Bischof Ibrahim Isaac Sidrak neuer koptisch-katholischer Patriarch


EGYPT/(Alex­an­dria) Schnell wur­den sich die kop­tisch-katho­li­schen Bischö­fe einig über die Nach­fol­ge des aus gesund­heit­li­chen Grün­den zurück­ge­tre­te­nen Patri­ar­chen Anto­ni­os Kar­di­nal Naguib. Neu­er Patri­arch der mit Rom unier­ten ori­en­ta­li­schen Kir­che wird der Bischof Ibra­him Isaac Sid­rak. Die kop­tisch-katho­li­sche Syn­ode einig­te sich heu­te auf den 57jährigen Bischof von Minya. Der Bischof habe erst nach eini­gem Drän­gen die Wahl ange­nom­men, wie es in katho­li­schen Krei­sen Ägyp­tens heißt.

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Der neue Patri­arch wur­de am 19. August 1955 in Beni-Kli­ker in der kop­tisch-katho­li­schen Epar­chie von Assi­ut gebo­ren. Er stu­dier­te Phi­lo­so­phie und Theo­lo­gie am Prie­ster­se­mi­nar Maa­dଠin Kai­ro. 1980 wur­de er zum Prie­ster geweiht. Anschlie­ßend setz­te er sei­ne Stu­di­en an der Päpst­li­chen Uni­ver­si­tät Gre­go­ria­na in Rom fort, wo er das Lizen­ti­at in Dog­ma­tik erwarb.

Nach Ägyp­ten zurück­ge­kehrt unter­rich­te­te Ibra­him Isaac Sid­rak zunächst Dog­ma­tik am Semi­nar Maa­dà¬, des­sen Rek­tor er von 1990 bis 2001 war. 2002 wur­de er Pfar­rer an der kop­ti­schen Kathe­dra­le von Kai­ro. Im Herbst des­sel­ben Jah­res erfolg­te sei­ne Ernen­nung zum Epar­chen der Diö­ze­se Minya als Nach­fol­ger von Anto­ni­os Naguib, dem er nun ein zwei­tes Mal im Amt nach­folgt, dies­mal als Patriarch.

Der neue Patri­arch zeich­ne­te sich in der schwie­ri­gen Umbruch­zeit in Ägyp­ten durch eine zurück­hal­ten­de Spra­che aus. Er bezeich­ne­te die anti­christ­li­chen Atten­ta­te in Ägyp­ten als Teil einer Stra­te­gie der Span­nung, um Unru­he und Unord­nung zu schaf­fen. Er sah dar­in ein Ablen­kungs­ma­nö­ver gegen berech­tig­te For­de­run­gen des Vol­kes. „Das Regime orga­ni­siert oder läßt die Atten­ta­te zu. Die Sala­fi­sten und Mos­lem­brü­der pro­fi­tie­ren davon“, so Bischof Ibra­him in einem Inter­view im Früh­jahr 2012.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Trac​ce​.it

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