(Vatikan) Ein Priester wandte sich am 1. Oktober 2012 in einem Schreiben an die Päpstliche Kommission Ecclesia Dei, um Klärung zweier Fragen. Die Antwort aus Rom vom 6. November wurde nun vom traditionsverbundenen polnischen Blog Nowy Ruch Liturgiczny veröffentlicht.
Dubia 1
Kann ein Gläubiger auch durch den Besuch einer Heiligen Messe, die von einem Priester der Priesterbruderschaft St. Pius X. zelebriert wird, die gebotene Sonntagspflicht erfüllen. Vorausgesetzt, daß dieser Gläubige die Rechtmäßigkeit und Gültigkeit des Novus Ordo Missae nicht ablehnt und es in der Gegend keinen für ihn ohne Schwierigkeiten erreichbaren anderen Meßort im Alten Ritus gibt.
Antwort
Die Päpstliche Kommission „beschränkt“ sich zur Beantwortung darauf, aus dem Brief Seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI. an die Bischöfe der Katholischen Kirche in Sachen Aufhebung der Exkommunikation der vier von Erzbischof Lefebvre geweihten Bischöfe v. 10. März 2009 zu zitieren:
Solange die Bruderschaft keine kanonische Stellung in der Kirche hat, üben ihre Amtsträger auch keine rechtmäßigen Ämter in der Kirche aus. Es ist also zu unterscheiden zwischen der die Personen als Personen betreffenden disziplinären Ebene und der dogmatischen Ebene, bei der Amt und Institution in Frage stehen. Um es noch einmal zu sagen: Solange die dogmatischen Fragen nicht geklärt sind, hat die Bruderschaft keinen kanonischen Status in der Kirche und solange üben ihre Amtsträger, auch wenn sie von der Kirchenstrafe frei sind, keine Ämter rechtmäßig in der Kirche aus.
Dubia 2
Gilt die Verordnung der Gottesdienstkongregation Nr. 4184 und die Entscheidung der Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei Nr 24/92 betreffend die Möglichkeit als Subdiakon bei einer Messe in der außerordentlichen Form zu dienen, auch für Diözesanseminaristen (die nicht Seminaristen eines von der Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei errichteten Priesterseminaren sind), die bereits eingekleidet wurden?
Antwort
Die Päpstliche Kommission bestätigt in Beantwortung der zweiten Frage, daß die genannte Regelung für alle Diözesanseminaristen gilt, auch jene, die nicht an einem Priesterseminar der Tradition studieren.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Nowy Ruch Liturgiczny
Manchmal verstehe ich die eigene Kirche nicht mehr: Natürlich kann ich die Sonntagspflicht bei der FSSPX erfüllen, denn die Liturgie, die dort geboten wird, bzw. praktiziert wird, war die Liturgie, die bis in die 50er/60er Jahre hinein die ordentliche Liturgie der Kirche war. Warum tut die Kirche neuerdings immer so, als wäre die Art und Weise der Liturgie unserer Mütter und Väter eine verderbliche, abzulehnende und falsche Sache? Sicher steht die FSSPX auf einem wackligen kirchenrechtlichen Fundament, aber die Sonntagspflicht kann man m.E. einwandfrei dort erfüllen, schließlich hat die Kirche dies vor einiger Zeit selbst noch so bestätigt. Lasst Euch doch nicht irremachen! Das ist alles römisches Sperrfeuer! Es geht um unser Seelenheil! Amen.
Auf meine Anfrage hat mir ein hoher kirchlicher Würdenträger geantwortet, dass man nicht nur zur heiligen Messe zur FSSPX gehen darf, sondern auch die Sakramete der Beichte und der Krankensalbung (Letzte Ölung) gültig empfangen kann. Meine Anfrage bezog sich auf den Fall, wenn die Gespräche Rom – Econe endgültig scheitern.
Eine andere Person erhielt vor einiger Zeit von Rom die kurze Antwort: „Jede katholische Messe ist gültig!“ Eine dritte Person erhielt schließlich die Antwort, wer zur hl. Messe zur FSSPX gehe, müsse trotzdem seine Sonntagspflicht zusätzlich woanders erfüllen.
Eine eindeutige Linie lässt sich derzeit nicht erkennen. Für mich ist die Antwort bindend, die ich erhalten habe. Eine Mahnung wurde nicht ausgesprochen, obwohl ich bewusst Gewissens-Glaubensgründe genannt und keine Notsituation vorgeschoben hatte, wie eine fehlende Möglichkeit, die „Alte Messe“ sonst besuchen zu können.
Das Dilemma indem sich der Vatikan derzeit befindet, ist in meinen Augen die Tatsache dass die Linke Hand nicht mehr weis was die Rechte Hand tut und der Kopf des ganzen, seine Heiligkeit Papst Bendikt XVI , umzingelt von Wölfen und Haien wohl vieles wahre ausspricht, aber alleingelassen von seinen Beratern, nicht alles erledigen kann. Und der beste Beweis ist ja die Tatsache, das einmal die „Heilige Opfermesse“ bei der Priesterbruderschaft einmal gültig und ein anderes mal ungültig sein soll. Der Vatikan hat geschwächt vom VK II verlernt ein Klares JA oder Nein auszusprechen, um ja keinen vor den Kopf zu stoßen (und vermutlich auch um ja kein Geld zu verlieren) „Allen Menschen recht getan ist eine Kunst die niemand kann“ (ausnahme ist hier Gott der Herr, aber dieser gibt noch immer den Menschen die Chance, Ja oder nein zu Ihm zu sagen) , nur im Vatikan scheint alles andere wichtiger zu sein, als die unsterblichen Seelen der Menschen, daher stellt man auf Blind + Taubstumm.
An meinen Vorredner: Sie haben sehr sehr recht! Ich mag gar nicht weiterdenken, in welchem Zustand unsere Mutter Kirche einmal sein wird, wenn auch bei uns einmal die letzten Schranken fallen wie z.B. bei den Anglikanern: Frauenordination, noch mehr Laien, die keine Ahnung haben und mitreden wollen, noch mehr Liberalismus, noch mehr Sünde, noch mehr und noch mehr von allem diesem schlimmen Geist, dieser schlimmen falschen Entwicklung! Aber wenn die Spitze versagt, kommt es auf uns „normale“ Gläubige mehr denn je an: Wir müssen das Banner der katholischen Wahrheit aufrecht halten! Einstehen, durchstehen, weitergehen! Wir haben nur ein Ziel: Unser Seelenheil. Ich empfehle hier noch einmal die Predigten des unvergessenen Pfr. Hans Milch aus Hattersheim von St. Athanasius, jetzt FSSPX.
Gibt es auch im Internet. Ganz in diesem Sinne: Gottes und Mariens Segen!
@ Quamsingulari
Mit Verlaub, aber meinen Sie es redlich? Indem Sie dermaßen übertreiben? Denn erst vor kurzem haben Sie @ Seefeldt und mich als engstirnig kritisiert, weil wir betont haben, dass sich geoffenbarte Wahrheiten nicht historisch entwickeln. Eine typisch modernistische Meinung vertraten Sie, die Pius X., der letzte heilige Papst, scharf verurteilt hat.
Aber von Ihrer bewusst lächerlichen Übertreibung abgesehen, haben Sie schon recht: Es geht wirklich um das Seelenheil. Es ging der katholischen Kirche bis 1962 mindestens in ihren Lehraussagen vor allem um das Seelenheil. Erst mit dem II. Vatikanum hat sich die Kirche auch um eine brüderlich geeinte Menschheit vorrangig zu kümmern. Mit welchem „Erfolg“ sieht man.
Deswegen ist nicht nur der FSSPX beizupflichten, sondern auch den über 40 italienischen Intellektuellen, die sehr höflich darum gebeten haben, wichtige theologische Probleme zu klären, die sich mit dem Konzil ergeben haben.
Was spricht dagegen?
Wenn Sie sich, liebe/r Cuppa recht erinnern, sprach ich von mir als konservativem NO-Anhänger mit Sympathien für die MT. Das heißt nicht, dass ich per se in allem der FSSPX Recht gebe. Aber für mich – und dies werden Sie mir sicher zugestehen – ist auch als einem konservativen NOM der Empfang von Sakramenten und der Teilnahme an der auch weiterhin gültigen MT auch bei der FSSPX möglich. Darum ging es. Dass Sie mich recht verstehen: Ich bin kein FSSPXler, aber ich sehe, dass sie mit einiger Berechtigung wichtige, nachdenkenswerte Fragen aufwirft, um die sich zu kümmern, die Kirche sich leider drückt. Im übrigen weise ich daraufhin, dass es auch NOMler gibt, die nicht mit allem des V2 einverstanden sind. Im übrigen weise ich die Ihre Einschätzung meines Statements als „lächerlich“ freundlich aber entschieden zurück. Dass es trotz allem immer um unser Seelenheil geht, ist unbestritten.