[Update 24.10.2012 9:00] Piusbruderschaft schließt Bischof Williamson aus


(Menzingen/​London) Nach bis­her offi­zi­ell nicht bestä­tig­ten Mel­dun­gen wur­de Bischof Richard Wil­liam­son, einer der vier Bischö­fe, die Erz­bi­schof Mar­cel Lefeb­v­re und Bischof Anto­nio de Castro May­er am 30. Juni 1988 in Ecà´ne (Schweiz) für die Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. weih­te, von der Bru­der­schaft ausgeschlossen.

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Grund­la­ge des Aus­schlus­ses ist ein abge­schlos­se­nes inter­nes Dizi­pli­nar­ver­fah­ren. In den ver­gan­ge­nen Jah­ren häuf­ten sich Beschwer­den von Obe­ren der Bru­der­schaft über Ent­schei­dun­gen und Hand­lun­gen Wil­liam­sons. Der Gene­ral­obe­re der Bru­der­schaft, Msgr. Ber­nard Fel­lay ermahn­te den Bischof mehr­fach zur Dis­zi­plin und zum Gehor­sam. Bereits seit dem Früh­jahr wur­den Wil­liam­son kei­ne Auf­ga­ben mehr über­tra­gen. Wil­liam­son war die Teil­nah­me am Gene­ral­ka­pi­tel der Bru­der­schaft, das im Juli tag­te, um über den Stand der Gesprä­che mit Rom zu spre­chen, unter­sagt worden.

In sei­nem wöchent­li­chen Rund­brief Elei­son ent­fern­te sich Wil­liam­son immer deut­li­cher nicht nur von den Posi­tio­nen der Bru­der­schaft, son­dern auch von jenen Erz­bi­schof Lefeb­v­res. Mit dem sich zuse­hends ver­schär­fen­den Ton­fall in den Posi­tio­nen habe sich Wil­liam­son selbst außer­halb der Bru­der­schaft gestellt. Eine offi­zi­el­le Erklä­rung, die den Aus­schluß bestä­tigt, wird für mor­gen erwartet.

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[Update: 24.10.2012 9:00: Kommuniqué des Generalhauses der Priesterbruderschaft St. Pius X.

S.E. Bischof Richard Wil­liam­son hat sich seit meh­re­ren Jah­ren von der Füh­rung und Lei­tung der Prie­ster­bru­der­schaft ent­fernt und sich gewei­gert, den Respekt und den Gehor­sam zu bezei­gen, den er sei­nen recht­mä­ßi­gen Obe­ren schuldet.

Des­halb wur­de er durch eine Ent­schei­dung des Gene­ral­obe­ren und sei­nes Rates am 4. Okto­ber 2012 als von der Bru­der­schaft aus­ge­schlos­sen erklärt.

Es wur­de ihm eine letz­te Frist ein­ge­räumt sich unter­zu­ord­nen. Nach Ablauf der­sel­ben hat er einen « offe­nen Brief » ange­kün­digt, in dem er den Gene­ral­obe­ren auf­for­dert, zurückzutreten.

Die­se schmerz­haf­te Ent­schei­dung ist not­wen­dig gewor­den aus Sor­ge um das Gemein­wohl der Bru­der­schaft St. Pius X. und einer guten Lei­tung derselben.

Dies stimmt mit dem über­ein, was S.E. Erz­bi­schof Lefeb­v­re ange­pran­gert hat : « Das ist die Zer­ströung der Auto­ri­tät. Wie kann Auto­ri­tät aus­ge­übt wer­den, wenn alle Mit­glie­der ein­ge­la­den wer­den müs­sen, an der Aus­übung der Auto­ri­tät teil­zu­neh­men ? » (Ecà´ne, am 29. Juni 1987)

Gege­ben zu Men­zin­gen am 23. Okto­ber 2012]

Text: Linus Schneider
Bild: Jens Falk

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