Maria, eine furchtlose Frau, stellt sich in Freiheit dem Heilshandeln Gottes zur Verfügung


Papst Benedikt XVILie­be Brü­der und Schwestern!

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In die­ser Kate­che­se vor Weih­nach­ten möch­te ich das Geheim­nis der Ver­kün­di­gung der Geburt Jesu an Maria mit euch betrach­ten. Der Engel Gabri­el redet Maria mit einem beson­de­ren Gruß an: „Chaà®rÄ“ kecharitomÄ“ne, ho Kyri­os meta sou. Freue dich, du Gna­den­vol­le. Der Herr ist mit dir“ (Lk 1,28). Das Wort chaà®rÄ“ – „Freue dich“ – ist eine im grie­chi­schen Sprach­raum übli­che Gruß­form. In den Evan­ge­li­en kommt es nur ein­mal – eben hier – vor, dage­gen im grie­chi­schen Text des Alten Testa­ments erscheint es vier­mal und bezeich­net dort die Freu­de des Vol­kes Isra­el über den nahen­den Mes­si­as und das Froh­sein in der Tie­fe des Her­zens. Die­se inne­re Freu­de läßt sich selbst durch schmerz­vol­le Erleb­nis­se nicht ver­trei­ben, son­dern wird dadurch erst zu ihrer rech­ten Rei­fe geführt. Das zeigt auch Maria, die in ihrem Leben die Dun­kel­heit des Wil­lens Got­tes bis zum Kreuz ihres Soh­nes hin kennt. Gleich zu Beginn nimmt sie die Bot­schaft des Engels in ihrem Her­zen an und denkt dar­über nach (vgl. Lk 1,29). Sie dia­lo­gi­siert inner­lich mit dem Wil­len Got­tes, sagt uns Lukas. Maria erschrickt zwar, aber zugleich will sie ver­ste­hen. Sie wen­det sich dem Engel zu. Sie ist eine furcht­lo­se Frau, die selbst vor dem Uner­hör­ten beson­nen bleibt. Eben­so sehen wir sie als die inner­li­che Frau, die mit Herz und Ver­stand den Zusam­men­hang, das gan­ze Heils­han­deln Got­tes, zu ver­ste­hen ver­sucht. Sie stellt sich in Frei­heit zur Ver­fü­gung, und Gott schenkt ihr dar­auf­hin sei­ne Gna­de, die den Mög­lich­kei­ten des Men­schen stets schöp­fe­risch begeg­net. Maria ist dabei ein Bild für die Kir­che, die das Wort Got­tes fest­hält, es bedenkt, sein Wesen zu ver­ste­hen sucht und das Geschenk­te in ihrem Gedächt­nis bewahrt. In der Demut ihres Glau­bens ist sie zugleich ein Vor­bild für jeden von uns: sie ist es, „die geglaubt hat, daß sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ“ (Lk 1,45).

Herz­lich grü­ße ich alle Pil­ger und Besu­cher deut­scher Spra­che. Wir alle wol­len durch unser Leben sicht­bar machen, daß Gott die Men­schen liebt und uns in sei­nem Sohn Jesus Chri­stus nahe gekom­men ist. Wir wol­len ver­su­chen mit­zu­hel­fen, daß sich der Frie­de auf der Erde aus­brei­tet. Der Herr stär­ke uns dazu mit sei­ner Gna­de. Von Her­zen wün­sche ich euch und euren Fami­li­en ein fro­hes und geseg­ne­tes Weihnachtsfest.

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