Christliches Afrika: Mehr Christen als Moslems


In Afri­ka gibt es mehr Chri­sten als Mos­lems. Das ist eines der Ergeb­nis­se der jüng­sten Erhe­bun­gen, die vom bekann­ten Sozio­lo­gen und ehe­ma­li­gen OSZE-Reprä­sen­tan­ten Mas­si­mo Intro­vi­gne bei einer Tagung in Marok­ko vor­ge­stellt wur­den. Das Chri­sten­tum ist inzwi­schen die stärk­ste Reli­gi­on auf dem afri­ka­ni­schen Kon­ti­nent und hat den Islam deut­lich über­holt. Die Ergeb­nis­se wur­den heu­te im Rah­men einer CESNUR-Tagung an der Uni­ver­si­tät von El Jadi­da in Marok­ko prä­sen­tiert. Dem­nach sind 46,53 Pro­zent aller Bewoh­ner Afri­kas Chri­sten, 40,46 Pro­zent Mos­lems und  11,8 Pro­zent Anhän­ger afri­ka­ni­scher Stam­mes­re­li­gio­nen, wäh­rend sich der Rest auf alle ande­ren Reli­gio­nen aufteilt.

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Von den afri­ka­ni­schen Staa­ten (UN-Mit­glie­der und Son­der­ge­bie­te) haben 31 eine christ­li­che Mehr­heit, 21 Staa­ten wer­den mehr­heit­lich von Mos­lems bewohnt und wei­te­re sechs mehr­heit­lich von Anhän­gern der Stam­mes­re­li­gio­nen. Um 1900 gab es in Afri­ka rund 10 Mil­lio­nen Chri­sten. Im Jahr 2012 sind es mehr als 500 Mil­lio­nen. Wäh­rend die Chri­sten Afri­kas 1900 knapp zwei Pro­zent aller Chri­sten aus­mach­ten, stel­len sie heu­te 20 Pro­zent. In knapp zehn Jah­ren wer­den die Chri­sten Afri­kas sowohl Euro­pa als auch Ame­ri­ka über­ho­len und den größ­ten kon­ti­nen­ta­len Block inner­halb des Chri­sten­tums bil­den, wie Intro­vi­gne darlegte.

„Die­se Zah­len sind noch zu wenig bekannt. Sie haben aber eine gro­ße Bedeu­tung histo­ri­schen, kul­tu­rel­len und poli­ti­schen Aus­ma­ßes“, so Intro­vi­gne. „Inzwi­schen gibt es mehr prak­ti­zie­ren­de Chri­sten in Afri­ka als in Euro­pa. Lang­fri­stig gese­hen wird das nicht nur Afri­ka ver­än­dern, son­dern auch das Chri­sten­tum, wie Johan­nes Paul II. erkannt hat­te, der Afri­ka beson­de­re Auf­merk­sam­keit schenk­te, die von Bene­dikt XVI. fort­ge­setzt wird, der den Kon­ti­nent bereits zwei Mal besucht hat.“

„Nicht alle sind natür­lich begei­stert über die­se Ent­wick­lung“, so Intro­vi­gne. Der Sozio­lo­ge ist der Mei­nung, daß bestimm­te Angrif­fe auf Chri­sten in Afri­ka mit die­sem ihrem Wachs­tum zusam­men­hän­gen. „Ein bestimm­ter isla­mi­scher Fun­da­men­ta­lis­mus betrach­tet es als Skan­dal, daß es in Afri­ka heu­te mehr Chri­sten als Mos­lems gibt. Aus die­sem Grun­de ver­folgt und tötet er die Chri­sten in Län­dern wie Nige­ria, Mali, Soma­lia oder Kenia. Die Radi­kal­fun­da­men­ta­li­sten sind davon über­zeugt, daß in der Fra­ge, ob die Welt mos­le­misch oder christ­lich sein wird, die ent­schei­den­de Schlacht heu­te in Afri­ka statt­fin­det. Und sie sind der Mei­nung, sie zu ver­lie­ren. Aus die­sem Grund reagie­ren sie mit Bomben.“

Text: Vati­can Insider/​Giuseppe Nardi
Bild: Adven­tures in Mission

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1 Kommentar

  1. viel­leicht ist es doch nicht so düster wie ich bis jetzt infor­miert wur­de, aber das Chri­sten­tum ist eigent­lich kein Anti-Islam, son­dern etwas Eigen­stän­di­ges und es wäre hyste­risch, wür­de man krampf­haft das Chri­sten­tum des­we­gen aus­wei­ten, um es gegen den Islam in Stel­lung zu brin­gen. Der Islam kann wahr­schein­lich Mil­lio­nen unter die Erde brin­gen, ohne dass es jemand merkt. Aber wie­so sind eigent­lich die Athe­isten außer Obli­go, wo sie doch im Westen ton­an­ge­bend sind, also die domi­nie­ren­de Grup­pe dar­stel­len ? War­um kön­nen die nicht ein­fach die Kir­che leben las­sen und Men­schen­rech­te schüt­zen ohne Anse­hen der Reli­gi­on ? Heu­te habe ich mir gedacht, bei denen ist es die­sel­be Feig­heit, wegen der Jesus vom Volk zum Kreu­zes­tod ver­ur­teilt wur­de. Die haben sich damals gefürch­tet, dass ohne ihre Tier­op­fer und sie nicht mehr unter der Herr­schaft der Pha­ri­sä­er das Gesell­schafts­sy­stem zusam­men bricht.

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