(Lyon) Der Erzbischof von Lyon, Philippe Kardinal Barbarin besuchte die Große Moschee von Lyon und betete dort für die Freilassung einer siebenköpfigen französischen Familie, die in Kamerun entführt wurde und als Geiseln gehalten wird. „Wird Allah die Gebete mehr erhören als unser Herr Jesus Christus?“ fragt die französische Internetseite Riposte Catholique.
Kamel Kabtane, der Leiter der Großen Moschee von Lyon teilte auf seiner Internetseite mit: „Kardinal Barbarin, Primas von Gallien, besuchte am 21. Februar 2013 am Nachmittag die Große Moschee von Lyon, um mit der moslemischen Gemeinschaft für die Freilassung von sieben französischen Geiseln, darunter vier Kinder, zu beten. Das Gebet fand unter Anwesenheit eines großen Publikums statt. Nachdem der Rektor der Großen Moschee, Kamel Kabtane, aus dem Koran rezitiert hatte, rief er die Gemeinde zum Gebet für eine rasche Freilassung der Geiseln auf. Der Kardinal zeigte sich gerührt von der brüderlichen Begegnung in der Moschee von Lyon und betete mit ihnen.
Die Zeremonie wurde vom Imam der Moschee abgeschlossen, nachdem er zum Gebet für den Frieden und die Brüderlichkeit unter den Menschen, gegen ungerechte Kriege, die unschuldige Menschen treffen, aufgerufen hatte.“
Der Auftritt von Kardinal Barbarin in der Moschee war keine Premiere. Wie Riposte Catholique schreibt, rezitierte der Kardinal 2010 am Ende einer Heiligen Messe aus dem Koran und sprach an anderer Stelle bereits 2011 die Schahada, das islamische Glaubensbekenntnis. Der Sekretär des Erzbischofs, Renaud de Kermadec, sprach anschließend von einer mißverstandenen Stelle in einem Vortrag des Kardinals bei einer Tagung zum interreligiösen Dialog.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Riposte Catholique