Gehorsam oder Ausschluß – Ultimatum an Msgr. Williamson


(Men­zin­gen) Der sich seit Okto­ber 2011 abzeich­nen­de Bruch zwi­schen Bischof Richard Wil­liam­son und der Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. kommt in die End­pha­se. Der Gene­ral­obe­re der Pius­bru­der­schaft, Msgr. Ber­nard Fel­lay soll sei­nem eng­li­schen Mit­bru­der im Bischofs­amt ein Ulti­ma­tum gestellt haben. Mit einem Schrei­ben for­der­te er Msgr. Wil­liam­son auf, sich inner­halb von zehn Tagen der legi­ti­men Auto­ri­tät des Gene­ral­obe­ren zu unter­wer­fen. Dies berich­tet der Vati­ka­nist Andrea Tor­ni­el­li. Soll­te Wil­liam­son wei­ter­hin an sei­nem Unge­hor­sam fest­hal­ten, wäre der Aus­schluß aus der Bru­der­schaft die logi­sche Folge.

Anzei­ge

Die Bezie­hun­gen zwi­schen dem Gene­ral­obe­ren und Bischof Wil­liam­son befin­den sich seit dem vori­gen Jahr im Sink­flug. Wil­liam­son ist der bekann­te­ste und kämp­fe­risch­ste Geg­ner des Gene­ral­obe­ren und des­sen Bereit­schaft, sich um eine Ver­söh­nung mit dem Hei­li­gen Stuhl zu bemü­hen. Wie eng das Zer­würf­nis mit den Ver­söh­nungs­ge­sprä­chen zwi­schen der Pius­bru­der­schaft und Rom zusam­men­hängt, zeig­te sich bereits im Herbst 2011, als Msgr. Fel­lay alle Obe­ren der Bru­der­schaft nach Alba­no Lazia­le rief, um sie über die „Dok­tri­nel­le Prä­am­bel“ des Hei­li­gen Stuhls zu infor­mie­ren und die wei­te­re Vor­ge­hens­wei­se abzu­klä­ren. Der Gene­ral­obe­re for­der­te Msgr. Wil­liam­son damals auf, nicht an der Kon­fe­renz teil­zu­neh­men. Tat­säch­lich kam der auf­müp­fi­ge Bischof nicht nach Alba­no Lazia­le bei Rom. Seit dem Früh­jahr 2012 erteil­te der Gene­ral­obe­re Wil­liam­son kei­ne Auf­trä­ge mehr, ihn in pasto­ra­len Din­gen oder bei der Spen­dung der Sakra­men­te zu ver­tre­ten. Zum Gene­ral­ka­pi­tel im Juli 2012 wur­de Msgr. Wil­liam­son nicht ein­mal mehr eingeladen.

Nun scheint der Moment einer defi­ni­ti­ven Klä­rung gekom­men zu sein, nach­dem Msgr. Wil­liam­son gegen den Wil­len der Bru­der­schaft in Bra­si­li­en aktiv wurde.

Wegen Wil­liam­sons 2009 gemach­ten Äuße­run­gen zur Sho­ah hat­te man in Rom beträcht­li­che Bauch­schmer­zen, bei einer Aus­söh­nung mit der Pius­bru­der­schaft auch ihn als Bischof aner­ken­nen und auf­neh­men zu müs­sen. Ein Aus­schluß Wil­liam­sons aus der Bru­der­schaft wür­de die Eini­gungs­ge­sprä­che mit Rom zwar nicht direkt berüh­ren, dort aber sicher mit Erleich­te­rung zur Kennt­nis genom­men wer­den. Nach­dem bekannt wur­de, daß sich die ande­ren Bischö­fe der Bru­der­schaft im April mit einem har­ten Schrei­ben gegen ihren Gene­ral­obe­ren und gegen ein Eini­gung mit Rom wand­ten, erklär­te die Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on, daß die Posi­tio­nen der Bischö­fe Wil­liam­son, Tis­sier de Mal­ler­ais und de Gal­ler­eta unab­hän­gig von einer mög­li­chen Eini­gung geson­dert behan­delt würden.

Dem Gene­ral­obe­ren der Pius­bru­der­schaft geht es in der Fra­ge jedoch nicht um Befind­lich­kei­ten Roms, son­dern um den fort­ge­setz­ten Unge­hor­sam, den Wil­liam­son an den Tag legt. Am sedis­va­kan­ti­sti­schen Rand der Bru­der­schaft hat seit eini­gen Mona­ten ein Aus­fran­sungs­pro­zeß ein­ge­setzt. In den USA ent­stand eine Art von neu­er „Pius­bru­der­schaft“, die für sich in Anspruch nimmt, die „wah­re“ Bru­der­schaft zu sein. Deren Ver­tre­ter behaup­ten, daß Msgr. Fel­lay der legi­ti­me Nach­fol­ger von Erz­bi­schof Lefeb­v­re sei, dem sie aber den­noch den Gehor­sam ver­wei­gern, und damit im Klei­nen das Ver­hält­nis zwi­schen Pius­bru­der­schaft und Rom wiederholen.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Jens Falk, Die­ter Vol­kerts, Mon­ta­ge Katholisches

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16 Kommentare

  1. Anmer­kun­gen:
    1) Eine Eini­gung Rom – Eco­ne scheint der­zeit nicht mög­lich. Das hat mit Bischof Wil­liam­son über­haupt nichts zu tun. Die For­de­run­gen Roms, die der Glau­bens­prä­fekt oft genug wie­der­holt hat, näm­lich die voll­um­fäng­li­che Aner­ken­nung des II.Vat. als mit der Tra­di­ti­on der Kir­che ver­ein­bar und die Recht­mä­ßig­keit der Neu­en Mes­se kann NIEMAND in der FSSPX aner­ken­nen. Dies hat der deut­sche Distrikt­obe­re, P. Schmid­ber­ger, sinn­ge­mäß im letz­ten Inter­view erklärt. Beson­nen, ruhig, ohne jede Schärfe.
    2) Nach der Holo­caust-Leug­nung Wil­liam­sons und sei­nem Behar­ren dar­auf, hat ihm der Gene­ral­obe­re eine Zeit des Stu­di­ums und der Besin­nung auf­er­legt, seit­dem darf er als Bischof nicht mehr tätig sein.
    3) Ich hof­fe, dass die FSSPX das Pro­blem Wil­liam­son end­gül­tig löst. Die Pius­bru­der­schaft mit ihrer geist­li­chen Sub­stanz ist für die Kir­che zu wich­tig, als dass sie sich mit die­sem lan­ge schwä­ren­den Kon­flikt Ener­gien rau­ben lässt. Sie wird in der Kir­che gebraucht, ob irre­gu­lär oder legal.

  2. Ein Aus­schluß von Bischof Wil­liam­son wäre ein sehr gro­ßer Feh­ler. Dies wür­de wei­te­re Per­so­nen – Prie­ster wie Gläu­bi­ge – von der Pius­bru­der­schaft abspal­ten. Es wür­de ein Pro­zeß in Gang gesetzt wer­den den die Füh­rung der Bru­der­schaft nicht mehr kon­trol­lie­ren kann. Die Ver­ant­wor­tung vor Gott dafür tra­gen die, die für die­sen Aus­schluß ver­ant­wort­lich sind.

  3. Fort­set­zung:
    Was die Nicht­ein­la­dung nach Alba­no betrifft: Durch eine Indis­kre­ti­on ist der Brief des Gene­ral­obe­nen an B. Will­liam­son damals ins Inter­net gelangt. Hier ging es nicht um inhalt­li­che Posi­tio­nen, son­dern um die Sor­ge von Bischof Fel­lay, dass Wil­liam­son die gefor­der­te Dis­kre­ti­on nicht ein­hält. Dass er ein­fach nicht schwei­gen kann, wenn es nötig ist. Dass dies auch frü­her schon der Fall war.
    Im übri­gen wer­de ich das bald man­tra­mä­ßig wie­der­ho­len: Es geht nicht um „Ver­söh­nung“. Die Pius­bru­der­schaft ist der Auf­fas­sung, dass wäh­rend des Kon­zils der Selbst­zer­stö­rungs­pro­zess der Kir­che begann. Papst Bene­dikt ist der Auf­fas­sung, dass die Miss­tän­de durch eine fal­sche Her­me­neu­tik der Kon­zils­tex­te ver­ur­sacht sind. Wei­ter kann die FSSPX die Neue Mes­se nicht akzep­tie­ren, die Kar­di­nal Ratz­in­ger selbst schon als plat­tes Mach­werk (sinn­ge­mäß) bezeich­net hat.
    Natür­lich sucht Bischof Fel­lay die Ein­heit mit Rom, die FSSPX ist röm.-katholisch. Doch nicht um den Preis der Selbstaufgabe!

  4. „Logi­scher­wei­se wer­den Libe­ra­le auch zu wahr­haf­ten Tyran­nen. Denn sie haben sich sel­ber von jedem Gott, von jeder Wahr­heit und von jedem Gesetz – wel­che über den Libe­ra­len ste­hen – befreit. Somit bleibt nur noch die Auto­ri­tät ihres eige­nen Gei­stes und Wil­lens übrig, und nur die­se „Auto­ri­tät“ las­sen sie gel­ten, um ihren Mit­men­schen jed­we­de Will­kür auf­zu­er­le­gen. […]Eben­falls logi­scher­wei­se wer­den Libe­ra­le zu ver­weich­lich­ten Men­schen, weil sie alles per­sön­lich neh­men müs­sen.“ aus: EC 229: Ver­fluch­te Libe­ra­le vom 01.12.2011.

    „Daher folgt nun eine Samm­lung an Kugeln und Gra­na­ten direkt vom Schlacht­feld: die Kom­men­ta­re stam­men von Prie­stern, Lai­en und Schwe­stern, wel­che haupt­säch­lich sich ent­rü­ste­ten, als im Novem­ber 2008 im schwe­di­schen Fern­se­hen eine gewis­se Epi­so­de der jün­ge­ren Geschich­te bestrit­ten wur­de. (Und doch… und doch…) […] Alle die­se Din­ge wer­den über mich gesagt. Ach, wie ich doch die Auf­merk­sam­keit ger­ne habe!“ aus: EC 273: Auf­mu­ni­tio­nie­rung vom 06.10.2012

  5. Was will ich mit den bei­den Zita­ten zei­gen: Bischof Richard Wil­liam­son ist ein Ego­zen­tri­ker, nicht fähig zur Selbst­kri­tik, nicht fähig, wenig­stens sich selbst einen Feh­ler einzugestehen.

    Er fühlt sich im Recht, für ihn gilt offen­sicht­lich nur die „Auto­ri­tät sei­nes eige­nen Gei­stes und Wil­lens“. Wird er eines bes­se­ren über­führt, reagiert er wie die von ihm ach so kri­ti­sier­ten Libe­ra­len, er ist gekränkt, fühlt sich in sei­ner Auto­ri­tät beschnit­ten. Sei­ne schein­ba­re Iro­nie über die ihm gegen­über vor­ge­brach­te Kri­tik ist dem Grun­de nach nichts wei­ter als (bri­ti­scher) Aus­druck sei­ner Kränkung.

    Gemäß sei­ner eige­nen Logik zum libe­ra­len Men­schen, die rich­tig ist, ist Bischof Richard Wil­liam­son ein wahr­haf­ter Tyrann, der alles per­sön­lich neh­men muss, also auch die Kri­tik an sei­nen Äuße­run­gen zum Holo­caust. Ich bedaue­re dies auf­rich­tig sehr, da ich sei­ne theo­lo­gi­schen Gedan­ken sehr schät­ze, sei­ne selbst­ver­lieb­te Art hin­ge­gen absto­ßend finde.

  6. Es täte mir per­sön­lich weh um Msgr. Wil­liam­son! Er „fehlt“ in der Prie­ster­bru­der­schaft, seit er sich seit 2009 nach und nach selbst ins Aus gespielt hat. – Aber er hat sich selbst ins Aus gespielt. Kei­ne Fra­ge! – Er ist ziem­lich nar­zi­stisch. (Eine Schwä­che, die ja durch­aus mit Geist und Witz zu ver­ein­ba­ren ist, die die­ser Mann auch besitzt.) Was den Ver­lust sei­ner „Anhän­ger“ angeht, wür­de ich aller­dings den Preis zah­len, wenn es denn zu sei­nem Aus­schluß käme. Es geht hier nicht dar­um, einen Wil­liam­son-Fan­club zu spon­so­ren, son­dern den Glau­ben unver­fälscht zu erhal­ten. Die gegen den Kurs von Fel­lay geführ­ten Argu­men­te sei­ner Exzel­lenz sind durch­aus widerlegbar:
    http://​www​.sspx​.org/​s​s​p​x​_​a​n​d​_​r​o​m​e​/​m​a​g​i​s​t​e​r​i​u​m​_​o​r​_​l​i​v​i​n​g​_​t​r​a​d​i​t​i​o​n​_​f​r​_​g​l​e​i​z​e​_​d​e​n​o​u​n​c​e​s​_​a​_​f​a​l​s​e​_​d​i​l​e​m​m​a​.​htm
    Aller­dings sehe ich auch ein Pro­blem auf der Sei­te Msgr. Fel­lays. Des­sen Art mit dem Pro­blem Wil­liam­son umzu­ge­hen wirkt mensch­lich eher hilfs­los als brüderlich.

    • „Des­sen Art mit dem Pro­blem Wil­liam­son umzu­ge­hen wirkt mensch­lich eher hilfs­los als brüderlich.“

      Wie sähe denn ein brü­der­li­cher Umgang mit jeman­dem aus, des­sen Schuld­be­wusst­sein gegen Null ten­diert? Wie sind denn sei­ne Wor­te vom 06.10.2012 „Und doch… und doch…“ im Kon­text der Holo­caut­leug­nung zu ver­ste­hen? Ange­sichts die­ser erneu­ten Wort­wahl gehört Bischof Richard Wil­liam­son hoch­kan­tig aus der Bru­der­schadft aus­ge­schlos­sen, unglück­lich ist, dass Bischof Fel­lay sei­nem bizar­ren Trei­ben so lan­ge zuge­war­tet hat (was aus mei­ner Sicht mehr als brü­der­lich ist).

      Ein brü­der­li­cher Umgang ist nur mög­lich, wenn der Ande­re sich eben­falls brü­der­lich ver­hält. Das ist wie bei der Beich­te: wenn der Sün­der nicht bereut, hat der Prie­ster kei­ne Chan­ce die Sün­den loszusprechen.

      • Auch bei der Beich­te müs­sen Sie nicht mehr bereu­en, als sie ver­bro­chen haben. Sie soll­ten es noch nicht ein­mal. – „Brü­der­lich“ heißt, dass man hin­hört und dif­fe­ren­ziert und nicht den pein­li­chen Ver­wand­ten, der die Fami­li­en­fei­er auf­ge­mischt hat, ein­fach in den Kel­ler sperrt, um sich zu wun­dern, wenn die­ser sich als Opfer fühlt und aus­bricht: Die Pius­brü­der haben den durch die Medi­en „fest­ge­stell­ten“ Anti­se­mi­tis­mus der Aus­sa­gen von Msgr. Wil­liam­son ein­fach unkri­tisch inter­na­li­siert: Die mei­sten distan­zie­ren sich vehe­ment von ihm, eini­ge geben ihm aus Trotz unter der Hand recht. – Aber viel­leicht ging es Exzel­lenz gar nicht dar­um, den Juden an den Kar­ren zu fah­ren, son­dern das Volk Goe­thes und Beet­ho­vens zu ent­la­sten (eine sehr bri­ti­sche Sicht der Din­ge, aber durch­aus eine legi­ti­me). Dass er die­ses Mach­werk von Leuch­ter-Report ein­ge­bracht hat, war die eigent­li­che aber auch die ein­zi­ge Pein­lich­keit. – Das Pro­blem ist, dass man damit nicht sach­lich umgeht und nur panisch reagiert.

        • Bischof Richard Wil­liam­son hat sei­ne Aus­sa­gen vor einem schwe­di­schen Fern­seh­team getä­tigt in der Kennt­nis, dass sei­ne Aus­sa­gen in Deutsch­land unter Stra­fe ste­hen (ich habe mir das Video mehr­fach ange­schaut). Man kann die Straf­bar­keit der Holo­caust­leu­gung sehr kri­tisch sehen, ich hal­te sogar unter dem gel­ten­den Rechts­rah­men sei­ne Ver­ur­tei­lung für einen Witz, aber eine angeb­li­che Inten­ti­on, das Volk Goe­thes und Beet­ho­vens zu ent­la­sten, ist nun wirk­lich an den Haa­ren herbeigezogen.

          Das Inter­view fand sei­ner­zeit im Rah­men der Prie­ster­wei­he eines Schwe­den statt. Wie kommt man denn bei einem sol­chen Anlass auf den Holo­caust? Ist das ein nahe­lie­gen­des The­ma? Für einen katho­li­schen Bischof? Bischof Richard Wil­liam­son ist in eine Fal­le getappt. Nun ist er aus mei­ner Sicht zu stolz dies ein­zu­ge­ste­hen, er hät­te ein­fach sagen kön­nen: „Ich habe mich ger­irrt“., statt des­sen meint er mit „und doch, und doch“ beson­ders stand­haft zu wirken.

          Demut gilt anschei­nend immer für die anderen.

          • Ich kann ihnen schon erklä­ren, wie man mit Jet­lag nach einer Stun­de Schwat­zen mit Jour­na­li­sten auf so ein The­ma kommt, wenn man vom Kali­ber Wil­liam­son ist… Dar­um geht es aber nicht. – Es geht auch nicht dar­um, Bischof Fel­lay irgend­ei­ne Ver­ant­wor­tung an dem Ver­hal­ten von Wil­liam­son zu geben. – Wil­liam­son redet grund­sätz­lich zu viel und über alles, was er für inter­es­sant hält und er ist zu stolz, sich in der Öffent­lich­keit zu demü­ti­gen. Es ist ihm pein­lich, dass er so dumm war, zu glau­ben dass die­se Jour­na­li­sten Ehren­män­ner sind. Aller­dings woll­te er ja aus­drück­lich kei­ne Ver­öf­fent­li­chung. Wo ist also der Tat­be­stand der Volks­ver­het­zung? Soll er etwas zuge­ben, was er gar nicht woll­te? Wir kön­nen uns sicher­lich dar­auf eini­gen, dass Msgr. Wil­liam­son ein nar­zi­sti­scher Ego­ma­ne ist, aber gerecht soll­ten wir blei­ben. Sonst gilt das mit der „Demut für die ande­ren“ ja auch für uns. – Das Pro­blem ist ein per­sön­li­ches zwi­schen Fel­lay und Williamson.

          • d’ac­cord. Dar­auf kön­nen wir uns einigen.

            Zur Straf­bar­keit: Ohne die Akten en detail geprüft zu haben, dürf­te die Straf­bar­keit der Aus­sa­gen von Bischof Wil­liam­son sich auf­grund des (angeb­li­chen) Even­tu­al­vor­sat­zes erge­ben: „Oft trifft man aber auf die Kon­stel­la­ti­on, dass ein Täter den Erfolg eigent­lich gar nicht will, ihn aber als – mög­li­cher­wei­se sogar uner­wünsch­te – Neben­wir­kung sei­ner Hand­lung in Kauf nimmt. Die­ses Inkauf­neh­men der Ver­wirk­li­chung des tat­be­stand­li­chen Erfol­ges wird Even­tu­al­vor­satz genannt. All­ge­mein herrscht Einig­keit, dass für die Straf­bar­keit einer Tat Even­tu­al­vor­satz genügt.“

            Der juri­sti­sche Witz sei­ner Ver­ur­tei­lung besteht dar­in, dass trotz sei­nes Hin­wei­ses, das Inter­view wegen der Straf­bar­keit in Deutsch­land nicht zu sen­den, Bischof Wil­liam­son unter­stellt wird, den tat­be­stand­li­chen Erfolg, d.h. die Ver­öf­fent­li­chung in Deutsch­land bil­li­gend in Kauf genom­men zu haben.

  7. Weih­bi­schof Wil­liam­son hät­te zum Völ­ker­mord an den Juden schwei­gen müs­sen, soweit die­ser rein über vom Gesetz­ge­ber fest­ge­leg­te Zah­len geht. Sei­ne Auf­ga­be ist das Heil der See­len, nicht die Revi­si­on der Geschichts­wis­sen­schaft oder der Staat­li­chen Zivil­re­li­gio­nen der ein­zel­nen Groß­mäch­te. Wil­liam­son soll­te jedoch nie­mals aus­ge­schlos­sen wer­den. Das wäre ein Sieg für die Neo-Moder­ni­sten im Vati­kan und Sieg für deren divi­de-et-impe­ra-Stra­te­gie gegen die Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. Wil­liam­son soll sich fügen, Mons. Fel­lay soll sich end­lich ent­schul­di­gen bei den von Men­zin­gen von Wei­hen aus­ge­schlos­se­nen Bene­dik­ti­nern, Domi­ni­ka­nern usw. usf. Ist man in Men­zin­gen sich nicht des­sen bewusst, daß man Zer­split­te­rung will?

    • Bischof Wil­liam­son gehört aus­ge­schlos­sen, weil er als füh­ren­des Mit­glied der Bru­der­schaft kein „Team­play­er“ ist. Die Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. ist auf­grund des immensen Drucks, unter wel­chem die­se steht (pro­gres­si­sti­sche Strö­mung in der Kir­che, Poli­tik und Publi­zi­stik ins­be­son­de­re in Deutsch­land, ich erin­ne­re an die Anträ­ge der Grü­nen auf Beob­ach­tung durch den Ver­fas­sungs­schutz, etc.), dar­auf ange­wie­sen, nach Außen hin ein­heit­lich und dis­zi­pli­niert auf­zu­tre­ten. Quer­köp­fe wie Bischof Wil­liam­son, auch wenn die­ser theo­lo­gisch durch­aus als bril­li­ant zu bezeich­nen ist, kann sich die Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. nach Außen hin schlicht nicht leisten.

      „Zer­split­te­rung“ ist übri­gens ein Kampf­be­griff, der die Wahr­heits­fin­dung mit dem Argu­ment dis­kri­mi­niert, der „Unter­le­ge­ne“ wür­de sich abspal­ten. Die Fol­gen einer sol­chen Dis­kri­mi­nie­rung kön­nen Sie in Deutsch­land sehen, wo um der lie­ben Ein­heit wil­len, die deut­schen Bischö­fe machen kön­nen was sie wollen.

      • Also für Sie als typi­schen Preu­ßen geht das welt­li­che Gesetz der Bun­des­re­pu­blik (etwa 1994 Ver­bot der Holo­caust­leug­nung) vor dem kirch­li­chen Gesetz und vor dem Heil der Seelen?

        Ein Aus­schluss wird die FSSPX aus­ein­an­der­rei­ssen, genau­so wie die Stra­te­gie der Moder­ni­sten im Vati­kan war. Danach kommt Verunsicherung.

        Mons. Fel­lay ist nur gewähl­ter Gene­ral­obe­rer, ihm „gehört“ die Prie­ster­bru­der­schaft nicht.

        Daß Wil­liam­son sei­ne Holo­caust-Ansich­ten unter­las­sen soll, ist wahr. Er scha­det damit den Schu­len usw. usf. Aller­dings ist die Unge­rech­tig­keit bei den „Grü­nen“ und Sozia­li­sten zu suchen, nicht beim Weih­bi­schof mit unbe­lieb­ten Ansich­ten zur moder­nen Zeitgeschichte.

        Natür­lich muss sich Wil­liam­son auch unter­ord­nen, jedoch besitzt ein Pater Niklaus Pfluger kei­ne Auto­ri­tät über Bischof Wil­liam­son. Auch der Gene­ral­obe­re einer pia unio FSSPX hat kei­ne All­macht über Mit­glie­der natür­lich. Des­halb soll sich Bischof Fel­lay auch vor­sich­tig beneh­men jetzt.

  8. Sogar die Vati­ka­num II.-Konzilskirche und die moder­ni­sti­sche ‚kapic‘ berich­ten, die­se Mel­dung über Mons. Wil­liam­son sei falsch und von Sedis­va­kan­ti­sten im Netz ver­brei­tet. Die­se wol­len Mons. Wil­liam­son als ihren Weih­bi­schof gewin­nen. Übri­gens ist Weih­bi­schof Wil­liam­son in Ost­eu­ro­pa und Nord­ame­ri­ka sehr beliebt, weil man dort auf freie Mei­nungs­äu­ße­rung setzt. Anders als in der Bun­des­re­pu­blik und EU.

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