Papst Benedikt XVI. wird zum Monatsende zurücktreten. Während des Konsistoriums an diesem Montag verlas er folgende Erklärung


Papa_BenedettoLie­be Mitbrüder!

Anzei­ge

Ich habe euch zu die­sem Kon­si­sto­ri­um nicht nur wegen drei Hei­lig­spre­chun­gen zusam­men­ge­ru­fen, son­dern auch um euch eine Ent­schei­dung von gro­ßer Wich­tig­keit für das Leben der Kir­che mit­zu­tei­len. Nach­dem ich wie­der­holt mein Gewis­sen vor Gott geprüft habe, bin ich zur Gewiß­heit gelangt, daß mei­ne Kräf­te infol­ge des vor­ge­rück­ten Alters nicht mehr geeig­net sind, um in ange­mes­se­ner Wei­se den Petrus­dienst aus­zu­üben. Ich bin mir sehr bewußt, daß die­ser Dienst wegen sei­nes geist­li­chen Wesens nicht nur durch Taten und Wor­te aus­ge­übt wer­den darf, son­dern nicht weni­ger durch Lei­den und durch Gebet. Aber die Welt, die sich so schnell ver­än­dert, wird heu­te durch Fra­gen, die für das Leben des Glau­bens von gro­ßer Bedeu­tung sind, hin- und her­ge­wor­fen. Um trotz­dem das Schiff­lein Petri zu steu­ern und das Evan­ge­li­um zu ver­kün­den, ist sowohl die Kraft des Köpers als auch die Kraft des Gei­stes not­wen­dig, eine Kraft, die in den ver­gan­ge­nen Mona­ten in mir der­art abge­nom­men hat, daß ich mein Unver­mö­gen erken­nen muß, den mir anver­trau­ten Dienst wei­ter gut aus­zu­füh­ren. Im Bewußt­sein des Ern­stes die­ses Aktes erklä­re ich daher mit vol­ler Frei­heit, auf das Amt des Bischofs von Rom, des Nach­fol­gers Petri, das mir durch die Hand der Kar­di­nä­le am 19. April 2005 anver­traut wur­de, zu ver­zich­ten, so daß ab dem 28. Febru­ar 2013, um 20.00 Uhr, der Bischofs­sitz von Rom, der Stuhl des hei­li­gen Petrus, vakant sein wird und von denen, in deren Zustän­dig­keit es fällt, das Kon­kla­ve zur Wahl des neu­en Pap­stes zusam­men­ge­ru­fen wer­den muß.

Lie­be Mit­brü­der, ich dan­ke euch von gan­zem Her­zen für alle Lie­be und Arbeit, womit ihr mit mir die Last mei­nes Amtes getra­gen habt, und ich bit­te euch um Ver­zei­hung für alle mei­ne Feh­ler. Nun wol­len wir die Hei­li­ge Kir­che der Sor­ge des höch­sten Hir­ten, unse­res Herrn Jesus Chri­stus, anemp­feh­len. Und bit­ten wir sei­ne hei­li­ge Mut­ter Maria, damit sie den Kar­di­nä­len bei der Wahl des neu­en Pap­stes mit ihrer müt­ter­li­chen Güte bei­ste­he. Was mich selbst betrifft, so möch­te ich auch in Zukunft der Hei­li­gen Kir­che Got­tes mit gan­zem Her­zen durch ein Leben im Gebet dienen.

Aus dem Vati­kan, 10. Febru­ar 2013

Die Wor­te des Papstes

Bild: Tor­v­in­dus

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

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38 Kommentare

  1. Hei­li­ger Vater Papst Bene­dikt XVI.,
    ich Bene­dikt Klaus Luster und Fami­lie dan­ken Ihnen für Ihren wert­vol­len Dienst als Hir­te der einen, hei­li­gen, katho­li­schen und apo­sto­li­schen Kir­che Jesu Chri­sti! Wir wer­den Sie wei­ter­hin im Gebet und in der Mit­fei­er des Hei­li­gen Mess­op­fers geden­ken! Jesus hat gesagt: „Wenn dei­ne eige­ne Kraft zu Ende geht, wird ein ande­rer dich gür­ten.“ Wir haben gro­ßen Respekt für dei­ne Ent­schei­dung, auch wenn wird jetzt erst­mal ab dem 28.02.2013 20.00h unse­ren Vater ver­lie­ren. Jesus ist der Bräu­ti­gam der Kir­che, die Kir­che ist die Braut! Die Kin­der der Braut, sind die Kin­der des Bräu­ti­gams. Als Stell­ver­tre­ter Chri­sti, sind sie auch gleich­zei­tig wie der Hl. Joseph unser Zieh­va­ter geworden.
    Blei­ben wir in Chri­stus und im Gebet verbunden!
    Ihr Erge­be­ner Bene­dikt Klaus Luster

  2. Jetzt soll­ten wir beten! Auf dass die fehl­ge­lei­te­ten Kar­di­nä­le, wie Maho­ny u.a. nicht *ihren* Kan­di­da­ten wäh­len. Die Tra­di­ti­on muss die Ober­hand gewinnen.

    • Tja, dem kann man nur beipflichten.Aber auch gera­de die hoch­mü­tig-eit­len bei den Pius­brü­dern haben ihn zusam­men im Ein­klang mit den pro­te­stan­tisch-kor­rek­ten das Leben zur „Höl­le „gemacht. Er war zu gut , und das GUTE wird auf Erden nur mit Hohn-Spött und Hass „belohnt“.

      • Hoch­mü­tig-eitel war allen­falls bzw. ins­be­son­de­re der – lei­der vom Papst ernann­ten – L. Mül­ler. Er hat der Bru­der­schaft das Leben zur Höl­le gemacht, nicht umge­kehrt. Man muss schon bei den Tat­sa­chen bleiben!

      • Jetzt wird den Pius­brü­dern auch noch das in die Schu­he geschoben !

        Als ich vom Rück­tritt des Hei­li­gen Vaters erfuhr konn­te ich
        mit mei­nem Rosen­kranz nur noch auf die Knie sin­ken unf beten.

        Was für ein Mut !

        Dan­ke für die „Wie­der­zu­las­sung“ der Mes­se aller Zeiten.
        Dan­ke Papst Bene­dikt für Alles, danke !

    • Natür­lich, er ist ja der­je­ni­ge, der die Richt­li­ni­en für eine Papst­wahl bestim­men darf. Der Vati­kan mel­det, Bene­dikt wird nicht an der Papst­wahl teilnehmen.

    • Er darf nicht teil­neh­men, 1) weil er als zurück­ge­tre­ten­der Papst sich zurück­zie­hen will/​wird und 2) weil er über 80 Jah­re ist 3) erst möch­te so sein Spre­cher nicht intervenieren.

      Möge Gott der Vater, der Sohn und der Hei­li­ge Geist, einen guten neu­en Hei­li­gen Vater geben! Aber dan­ken wir Gott dafür das er uns einen Hei­li­gen als Papst geschenkt hat, der für mich jetzt schon ein Kir­chen­leh­rer ist!

  3. Viel­leicht wird ja auch Kar­di­nal Ran­jith sei­ne hei­lig­keit Pius XIII und zieht mit Tia­ra und Sedia Gest­a­to­ria in St. Peter ein…

    dann wür­den die links­fa­schi­sti­schen Kir­chen­fein­de sich aber ganz schön ras­si­s­i­tisch gegen die unfehl­ba­re eccle­sia­sti­cal Cor­rect­ness ver­sün­di­gen, wenn sie wie­der zum Kir­chen­kampf ausholen…

  4. Ich neh­me an, dass die vor­ge­brach­ten Grün­de für den Rück­tritt des Hl. Vaters wahr sind und es da nichts groß­ar­ti­ges zu deu­ten gibt. Es ist auf jeden Fall sehr unge­wöhn­lich, dass ein Papst zurücktritt.
    Bezüg­lich der kom­men­den Papst­wahl bin ich nicht son­der­lich posi­tiv gestimmt. Wie soll­te aus einem Hau­fen Moder­ni­sten ein gläu­bi­ger, from­mer Papst her­vor­ge­hen? Ich behaup­te ein­mal, dass momen­tan der wort­ge­wal­tig­ste der römi­schen Wür­den­trä­ger Erz­bi­schof Mül­ler ist. Dann wäre aber die Ver­wir­rung in der Kir­che per­fekt. Mei­ne Erwar­tun­gen sind auf jeden Fall nicht beson­ders groß.
    Aber viel­leicht ist es auch gut, wenn ein wasch­ech­ter Moder­nist auf den Stuhl Petri kommt, dann wird alles offensichtlicher.
    Schluss­end­lich liegt alles in Got­tes Hän­den, auch die Zukunft der Kirche.

  5. Blei­ben wir gelas­sen, der Weg den Bene­dikt ein­ge­schla­gen hat, die Tra­di­ti­on wie­der zu inte­grie­ren, läßt sich auch nicht durch Ver­bo­te wie­der ersticken.
    Ich den­ke der Ein­fluß Euro­pas und beson­ders Deutsch­lands, wird nach­hal­tig schwin­den, Män­ner, wie der durch sei­ne häre­ti­schen Schrif­ten bekann­te EB Mül­ler, wer­den über kurz oder lang ver­schwin­den und die Ämter nicht wei­ter zerstören.
    War­um wol­len wir es nicht posi­tiv sehen, die Inte­gra­ti­on von FSSPX ist ein Hefe­teig, der das ganz Brot durch­säu­ern kann.
    Des­halb ist eine schnel­le, vor­der­grün­di­ge Eini­gung ein gro­ßer Blöd­sinn, der Pro­zess muß das Ver­lan­gen zum Aus­druck brin­gen die Fehl­ent­wick­lung des Vat.II end­lich zu ändern.
    Das scheint fast unmög­lich, aber für Gott ist nichts unmöglich.
    Bene­dikt war Got­tes Werk­zeug für 2 gro­ße Anlie­gen, näm­lich 1. das unvoll­ende­te Werk sei­nes Vor­gän­gers theo­lo­gisch auf­zu­ar­bei­ten und 2.die aus­ge­sperr­te Tra­di­ti­on wie­der zur Kir­che zurückzuführen.
    Bei­des hat er begon­nen, nun darf er als Theo­lo­ge end­lich sich dem wid­men, was er immer gewollt hat.
    Gön­nen wir es ihm.
    Deutsch­land, aller­dings (die deut­sche Kir­che) hat sich ein sel­ten schlim­mes Zeug­nis ausgestellt.
    Pro mul­tis, Ent­welt­li­chung, Ver­hal­ten beim Papst­be­such, Ver­hal­ten bei der Annä­he­rung an die FSSPX, die Kirchensteuerfrage,das Leug­nen des Buches „Domi­nus Jesus“ sind nur Split­ter eines anma­ßen­den, bei­spiel­lo­sen Ver­hal­tens eines Kle­rus, der sich nie mit dem„konservativen“ Papst anfreun­den konnte.
    Er wur­de igno­riert, ver­schwie­gen bewußt falsch gedeu­tet und ver­fälscht, nicht von Allen, aber mit Bil­li­gung einer DBK !
    Das Bene­dikt in die­sem Land nicht ster­ben will, kann ich gut ver­ste­hen, zu tief ist sei­ne Ver­bit­te­rung über die „Zollitsch/​Lehmann Kirche“!
    Er hat Hän­de gereicht noch und noch, sich ernied­rigt vor der deut­schen Poli­tik (Lam­mert Rede eine Frech­heit), aber ist zu vor­nehm, den Ver­tre­tern der deut­schen Öku­me­ne-Seli­gen zu sagen was er wirk­lich von ihnen hält.
    Eine Schande !

  6. Es ist immer das Schick­sal der Pro­phe­ten, daß sie nie die vol­le Erfül­lung ihrer Pro­phe­zei­un­gen erle­ben dür­fen. Papst Bene­dikt kann man schon jetzt als Con­fes­sor et Doc­tor Eccle­siae wür­di­gen. Es ist viel­leicht tat­säch­lich der gesund­heit­li­che Aspekt des Amtes, der ihn zum letz­ten Schritt genö­tigt hat. Aber viel­mehr ist eine Sum­me der ein­zel­nen Kir­chen­pro­ble­me zuviel für den Men­schen und Papst gewor­den (ein Tag hat eben nur 24 h!):
    1) Der umstrit­te­ne Hei­lig­spre­chungs­pro­zeß von PP. Johan­nes Paul II, für den er letzt­lich aus inner­ster Über­zeu­gung eben nicht die Hand ins Feu­er legen durfte.
    2) Die feh­len­de wis­sen­schaft­li­che Bereit­schaft sei­ner Geg­ner jen­seits ideo­lo­gi­scher Kri­te­ri­en über das II. Vati­ca­num debat­tie­ren zu kön­nen – und es ggf. zu korrigieren.
    3) Der Wider­stand gegen die lit­ur­gi­sche Erneue­rung im Gei­ste der Tra­di­ti­on sei­tens der Bischö­fe – die Mani­pu­la­ti­on von Daten im Bis­tum Rot­ten­burg-Stutt­gart spricht für sich.
    4) Die man­geln­de Bereit­schaft inner­halb der lit­ur­gi­schen rom­ver­bun­de­nen Tra­di­ti­on jen­seits ästhe­ti­scher Kri­te­ri­en auch die Theo­lo­gie der Hl. Mes­se zu durchdringen.
    5) Die Selbst­de­mon­ta­ge der rom­treu­en Tra­di­ti­on durch mora­li­sches Fehl­ver­hal­ten (Ber­ger) oder theo­lo­gi­sche Aus­zeh­rung (Una-Voce-Kor­re­spon­denz, Halb­göt­ter in der Tra­di­ti­on – Mose­bach und Buschschulte).
    6) Die Untreue sei­nes Schü­ler­krei­ses (Horn, Hoping, etc.) in der Fra­ge der FSSPX.
    7) Die Ableh­nung jeg­li­chen Natur­rech­tes in der Lis­sa­bon­fas­sung des Euro­päi­schen Verfassungsvertrages.
    8) Die poli­ti­scher Erpres­sung sei­tens von Staa­ten und poli­ti­schen Orga­ni­sa­tio­nen mit posi­ti­vem Bezug zur „frei­heit­lich ‑demo­kra­ti­scher Grund­ord­nung“ in der Fra­ge der FSSPX (USA, Frank­reich, Deutsch­land, Isra­le, EU, WHO, UNESCO und Unicef, etc…) in der Zeit von April 2012 bis Juni 2012.
    9) Der unauf­ge­ar­bei­te­te Miß­brauchs­skan­dal im Opus Dei.
    10) Das erschüt­ter­te Ver­trau­ens­ver­hält­nis im Vati­kan a prio­ri. Dazu gehört ein regel­rech­ter Haß sei­tens des Mai­län­der Kar­di­nals Mar­ti­ni gegen sei­nen Papst. (Sod­a­no, Bertone)

    • @ Chri­stoph Rhein sagt:

      - David Ber­ger und rom­treue Tra­di­ti­on – soll das ein Witz sein?

      - Wel­cher Miß­brauchs­skan­dal im Opus Dei? Hört da jemand Gras wachsen?

      Sie ver­ges­sen den Finanzs­skan­dal im Vatikan…

  7. Viel­leicht noch ein Nach­trag: Papst Bene­dikt XVI. hat in sei­ner Namans­nen­nung nach eige­ner Dar­stel­lung vor allen Din­gen drei Per­so­nen in der See­le getra­gen: Zuerst und vor allen den Mönchs­va­ter Bene­dikt von Nur­sia, dem Erneue­rer Euro­pas durch das Gebet und die Lit­ur­gie, dann Papst Bene­dikt XIV., der in sei­ner Aus­ein­an­der­set­zung mit Vol­taire die­sem die intel­lek­tu­el­len Gren­zen gezeigt hat und Papst Bene­dikt XV.., der in der Kriegs­zeit trotz allen Schwie­rig­kei­ten an den inner­kirch­li­chen Refor­men (CIC) mit Augen­maß und Fried­fer­tig­keit fest­ge­hal­ten hat. Alle haben die Skan­da­le und Schwie­rig­kei­ten der Kir­che ange­gan­gen, ohne Zögern und mit kla­rem Ver­stand, sie haben die Bil­dung inner­halb der Kir­che gefor­dert, die Kraft und Wür­de der Lit­ur­gie als Maß des kirch­li­chen Lebens und ihrer Sen­dung begriffen.
    Papst Bene­dikt weiß es: Er hat dem Kon­zil die Schlüs­sel gege­ben, das Kon­zil hat ihm die Schlüs­sel zurück­ge­ge­ben, doch das Haus, das feste, was dort einst stand, ist mehr als bau­fäl­lig, es ist teil­wei­se abgän­gig, der Boden in den Stock­wer­ken teil­wei­se ein­ge­bro­chen, die Mau­ern mit struk­tu­rel­len Pro­ble­men, das Gebäu­de wird von außen mit einem Ring­an­ker (FSSPX) zusam­men­ge­hal­ten, das Dach ist löch­rig und es ist kalt gewor­den, die Heiz­ko­sten sind unendlich.
    Schon in der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on hat er die ersten Repa­ra­tur­ver­su­che gemacht, als Bau­lei­ter (Bau­herr ist Jesus Chri­stus) die drin­gen­sten Pro­ble­me besei­tigt (Sum­morum Pon­ti­fi­cum), den Ring­an­ker mit der Kir­che wie­der enger ver­bun­den, daß die abgän­gi­gen Mau­ern, die von Paul VI und Johan­nes Paul II mit ihren Leu­ten syste­ma­tisch geschwächt wor­den sind, in dem sie nach außen mut­wil­lig ohne archi­tek­to­ni­sche Berech­nung durch­bro­chen wor­den sind, eben gera­de noch hal­ten. Er hat eif­ri­ge Bau­mei­ster (die Prie­ster, die die Mes­se aller Zei­ten fei­ern) ein­ge­stellt und geför­dert , mit den guten Bau­stof­fen (Mis­sa­le Roma­num 1962, Bre­vi­a­ri­um Roma­num 1962, Cae­remo­nia­le Epis­co­pum 1961)) die Kir­che zu sanieren.
    Für mich ist eher ein Hei­li­ger als JPII.

  8. Es ist mehr als das gute Recht und viel­leicht sogar die Pflicht, wenn ein fast 86jähriger Papst sein Amt nie­der­legt, das auch einen 20 Jah­re jün­ge­ren Papst an den Rand sei­ner Kräf­te – und dar­über hin­aus – brin­gen würde.
    Bene­dikt XVI. hat von sei­nem Nach­fol­ger eine Kir­che – Kurie und Bischofs­kon­fe­ren­zen – über­nom­men, die weit­ge­hend unre­gier­bar ist. Die Auto­ri­tät in der Kir­che ist zusam­men­ge­bro­chen, eine Fol­ge des II.Vatikanums mit der nach­kon­zi­lia­ren Fehl­ent­wick­lung. Klar­sich­ti­ge Katho­li­ken haben das schon ab 1970 gese­hen, sie haben es beschrie­ben, man kann es nach­le­sen. Ich nen­ne zwei Bezeich­nun­gen für die Kir­che: „Der ver­wü­ste­te Wein­berg“, „Rui­nen im Licht.“ Das ist jetzt über 40 Jah­re her…
    Ich muss davon aus­ge­hen, dass vie­le Katho­li­ken immer noch nicht wahr­neh­men wol­len, dass wir uns in einer Kir­chen­kri­se befin­den, die man nur als äußerst bedroh­lich bezeich­nen kann. Es wird in Euro­pa zu Spal­tun­gen kom­men, die inne­re Ein­heit der Katho­li­ken in unse­ren Brei­ten­gra­den ist längst ver­lo­ren. Der kom­men­de Papst – die kom­men­de Päp­ste – über­neh­men ein Haus, das ein­stür­zen wird, nicht bis auf den Grund, aber min­de­stens teilweise.
    Der Rück­tritt des Pap­stes ist – für mich – ein Zei­chen von Ver­ant­wor­tung gegen­über der Kir­che ange­sichts sei­nes hohen Alters und der schwin­den­den Kräf­te. Bene­dikt XVI. weiß, wie es um den Zustand der Kir­che steht. Und er kennt die Müh­sal des Alters. Sein Rück­tritt jetzt ist ein­fach nur ver­ant­wor­tungs­voll, vernünftig.

  9. @ Chri­stoph Rhein

    Was mei­nen Sie kon­kret mit „Selbst­de­mon­ta­ge der rom­treu­en Tra­di­ti­on durch … theo­lo­gi­sche Aus­zeh­rung“? Und was haben die Una Voce bzw. Mose­bach damit zu tun?

  10. Ich kann auch kein Pro­blem dar­in erken­nen, dass dann Kar­di­nal? Bischof em? Ratz­in­ger im Vati­kan lebt und ein Leben des Gebets führt. Er wird sich nicht ein­mi­schen, sei­nem Nach­fol­ger nicht im Wege ste­hen. Sei­ne Theo­lo­gie kann ich nur kri­tisch sehen. Doch mensch­lich, als Per­son habe ich ihn immer für inte­ger gehal­ten. Und für sehr dis­zi­pli­niert. Dass er von sei­ner Theo­lo­gie zu über­zeugt war, ändert dar­an nichts. Dass er auch für den Zustand der Kir­che jetzt Mit­ver­ant­wor­tung trägt, auch nicht. Joseph Ratz­in­ger ist ein viel­schich­ti­ger Mensch.
    Ich den­ke, man muss die per­sön­li­che Ebe­ne und die theo­lo­gi­sche Ebe­ne aus­ein­an­der­hal­ten, obwohl sie auch mit­ein­an­der ver­wo­ben sind.
    Im übri­gen wäre ein Papst, der nicht moder­ni­stisch ist, 2005 über­haupt nicht gewählt wor­den. Rom steckt zu tief im Neo­pro­te­stan­tis­mus und Moder­nis­mus, als dass ein Papst, der die Kri­se der Kir­che im Kozil selbst ver­or­tet, gewählt wor­den wäre.
    Ich hal­te das auch für 2013 noch nicht für mög­lich. Ein Papst, der das zer­ris­se­ne Band zur Tra­di­ti­on grund­sätz­lich wie­der knüpft, nicht nur in Ein­zel­ak­tio­nen, wird spä­ter gewählt werden.

    • Erneut ein sehr guter Kom­men­tar, den ich ger­ne unter­schrei­be und mir selbst zu eigen mache!
      Mit der klei­nen Ein­schrän­kung: bei GOTT ist nichts unmög­lich! (Auch wenn mensch­lich gespro­chen ein tra­di­ti­ons­ver­bun­de­ner Papst zuhöchst unwahr­schein­lich, ja gera­de­zu unmög­lich ist.)

  11. @ Tobi­as Germer
    Die Ableh­nung der Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. und das Hin­neh­men der vati­ka­ni­schen Ver­ir­run­gen durch P. Dr. Lug­mayr (FSSP), die alles ande­re als för­der­lich für die Glau­bens­tra­di­ti­on waren (Akzep­tanz der Ana­pho­ra von Mari und Addai OHNE Wand­lungs­wor­te durch PP Johan­nes Paul II – und das Per­se­ve­rie­ren auf des­sen Rich­tig­keit wider bes­se­ren Wis­sens) sind hier zu ver­ste­hen, die lei­der in vie­len Fäl­len kor­rek­ten Behaup­tun­gen und Aus­sa­gen Dr. David Berers über den Zustand der tra­di­ti­ons­ver­bun­de­nen Gemein­schaf­ten in sei­nem Werk „Der Hei­li­ge Schein“. Daß aus­ge­rech­net die „Eccle­sia Dei“-Institute sich der­art ins mora­li­sche Abseits bege­ben hat­ten, konn­te nicht lan­ge unent­deckt blei­ben. Die Unter­su­chun­gen im Vati­kan, bes­ser durch den Vati­kan hät­te frü­her oder spä­ter ein ähn­li­che Wir­kung gehabt wie bei den „Legio­nä­ren Christi“.

  12. Was Chri­stoph Rhein gegen Mar­tin Mose­bach ein­zu­wen­den hat, weiß ich nicht, ich kann aber sagen, was ich gegen Mose­bachs Wür­di­gung von Ben­de­dikt XVI. habe: Mose­bach hebt her­vor, der Papst sei kein „Herr der Kir­che“ gewe­sen, kein „Dik­ta­tor“. Er habe durch Argu­men­te über­zeu­gen wol­len, durch die Lehre…
    1) Das ist die Auf­fas­sung vom Amt des Pap­stes seit Johan­nes XXIII.
    2) Waren alle Päp­ste vor den Kon­zil­s­päp­sten „Her­ren“, „Dik­ta­to­ren“? Weil sie nicht nur die Leh­re dar­ge­legt haben, son­dern Irr­tü­mer beim Namen genannt haben und auch die Irr­leh­rer ver­ur­teilt haben?
    3) Nein, sie waren es nicht. Se frön­ten nicht einer päpst­li­chen Herrsch­sucht. Sie schütz­ten mit ihrer Ver­ur­tei­lung von Häre­si­en und Häre­ti­kern den Glau­ben der Gläu­bi­gen. Sol­len die alle Theo­lo­gie stu­die­ren, der Stra­ßen­bahn­fa­her, die Kas­sie­re­rin im Super­markt, der Hand­wer­ker, um die The­se zu wider­le­gen, dass Jesus Chri­stus wahr­haft auf­er­stan­den ist und nicht „ins Keryg­ma der Urkir­che“, wie in unzäh­li­gen Vari­an­ten an Ostern gepre­digt wird. Sol­len sie wider­le­gen kön­nen, dass strikt zu unter­schei­den ist zwi­schen dem „Jesus der Evan­ge­li­en“ und dem „Chri­stus des Glaubens?“
    4) Das Ver­sa­gen des päpst­li­chen Lehr­amts, das in sei­ner „Hal­bie­rung“ besteht, dem Ver­zicht auf den Kampf gegen Irr­tü­mer, die den Glau­ben zer­stö­ren, sti­li­siert Mose­bach in der FAZ zur Demut.
    Ich kann nur hof­fen, dass Päp­ste wie­der zu einer Auf­fas­sung vom Lehr­amt kom­men, die der hl. Papst Pius X. vor­bild­haft erfüllt hat. Die für die Päp­ste bis Pius XII. selbst­ver­ständ­lich war.

  13. „schon jetzt als Con­fes­sor et Doc­tor Eccl. wür­di­gen“ – Wie bitte??

    - Ein Papst, der JP II selig gespro­chen hat??
    – Ein Papst, der Bf. Fel­lay ganz klar zu ver­ste­hen gibt, dass er selbst hin­ter der For­de­rung steht, das gesam­te Vat. II aner­ken­nen zu müs­sen (als irrtumsfrei)
    – Ein Papst, der von Fel­lay die Aner­ken­nung des NOM. als legi­tim fordert
    – Ein Papst, der trotz Sum­morum Pon­ti­fi­kum als Papst KEIN EINZIGES MAL IM ALTEN RITUS ZELEBRIERT hat!!!!
    – Ein Papst der nicht nur gene­rell im N.O.M. zele­briert, son­dern auch ins­be­son­de­re am Kar­frei­tag, wo er das 1970er Gebet für die Juden benutzt, dass selbst Prof. Spae­mann als gera­de­zu häre­tisch brandmarkt!!
    – Ein Papst, der die Häre­si­en in sei­nen Büchern, etwa „Ein­füh­rung in das Chri­sten­tum“, nie wider­ru­fen hat,
    ja die­se Bücher erneut von sei­nem „Spe­zi“ Mül­ler ver­öf­fent­li­chen lässt, ohne jeg­li­che Korrektur!!
    – Ein Papst, der einen Häre­ti­ker und Moder­ni­sten zum Prä­fek­ten der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on ernennt!
    – Ein Papst, der einen Moder­ni­sten zum Vize­prä­si­dent von Eccl. Dei ernennt!
    – Ein Papst, der als Haus- und Hof­pre­di­ger einen Moder­ni­sten hält (Can­tal­am­es­sa)!
    – Ein Papst, der es geschafft hat, ein Kon­kla­ve hin­zu­be­kom­men, in dem von drei Aus­nah­men abge­se­hen, nur libe­ra­le oder semi-/neo­li­be­ra­le (besten­falls halb­kon­ser­va­ti­ve wie Arin­ze) sit­zen bzw. Stimm­recht haben (Stimm­recht hat sogar einer der Drei nicht mehr, näm­lich Brand­mül­ler, so dass effek­tiv nur zwei halb­wegs tra­di­tio­nel­le blei­ben!!)!!!! – So dass nach mensch­li­chem Ermes­sen – natür­lich kann GOTT dies ver­hin­dern – ein libe­ra­ler oder zumin­dest nur halb­kon­ser­va­ti­ver ans Ruder kommt!!

    Soll ich die Liste fortsetzen?!

    • @DSpecht:
      Dan­ke für Ihre kla­ren Worte.
      Mein erster Gedan­ke war: „Jetzt deser­tiert er auch noch, nach­dem er sich die letz­ten acht Jah­re erfolg­reich um das Regie­ren der Kir­che her­um­ge­drückt und dafür lie­ber Bücher geschrie­ben hat!“ Es war kei­ne leich­te Situa­ti­on für ihn. Aber alles, was ihm das Amt so „uner­quick­lich“ gemacht hat, waren doch Früch­te der Lax­heit, die durch das Kon­zil ein­ge­tre­ten ist: Ganz beson­ders die Miss­brauchs­skan­da­le. Am mei­sten hat mich das manch­mal wei­ner­li­che Selbst­mit­leid geär­gert, dass ab und zu durch­klang, wenn ihm als Papst wie­der ein haus­ge­mach­ter Skan­dal um die Ohren flog. Als ob man in der Nach­fol­ge Chri­sti ein Recht auf Scho­nung hät­te! Ich habe ihm immer geglaubt, dass er lie­ber nie­mals Papst gewor­den wäre und ich hielt es für den Humor des lie­ben Got­tes, aus­ge­rech­net einen Papst die Fol­gen des Kon­zils aus­ba­den zu las­sen, der selbst die fata­len theo­lo­gi­schen Prin­zi­pi­en die­ses Kon­zil der Kir­che mit „ein­ge­brockt“ hat. – Aber ich ver­ste­he, dass es auf­grund sei­nen Alters wirk­lich unbarm­her­zig und respekt­los war, von ihm noch eine Ände­rung sei­ner Hal­tung und ein kon­se­quen­tes Durch­grei­fen zu erwar­ten. Inso­fern respek­tie­re ich sei­nen Schritt, den Weg für eine Ände­rung frei­zu­ma­chen, auch wenn die Chan­cen auf Bes­se­rung für die Kir­che jetzt schlecht ste­hen. Und ich bin dank­bar dafür, dass uns dadurch auch der Voy­eu­ris­mus der Medi­en erspart bleibt, der schon wie­der anfing dar­auf zu schie­len, ob der Papst jetzt defi­ni­tiv einen Geh­stock braucht und spe­ku­liert, wann wir end­lich end­lich wie­der einen Papst haben, der im Roll­stuhl sitzt. – Ich hät­te ger­ne einen Papst, der die Kir­che liebt und nicht sei­ne eige­ne Theologie.

      • „Ich hät­te ger­ne einen Papst, der die Kir­che liebt und nicht sei­ne eige­ne Theo­lo­gie.“ Ich den­ke, das ist DER SCHLÜSSELSATZ! Wobei ich anneh­me, dass Bene­dikt XVI. so von sei­ner Theo­lo­gie über­zeugt war, dass er sein Leben geop­fert hät­te, um die Kir­che mit sei­ner Theo­lo­gie zu durchtränken.
        Das ist wie­der das Pro­blem der Ver­wirung: Das Auf­tre­ten des Pap­stes war demü­tig, so was kann man nicht spie­len. Aber was sei­ne Theo­lo­gie anbe­trifft, ist das Wort Demut fehl am Platz.
        Das Aus­maß der Ver­wir­rung: Von den Medi­en, von Links­ka­tho­li­ken bis hin zur Mit­te gilt er als extrem kon­ser­va­tiv. Sei­ne Anhän­ger prei­sen „sei­ne Theologie.“
        Als ob das jemals gege­ben hät­te: eine Sar­to-Theo­lo­gie, eine Rat­ti-Theo­lo­gie, eine Pacel­li-Theo­lo­gie. Sie hat­ten Schwer­punk­te, aber ihre Theo­lo­gie war die Theo­lo­gie der Kir­che! (Die bür­ger­li­chen Namen der Päp­ste Pius IX., Leo XIII., Bene­dikt XV weiß ich nicht auswendig)…
        Päp­ste haben nicht mit ihren Theo­lo­gien zu glän­zen. Ihre Auf­ga­be ist, den Glau­ben, der sich orga­nisch ent­fal­tet, nie­mals neu defi­niert, zu bewah­ren und zu verteidigen.

  14. Fort­set­zung Mar­tin Mosebach:
    Sein Buch „Häre­sie der Form­lo­sig­keit“ hat mir am Anfang sehr gehol­fen. Die Bücher aus dem Sar­to Ver­lag wur­den spä­ter wichtiger.
    Wenn Mose­bach sich so geäu­ßert hat, ich habe die Quel­le nicht mehr, als sei die Rol­le der FSSPX histo­risch been­det, jetzt sei, dank Bene­dikt XVI., die Zeit der Eccle­sia-Dei-Gemein­schaf­ten, dann ver­kennt er: Die Mes­se Paul VI., die er mit Recht aus­ein­an­der­nimmt, beruht auf der Theo­lo­gie des „Pascha-Myste­ri­ums.“ Die­se ist das Fun­da­ment für Sacro­sanc­tum Con­ci­li­um, der Lit­ur­gie­kon­sti­tu­ti­on des II. Vati­ka­nums. Das die Eccle­sia-Dei-Gemein­schaf­ten nicht mehr grund­sätz­lich kri­ti­sie­ren dürfen.Dieser Theo­lo­gie hängt auch Bene­dikt XVI. an.
    Dass der theo­lo­gisch sehr gebil­de­te Lite­rat die­sen Zusam­men­hang nicht erfasst, spricht nicht gegen ihn. Er ist kein Theo­lo­ge. Aber er soll­te dann viel­leicht sol­che Urtei­le unterlassen.

  15. Wie gesagt, man muss nur auf die Kar­di­nals­er­nen­nun­gen Bene­dikts schauen:

    ein völ­li­ges Desa­ster: die über­gro­ße Mehr­heit des Kon­kla­ves ist (semi-)liberal – modernistisch.

    Damit ist schon alles, aber auch wirk­lich alles gesagt. Bei allem Respekt, lie­ber Chri­stoph Rhein, das Bild eines Con­fes­sors und Restau­ra­tors Eccl. sieht anders aus!

    Es sind Wunsch­träu­me und Wunsch­vor­stel­lun­gen von Bene­dikt, die auch die Obe­ren der Bru­der­schaft lei­der in letz­ter Zeit in Umlauf gebracht hatten.
    Mit der Rea­li­tät und den Fak­ten haben sie nichts zu tun, lau­fen die­sen zuwider.
    Es wird wirk­lich höch­ste Zeit, aufzuwachen!

    Katha­ri­na Emme­rich hat es uns vor­auss­ge­sagt: Es wird ein JÜNGERER, STRENGERER Papst sein, der die Kir­che wie­der­her­stellt. Er wird vie­le Prä­la­ten, vie­le Prie­ster und Bischö­fe rauswerfen.

    Ja, auf die­sen war­ten wir!
    Kyrie elei­son! Maran atha!

  16. In einem Brief vom 18. 02. 1999 von Kar­di­nal Ratz­in­ger an Prof.Augé, CMF, ver­öf­fent­licht hier, von katho​li​sches​.info am 18. 09. 2012, erläu­tert er, dass es ihm dar­um geht, „die Tra­di­tio­na­li­sten an das Kon­zil heranzuführen.“
    Kar­di­nal Ratz­in­ger ist ein­deu­tig Befür­wor­ter der Mes­se Paul VI. . Er bestrei­tet nicht, dass in der Lit­ur­gie­re­form „Tendenzen…versteckt sind“, die die Ent­sa­kra­li­sie­rung för­dern. Ins­ge­samt wird aus dem Brief deut­lich: Für ihn, Ratz­in­ger, erfolg­te die Ein­füh­rung der neu­en Lit­ur­gie „auf extrem bar­sche Art und Wei­se“ mit einer Über­gangs­zeit von nur sechs Mona­ten. (…)„wäh­rend das renom­mier­te Lit­ur­gi­sche Insti­tut von Trier für die­se Fra­ge, die auf so ent­schei­den­de Wei­se den Nerv des Glau­bens berührt, rich­ti­ger­wei­se an einen Zeit­raum von zehn Jah­ren gedacht hat­te, wenn ich mich nicht irre.“ Soweit das Ratzinger-Zitat.
    Der Kar­di­nal betont wei­ter, dass es ihm dar­um geht, den Tra­di­tio­na­li­sten, für die er Ver­ständ­nis auf­bringt, eine Brücke zu bau­en zum Kon­zil, zur Lit­ur­gie­re­form. Er zeigt sich ver­ständ­nis­voll, ein­fühl­sam gegen­über den Tra­di­tio­na­li­sten, er berück­sich­tigt, dass sie Zeit brau­chen. Die­ses Ver­ständ­nis ist sicher ehr­lich, Joseph Ratz­in­ger kann sich ein­füh­len, Fein­ge­fühl gehört zu sei­nen Cha­rak­ter­ei­gen­schaf­ten. Das ändert aber nichts an SEINEM ZIEL. Die Hin­füh­rung „der Tra­di­tio­na­li­sten“ zum Kon­zil. Damals betraf das den „Kreis um die Petrus­bru­der­schaft“, die Eccle­sia-Dei-Gemein­schaf­ten und die ihnen ver­bun­de­nen Gläu­bi­gen. War­um der Papst die­ses Ziel gegen­über der Pius­bru­der­schaft lang­fri­stig auf­ge­ge­ben haben soll­te, erschließt sich mir nicht. Soll­ten die Obe­ren der FSSPX das geglaubt haben, wür­de ich es ein­fach nicht verstehen.

    Doch die Fra­ge stellt sich nicht mehr. Nicht in die­ser Form jedenfalls.Wie der neue Papst zur ‚Mes­se aller Zei­ten‘ steht, wie er die Posi­tio­nen der FSSPX bewer­tet, wel­chen Rang er der unge­lö­sten Fra­ge der Tra­di­ti­on ein­räumt, wis­sen wir nicht. Irgend­wel­chen Illu­sio­nen gebe ich mich jetzt nicht hin.

  17. Nie wer­de ich an einen Rück­titt aus Gesund­heits­grün­den glau­ben. Bene­dikts Schreib­tisch ist vol­ler uner­le­dig­ter Vor­gän­ge. Auch tritt er ohne ein gei­sti­ges Testa­ment zurück als ob er der Kir­che nichts mehr zu sagen hät­te. Wer an die Gesund­heits­ge­schich­te glaubt, glaubt auch an den Weihnachtsmann.

    • Sie könn­ten recht haben. Bei die­sem Vor­gang muss ich wirk­lich mein Den­ken neu justie­ren. Wür­de der Papst an begin­nen­der Alz­hei­mer-Krank­heit lei­den, er wäre gezwun­gen, wegen des hohen Amtes, sofort zurückt­zu­tre­ten. Doch es heißt aus­drück­lich, er sei nicht krank.
      Ein Papst muss nicht nach Über­see flie­gen zum WJT, er kann sich ver­tre­ten las­sen. Er braucht kei­nes­falls auch nur annä­hernd die­se Rei­se­tä­tig­keit zu ent­fal­ten wie Johan­nes Paul II. Er ist kein Poli­ti­ker, anstren­gen­de Aus­lands­flü­ge müs­sen nicht sein.
      Es ist auf den ersten Blick offen­sicht­lich, was fehlt: DIE ENZYKLIKA ÜBER DEN GLAUBEN! Im Jahr des Glau­bens, das er kaum mit eige­nen Impul­sen vor­be­rei­tet hat, außer mit Pre­dig­ten. Vor allem, weil die bei­den ersten Enzy­kli­ken Über die Lie­be und die Hoff­nung han­del­ten, gehört der Glau­be zum Abschluss not­wen­dig dazu.
      Bene­dikt XVI. legt so gro­ßen Wert auf die „rich­ti­ge Her­me­neu­tik “ des II. Vati­ka­nums, auf die Her­me­neu­tik, die den Zusam­men­hang zwi­schen Reform und Kon­ti­nui­tät sichern soll. Er betont die­se Her­me­neu­tik in Anspra­chen, hat sich aber nie voll­stän­dig oder umfas­send lehr­mä­ßig dazu geäu­ßert. Er hat lehr­mä­ßig nicht auf die wich­ti­gen, theo­lo­gisch sehr kor­rek­ten Anfra­gen von ca. 40 ita­lie­ni­schen Intel­lek­tu­el­len zum II. Vati­ka­num geant­wor­tet, auch kei­ne theo­lo­gi­sche Kom­mis­si­on ein­ge­setzt, die ihn hät­te unter­stüt­zen kön­nen. Zu die­sen Intel­lek­tu­el­len gehör­te auch Rober­te de Mat­tei; die Beant­wor­tung der Fra­gen sind für den Glau­ben der Kir­che not­wen­dig bei der Bedeu­tung, die die­sem Kon­zil bei­gemes­sen wird.

      „Bene­dikts Schreib­tisch ist vol­ler uner­le­dig­ter Vor­gän­ge“ , ich kann Ihnen nur zustimmen.
      „Sum­morum pon­ti­fi­cum“ war sicher her­aus­ra­gend. die Gläu­bi­gen wur­den aber gewarnt, die „alte Mes­se“ dort zu besu­chen, wo kei­ne Ein­heit besteht, damit war nur die FSSPX gemeint. Sein Ver­hält­nis zur Pius­bru­der­schaft war ambi­va­lent, mal sehr ein­la­dend, dann gera­de inhalt­lich deut­lich ableh­nend. Was die­se in eine Kri­se gestürzt hat.
      Fort­set­zung folgt:

  18. Fort­set­zung:
    Beim letz­ten Gene­ral­ka­pi­tel muss­te eine Spal­tung abge­wehrt wer­den, wie es um die inne­re Ein­heit jetzt steht, ist nicht erkenn­bar. Der Gene­ral­obe­re scheint abge­taucht zu sein, er ist per­sön­lich offi­zi­ell nicht mehr zu hören.
    Das Exkom­mu­ni­kats­de­kret wur­de von Bene­dikt XVI. auf­ge­ho­ben, doch der Preis,den die Pius­bru­der­schaft für die­se Annä­he­rung zahlt, ist sehr hoch.
    Ob er zu hoch ist, kann ich selbst­ver­ständ­lich nicht beurteilen.
    @Dspecht hat auf die Ernen­nun­gen des Pap­stes aus­führ­lich hin­ge­wie­sen. Es muss nur der Name Arthur Roche hin­zu­ge­fügt wer­den, Sekre­tär der Got­tes­dienst­kon­gre­ga­ti­on, der als Diö­ze­san­bi­schof ein erbit­ter­ter Geg­ner der über­lie­fer­ten Mes­se war, ihre Ver­brei­tung ver­hin­dert hat.
    Es tut mir leid, es sagen zu müs­sen: Das Wir­ken Bene­dikts XVI. erscheint mir, anhand der Fak­ten, wider­sprüch­lich und fragmentarisch.
    Sein hoher per­sön­li­cher lebens­lan­ger Ein­satz für die Kir­che liegt wie­der auf einer ande­ren Ebe­ne. Die Ver­mi­schung von prin­zi­pi­el­len, theo­lo­gi­schen, per­sön­li­chen Ebe­nen hat der­zeit Hoch­kon­junk­tur. Man muss immer wie­der auf­pas­sen, die­ser Ver­mi­schung nicht selbst zu erliegen.

    • @cuppa:
      Zu Ihrer Aus­sa­ge über das Gene­ral­ka­pi­tel der Pius­bru­der­schaft ist wohl eher das Gegen­teil rich­tig – beson­ders mit der sta­tu­ten­wid­ri­gen Aus­la­dung Bischof Wil­liam­sons wur­de der Grund­stein zu einer mög­li­chen Spal­tung die­ser Prie­ster­bru­der­schaft erst gelegt.

      Gewiß gab es auch schon vor­her Mei­nungs­ver­schie­den­hei­ten in der Pius­bru­der­schaft, aber Mei­nungs­ver­schie­den­hei­ten müs­sen ja nicht gleich zu Spal­tun­gen füh­ren – wenn denn der Gene­ral­obe­re die Pius­bru­der­schaft klug führt. Davon kann aber nach mei­ner Ein­schät­zung kei­ne Rede sein.

  19. Es will sich mir nicht erschlie­ßen, wes­halb der Papst nicht die Chan­ce nutzt auf­grund der kör­per­li­chen Schwä­chen eine neue Pha­se sei­nes Pon­ti­fi­ka­tes zu eröff­nen. Ein Bau­ar­bei­ter ist auf einen gesun­den kräf­ti­gen Kör­per ange­wie­sen, um sei­nen Auf­trag zu erfül­len. Ein Papst kann wir­ken, auch ohne kör­per­li­che Stär­ke. Wie vie­le Hei­li­ge haben vom Kran­ken­la­ger aus ihr Werk geleitet?
    War­um soll ein Papst allen lit­ur­gi­schen Fei­er­lich­kei­ten vor­ste­hen? Er könn­te doch sehr vie­les dele­gie­ren. War­um soll er um die hal­be Welt rei­sen, war­um soll er Megae­vents lei­ten? Gera­de die­ser west­li­che Aktio­nis­mus hät­te durch einen kör­per­lich gebrech­li­chen Papst eine wohl­tu­en­de Dämp­fung erfah­ren. Der zuneh­men­de Prag­ma­tis­mus, Uti­li­ta­ris­mus, der den Men­schen an den Rand drängt, sobald er nicht mehr der Norm ent­spricht, die­se Übel brau­chen doch ein Korrektiv.
    Ich habe mich ohne­hin die gan­ze Zeit gefragt, war­um sich der Papst die­sen gan­zen Aktio­nis­mus, zuletzt noch twit­ter, auf­drän­gen ließ. Wäh­rend JPII von einem Gro­ße­vent zum ande­ren jet­e­te, und der Kir­che eine tri­um­pha­le Fas­sa­de ver­pass­te, haben sich im Inne­ren die Fein­de ver­mehrt und ausgetobt.
    Und die begei­ster­ten Jugend­li­chen sind nach den Welt­ju­gend­ta­gen in ihre Pfar­rei­en zurück­ge­kehrt und muss­ten die Miß­bräu­che und den Ver­fall des NOM mit­er­le­ben. Das aller­not­wen­dig­ste für die kath. Kir­che ist eine inne­re Reform, eine Rück­kehr zur Tra­di­ti­on, zur über­lie­fer­ten Lit­ur­gie. Damit gera­de die Jugend­li­chen wie­der einen Halt haben.

    • Der hei­li­ge Papst Pius V. war in sei­nen letz­ten Jah­ren zwar kör­per­lich schwer krank, aber gei­stig unbe­ein­träch­tigt, wes­we­gen er das Papst­amt bei allem Lei­den immer noch kraft­voll füh­ren konnte.

      Ganz anders Woj­ty­la, der wegen sei­ner schwe­ren Erkran­kung nicht mehr zum Füh­ren des Papst­am­tes imstan­de war.

      „Wäh­rend JPII von einem Gro­ße­vent zum ande­ren jet­e­te, und der Kir­che eine tri­um­pha­le Fas­sa­de ver­pass­te, haben sich im Inne­ren die Fein­de ver­mehrt und ausgetobt.“
      Das ist völ­lig rich­tig – für Woj­ty­las erste Jah­re. Aber in sei­nen letz­ten Jah­ren ver­fiel eben auch die tri­um­pha­le Fas­sa­de, und die Fein­de im Innern der Kir­che ver­mehr­ten sich ange­sichts der päpst­li­chen Füh­rungs­lo­sig­keit noch stärker.

      Woj­ty­la war ein Ver­häng­nis für die Kir­che – und wird ja gera­de des­we­gen von den Fein­den der Kir­che so fre­ne­tisch gefeiert.

      Bene­dikt XVI. bekam die letz­ten Jah­re sei­nes Vor­gän­gers ja unmit­tel­bar mit. Ich bin sicher, daß ihn die­se Jah­re abschreck­ten und wesent­lich zu sei­nem Amts­ver­zicht bei­tru­gen, ein­fach weil er nicht ein eben­so schlech­ter Papst sein will wie sein Vorgänger.

      • Mir ist da gera­de noch fol­gen­der Gedan­ke gekom­men: Hät­te Woj­ty­la sei­ne Pflicht getan und wäre recht­zei­tig zurück­ge­tre­ten, und wäre Kar­di­nal Ratz­in­ger auch damals zum Papst gewählt wor­den, hät­te Bene­dikt XVI. viel frü­her und daher auch viel jün­ger und tat­kräf­ti­ger mit viel mehr Zeit wohl eini­ges tun kön­nen, was ihm unter den gege­be­nen Umstän­den ver­wehrt blieb. Viel­leicht spiel­te auch die­ser Gedan­ke hin­sicht­lich sei­nes eige­nen Nach­fol­gers bei Bene­dikts Amts­ver­zicht eine Rolle.

      • Das mit der „tri­um­pha­len Fas­sa­de“ paßt übri­gens haar­ge­nau – es war tat­säch­lich nur eine Fas­sa­de, eine Fas­sa­de mit sehr schlech­ter Substanz.

        Woj­ty­las Her­kunft liegt ja etwas öst­lich, und von wei­ter öst­lich stammt die gar pas­sen­de Rede­wen­dung von den „Potem­kin­schen Dörfern“ …

  20. Wie der Osser­va­to­re Roma­no berich­tet, soll der Hei­li­ge Vater den Gedan­ken an einen Rück­tritt bereits nach sei­ner Mexi­ko- und Kuba­rei­se im Früh­jahr 2012 erwo­gen haben. Etwa zur glei­chen Zeit begann das abrup­te Ende des für vie­le Gläu­bi­ge so hoff­nungs­voll begon­ne­nen Ver­söh­nungs­pro­zes­ses mit der Pius­bru­der­schaft und eine Rei­he von, vor­sich­tig for­mu­liert, für tra­di­ti­ons­ori­en­tier­te Katho­li­ken nicht ganz nach­voll­zieh­ba­ren Per­so­nal­ent­schei­dun­gen an der Kurie, ins­be­son­de­re an der Spit­ze der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on bzw. der Kom­mis­si­on Eccle­sia Dei.

    Papst­bru­der Georg Ratz­in­ger hat­te sich noch zu Weih­nach­ten 2012, also erst vor knapp sie­ben Wochen, gegen­über dem Baye­ri­schen Rund­funk dahin­ge­hend geäu­ßert, dass sich Bene­dikt XVI. für sein Alter „noch ganz frisch“ füh­le. Der Papst sei gesund­heit­lich in Ord­nung. Sein Bru­der blei­be auch rela­tiv frisch, er sei ja dau­ernd in der Übung ..:

    http://​www​.kath​.net/​d​e​t​a​i​l​.​p​h​p​?​i​d​=​3​9​443

    Jetzt hat sich Georg Ratz­in­ger dahin­ge­hend geäu­ßert, dass er schon lan­ge von den Rück­tritts­ab­sich­ten sei­nes Bru­ders wuss­te, da ihn Bene­dikt XVI. früh­zei­tig ins Ver­trau­en gezo­gen habe:

    http://​www​.kath​.net/​d​e​t​a​i​l​.​p​h​p​?​i​d​=​4​0​043

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