Slowakei hält an religiösen Symbolen auf Euro-Münzen fest – „EU-Kommission respektlos“


(Preß­burg) Die Slo­wa­kei will der Auf­for­de­rung, reli­giö­se Sym­bo­le auf ihren neu­en Zwei-Euro-Mün­zen zu strei­chen, nicht nach­kom­men. Vor weni­gen Tagen ging die Nach­richt durch Euro­pa, daß die Slo­wa­kei auf ihre neu­en Zwei-Euro-Mün­zen für die Lan­des­pa­tro­ne Kyrill und Metho­di­us kei­ne Hei­li­gen­schei­ne prä­gen darf. Reli­giö­se Sym­bo­le auf den Mün­zen sei­en uner­wünscht, hat­ten die Euro­päi­sche Kom­mis­si­on und eini­ge EU-Mit­glieds­staa­ten wis­sen las­sen, nach­dem die Ent­wür­fe für die neu­en Mün­zen bekannt wur­den. Begrün­det wur­de die anti­christ­li­che For­de­rung mit einem „Grund­satz reli­giö­ser Neu­tra­li­tät“, wie Jana Kova­co­va, die Spre­che­rin der slo­wa­ki­schen Zen­tral­bank bekanntgab.

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Nach hef­ti­gen Pro­te­sten in der slo­wa­ki­schen Öffent­lich­keit, allen vor­an durch die Kir­chen, auch in ande­ren EU-Staa­ten, hält die slo­wa­ki­sche Zen­tral­bank an den Ori­gi­nal­ent­wür­fen samt Nim­ben und klei­nen Kreu­zen fest. Die Zen­tral­bank hat­te zunächst mit­ge­teilt, den For­de­run­gen der EU-Kom­mis­si­on nach­kom­men zu wollen.

Die slo­wa­ki­sche Bischofs­kon­fe­renz kri­ti­sier­te die Ein­mi­schung durch die EU-Kom­mis­si­on als „man­geln­den Respekt vor der slo­wa­ki­schen Bevöl­ke­rung und den christ­li­chen Wer­ten“. Gleich­zei­tig lob­te sie den Ent­schluß der Zen­tral­bank, an den „Ori­gi­nal­ent­wür­fen für die Gedenk­mün­ze fest­zu­hal­ten, auf denen die christ­li­chen Wur­zeln des Lan­des zum Aus­druck kom­men“. Die neu­en Zwei-Euro-Mün­zen wer­den zum 1150. Jah­res­tag der Ankunft der bei­den thes­sa­li­schen Hei­li­gen in Groß­mäh­ren geprägt, der im näch­sten Jahr began­gen wird.

„Die Euro­kra­ten haben wenig Skru­pel, die euro­päi­sche Kul­tur und die Chri­sten zu demü­ti­gen“ kom­men­tier­te der bekann­te Histo­ri­ker Rober­to de Mat­tei, der auf das „para­do­xe“ Den­ken Brüs­se­ler Büro­kra­ten hin­wies. Die­sen zufol­ge hät­ten die Hei­li­gen­schei­ne und klei­ne Kreu­ze als reli­giö­se Sym­bo­le von den Mün­zen zu ver­schwin­den, wäh­rend das erz­bi­schöf­li­che Kreuz blei­ben kön­ne, weil die­ses Teil des slo­wa­ki­schen Staats­wap­pens ist „und des­halb kein christ­li­ches Sym­bol dar­stellt?“, wie de Mat­tei pro­vo­kant nachfragte.

Die bei­den Brü­der Kyrill und Method waren im 9. Jahr­hun­dert als Mis­sio­na­re von Byzanz in das dama­li­ge Groß­mäh­ri­sche Reich geschickt wor­den. Von ihnen stammt die Über­set­zung der Bibel und der Lit­ur­gie ins Alt­kir­chen­sla­wi­sche. Sie ent­wickel­ten dafür mit der Gla­goli­ka ein eige­nes Alpha­bet. Die Lei­stun­gen für Spra­che und Kul­tur der bei­den Sla­wen­apo­stel sol­len aner­kannt wer­den, nicht aber die Evan­ge­li­sie­rung, in deren Kon­text sie erbracht wur­den. „Eine sol­che rück­wir­ken­de Auf­spal­tung und Säu­be­rung der euro­päi­schen Kul­tur vom Chri­sten­tum ist ein uner­hör­ter Kul­tur­bruch“, so de Mattei.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Can­tua­le Antonianum

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