Kardinal Dolan bei Convention der Republikaner – Obamas Demokraten weiter auf Konfrontationskurs


(New York) Vom kom­men­den Mon­tag, den 26. August, bis zum 30. August fin­det in Tam­pa im Bun­des­staat Flo­ri­da die Repu­bli­can Natio­nal Con­ven­ti­on der Repu­bli­ka­ni­schen Par­tei statt. Auf dem Nomi­nie­rungs­par­tei­tag wird Mitt Rom­ney end­gül­tig zum Prä­si­dent­schafts­kan­di­da­ten der Repu­bli­ka­ni­schen Par­tei gekürt wer­den und mit ihm Paul Ryan als Kan­di­dat für das Amt des Vize-Präsidenten.

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Für Auf­se­hen sorgt die gestern von Asso­cia­ted Press ver­brei­te­te Nach­richt, daß der Erz­bi­schof von New York, Timo­thy Kar­di­nal Dolan am sel­ben Abend, an dem Rom­ney nomi­niert wird, ein „Segens­ge­bet“ spre­chen wird. Rom­ney, der erste Mor­mo­ne, der in das Wei­ße Haus ein­zie­hen könn­te, bestä­tig­te die Nach­richt in einem Inter­view mit EWTN, das heu­te aus­ge­strahlt wird. Die Teil­nah­me des Kar­di­nals auf dem repu­bli­ka­ni­schen Par­tei­tag wur­de inzwi­schen auch von des­sen Spre­cher Joseph Zwil­ling bestätigt.

Zwil­ling beton­te, daß es sich „nicht“ um eine Unter­stüt­zung eines bestimm­ten Bewer­bers bei der Prä­si­dent­schafts­wahl hand­le. Der Erz­bi­schof von New York habe zuvor sowohl der Repu­bli­ka­ni­schen wie der Demo­kra­ti­schen Par­tei mit­ge­teilt, daß er deren Par­tei­ta­ge besu­chen wer­de, wenn er ein­ge­la­den wür­de, dort ein Gebet zu spre­chen. Die Demo­kra­ten zeig­ten kein Inter­es­se, wäh­rend die Repu­bli­ka­ner eine Ein­la­dung aussprachen.

Das Bild, das in der Öffent­lich­keit ent­steht, ist jedoch ein­deu­tig. Die katho­li­sche Kir­che mach­te nie ein beson­de­res Hehl dar­aus, daß der Demo­krat Barack Oba­ma, von dem man nicht ein­mal genau weiß, ob und wel­cher christ­li­chen Deno­mi­na­ti­on er ange­hört, nicht ihr Mann im Wei­ßen Haus ist. Die pro­gram­ma­ti­sche Aus­rich­tung des demo­kra­ti­schen Prä­si­den­ten leg­te deut­li­che Schwer­punk­te auf links­li­be­ra­le gesell­schafts­po­li­ti­sche Ver­än­de­run­gen, die immer wie­der in Kol­li­si­on mit dem christ­li­chen Men­schen­bild gerie­ten. Oba­mas För­de­rung der Tötung unge­bo­re­ner Kin­der und der Homo-„Ehe“ ste­hen auf der katho­li­schen Kri­tik­li­ste ganz oben. Zum Fron­tal­zu­sam­men­stoß kam es, seit Oba­ma im Zuge sei­ner, teil­wei­se von katho­li­scher Sei­te durch­aus begrüß­ten Gesund­heits­re­form die Gewis­sens­frei­heit und die Reli­gi­ons­frei­heit aus­zu­schal­ten ver­sucht. Kar­di­nal Dolan und mit ihm der Vati­kan sehen dar­in den „schwer­wie­gend­sten und gefähr­lich­sten Angriff“ auf die Grund- und Men­schen­rech­te in der Geschich­te der USA.

Die Ein­la­dung Kar­di­nal Dolans zum Repu­bli­ka­ni­schen Par­tei­tag, nicht aber zum Demo­kra­ti­schen Par­tei­tag, zeigt, daß Oba­ma und sei­ne Unter­stüt­zer, zu denen als Geld­ge­ber auch die Abtrei­bungs­lob­by zählt, den Kon­fron­ta­ti­ons­kurs fort­set­zen wollen.

Im Umfeld der ame­ri­ka­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz herrscht inof­fi­zi­ell deut­li­che Genug­tu­ung dar­über, daß Rom­ney den Katho­li­ken Paul Ryan zum Bewer­ber für das Amt des Vize-Prä­si­den­ten nomi­nier­te. Ryan gilt als glau­bens- und kir­chen­treu­er Katho­lik. Sei­ne Ernen­nung ver­söhnt Tei­le der katho­li­schen, aber auch der kon­ser­va­ti­ven pro­te­stan­ti­schen Wäh­ler­schaft mit der Vor­stel­lung, einen Mor­mo­nen im Wahl­kampf unter­stüt­zen zu müs­sen. Mit Ryan kön­nen sich die ver­schie­de­nen kon­ser­va­ti­ven Strö­mun­gen der repu­bli­ka­ni­schen Wäh­ler­schaft, so auch die Anhän­ger der Tea Par­ty mehr iden­ti­fi­zie­ren als mit Mitt Rom­ney. Das dürf­te letzt­lich aus­schlag­ge­bend gewe­sen sein, daß die Wahl auf ihn fiel.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: RNC

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