(Beirut) Wie erst jetzt bekannt wurde, planten islamistische Terroristen ein Attentat zur Ermordung von Papst Benedikt XVI. während dessen Pastoralreise in den Libanon. Dies schreibt eine der schiitischen Hisbollah nahestehende Internetseite. Die Terrorzellen wurden am 16. September, dem letzten Tag des Papstbesuches verhaftet.
Die libanesischen Sicherheitskräfte konnten die Terrorgruppe ausfindig und rechtzeitig unschädlich machen, so der Bericht der schiitischen Nachrichtenseite Elnashra aus dem Umfeld der Hisbollah, die sich auf eine „hohe Informationsebene“ beruft. Das Attentat sollte von zwei Zellen durchgeführt werden, deren Mitglieder jedoch in den frühen Morgenstunden des 16. September von Anti-Terroreinheiten verhaftet werden konnten. An jenem Sonntag zelebrierte Papst Benedikt XVI. in Beirut vor mehr als 350.000 Gläubigen den feierlichen Abschlußgottesdienst.
Laut Elnashra erhielten die libanesischen Sicherheitskräfte Informationen, daß sich ein Attentäter als Sicherheitsbeamter verkleidet Zugang zum Gelände für die Papstmesse verschaffen sollte. Die Polizei setzte daher die gesamte Einheit, in die sich der Attentäter infiltrieren sollte, neben anderen Einheiten bewaffnet, aber ohne scharfe Munition ein. Die Internetseite berichtet zudem, daß die vatikanischen Sicherheitsbehörden zu jedem Zeitpunkt über den genauen Stand der Anti-Terroroperationen informiert waren, der Papst jedoch keine Änderung des Programms gewünscht habe.
Am Samstag, den 15. September richtete Papst Benedikt XVI. einen dramatischen Friedensappell an die Welt. Er forderte zum Aufbau einer „Kultur des Friedens“ auf und zur Schaffung eines „neuen Modells der Brüderlichkeit“. Das katholische Kirchenoberhaupt forderte dazu auf, jeden Anschlag auf das menschliche Leben einzustellen. Am nächsten Tag sollte er von islamistischen Attentätern ermordet werden.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Paroquia de Martins/Tempi