sehen aber die Ursachen dafür ganz woanders… machen z.B. nicht so sehr das Konzil oder die Neue Messe dafür verantwortlich.
Ganz genau das denke ich auch.
Tragisch, das besonders die Petrus Bruderschaft den Bischöfen auf den Leim gekrochen ist, es trifft sie besonders hart, da ihre Oberen auch zu den Hetzern gegen FSSPX gehört haben.
Aber ich denke in einer Welt von Mikro Egoismen und Partikularinteressen ist es völlig egal ob FSSPX exkommuniziert wird oder nicht, denn egal wie der Papst den Status verändert, der übrige Klerus ignoriert es sowieso und behandelt die Piusbrüder seit jeher gleich schlecht.
Satan ist viel tiefer in der Kirche, ja in der Kurie als wir uns das denken, ich glaube der hl. Vater weiß das und betet zu Christus um Hilfe.
ER hilft, aber auf seine Weise, indem er die Modernisten sich selbst überläßt, dann richten sie die Kirche ganz schnell zugrunde.
Das Konzil ist Menschenwerk und NICHT vom hl. Geist, sondern vom Ungehorsam getragen, quasi die Ausrottung des vom verhaßten Pius X geforderten Anti-Modernisten Eid.
Seht her was schon nach 50 Jahren davon übrig ist, die babylonische Sprachverwirrung.
Ich scheine was verpasst zu haben. Aus einer doktrinellen, einer lehrmäßigen Präambel ist eine „dogmatische Präambel“ geworden? Ich unterscheide immer noch zwischen dem ordentlichen und dem außerordentlichen Lehramt. Nur das letztere verkündet Dogmen. Gegen welches Dogma soll die Piusbruderschaft verstoßen? Ich denke, das Dogma müsste erst noch „gebastelt“ werden. In diesem speziellen Fall erlaube ich mir die flapsige Ausdrucksweise.
Auch wusste ich nichts von einer „definitiven abrogatio“ des Missale Romanum von 1962. Ich hatte lediglich damit gerechnet.
Bischof Williamson ist offiziell und real nicht mehr Mitglied der Piusbruderschaft. Warum soll dieser angelastet werden, wenn er neue Bischöfe weihen würde?
Das sind Fragen zur Sache.
Was ich ehrlich nicht verstehe @Nassauer und Christoph Rhein: Haben Sie nicht vor kurzem noch für die Eingliederung der Piusbruderschaft jetzt plädiert? In einer Situation, die einem Selbstmord gleichkäme, einem fruchtbaren Wirken in der Kirche total entgegensteht?
Um die Ecclesia-Dei-Gemeinschaften mache ich mir keine Sorgen. Vielleicht es es sogar gut für sie – geistlich gesehen – dass sie vor eine Entscheidung gestellt werden. In ihrer zwiespältigen Doppelrolle konnten oder können sie nicht auf Dauer leben. Es war – oder ist – alles nur eine Zwischenlösung.
Mir war klar, dass das Dekret vom 20 Januar keine Einzelmaßnahme war, dass es um geplante Schritte geht, die eine Entscheidung herbeizwingen. Dass die Piusbruderschaft gezielt unter Druck gesetzt bzw bestraft werden soll.
Doch es wird die gesamte Tradition treffen.Das karge, aber ruhige Leben der Ecclesia-Dei-Gemeischaften dürfte auch zu Ende gehen. Mit einem veränderten, verstümmelten Missale von 1962 könnten sie nicht überleben. Sie müssten sich neu orientieren. Letztlich haben sie immer nur von der FSSPX profitiert. Das wäre vorbei. Und die FSSPX das einzige wirkliche Rettungsboot für die Tradition der Kirche.
Liebe cuppa,
ich spreche mich nach wie vor für die Wiedereingliederung der Bruderschaft in die Kirche aus, wenn die Rahmenbedingungen stimmen; sofern ich den Eindruck erweckt habe einer bedingungslosen Einigung das Wort zu reden, entschuldige ich mich hierfür. Hierzu hatte ich gehofft, dass das Schreiben von Erzbischof Di Noia als Antwort auf die Erklärung des Generalkapitels 2012 gedacht sei. Immerhin hätte dies zeitlich auch so weit gestimmt, nur scheint tatsächlich der Brief von Erzbischof Di Noia den Zweck gehabt zu haben, die Leitung der Bruderschaft von der derzeitigen Form der dogmatischen Präambel zu überzeugen.
Der Beschluss des Generalkapitels von 2012 sowie die Aussagen von Weihbischof Fellay, die den Inhalt der dogmatischen Präambel kennen, sind eindeutig: in dieser Fassung ist eine positive Antwort unmöglich. Entsprechend ist es sinnfrei, über eine Wiedereingliederung der Bruderschaft zu spekulieren, da eine solche, es sei denn Rom besinnt sich eines Besseren und verzichtet auf diese Präambel, mangels Rahmenbedingungen nicht sinnvoll ist.
Ich denke aber auch, dass sich mit den neuesten Entwicklungen Spekulationen, die Bruderschaft würde sich Rom an den Hals werfen, um anschließend im Lavastrom des Modernismus unterzugehen, ebenfalls überflüssig sind. Weihbischof Fellay fährt einen gradlinigen Kurs, freundlich, manchmal zu leise im Ton, standhaft im Glauben.
Interessant, Cuppa, Sie haben es auch entdeckt: die Präambel ist, scheinbar wie von Geisterhand, auf einmal eine „dogmatische“. Und wer sagt dies? Niemand geringerer als der Präfekt der Glaubenskongregation, Erzbischof Müller! Ich wiederhole gerne seine Aussage in dem in der WELT abgedruckten Interview: „Die Glaubenskongregation hat der Priesterbruderschaft die Dogmatische Präambel vorgelegt. Die beinhaltet nichts als die Ganzheit des katholischen Glaubens, wo legitimer Weise dem Papst die letztverbindliche Lehrautorität zusteht.“
Und hier erkennen Sie die „Kampflinie“, die die Glaubenskongregation, ich vermute auch zur Überraschung zahlreicher traditioneller Katholiken, gegenüber der Bruderschaft fährt. Da Rom wohl erkannt hat, dass die Bruderschaft theologisch nicht zu packen, nicht auszuhebeln ist, wurde das „Dogma“ um den Begriff der „dogmatische Implikation“ erweitert:
Die Aussagen des Konzils zu Religionsfreiheit, Judentum und Menschenrechten hätten «dogmatische Implikationen», sagte Müller der «Süddeutschen Zeitung» (Samstag). «Die kann man nicht ablehnen, ohne den katholischen Glauben zu beeinträchtigen.»
Durch diesen, aus meiner Sicht modernistischen Trick, Aussagen eines Konzils im Nachhinein zu dogmatisieren, ohne dass der Papst ex cathedra ein Dogma verkündet, also als eine als Gott offenbarte Wahrheit kennzeichnet, ist Rom, ist die Glaubenskongregation in der Lage, die Bruderschaft vorzuwerfen, nicht den unverkürzten Glauben zu haben, sondern durch ihre Ablehnung von Teilen des II. Vatikanischen Konzils eine Beeinträchtigung des katholischen Glaubens vorzuwerfen.
Um bei Ihrem Begriff zu bleiben, cuppa, das Dogma ist längst gebastelt: die sog. „dogmatische Implikation“ der Aussagen des Konzils zu Religionsfreiheit, Judentum und Menschenrechten.
Lieber Nassauer,
vielen Dank für Ihre Informationen. Bei mir war wirklich der Eindruck entstanden, durch einige Kommentare, nicht nur von Ihnen, der Optimismus, jetzt in der Kirche fruchtbar zu wirken, sei zu groß. Mich hat das erschreckt. Wobei ich mit Ihnen einig bin, dass eine „Rückkehr“ erfolgen muss, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Grundsätzlich gehört die FSSPX in die Kirche. Nur der Zeitpunkt muss passen.
Aber jetzt wird es wirklich spannend. Der Glaubenspräfekt kann nicht seriös mit einer „behaupteten Dogmatisierung“ arbeiten. Das II. Vatikanum hat bewusst auf die Definition von Dogmen verzichtet, beide Konzilspäpste haben in ihrer Eröffnungs- bzw. Schlussansprache dies ausdrücklich zusätzlich betont. Es sieht so aus, dass der Glaubenspräfekt seine unseriöse Argumentationslinie weiter verfolgt. Sein Hinweis, alle Konzilien stünden unter dem Beistand des Heiligen Geistes, deutet ebenfalls darauf hin. Nun ist es aber Lehre der Kirche, dass Menschen, auch Konzilsväter, sich dem Wirken des Heiligen Geistes entziehen können, diesem Wirken Widerstand leisten.Nur wenn Dogmen FEIERLICH, BINDEND FÜR DIE GESAMTKIRCHE verkündet werden, gilt die Unfehlbarkeit, sind sie mit dem Beistand des Heiligen Geistes unfehlbar definiert und erfordern den Glaubensgehorsam. „Dogmatische Implikationen“ nachträglich, ca 48 Jahre später zu behaupten, ein Pseudodogma zu basteln, wie tief will unsere Kirche noch sinken?
Wie auch immer die Glaubenskongregation und letztlich der Papst entscheiden wird: Ich bin gewappnet. Eine mögliche Exkommunikation wird auf Rom zurückfallen. Und auf Dauer keinen Bestand haben. Ich bin nun wirklich nicht lange dabei. Aber ich denke, die Priester und die Gläubigen sind gestählt. Das ist die Hauptsache…
Liebe cuppa,
ich gehe davon aus, dass die Glaubenskongregation mit der „Figur“ der dogmatischen Implikation arbeiten wird. Erzbischof Müller steht übrigens nicht allein mit seinem Ansatz, Kardinal Koch hatte im Sommer den Begriff „dogmatische Grundlagen“ verwendet:
„Das Ökumenismus-Dekret beispielsweise hat seine dogmatischen Grundlagen in der Kirchen-Konstitution. Papst Paul VI. hat bei der Promulgation dieses Dekrets stark betont, dass es die Kirchen-Konstitution auslegt und erklärt. […] Im Übrigen hat auch die Konzils-Erklärung «Nostra Aetate» mit den Äußerungen zum Judentum ihre dogmatischen Grundlagen in der Kirchen-Konstitution.“
Gut, Kardinal Koch spricht nicht von dogmatischen Implikationen, sondern von „dogmatischen Grundlagen in der Kirchen-Konstitution“ (ich dachte immer ein Dogma bezieht sich auf einen Glaubenssatz), dem Grunde nach läuft dies jedoch auf das Gleiche hinaus.
Damit Sie mich nicht falsch verstehen, ich halte diesen Weg, den Rom bereit ist einzuschlagen, für einen gefährlichen Irrweg, als dass das Prinzip der Hermeneutik der Kontinuität bzw. Reform nur dem Wort nach bestehen bleibt, allerdings de facto darauf hinausläuft, nicht das Konzil im Lichte der Tradition, sondern die Tradition im Lichte des Konzils zu lesen. Dies hat allerdings meines Erachtens nichts mehr mit dem sog. lebendigem Lehramt mehr zu tun, sondern wäre dann etwas Neues, auch wenn die römischen Autoritäten behaupten, der Ökumenismus sowie die Religionsfreiheit und dergl. gehörten zu den dogmatischen Grundlagen in der Kirchen-Konstitution.
Das Lesen des Konzils im Lichte der Tradition setzt nämlich voraus, dass man bereit ist Aussagen des Konzils, die der Interpretation (Hermeneutik) bedürfen, sozusagen durch einen Filter zu lesen, anders ausgedrückt: man erarbeitet, auf gut neudeutsch, eine Gap-Analyse, ausgehend von der Tradition und vergleicht diese mit den Aussagen des Konzils. Dass hierzu die römischen Autoritäten nicht bereit sind liegt auf der Hand.
Lieber Nassauer,
ich stimme Ihnen zu. Das, was Rom mit dem „lebendigen Lehramt“ meint, ist die Anmaßung, ich muss es so bezeichnen, die Tradition neu zu interpretieren. Es geht nicht mehr nur um die Entfaltung, ein tieferes Verstehen der geoffenbarten Wahrheiten, sondern auch um die Freiheit, gegen den tradierten Glauben, gegen die Lehrmeinungen früherer Päpste zu entscheiden, um „der heutigen Zeit“ zu entsprechen. Doch eine ENTFALTUNG GEGEN DIE VERGANGENHEIT GIBT ES NICHT! Es ist nicht mehr katholisch!
Ihrem letzten Absatz habe ich nichts hinzuzufügen. Sie haben alles gesagt.
Inzwischen bin ich überzeugt: Klaus Obenauer weiß mehr. Die Parole „Zugreifen – jetzt“ ist wahrscheinlich von dem Hintergrund her formuliert worden, dass, wenn jetzt keine Einigung zustande kommt, Strafmaßnahmen folgen. Und zwar schrittweise. Dass sie härter werden, wenn die Piusbruderschaft nicht nachgibt, als 1988. Sollte eine „Häresie konstruiert“ werden, sind auch die Gläubigen direkt betroffen. Benedikt XVI. hatte wörtlich „unberechenbare Folgen“ angedroht, wenn keine Einigung zustande kommt. Damals glaubte ich, er würde der FSSPX theologisch weitgehend entgegenkommen, und die unberechenbaren Folgen würden nur dann eintreten, wenn Econe auch nach großzügigen Zugeständnissen bei einem „Nein“ bleibt. Davon kann keine Rede sein, es war Wunschdenken.
Ich kann das Schweigen von Bischof Fellay jetzt besser verstehen, nach meiner Interpretation der Situation, wie sie sich mir jetzt darstellt
Denn es ist wahrscheinlich eine äußerst harte Prüfung.
Meine Entscheidung ist getroffen: Der Glaube ist wichtiger, eine „automatische Exkommunikation“ muss dann ertragen werden.
Noch ist es nicht so weit. Vielleicht schreckt der Papst „vor den unberechenbaren Folgen“ zurück. Ich weiß nicht, wie sich die Piusbruderschaft entscheidet. Ich hoffe auf eine konsequente Entscheidung. Es geht um den bedrohten Glauben unserer Kirche. Um eine Liebe zur Kirche, die sich im Schmerz bewährt…
Liebe cuppa,
wiedereinmal wende ich mich an Sie, um Ihnen meine Solidarität zu bekunden (im vorigen „thread“ hatte ich Ihnen schon mal mein ‚Danke‘ ausgesprochen), wenn Sie schreiben: „Meine Entscheidung ist getroffen: Der Glaube ist wichtiger, eine ‚automatische Exkommunikation‘ muss dann ertragen werden.“
In diesem Beitrag möchte ich jemand anderen zu Wort kommen lassen, um Sie und alle Kommentatoren in diesem Thread zu begeistern und zu trösten. Auch die Frage von ‚renovatio‘ könnte dadurch beantwortet werden.
Dieser andere ist der H.H.Pfarrer Hans Milch, den Herr ‑Dr. Schüler in seinem 2‑bändigen Werk mit fast 2000 Seiten (Dr. Wolfgang Schüler, Pfarrer Hans Milch – Eine große Stimme des katholischen Glaubens, Actio Spes Unica, 2005,ISBN 3–934692-20–6) der Nachwelt vorgestellt hat. Bevor ich Herrn Pfarrer Milch sprechen lasse, möchte ich erwähnen, dass ich mit meiner Familie zu seiner Pfarrei in Hattersheim gehört hatte, bevor wir in die USA ausgewandert sind. Mit großem Entsetzen mußten wir 1987 hören, daß H.H.Pfarrer Milch auf grausamste Weise ermordert wurde von jemandem, dem er sich als Priester seelsorglich angenommen hatte. Er darf also mit Fug und Recht als ein Märtyrer der Nächstenliebe bezeichnet werden. H.H. Pfarrer Hans Milch hat ein Dokument verfaßt, das ich persönlich als genial empfinde und dieses möchte ich Ihnen und allen Kommentatoren in diesem Thread zur Verfügung stellen. Es ist in Dr. Schülers Werk auf S. 1601 abgedruckt.
Ich habe von der Action Spes Unica die Erlaubnis erhalten es auf meiner eigenen Home-Page zur Verfügung zu stellen. Es sind zwei Dokumente: ‚Der Katholische Test‘ und ‚Fragen zum Katholischen Test‘. Auf meiner Home-Page: http://www.lambda-bound.de finden Sie oben in der Navigationsleiste eine Schaltfläche: ‚CATHREL‘. Nach Betätigung dieser Schaltfläche landen Sie auf der Seite mit den Links zu den besageten Dokumenten.
Liebe Kommentatoren,
ich bin neu hier und darf mich ein bißchen in die Diskussion einbringen. Es freut mich, dass hier sehr faktenorientiert und zivilisiert geschrieben wird.
Eine Frage beschäftigt mich schon seit längerer Zeit. Es geht um den Notstandsparagrafen im alten Kirchenrecht, auf den sich die FSSPX in der Vergangenheit immer berufen hat(!) und der für die Priester immer die Grundlage war/ist, die Sakramente legitim zu spenden.
Auf den Hinweis hin, dass es im neuen Kirchenrecht diesen Paragrafen nicht mehr geben soll, habe ich im Online-CIC danach gesucht und nichts dergleichen gefunden. Als Nicht-Jurist darf ich die Frage stellen: Gibt es diesen Paragrafen noch, kann mir da jemand Auskunft geben?
Sollte die Möglichkeit eines Notstandes im Kirchenrecht von 1983 nicht mehr erwähnt werden, dann ergeben sich da einige Fragen. Dann könnte z.B. ein Papst häretische Dinge verkünden und von den Priestern und Gläubigen Gehorsam verlangen. Diese könnten dann nicht sagen, hier gehorche ich dem Hl. Vater nicht, das Heil meiner Seele und das meiner Anvertrauten steht über dem Gehorsam, da der Glaube mehr als Gehorsam ist.
Lieber Renovatio,
lassen Sie mich versuchen, auf Ihre Frage eine Antwort zu finden. Ich denke, an dem Status der Bruderschaft hat sich trotz der Aufhebung der Exkommunuikation der vier Weihbischöfe nichts geändert. Das bedeutet, dass man nach dem geltenden Kirchenrecht bei der hl. Messe z.B. zwischen „gültig“ und „unerlaubt“ unterscheiden muss. Demnach sind die von den Priestern der Priesterbruderschaft St. Pius X. zelebrierten Messen gülig, aber unerlaubt:
„The Masses they celebrate are also valid, but it is considered morally illicit for the faithful to participate in these Masses unless they are physically or morally impeded from participating in a Mass celebrated by a Catholic priest in good standing (cf. Code of Canon Law, canon 844.2).“
Bei den anderen Sakramenten erscheint diese Unterscheidung jedenfalls nach dem heutigen Kirchenrecht so nicht möglich, so ist z.B. für die Gültigkeit des Sakramentes der Ehe auch die Erlaubtheit notwendig.
Diese Betrachtungen sind aber aus meiner Sicht nicht entscheidend, wenn gleich die Frage, ob ein Sakrament gültig ist oder nicht, von herausragender Bedeutung für das Seelenheil eines jeden Katholiken ist. Denn die vorgenannte Sichtweise wäre eine rein formaljuristische, wenn man nicht den Zweck dieser kirchenrechtlichen Normen berücksichtigt. Dass heißt, der Sinn dieser Regelungen besteht meines Erachtens im Seelenheil des Gläubigens, der nicht nur ein Anrecht, sondern auch die Pflicht zum gültigen Sakramentenempfang hat, um in die ewige Seeligkeit zu gelangen.
Und an diesem Punkt setzt meines Erachtens die Argumentation der Priesterbruderschaft St. Pius X. an.
Erzbischof Marcel Lefebvre hat die Priesterbruderschaft nicht gegründet, diese nicht gegen die großen Widerstände in den 70ern und 80ern verteidigt, weil er ein Nostalgiker war, der Gefallen an der tridentinischen Messe hatte, und sich als Gründer einer Priesterbruderschaft gefiel.
Erzbischof Marcel Lefebvre hat vielmehr die Priesterbruderschaft St. Pius X. aus Sorge um das Seelenheil der Priester, der Ordensleute und auch der Gläubigen gegründet, weil er erkannte, dass das II. Vatikanum sowie die Neuerungen, die infolge dieses Konzils durch Päpste direkt bzw. von Päpsten geduldet eingeführt wurden, in ihrer Wirkung nicht dem Seelenheil dienten. Man sollte sich davor hüten, irgendwem eine entsprechende Absicht zu erstellen; nach meiner Überzeugung handelten die Meisten aus purer Fortschrittsgläubigkeit, die sich ab den 50ern mehr und mehr in der Gesellschaft ausbreitete.
Die Geschichte hat Erzbischof Lefebvre, leider, Recht gegeben. Allgemein wird dies mit dem Begriff „Kirchenkrise“ umschrieben, im Rom findet man das Wort „Neuevangelisation“ wohl schicker.
Daraus folgt dann der sog. „Notstand“. Dieser Begriff umschreibt keinen körperlichen Zustand, die Bruderschaft wird nicht körperlich verfolgt, sondern denjenigen Notstand, dass die Sakramente, die die Kirche inzwischen spendet, zwar auch gültig, man möchte fast sagen, noch gültig, sind, allerdings nicht unbedingt das Seelenheil der Gläubigen fördern (wie sonst wäre die Kirchenkrise zu erklären?). Dadurch dass die Bruderschaft lediglich diejenigen Sakramente in der Form spendet, so wie diese bis zu den Neuerungen erfolgte, sie also nichts hinzufügt, oder gar geändert hat, versucht sie diesen (hoffentlich bald nicht mehr bestehenden) Notstand abzuhelfen.
Entsprechend der vorgenannten Intention der kirchenrechtlichen Normen unternimmt die Bruderschaft also nichts unrechtes, die Behauptung, die durch die Bruderschaft gespendeten Sakramente entspringt daher aus meiner Sicht aus einer formaljuristischen Betrachtung und wird oft ausgerechnet von kirchlichen Kreisen vorgebracht, die sich sonst um keine kirchliche Norm scheren.
Lieber Nassauer,
herzlichen Dank für Ihre langen Ausführungen. Auch an „gplloc“ vielen Dank für den Hinweis betreffend Pf. Milch.
Ich bin zwar noch nicht ganz zufrieden bezüglich des Zustandes eines kirchlichen Notstandes, werde mich aber in das Thema noch genauer einlesen. An sich müsste dieser Zustand genau definiert und anwendbar sein. Ich muss sagen können, in diesem oder jenem Fall darf ich Rom nicht gehorchen.