(London) Als Ort der Treue und der Zuflucht zu allen Zeiten präsentiert sich eine englische Adelsfamilie mit ihrem Schloß. Die Barone Arundell of Wardour blieben der katholischen Kirche auch zur Zeit der anglikanischen Kirchenspaltung, der grausamen Katholikenverfolgung während des Englischen Bürgerkriegs und in der „Glorreichen Revolution“ treu. Schloß Wardour wurde während der Puritaner-Herrschaft Oliver Cromwells zerstört.
Im günstigeren Klima des 18. Jahrhunderts konnte die Familie unter der Führung des 8. Barons Arundell ein neues Schloß erbauen. Sie statteten es mit einer prächtigen Kapelle aus, die Allen Heiligen geweiht ist und in ihrer Ausgestaltung und Ikonographie die Ecclesia triumphans darstellt. Wegen der antikatholischen Bestimmungen, vor allem des Verbots katholische Gotteshäuser zu errichten, durfte die Kapelle von außen nicht erkennbar sein, weshalb sie zwischen den Wohnräumen und der Wäscherei untergebracht wurde. Die Schloßkapelle, in der die Heilige Messe zelebriert wurde, diente seit etwa den 1770er Jahren Generationen von Katholiken aus der Umgebung als liturgisches Zentrum. Im Altar der Kirche sind Reliquien frühchristlicher Märtyrer eingelassen, die dem 3. Lord Arundell von Papst Alexander VII. in Rom geschenkt worden waren.
Ab 2. März wird in der Kapelle an jedem 1. Samstag im Monat, um 11 Uhr vormittags die Heilige Messe in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus zelebriert werden.
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Text: Giuseppe Nardi
Bild: Wikicommons