(Rom) Am Abend des 19. Januar veröffentlichte Vatican Insider den nachfolgenden Artikel des Vatikanisten Andrea Tornielli. Darin berichtet er über den vor wenigen Tagen bekannt gewordenen Brief von Kurienerzbischof Augustine Di Noia an den Generaloberen der Piusbruderschaft Bischof Bernard Fellay. Torniellis Artikel wird hier in Übersetzung wiedergegeben.
Lefebvrianer: Eine ausgestreckte Hand von acht Seiten
von Andrea Tornielli
Neuer Schritt des Heiligen Stuhls in Richtung Priesterbruderschaft St. Pius X.: Der Vizepräsident von Ecclesia Dei Augustine Di Noia, dessen Händen Benedikt XVI. seit einigen Monaten das heiße lefebvrianische Dossier anvertraut hat, hat Bischof Bernard Fellay geschrieben. Und über diesen wandte er sich an alle Priester der Bruderschaft, indem er einen Weg aufzeigt, um die Fäden der im vergangenen Juni unterbrochenen Gespräche wieder zu knüpfen.
Bekanntlich hatte die Glaubenskongregation im Juni 2012, nach Jahren der Glaubensgespräche, dem lefebvrianischen Generaloberen eine von Ratzinger approbierte Doktrinelle Präambel übergeben, deren Unterzeichnung Voraussetzung für eine Einigung und eine kanonische Anerkennung war, die die Bruderschaft wieder in die volle Gemeinschaft mit Rom zurückgeführt hätte. Der Heilige Stuhl erwartete sich innerhalb einiger Wochen eine Antwort. Doch eine Antwort ist nie gekommen. Die Lefebvrianer haben den Vorschlag des Vatikans geprüft. Es gab interne Spannungen, wegen bereits zuvor bestehender Gründe, die zum Ausschluß von Richard Williamson führten, einem der vier von Msgr. Lefebvre 1988 geweihten Bischöfe, der wegen seiner Leugnung der Gaskammern traurige Berühmtheit erlangte. Der eingeschlagene Weg schien jedoch unterbrochen und die Erklärungen auf beiden Seiten klangen nicht besonders versöhnlich. Der neue Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre, Gerhard Ludwig Müller, kritisierte scharf die lefebvrianischen Positionen, während noch die umstrittenen Erklärungen Fellays über die „Feinde der Kirche“, die sich einer Einigung mit Rom widersetzt hätten, und unter die der lefebvrianische Bischof auch die „Juden“ reihte, für Diskussionen sorgen.
Der Schritt Di Noias stellt eine Neuigkeit dar. Der amerikanische Erzbischof, ein Dominikaner, ist ein theologisch gut vorbereiteter und realistischer Theologe. Mit dem vor Weihnachten Fellay übermittelten Brief mit der Erlaubnis, ihn allen Priestern der Bruderschaft weiterzuleiten, schlägt Di Noia einen Weg vor, um den Dialog wieder aufzunehmen und einen letzten Versuch zu unternehmen angesichts des Stillstandes und von Schwierigkeiten, die objektiv schwierig zu überwinden scheinen.
Laut dem gewichtigen französischen Vatikanisten Jean Marie Guenois, habe Papst Benedikt XVI. selbst das Schreiben angeregt, Korrekturgelesen und genehmigt. Im Schreiben, so Guenois, ist die Rede vom großen Wunsch, die bestehenden „Spannungen zu überwinden“. Im acht Seiten langen Schreiben werden drei zentrale Punkte berührt: der aktuelle Stand der Beziehungen, der Geist dieser Beziehungen und die Methode, um den unterbrochenen Dialog wieder aufzunehmen. In Bezug auf die Interpretation des Ökumenischen Zweiten Vatikanischen Konzils, einem der umstrittensten Punkte der Gespräche, ist Di Noia der Ansicht, daß die Beziehungen noch „offen“ und „voll Hoffnung“ sind, trotz bestimmter jüngster Erklärungen von lefebvrianischer Seite. Der Vizepräsident von Ecclesia Dei bekräftigte vielleicht zum ersten Mal auf so hoher Ebene, daß es in den Beziehungen mit der Piusbruderschaft eine grundsätzliche Schwierigkeit und keine Fortschritte in der Frage der Interpretation des Konzils gibt.
Im zweiten Teil des Schreibens wird die Wichtigkeit der Einheit der Kirche betont und daher die Notwendigkeit, „Hochmut, Zorn, Ungeduld“ zu vermeiden. Die „Uneinigkeit zu grundlegenden Punkten“ darf es nicht ausschließen, die umstrittenen Fragen mit einem „offenen Geist“ zu debattieren.
Im dritten Teil des Briefes schließlich schlägt er zwei Auswege vor, um aus dem derzeitigen Stillstand herauszukommen. Der erste ist die Anerkennung des Charismas von Msgr. Lefebvre und des von ihm gegründeten Werks, das der „Priesterausbildung“ und weder das einer „kontraproduktiven Rhetorik“ noch jenes „die Theologie zu richten und zurechtzuweisen“ oder „die anderen in der Kirche öffentlich zurechtzuweisen“.
Der zweite Ausweg, enthalten im 1990 im Zusammenhang mit abweichenden Positionen progressiver Theologen veröffentlichten Dokument Donum Veritatis, besteht darin, in der katholischen Kirche theologische „Meinungsverschiedenheiten“ für legitim zu erachten, allerdings unter der Bedingung, daß die Einwände innerhalb der Kirche und nicht unter Zuhilfenahme der Massenmedien als Druckmittel vorgebracht werden, und sie vorgebracht werden, um „das Lehramt anzuregen“ seine Lehraussagen zu vertiefen. Sie dürfen deshalb nie die Form eines „Parallellehramtes“ annehmen.
In Rom erwartet man nun eine Antwort in der Hoffnung, daß sie diesmal positiv ausfallen wird.
Übersetzung: Giuseppe Nardi
Bild: ordopraedicatorum.org
Nach gloria tv – Gloria global hat Erzbischof di Noia an alle Priester der FSSPX geschrieben, demnach hat das Generalat diesen Brief nur weitergeleitet. Betätigt er sich womöglich als Spalter? Aber ich will es nicht behaupten, mir ist das Kommunikationschaos jetzt ohnehin viel zu groß.
Der englische Originaltext (die Bruderschaft hat eine französische Übersetzung des von Di Noa auf Englisch redigierten Schreibens bekommen) des Schreibens ist jetzt in voller Länge bei Rorate Caeli zu finden:
http://rorate-caeli.blogspot.com/2013/01/di-noias-letter-full-text-in-french.html
Da kann sich ja jetzt jeder selbst sein Bild machen. Es ist wieder das übliche, halbgare, beschwichtigende Zeug mit dem erhobenen Zeigefinger Richtung Bruderschaft. Hauptsache Rom kann seine Hände „in Unschuld“ waschen. Es geht offensichtlich darum, den Gesichtsverlust nachträglich abzumildern. Aber damit machen sie ja alles schlimmer…
An der FSSPX wird man als einfacher Katholik doch noch irre !
Was soll der Heilige Stuhl noch unternehmen um diesem Orden in Richtung
Einheit entgegen zu kommen ?
Die Kennzeichen eines wahren Katholiken sind papsttreu, marianisch und
eucharistisch. Wo auch nur eines dieser Kennzeichen wankt, ist äußerste
Vorsicht geboten.
Der Hl. Vater hat die überlieferte Messe wieder für alle Priester ermöglicht,
die nach den unrechtmässigen Bischofsweihen verhängte Exkommunikation
zurückgenommen und ist diesem Orden viele weitere Male entgegen gekommen.
Kein Papst seit dem Konzil hat sich so für die Einheit der Kirche eingesetzt
wie Benedikt XVI.
Als einfacher Katholik, gehe ich nicht an der hochlöblichen Priesterbruderschaft St. PIUS X IRRE, sondern an der „Konzilskirche“. Denn diese scheint nur mehr einen Feind zu haben, die HEILIGE TRADITION der Einen, Heiligen, Katholischen und Apostlischen Kirche Gottes unseres Herrn. Der beste Beweis ist neben der Einführung der „NEUEN MESSE“ doch auc hdie Tatwsache das aus einen 2 stündigen Vortrag seiner Exzellenz Bischof Fellay nur ein einziger „wahrer Satz“, der aber nicht der Welt gefällt, sofort so zittiert wird das die FSSPX als Semitisch verunglimpft werden kann. Dieselbe „Neukirche“ aber gegen Häretisches- Schismatisches- Apostatisches, schweren liturgischen Missbrauch, usw. sich auf Blind, Taub und Stumm stellt. Denn wie es scheint kann der Heilige Vater verkünden und schrieben wie er will, die einizigen die diesen im Sinne Gottes unseres Herrn, seinen Heiligen Willen, der Glaubenslehre und der Heiligen Tradition folgen, ist nun einmal einmal NUR die FSSPX.
Gottes Segen.
Hier sind Begriffe durcheinander gekommen. „Entgegenkommen“ gibt es katholisch nicht, wenn es Glaubensinhalte betrifft. Der Papst hat keine Möglichkeit zu entscheiden, wer zur Kirche gehört und wer nicht. Er kann es lediglich feststellen. Entweder die Piusbruderschaft ist voll und ganz katholisch, dann muss der Papst sie (ohne wenn und aber) „anerkennen“, oder sie ist es nicht, dann darf der Papst ihr gar nicht „entgegenkommen“. Die FSSPX lehrt erwiesenermaßen alles was katholisch ist, und nichts, was nicht katholisch ist. Also hätte der Papst sie einfach nur anzuerkennen. Punkt. „Entgegenkommen“ bedeutet ja, dass auf der entgegengesetzten Seite auch etwas ist, was „kommen“ kann, sich bewegen würde. Der wahre katholische Glaube bewegt sich aber nicht von sich selbst weg auf etwas anderes hinzu, weil er es nicht kann und nicht muss. Das „Entgegenkommen“ wächst logisch aus der persönlichen Theologie Joseph Ratzingers, aber es ist nicht katholisch.
Den Römern kann man nicht mehr trauen. Es ist wieder eine Falle.
Genau das fehlende Vertrauen scheint das Hauptproblem zu sein.
Man unterstellt dem Hl. Vater nicht vertrauenswürdig zu sein, Spaltungen
zu beabsichtigen, Fallen aufzustellen usw.
Welche Verleumdungen muss dieser heiligmäße Papst noch ertragen ?
1 – Man muss dem Heiligen Vater keine Spaltungs„absichten“ unterstellen, um nicht gut zu finden, was er macht. Er kann eine gute Intention haben wollen, aber doch zu schwach sein, sie umzusetzen. Für mich ist ist leider, dass der Heilige Vater „den Kuchen gleichzeitig essen und aufbewahren“ will, wie die Engländer sagen. Er will den einzig wahren Glauben nicht für die Kirche „retten“, aber gleichzeitig niemanden, der sich diesem wahren Glauben verweigert, mit der Wahrheit konfrontieren. Das führt dazu, dass sich der katholische Glaube (bitte!) „demütig“ in die Rolle einer weiteren Selbsttäuschung fügen soll. Dafür brauchen wir aber keinen Papst. Diese neumodische Harmonisierungssucht der letzten Päpste ist nicht im Sinne des Erfinders! Der Papst hat den Glauben rein zu erhalten und ihm nichts (aber auch GAR NICHTS!) eigenes hinzuzufügen und er darf auch nicht zulassen, dass jemand anders dem Glauben etwas hinzufügt.
Es muss heißen:
„Er will den einzig wahren Glauben FÜR die Kirche…“
2 – Auch ein Kind, dass seinen Vater über alles liebt, wird irgendwann endgültig enttäuscht und verletzt sein, wenn es immer und immer wieder erfährt, dass der Vater nicht hinter dem steht, was er vorgibt zu wollen und bei jeder Gelegenheit das versprochene Wort zu seinen Gunsten umdeutet und verdreht. Die bittere Realität ist eben, dass man sich auf den Vater eben auch dann nicht verlassen kann, wenn man ihm vertraut. Mit mangelndem Vertrauen- „Wollen“ hat das nichts zu tun. Das mit dem „heiligmäßig“ soll man auch besser späteren Zeiten überlassen. Es ist katholische Lehre, den Tag nicht vor dem Abend zu loben, bzw. den Heiligen nicht vor dessen Tod zu küren. Wer meint von einer bestimmten Person wissen zu können, dass sie auf jeden Fall in den Himmel kommt, bewegt sich schon außerhalb des katholischen Glaubens.
Wollen wir in Treue zum Herrn beim Wiederaufbau der Kirche helfen, dann kann das nur durch die gute Kräfte geschehen. Die anderen werden fallen, früher oder später. Also, bitte, noch einmal: Warum so pessimistisch? Man denke an das Jahr 1978 z.B., wie da die Position der Tradition in der Kirche war. Faktisch nicht mehr existent. Einige wenige alte Priester, die man gnädigerweise an Seitenaltäre Stille Messen ohne Volk zelebrieren ließ. Ansonsten das große „Reinemachen“ in den Kirchen. Wer es erlebt hat, wie die Altäre und Beistühle zerschlagen wurden und mit welcher Freude, weiß, was ich meine. Das ist aber schon Vergangenheit, heute geht es in der Kirche schon in eine andere Richtung. Was hat allein dieses Pontifikat in nur 7 Jahren bewirkt. Unvorstellbares, denkt man an 1979. Da ist anzusetzen, da gilt es mitzuhelfen durch Gebet und…
Jan: Der FSSPX fehlt es nicht an Vertrauen in Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI, sondern an Vertrauen in den modernistisch-weltlich orientierten VATIKANAPPARAT, und Seine Heiligkeit Papst Bendikt XVI. der diesen Apparat wie kein anderer kennt, hat uns alle nicht umsonst in seiner ersten Predigt gebeten:
„Betet für mich, daß ich nicht furchtsam vor den Wölfen fliehe“.
Warum glauben sie hat Seine Heiligkeit das vorjährige Schreiben der FSSPX mit Lob entgegengenommen, und nur wenige Tage nachdem die Bischöfe der Glaubenskongregation zusammgetroffen sind, dieses angeblich selber so umgearbeitet, dass es von der FSSPX nicht mehr angenommen werden konnte? Lesen sie doch einmal nach, wer in dieser Kongregation sitzt und sie werden verstehen, warum diese alles versuchen, dass es zu keiner Einigung Roms mit der FSSPX kommt. Z.Bsp.: Müller, Schönborn, Kasper, Koch usw. Wobei ja seine Em. Schönborn ein Förderer des Antikatholischen ist.
Der 1. Assistent der FSSPX hat es in einem Interview eingeräumt, und es ist unverkennbar: Die Piusbruderschaft nutzt die Möglichkeiten des Internet nur sehr begrenzt. Leider. Natürlich sind die treuen Gläubigen, die schon von den Patres vor Ort „versorgt“ werden, die wichtigste Zielgruppe. Dass sie es ALLEIN sind, finde ich mehr als bedauerlich. Vor dem Internet war es leicht, die FSSPX totzuschweigen oder mit Vorurteilen zu belegen. Katholiken hatten kaum die Möglichkeit, die Argumente der FSSPX auch nur kennenzulernen.
Und was ist jetzt? Wieder ist im Internet durch die „Di-Noia-Initiative“ von der „ausgestreckten Hand des Heiligen Vaters“ die Rede. Außer der Zielgruppe müssen alle andern Katholiken den Eindruck haben: Diese störrischen Piusbruder, der Papst kann machen was er will, sie sagen immer nur: Nein. Pius-info scheint das nicht zu interessieren. Dass es eine Zielgruppe geben könnte, die genug hat von der Leere, ja, dem Glaubensabfall der Konzilskirche, die man anders
ansprechen muss, scheint nicht im Bewusstsein zu sein. Schade. Man muss sie anders ansprechen, denn sie kennen nur das Lehramt seit Johannes XXIII. Dass alle Vorgänger bis Pius XII. nicht nur den Glauben verkündet, sondern ausdrücklich und immer wieder gegen Häresien verteidigt haben, dass dies unverzichtbar zum Lehramt der Päpste gehört, wissen die meisten Katholiken aus Erfahrung nicht mehr.
Die Piusbruderschaft, die nicht nach „der ausgestreckten Hand des Papstes“ fragt, sondern nach den Glaubensinhalten, die seit dem Konzil in Frage gestellt werden,wird dann fast nur noch von den „Eigenen Gläubigen“ verstanden. Diese brauchen keine Antwort auf die neue „Charme-Initiative“ Roms. Zumindest nicht aktuell.
Es geht Rom nicht „um Liebe.“ Schon Paul VI. bot Erzbischof Lefebvre an, ihn in die Arme zu schließen. Wenn er sich nur unkritisch in die Konzilskirche eingliedert…
Darum geht es auch jetzt. Meine ich jedenfalls. Doch wie die FSSPX darüber denkt, weiß niemand…bis jetzt.…
Lieber cuppa.
Ich habe aus erster Hand erfahren, dass der Brief von Kardinal Di Noja an alle Bischöfe, Priester, Brüder und Seminaristen gerichtet ist, also an alle eigentlichen Mitglieder der Bruderschaft. Und dass der Kardinal jedwede Veröffentlichung ausdrücklich verboten hat.
Soviel dazu, damit sie das Schweigen der Priesterbruderschaft im Internet richtig einzuordnen wissen.
Lieber Mario Kintscher,
wenn es so ist, und warum soll ich Ihnen nicht glauben, dann müsste Menzingen ins Auge fassen, die Gespräche mit Rom abzubrechen. Denn auf dieser Kommunikationsschiene kann Rom mit der FSSPX ‚Katz und Maus‘ spielen. Erzbischof Di Noia ist sich sicher, dass ein Brief an alle Bischöfe, Priester und sogar noch Seminaristen!!! nicht geheimgehalten werden kann. Ein verunsicherter Seminarist kann so einen Brief ins Internet stellen. Und der Generalobere und die übrigen Oberen sind an ein „Schweigegebot“ gefesselt? Das ist fast nicht zu glauben!
Solange die Bischöfe gesund und dienstfähig bleiben, solange kein neuer Bischof geweiht werden muss, dürfte eine Exkommunikation sehr schwer zu begründen sein. Dann wird eben versucht, mit „Spalter-Methoden“ – ganz lieb – zu arbeiten.
Darauf kann pius-info allerdings nicht reagieren. Dann wäre eine Reaktion der Leitung erforderlich. Dass die Zeit braucht, dafür habe ich Verständnis. Aber sie muss erfolgen. Meine ich…
„Dann wird eben versucht, mit „Spalter-Methoden“ – ganz lieb – zu arbeiten.“
Danke, Cuppa, für dieses wahre Wort. So wird es ja inzwischen auch von jenen in der Piusbruderschaft empfunden, die immer in die römische Initiative ihr ganzen Vertrauen gesetzt hatten. – Es ist eine bittere Erfahrung.
Was nur beweist, dass die vorausschauenden und klar sehenden Mahner wie Williamson, Tissier und de Galarreta keine pessimistischen Schwarzseher und Misepeter waren (und sind), sondern einfach nur Recht hatten und die ganze Sache nur allzu realistisch gesehn haben. Sie waren nüchterner, sachlicher. – Ja, auch ich habe mich eine Zeit lang täuschen lassen, mich Illusionen hingegeben, in Rom geirrt. Ich bitte diese Klarsichtigen daher offiziell bzw.öffentlich um Entschuldigung, wenn ich Ihnen Unrecht getan habe.
Es wäre nun an der Zeit, dass auch andere in der FSSPX sich bei diesen entschuldigen resp. bedanken!!
Es ist eine Frage der Gerechtigkeit und Aufrichtigkeit.
Wenn bei der Bruderschaft so viel Zweifel, Unterstellungen und Mißtrauen herrschen sollten wie hier in einigen Kommentaren, dann wird sie den Schritt nicht wagen. Dann kann es ihr aber auch geschehen wie dem im Gleichnis von den Talenten, der vor lauter Angst sein Talent vergraben hat …
Wenn sie schon das Gleichnis mit den Talenten verwenden, dann bitte auch so das es der Wahrheit entspricht, denn nicht die FSSPX hat ihr Talent eingegraben, sondern die Konzilskirche die aus Angst vor dem was sie heraufbeschworen hat, die Schätze der Kirche verraten hat. Und besonders die Anhänger der PKK (Protestantischen Konzils Kirchler) scheuen vor nichts mehr zurück, denn diese haben Gott dem Herrn, seinen Heiligen Willen und der Einen, Heiligen, Katholischen und Apostolischen Kirche, samt der Heiligen Tradition und Glaubenslehre den Rücken zugekehrt (bestes Bsp. hierfür ist die „Neue Messe“ in der Gott dem Herrn der Rücken zugekehrt wird, und das Volk welches Großteil schon Sklaven der „Neuheidnischen, Spaß und Wegwerfgesellschaft“ sind, gehuldigt wird. Der Vatikan ist durch dass was dereinst als „aggiornamento“ umjubelt wurde, so gelähmt , das nichts mehr (ausser hohlphrasiger Wörter) gegen die Gottes- Glaubenslosigkeit, die auch in ihr selber wirkt, nichts mehr unternommen wird
Das sind keine falschen Ängste und Zweifel, sondern solche, die eine wahre Klugheit zeigen: wenn ich z.B. mißtrauisch gegenüber einem bekannten Heiratsschwindler bin, ist das ja auch nicht eine falsches, übertriebenes Mißtrauen sondern ein sehr kluges.
Aber ich kann sie gut verstehen, M.S. – sie werden sofort einwenden: Aber man kann Rom doch nicht mit einem Heiratsschwindler vergleichen oder es als liberal hinstellen – wo doch unser Papst so konservativ ist, traditionell..
Nun, wie gesagt, ich dachte auch mal ähnlich (wenn auch nicht ganz so naiv), habe mich unrealistischen Illusionen hingegeben.
Ich bin aufgewacht bei der Ernennung Müllers. Und habe studiert. Viel studiert. Müller, di Noia – und auch erneut die Werke des Papstes.
Da ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen.
Leider offenkundig aber noch nicht allen in der fsspx – und selbst den Oberen offenkundig noch nicht bzw. nur sehr langsam…
Ja, die drei Mahner hatten Recht. Ich leiste gerne öffentlich Abbitte!
Und einer der drei Mahner, Bf. Tissier, hat übrigens eine excellente Abhandlung über Philosophie und Theologie des Papstes geschrieben, s. hier: sspxasia.com bzw. genau hier:
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&ved=0CDAQFjAA&url=http%3A%2F%2Fwww.sspxasia.com%2FCountries%2FPhilippines%2FOLVC_2012%2FArticles%2FFaith-Imperiled-by-Reason.pdfamp;ei=FhD_UOHvJoSYtAb_jYDwAg&usg=AFQjCNHyHqzENCLBtL4D4ukE5NP3myuxSw
Ja. hier wird tief und klar das Denken des Papstes analysiert.
Auch ich habe mich lange täuschen lassen! Sorry!
Danke für den Link. Aber das Problem bleibt doch immer: WER will diesen Gedankengängen überhaupt folgen? Es ist sehr schmerzhaft dem ins Auge zu sehen. Ich habe es selbst erlebt: Nach einem entsprechenden Vortrag in unserem Priorat, waren Einige dem Prior böse, dass er es gewagt hatte, so einen Referenten einzuladen und es gab Knatsch in der Gemeinde. Für deutsche Leser kann ich das Buch von Prof. Schüler über die „Ekklesiologie Papst Benedikts empfehlen:
http://www.subsistit.de/
Nun, wenn Abbitte geleistet wird, habe ich mich anzuschließen. In einem Kommentar am Sonntag regte ich mich über „einge hochwürdige Herren“ auf „die eh nicht schweigen können.“ Nun bin ich kein „hochwürdiger Herr“, wäre ich es, wäre ich in eine andere Versuchung gefallen und ihr wahrscheinlich erlegen: Den Brief an Erzbischof Di Noia zurückzuschicken mit dem Hinweis, dass ich diesen Brief als innere Einmischung in meine Gemeinschaft ansehe, der zu Streit führen kann. Dann hätte ich eine Kopie an meine Oberen geschickt und auch eine herbe Rüge in Kauf genommen. Im Gehorsam, nicht aus innerer Überzeugung.
In der Fastenzeit letzten Jahres und danach hoffte ich mit allen Fasern meines Herzens auf eine Einigung mit Rom. Inzwischen bin ich überzeugt: Mit Papst Benedikt kann es keine Einigung geben. Er hängt mit allen Fasern seines Herzens am Konzil. Die nötige Fundamentalkritik an Vat. II wird er nie erlauben.
Das hat mit Misstrauen und Angst nichts zu tun. Es ist leider die Realität.
@cuppa
hatten Sie denn etwas anderes erwartet? papst Benedikt war führender Berater unter Kard. Frings und hat erheblichen theologischen Einfluss gehabt. Es ist sozusagen mit sein „Baby“. Aus dieser Haut kann man nicht heraus, wenn man sich nicht selbst untreu und unglaubwürdig sein will.
Denn och ist es auch wichtig zusehen: an die Kontinuität hat Benedikt VXI. immer geglaubt, er hat sich seit den frühen sechzigern systematisch mit Brüchen in der Deutung auseinandergesetzt und sich davon distanziert.
Er war einer der wenigen, einer der ersten und wichtigsten Theologen, der die Würzburger Synode verlassen hat, sich kritisch mit den Auswüchsen der liturgischen Bewegung auseinandersetzte, der einem Küng, Kasper, drewermann die Stirn bot.
Nein, ich bin von Benedikt zwar auch ein wenig wegen der nachgeschobenen Forderungen vom Juni 2012, von Assisi III und Müller enttäuscht, aber ich glaube an die Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit dieses Mannes, der sich selbst treu geblieben ist und dazu
@cuppa
dazulernt, wollte ich sagen 🙂
Wenn man das weiß, macht man sich keine falschen Hoffnungen. Aber ich glaube noch immer, dass Benedikt diese Aussöhnung will und dass er einen Weg finden wird, vorbei am bürokratischen Machtapparat der liberalen Fraktionen der Kurie, Staatspolitischen Interessen und Befindlichkeiten.
Benedikt muss sich weiter für die Tradition öffnen, klar, aber die Bruderschaft muss auch begreifen, dass der Mann auf dem Stuhl Petri zwar auf dem Papier prinzipiell alle Machtbefugnissse innehat, trotzdem aber nicht mit der Brechstange von heute auf morgen alles ändern kann und dass er gewissen Zwängen innerkirchlich und von außen unterliegt, die er beachten muss, damit ihm nicht der Laden morgen schon um die Ohren fliegt, den er heute langsam zu heilen versucht.
Mit Benedikt ist keine Fundamentalkritik, wie Sie es sagten zu machen, ok. Aber er hat eindeutige Marken hin Richtung Tradition abgesteckt und hinterlassen. Er ist der Erste, der seit 68, der als Pontifex
offen Kritk am Konzil geübt und Brüche benannt hat! Er hat viel Häme wegen seiner Bemühungen um Pius X einstecken müssen.
Ich sag nochmal. Er ist deshalb kein Traditionalist, er denkt in vielem nicht wie wir, aber er ist jemand, der vor Erzbischof Lefebvre, seiner Bruderschaft und seiner Bewegung sehr großen Respekt hat und das Gute anerkennt.
In der Vergangenheit haben auch wir Fehler gemacht und wir müssen lernen, falsches Misstrauen abzulegen. Es ist unsere Aufgabe dem Lehramt zu dienen, nicht es öffentlich so zurechtzuweisen, dass man den Eindruck hat, wir wären das Lehramt. Dieses Anliegen Di Nojas versteh ich vollkommen.
Lassen wir uns von den Pessimisten oder besser gesagt Hardlinern, denen Rom eh wurscht ist, nicht irre machen. Ich bin Benedikt XVI. wärend meiner Abiturzeit zweimal begegnet, sogar einmal kurz privat. Ich kann mir darüber schon eine gewisse Urteil zutrauen.
Wenn es Benedikt gelingt, weitere solche Wegmarken zu setzen, dann kommt kein nachfolgender Pontifex mehr
an der Traditionsfrage und der Frage der Kontinuität des Konzils vorbei. Und wenn Benedikt sie nicht mehr voll beantwortet, wird ein anderer es tun, tun müssen. Genau diese Gelassenheit meint Di Noja.
Gott ist mit uns wer dann gegen uns. Die Kirche hat soviele Schläge schon erhalten und ist nicht untergegangen. Sie erträgt auch die vielen, die jetzt nicht mehr treu sind und der Felsen in Rom steht trotzdem noch. Es gibt viele kleine Aufbrüche, weil neben dem Erzbischof und seiner Schar auch viele andere gemerkt haben was falsch ist und gegensteuern.
Die Kirche Christi wird nicht untergehen. Sie wird sich um mit Papst Benedikt zu sprechen, gesundschrumpfen. Kleine treue Inseln werden bleiben und dann wird auch das Haupt gereinigt werden. Dann wird man in Rom aussprechen, was man jetzt noch nicht wahrhaben will, obwohl man es schon sieht.
Und die FSSPX ist eine dieser treuen kleinen Inseln, von denen der Papst spricht und die er für die Erneuerung der Kirche haben will.
Das II. vatkanum
@cuppa
war gestern. Wir leben im heute und für Morgen für den Christkönig.
Will heißen: wer weiß, wer in 1–2 Generationen noch von diesem Konzil reden wird in der Kirche.
Überlassen wir Gott den Ausgang und stellen wir uns im rechten Sinn verstanden vorbehaltlos der Kirche zur Verfügung.
Gott wird seine treue Schar schon führen und sicher geleiten. Da bin ich mir ganz ganz sicher.
So ähnlich muss man wohl auch den pastoralen Gedankenansatz Di Nojas sehen, der im jüngsten Brief zum Ausdruck kommt und damit glaub ich hat er Recht! Vielleicht verkrampfen wir uns im Argwohn der letzten Jahrzente zu sehr.
Herliche Grüße und Gottes Segen
Mario Kintscher
Nur eine Frage, mariokin: Warum soll ich mich dann nicht gleich der Petrusbruderschaft oder der nächstliegenden Ecclesia-Dei-Gemeinschaft zuwenden? Es wäre zwar von meinem Wohnort etwas weiter, aber der große Vorteil wäre die Stressfreiheit. Ich kann auch in der Konzilskirche bleiben, die hl. Messen sind gültig, die Gesinnung des Priesters „einwandfrei“, und ich hätte es soooooooo
schön nahe.
Doch ich müsste dann meine Bücher von Erzbischof Lefebvre aussortieren. Niemals kann ich das, nie! Und wegen dieser Unfähigkeit, mich von diesen Büchern zu trennen, von ihren INHALTEN, scheine ich zum Stress verurteilt. Bis in den Traum hinein haben mich die Rom-Verhandlungen schon verfolgt. …
Herzliche Grüße,
Cuppa
Das wäre in meinen Augen eine Flucht in die Kuschelecke. Stimmt, streßfrei, Sie hätten alles, was Sie brauchen.
Aber Sie würden nicht mehr für die Erneuerung der Kirche kämpfen. Wie ich die Tage bereits oben weiter sagte, die anderen Ecclesia Dei Gruppen sind ihrer Position nach zum Schweigen „verurteilt“.
Die Piusbruderschaft kämpft, aber sie müsste es z.B. in einer Ordinariatsstruktur eben innerhalb der Hierarchie tun.
Wir dürfen uns nicht unabhängig machen und in unserer Nische einrichten.
Unser Kampf muss nach innen abzielen.
Und da wäre ein gutes praktisches Abkommen sehr sehr hilfreich. Sonst sind wir nutzloser Sauerteig, irgendwann…
Die Frage lautet also, wird unser Glaubenskampf im Innern der Kirche zu schaffen sein und wie. Sicher geht dann nicht alles so weiter wie bisher.
Aber das Anliegen des Erzbischofs und sein Werk FÜR DIE KIRCHE sind es doch wert, oder?
Auch ich habe seine Bücher, gehe zur FSSPX Kapelle, nicht das wir uns da falsch verstehen.
Doch wenn von ihr verlangt wird, dass sie
1. die neue Messe als gültig und rechtmäßig anerkennen muss;
2. das Konzil in die Tradition einzuordnen hat;
3. das „lebendige Lehramt frei ist, zu beurteilen, was zur Tradition
gehört,
wenn diese Forderungen des Papstes, an Bischof Fellay persönlich, erfüllt werden müssen, dann nutzt die kirchliche Anerkenngung nichts. Die FSSPX ist dann ein so zahnloser Tiger , mit einer klenen Bevorzugung, wie alle Ecclesia-De- Gemeinschaften.
Ich halte mich an Bischof de Galarreta: Wenn ein Papst grundsätzlich die Kirche erneuern will durch die Tradition und die Piusbruderschaft ruft, dann muss sie kommen, auch wenn die Modernisten noch wichtige Positionen besetzen (sinngemäß). Die Forderungen des Papstes an Bischof Fellay zeigen nicht, dass Benedikt XVI.die Kirche durch die Tradition erneuern will. Noch einen zahnlosen Tiger braucht die Kirche nicht. Und der Glaubenspräfekt weiß schon, wie er die FSSPX knebeln kann.…Und nicht nur er…
eben und das war der status quo, den Bischof Fellay zurückwies. im jetzigen Brief ist davon aber nichts mehr zu lesen, sondern von der respektierung der gegensätzlichen Standpunkte.
den 2. Punkt das war aber ursprünglich Bischof lefebvres Vorschlag: das Konzil im Licht der Tradition bewerten, das war doch sein Ziel! Schon vergessen?
Lieber Herr Kintscher, auch wenn ich mit Ihnen in Vielem einig bin:
Nach vielen Jahren in der Konzilskirche muss ich leider aus bitterer Erfahrung sagen, dass das übertriebene Misstrauen mehr als wohlbegründet ist. Leider haben diejenigen in der Piusbruderschaft, die schon lange „dabei“ sind, keine frischen Wunden mehr und sind deshalb oft konzilianter als es angebracht ist. Nein, das Misstrauen ist wirklich angebracht.… Und jeder, der frisch aus der Konzilskirche kommt, kann es bestätigen.
Schön einmal zu hören, dass es anderen mit den Albträumen genauso geht: Ich bin kurz vor dem derzeitigen Pontifikat bei der FSSPX „eingezogen“. Nachdem ich mich mehr als 15 Jahre in der Konzilskirche vergeblich aufgerieben hatte, wäre ich froh gewesen ein paar Jahre mal „meine Ruhe“ zu haben, auch wenn mich damals jeder als Schismatikerin beschimpft hat. (Man weiß es ja besser.) Die Freiheit, einen unverbogenen Blick auf die Situation der Kirche werfen zu können, war und ist mir das alles wert. Aus der Ruhe sollte allerdings nichts werden. Aber jetzt steht man beim Kampf wenigstens auf festen Boden.
„So wird es ja inzwischen auch von jenen in der Priesterbruderschaft empfunden, die immer ihr ganzes Vertrauen in die römische Initiative gesetzt haben. – Es ist eine bittere Erfahrung. “ Ihre Sätze würde ich gern lesen, T. de Ahumeda., wenn ich sicher wäre, dass aus den bitteren Erfahrungen gelernt worden ist. Ich vermag derzeit nur Verwirrung erkennen, die Klarheit nach dem Generalkapitel kann ich nicht mehr zu sehen. Weil mein Verstand wahrscheinlich zu begrenzt ist, um die Verhandlungen mit Rom ganz allein durchschauen zu können, halte ich mich jetzt an die letzte Predigt, oder es war ein Vortrag, von Bischof de Galarreta im Mitteilungsblatt des deutschen Distrikts. Die hatte zwar mit der „Spalter-Initiative“ nichts zu tun, doch die Klarheit des Bischofs hat mir Sicherheit gegeben.
Ich sage „zersetzende Spalter-Initiative“ von Erzbischof di Noia mit dem Vorbehalt, dass ich nur von den mir vorliegenden Informationen ausgehen kann. Die ich redlich gesucht habe…
Vielleicht beruhigt es Sie, wenn ich Ihnen sagen kann, dass es in anderen Distrikten durchaus anders aussieht, als es uns hier in Deutschland scheint. Wir haben derzeit einen deutschen Papst und die emotionale Bindung ist deshalb bei uns entsprechend stärker. Schon bei den westlichen Nachbarn ist die Skepsis ggü. Rom viel größer und die sind zahlenmäßig ein Vielfaches der deutschen Gläubigen. Bischof Fellay wird keinen Alleingang ohne seine Mitbrüder Tissier de Mallerais und Galaretta machen. (Und auch wenn er sich jetzt selbst ein „Gewerbe“ daraus macht, ist Msgr. Williamson auch nicht wegen seiner Rom-Skepsis gegangen worden…) -
Danke, für Ihren Hinweis. Denn ich bin neu in der „Pius-Szene“. Und gerade Bischof Fellay als Generaloberer hat mich mit seiner offenen, freundlichen Art sehr angesprochen. Ich kann auch verstehen, dass er grundsätzlich die Einheit mit Rom sucht, weil die FSSPX nicht dauernd im großkirchlichen Abseits stehen kann.
Ich bin auch nicht so skeptisch bezüglich des deutschen Distrikts. Wer den Artikel über Erzbischof Di Noia in der Kirchlichen Umschau gelesen hat, dürfte sich keinen Illusionen hingeben, dass die FSSPX anerkannt wird, ohne dass sie ihre Identität aufgeben muss.
Doch wenn jetzt dieser Eindruck erweckt wird, halte ich das für gefährlich.
.Weil ich nicht weiß, wofür Bischof Fellay steht, setze ich nun meine Hoffnung auf die andern beiden Bischöfe.
Doch um mich geht es nicht. Aber um jene jungen Männer, die zum Priestertum berufen sind und die FSSPX wegen ihres unklaren Erscheinungsbildes in der Öffentlichkeit meiden.
Wer hat Ihr Vertrauen in den Generaloberen denn derart erschüttert. Ich bin ihm schon mehrmals begegnet und kenne ihn als aurechten, gläubigen und mutigen Mann.
Ich schätze ihn auch so ein, ohne ihm persönlich begegnet zu sein.
Doch die jetzt bekannte Situation erschüttert mein Vertrauen. Ist seine Liebe zu Rom, die ich teile, so groß, dass er zu nachgiebig reagiert, zu arglos? Ist seine Sorge, die FSSPX schließt sich zu sehr in sich ein, die ich verstehe, so groß, dass er zu unvorsichtig wird?
Ich weiß es nicht, ich unterstelle es nicht. Aber ich kann es nicht mehr ausschließen, ich befürchte es. Zumal er sich schon lange nicht mehr an die Gläubigen gewandt hat. Wenigstens nicht in Deutschland. Ich finde das sehr bedauerlich. Aber ich weiß nicht, wie oft ein Generaloberer sich den Gläubigen mitteilt, dafür kenne ich die FSSPX zu wenig. Vielleicht ist das nur die Ausnahme, gar nicht zu erwarten.
Wenn Bischof Fellay irgendwann die jetzige Situation auch für uns hier erklären sollte, werde ich unvoreingenommen und ohne Misstrauen hören oder lesen, was er sagt. Mit großem Interesse, füge ich hinzu.
@ cuppa
Da hilft nur Gottvertrauen. Beten Sie viel für Bischof Fellay. Er will das Beste. Das genügt.
Ich sehe auch keine Gefahr, dass Scharen von Priestern der Bruderschaft zu Rom überlaufen, auch im Deutschen Distrikt nicht. Aber die Offenheit gegenüber den römischen Initiativen war doch erheblich größer.
Mariokin kann ich mich ganz anschließen: Bischof Fellay kann man vertrauen. Es mag Leute geben, die befürchten, dass er „einknickt“, aber das ist unbegründet und beruht leider stark auf der negativen Propaganda die Bischof Williamson gegen ihn gefahren hat (und fährt). Auch wenn es unter Umständen völlig „sinnlos“ ist: Die Piusbruderschaft hat kein Recht die Gespräche mit Rom ihrerseits abzubrechen, solange Rom den Kontakt will. Das wäre dann doch eine schismatische Tendenz.
Genau meine Meinung!
Es ist ein Unterschied, ob man die Gespräche abbricht, oder einen bestimmten Wunsch „Roms“ ablehnt. Z.B., dass der Sekretär von Ecclesia Dei sich direkt in einem Brief an alle Mitglieder wendet, damit subtil Meinungsbildung betreibt, und diese dann verpflichtet zu absolutem Stillschweigen. Das nicht einzuhalten ist. Schon ist die Unruhe da.
Im Grunde will ich diese Interna gar nicht wissen. Aber wenn das dann im Internet die Runde macht, nur pius.info schweigt, weiß ich nicht, woran ich mich orientieren soll, weil ich nun wirklich nicht zu Insider-Kreisen gehöre.
Bevor ich mich abschalte, stelle ich klar: Nach dem Artikel „Der Konzilseinschwörer“, Kirchliche Umschau November 2012, traue ich Erzbischof Di Noia nicht. Damit habe ich nicht automatisch dafür plädiert, dass der Gesprächsfaden Rom – Econe endgülig reißt. Aber ich verstehe nicht, nach diesem Artikel, wie man ihm diesem Einfluss einräumen kann, so direkt in die Bruderschayft einzuwirken.
Nein, ein „Abbruch“ wäre sicher keine schismatische Tendenz (per se).
Es ist eine Frage der Klugheit.
Und Butter bei die Fische: genau davor, was wir jetzt von Rom sehen, haben damals Williamson, Tissier und de Galarreta gewarnt.
De Galarreta hat es ja hautnah bei den Diskussionen mitbekommen, wo Rom steht und wie wenig traditionell es denkt.
Fellay hat den drei dann in seinem Brief vorgeworfen, sie wären zu wenig realistisch und zu pessimistisch-negativ.
Es hat sich herausgestellt, dass das Gegenteil der Fall war. Das sind Fakten, die man in aller Aufrichtigkeit nicht wegdiskutieren kann.
Und richtig cuppa spätestens nach dem exzellenten Artikel in der KU von Dr. Barth ist es nicht erklärlich, warum man sich auch nur im geringsten auf die Manöver di Noias einläßt.
Ich schreibe „spätestens“ – denn eigentlich war es auch vorher schon klar. Kommen doch die zitierten Sätze di Noias in der KU aus einem Interview di Noias, das nun schon länger zurückliegt. Hätte man dies wie auch die Aussagen Benedikts nur genauer und unvoreingenommener beachtet und verstanden, dann wäre alles schon viel früher klar gewesen.
Ich muss gestehen, auch ich gehöre zu jenen, die nicht sogleich alles beachtet und verstanden haben bzw. verstehen wollen und erst aus meinen Illusionen gerissen werden musste (mit der Ernennung Müllers).
Aber wer wollte konnte es auch viel früher schon sehen – und offenbar haben es die drei (Tissier, Williamson, de Galarreta) viel führer viel klarer gesehen.
(Und der Erzbischof noch früher und klarer…!)
@ dspecht: Ich kenne mindestens einen Priester in der FSSPX, der auch ihrer Meinung ist, dass der Abbruch der Gespräche eine Frage der Klugheit wäre, aber letztlich verlassen sie sich doch darauf, dass ihre Oberen die Gnade der Führung haben. Ich denke, die beiden anderen Bischöfe sorgen schon für ein Korrektiv und Bischof Fellay hört auch auf sie. Falls das Kind doch in den Brunnen fallen sollte, muss man eben umdenken! Aber es liegt ja an uns zu beten, dass es nicht passiert.
@cuppa: Ich glaube nicht, das Di Noia einen Einfluss hat. Aber: Sprechen (oder rufen) Sie doch einfach den für Sie zuständigen Pater oder im Priorat an, und teilen Sie Ihre Sorgen mit! (Was meinen Sie, wie oft die Patres lediglich mit ungebetenen Forderungen konfrontiert werden, wie sich die Bruderschaft „doch bitteschön!“ zu verhalten hat! Da sind so ein paar aufrichtige Fragen eines verunsicherten Gläubigen immer eine willkommene Abwechslung.)
@ T. de Ahumada
Wie der Prior Papst Benedikt einschätzt, weiß ich. Ich mute ihm aber nicht zu, ihn zu fragen, wie er über den di Noia-Brief denkt.
Ich habe nicht gesagt, dass di Noia Einfluss hat, das weiß ich nicht, sondern dass er subtil Einfluss genommen hat, Meinungsbildung betrieben hat. In der interessierten Öffentlichkeit ist wieder der Eindruck verstärkt worden: ‚Seht, wie sich der Papst, wie sich di Noia um diese dickköpfigen Piusbrüder bemühen.‘ „Der ausgestreckte Arm des Papstes, was soll er noch machen, um diesen störrischen Piusbrüdern noch weiter entgegenzukommen.“ Guido Horst, ein gestandener Journalist ‚schreibt, dass die Piusbruderschaft dem Papst wieder „die kalte Schulter“ gezeigt hat.
In der Realität hat sich Papst Benedikt nicht ein Stück weit weiter bewegt, als alle seine Vorgänger vor ihm. Bischof Fellay hat es schriftlich von ihm bekommen, unmittelbar vor dem Generalkapitel.
Wenn die FSSPX mit dem Image leben will, sich nur aus Sturheit, Eitelkeit und
Selbstgerechtigkeit dem Papst zu verweigern, wer bin ich, dass ich es ändern könnte? Es macht mich nur sehr traurig, ihre Argumente zu kennen, die ich mir aus Büchern, der KU, dem Mitteilungsblatt des deutschen Distrikts erarbeitet habe , mit dem Bild zu vergleichen, dass in der katholischen Öffentlichkeit herrscht. Hätte ich mich nicht bewusst entschlossen, mich auf Schatzsuche zu begeben, ich würde auch so reden: „Diese dickköpfigen Piusbrüder. Sie sind erstarrt, der Papst kann machen, was er will. Seht, jetzt bemüht sich di Noia so geduldig, so intensiv. Sie MÜSSEN doch irgendwann unterschreiben!“
Das zum Thema passende Buch von Wolfgang Schüler „Glaubenswahrheit und Abkommensfrage“ habe ich am Sonntag in der Pius-Kapelle erstanden. Die FSSPX muss sich danach sehr vorsehen, zu unterschreiben.Dr. Wolfgang Schüler hat dafür sehr logische, katholische Argumente. Doch wer kennt sie?
„Dr. Wolfgang Schüler hat dafür sehr logische, katholische Argumente. Doch wer kennt sie? – Ich fürchte, nur der, der sie kennen WILL! Und das sind wenige, weil die Rolles der Päpste in dem Drama der Kirchenkrise ein emotional besetztes Thema ist, was die sachliche Diskussion sehr erschwert. Irgendwie ist es ja auch logisch. Beispiel: Welche gute Ehefrau will schon wahrhaben, dass ihr geliebter Mann fremdgeht, wenn ihr diese Information von außen gebracht wird? Glaubt sie diese Information, hat sie doch das Gefühl, dass sie die von ihr geforderte Liebe verrät. Sie wird also argumentative Auswege suchen, diese Information zu neutralisieren. (Verzeihen Sie mein „hartes“ Beispiel, aber mir kommt es auf das Vertrauen an, dass die Katholiken naturgemäß ja in den Papst haben sollen und auch dürfen müssten.)
Sehr geehrter Cuppa: Glauben sie wirklich, das seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI in der vom Unheiligen Konzilsgeist durchseuchten und bei den Hinterlassenschaften der Päpste seit VK2, einfach so sagen könnte. „Liebe FSSPX, danke für euren Einsatz im Sinne Gottes unseres Herrn, seiner Einen, Heiligen, Katholischen und Apostolischen Kirche, der Heiligen Tradition, usw. Bleibt so wie ihr seit, hier habt ihr den vollen kanonischen Staus zurück!“. Leider will das seine Heiligkeit nicht wirlich, denn im Vatikan ist dieser von „Wölfen und Haien umzingelt“ er weis es, daher hat er uns ja gebeten. „Betet für mich, das ich nicht furchtsam vor den Wölfen fliehe“. Und wie viele aus dem deutschsprachigen Raum. leidet vermutlich auch seine Heiligkeit mehr unter „MENSCHENFURCH ALS UNTER GOTTESFURCHT“ und den Götzen Mammon, denn auch ein welstlicher Land (verm. Deutschlland) hat bei einer Einigung mit der FSSPX mit der auslösung des Konkordates gedroht, siehe Raktion auf die aufhebung der Exkomm.
Nein,sehr geehrter Armin, ich glaube nicht, dass der Papst es kann. Ich glaube allerdings auch nicht, dass er es will. Er leidet sicher unter den unhaltbaren Zuständen der Konzilskirche, er kämpft seit Jahrzehnten dagegen an. Aber er unterscheidet sich grundsätzlich von der FSSPX: Er sagt, das Konzil wird falsch verstanden, die FSSPX glaubt, die Ursachen der Krise sind im Konzil selbst angelegt. Das darf sie aber nicht, das ist ihr Ungehorsam.
Im übrigen ist die Situation Rom – Tradition für Rom inzwischen komfortabel: Die Ecclesia-Dei-Gemeinschaften sind zum Schweigen über die Ursachen der Krise vertraglich verpflichtet und die FSSPX während der Verhandlungen de facto auch. Kurienerzbischof Di Noia ist schlau: Das Schweigegebot muss eingehalten werden, die Verhandlungen ziehen sich in die Länge.Wenn nur ein paar genervte FSSPX-Mitglieder etwas ins Netz stellen, gibt es Unruhe.
Doch es hilft nichts: Die Konzilskritiker außerhalb der FSSPX sind nicht mehr zum Schweigen zu bringen…
1.) Jeder Katholik sollte sich äußerste Zurückhaltung auferlegen bei der Kritik des Papstes; 2.) Statt soviel Zeit zu vegeuden, darüber zu räsonieren, ob der Papst es schon 1000prozentig päpstlich meint, sollte man ihn in Gebet und Tat unterstützen. Davor ziert sich aber die FSSPX. Sie nennt gute Grüdne dafür. Sie alle rechtfertigen ihre Haltung aber nicht, denn die Kirche ist dort wo Petrus ist. Sie hat sich aber offenbar so an ihre „Freiheit“ gewöhnt, niemandem zu unterstehen (auch das eine Versuchung und keine kleine), daß sie nicht einmal die harmlosesten Selbstverständlichkeiten an Disziplin, wie das im Di Noia genannte Dokument von 1990 akzeptierten will? Zumindest wenn es nach einigen Kommentatoren hier ginge. Wehe den falschen Einflüsterern. Demut und Gehorsam. Zur Gesamtfrage Konzil: Das Konzil wird kritisiert, in D sind wir geistig zu lahm, aber anderswo finden jährlich Tagungen statt, da wird von Ecclesia-Dei-Referenten und anderen das Konzil kritisiert, nicht verworfen
Die Folgen eines absolut blinden Gehorsams, haben wir ja alle selber an den Früchten des Vorgängers seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI gesehen, ich erwähne der kürze halber ja nur, Assisi 1 u 2. , den Korankuss oder die Bitte an den Heiligen Josef das dieser den ISLAM beschützen möge, oder die Tatsache das dieser Jahrelange einen Kinderschänder gedeckt hat und jegliche kirchliche Untersuchung gegen diesen Verhindert hat.
Und jeder der es auch nur wagte ein schlechtes Wort über die antikatholischen Früchte zu erwähnen, wurde sofort gebranntmarkt. Es ist echt Traurig aber es ist doch Tatsache das sich die „Konzilskirche“ nicht nur Großteils von der Wahrheit verabschiedet hat, nein sie bekämpft diese auch noch mit einer absolut falsch verstandenen (wenn nicht sogar teuflisch zu nennenden) christlichen Nächstenliebe.
Wer redet von „blindem“ Gehorsam? Es würde schon einfacher Gehorsam genügen. Assisi 1–3 und hoffentlich kein 4 standen immer in der Kritik und das auch innerhalb der Kirche. Das ändert nichts an der Glaubenssubstanz. Die Piusbruderschaft muß ihre bequeme Rolle völliger „Freiheit“ aufgeben und wird in den kirchlichen Alltag herabsteigen müssen, in dem sich alle Orden und Gläubigen bewegen. Dort kann sie segensreich wirken und an der Erneuerung der Kirche beitragen. Sie wird auch leiden und erleiden müssen. Aber das gehört dazu, für jeden Orden, jeden Katholiken… Ist sie dazu nach Jahrzehnten, in denen sie sich nur selbst verantwortlich war, bereit und noch fähig?
Und natürlich gilt, das ist noch eine andere Versuchung, die der Papst ihr versucht nahezulegen: Man kann die Kirchengeschichte nicht am Tag X einfrieren, das ist absurd. Die Piusbruderschaft muß aus der Statitik zu einer Dynamik übergeben, nicht jener der modernistischen Kirchenzerstörer, aber der Erneuerung in der Traditio
“ Das ändert nichts an der Glaubenssubstanz.“- Richtig. Papst bleibt Papst. Aber es ändert doch etwas an der Glaubwürdigkeit des einzelnes Amtsinhabers, der Assisi o.ä. befürwortet oder mitmacht, oder nicht? Der jeweilige Papst hat dieses Amt aber nicht inne, um den Glauben zu relativieren, sondern um ihn zu stärken und zu schützen. Die Glaubenssubstanz mag erhalten bleiben, aber es nutzt nichts, wenn der Papst sie quasi zu einer „freiwilligen Option“ macht. Und nun soll es sich um „Gehorsam“ handeln, ihn daran bitte NICHT zu erinnern, sondern gewähren zu lassen? – Das müssten Sie mir mal genauer eklären! Denn das ist genau DIE Bedingung, die Erzbischof Di Noia hier (auf eine etwas verschleierte Weise) stellt.
Also die FSSPX war „niemals“ nur für sich selbst verantwortlich, sondern als erstes immer Gott dem Herrn, seinen Heiligen Willen und der Heiligen Tradition seiner Einen, Heiligen, Katholischen und Apostolischen Kirche und den Glaubenswahrheiten gegenüber. Und genau weil die FSSPX diese Verantwortung nicht einfach ablegte oder schmählich Verraten hat, wurde sie von der Konzilskirche verfolgt und bekämpft. Und daher konnte die FSSPX auch vielen unsterblichen Seelen helfen. Denn würden die Episkopaten und auch diejenigen die im Vatikan wirken, diese Verantwortung die ihnen von Gott dem Herrn übertragen ernst nehmen, so würden wir nicht einer Gesellschaftsform leben müßen, die man ohne zu übertreiben als „Neuheidnische – Spaß und Wegwerfgesellschaft“ bezeichnet werden kann. Und bekanntlich fängt der Fisch beim Kopf zu stinken an. Und genau das möchte seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI ändern, aber all seine Wörter werden von seinen Amtskollegen in UNGEHORSAM nicht umgesetzt
Teil 2: Das Konzil darf kritisiert werden. Diese Debatte ist zu führen. Das Konzil verwerfen ist mehrfach äußerst bedenklich. Der ausgezeichnete Aufsatz von Dozent Obenauer kann nur allen dringend empfohlen werden: https://www.katholisches.info/?p=19417 will die Tradition im Übereifer nicht selbst am Werk der Entwurzelung mitwirken.
Die generelle „Verteufelung“ des Konzils ist zudem ein bequemer Weg, auch das eine Versuchung, sich der Mühe einer detailierten Auseinandersetzung zu entziehen. Das meine ich Richtung Anhänger der Piusbruderschaft, damit sie nicht falschen Druck auf die Priester und die Leitung der Bruderschaft ausüben. Und ja, es stimmt, sie wird sich entscheiden müssen. Es gibt nur die Einheit mit Rom oder den Weg ins Sektierertum. Das klingt hart und viele wollen es nicht hören, aber… Ich bete und bin guter Dinge, daß ein Mann wie Bischof Fellay, den offenbar die Vorsehung für diese Zeit in sein Amt gehoben hat, richtig entscheiden wird.
ich gehe in vielem mit Albrecht überein:
die Zeit der unverbindlichen Rückzugecken ist vorbei. Es heißt jetzt, auf in den geistigen Kampf im Inneren der Kirche. Sauerteig sein und das schaale Mehl Konzilskirche durchsäuern. Kraft dazu hat die FSSPX genug. Es geht jetzt nur noch um das Wie und Wann. Entweder wire sind Teil der Kirche, dann unterstehen wir auch der Jurisdiktion des Papstes und müssen uns ihr unterstellen.
Oder wir gleiten, um es mit P. Pflugers Worten zu sagen, irgendwann eher früher, als später ungewollt ins Sektierertum oder Sedesvakantistentum ab. So wie Bischof Williamson jetzt…
Ich gehe noch nicht lange in eine Piuskapelle zur hl. Messe. Die Gefahr des Sektierertums oder des Sedisvakantismus ist noch nicht mal ansatzweise zu erkennen. Dagegen eine so selbstverständliche Ehrfurcht , wie ich sie von der Konzilskirche überhaupt nicht kenne. Ich bin immer wieder darüber erstaunt.
Den Patres Sedisvakantismus oder Sektierertum zu unterstellen, wäre eine Lüge. Im Gegenteil, sie sind ausgesprochen realistisch.
Mit Verlaub, mariokin, Sie scheinen keine Ahnung zu haben von dem Glaubensabfall, der in der katholischen Kirche stattfindet. Für Sie selbstverständliche Glaubenswahrheiten werden dort geleugnet, verschwiegen, in Frage gestellt.
Und sie wissen nicht, wie viele Steine der Petrusbruderschaft in den Weg gelegt werden von den Bischöfen. Wie kritisch- ungerecht sie auch von normalen Katholiken beurteilt wird. Die FSSPX müsste um ihr Überleben kämpfen. Und müsste als letzte Berufungsinstanz Kurienerzbischof Müller anrufen, der ihr Ende will.
de Ahumada (u. cuppa u andere):
Wenn ich oben schrieb „eine Frage der Klugheit“ dann ist zu präzisieren: es war eindeutig unklug sich mit Rom auf weitere Verhandlungen bzgl. eines „praktischen“ Abkommens einzulassen nachdem die doktrinellen Gespräche gescheitert waren.
Und es war zuhöchst klug davor zu warnen (wie dies Tissier, Williamson, de Galarreta und P. Pfeiffer etc. getan haben).
Und nun ist es eine Frage der Klugheit, wie man am besten aus dieser misslichen Lage – die man sich selbst eingebrockt hat – wieder heraus kommt, mit dem geringsten Schaden.
Aber es war zumindest vor dem letztjährigen Generalkapitel für die fsspx auch eine Frage des Prinzips bwz. des Rechts: das Generalkapitel 2006 hatte ja beschlossen und verkündet, dass die Verhandlungen mit Rom einzig und allein mit dem Ziel der doktrinellen Übereinkunft (sprich: die Bekehrung Roms) geführt würden und keinesfalls um ein rein praktisches unmögliches Abkommen zu schließen!
Der Text der Verabschiedung beim Generalkapitel 2006 kann hier nachgelesen werden:
http://www.sspxasia.com/Documents/Society_of_Saint_Pius_X/Declaration_of_the_General_Chapter.htm
Ein rein praktisches Abkommen wird hier also wortwörtlich sogar als „unmöglich“ bezeichnet und es wird ausdrücklich gesagt, dass Verhandlungen nicht dazu geführt werden, sondern alle Kontakte mit Rom „have no other purpose than to help them embrace once again that Tradition which the Church cannot repudiate without losing her identity.“
„No other purpose“ „no[t] to arrive at some merely practical impossible agreement“ – that’s pretty clear, wie der Brite sagt!
Und P. Pfluger hat ja auf d spes unica – Sonntag in Hattersh auch offen zugegeben, dass der kurs der Burderschaft bisher genau dieser war: kein „prakt.“ Abkommen ohne doktrinelle Übereinkunft“ aber man jetzt einen neuen Kurs eingeschlagen habe.
Nun ist aber das Generalkapitel das höchste beschlussfassende Gremium in der Bruderschaft.
Auch der Generalobere und der Generalrat sind an die Vorgaben des Kapitels gebunden.
Vor einem neuen Kapitel davon abzuweichen stellt einen klaren Rechtsbruch Mgsr. Fellays bzw. des Generalrates dar.
Insofern auch eine Frage des Prinzips bzw. des Rechts.
Sie sprechen mir aus dem Herzen. Und es gibt viele Priester, die es auch als „unklug“ bewerten. Ich sehe auch keine Möglichkeit eines rein praktischen Abkommens. Das wäre „Unsinn“. Aber ich kann mir auch nicht vorstellen, dass der Generalrat damit glücklich würde, wenn er das wirklich abschließen könnte. Da würde kaum noch etwas übrig bleiben. Die meisten Priester und Gläubigen wären „weg“ (und ich vermute, die anderen beiden Weihbischöfe auch).