Großbritannien: Erschütternd viele Abtreibungen unter Jugendlichen


(Lon­don) In Groß­bri­tan­ni­en wur­den 2010 38.269 Abtrei­bun­gen an Min­der­jäh­ri­gen durch­ge­führt. Die­se erschüt­tern­de Zahl wur­de Ende Mai vom Dai­ly Tele­graph in einem Vor­be­richt kurz vor Ver­öf­fent­li­chung der offi­zi­el­len Zah­len durch das Gesund­heits­mi­ni­ste­ri­um bekannt­ge­ge­ben. Das Mini­ste­ri­um bestä­tig­te die gro­ße Zahl von eng­li­schen Teen­agern, die trotz jah­re­lan­ger, ein­häm­mern­der Wer­be­kam­pa­gnen des Staa­tes für künst­li­che Ver­hü­tungs­mit­tel zum Tötungs­mit­tel Abtrei­bung greifen.

Mit Kondomwerbung nehmen Teenagerschwangerschaften zu

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Was Lebens­rechts­grup­pen und katho­li­sche Ver­bän­de seit lan­gem sagen, fin­det damit töd­li­che Bestä­ti­gung. Die Sexua­li­sie­rung der Gesell­schaft, auch durch Wer­be­kam­pa­gnen für Ver­hü­tungs­mit­tel, führt nicht zur Ver­mei­dung „uner­wünsch­ter“ Schwan­ger­schaf­ten, son­dern för­dert die­se. Die Kon­se­quenz dar­aus ist die mas­sen­haf­te Tötung unge­bo­re­ner Kin­der an noch min­der­jäh­ri­gen Mäd­chen mit allen dar­aus erwach­sen­den Fol­gen. Inzwi­schen auch jener der Abtrei­bungs­ver­er­bung von einer abtrei­ben­den Frau­en­ge­nera­ti­on zur näch­sten, von der Groß­mutter an die Toch­ter, an die Enke­lin. Anders aus­ge­drückt: Die staat­lich pro­pa­gier­te Ver­hü­tungs­men­ta­li­tät führt auf direk­tem Weg zu einer Abtreibungsmentalität.

Konnex Verhütungsmentalität-Abtreibungsmentalität

Der evi­den­te Kon­nex Kon­dom­wer­bung-Schwan­ger­schaft-Abtrei­bung ergibt sich vor allem, weil es ent­ge­gen der all­ge­mein pro­pa­gier­ten Behaup­tung kei­ner­lei Garan­tie gibt, nicht schwan­ger zu wer­den. Seriö­se Stu­di­en erga­ben, daß das Risi­ko bei uner­hör­ten 12 Pro­zent liegt. Vor allem aber, weil die Kon­dom­pro­pa­gan­da bis hin­ein in die Schul­kan­ti­nen und in man­chen Orten (krank­haf­ter­wei­se) bis in die Kin­der­gär­ten, eine direk­te Ein­la­dung und Auf­for­de­rung an die Jugend­li­chen ist, ihre Sexua­li­tät vor­zei­tig, unge­ord­net und gera­de­zu zwangs­wei­se aus­zu­le­ben. Stu­di­en über Sex­sucht bele­gen, daß zu früh­zei­ti­ge, direk­te Kon­fron­ta­ti­on mit der Sexua­li­tät bei Kin­dern und Jugend­li­chen Sex­sucht ver­ur­sa­chen kann, die – unbe­han­delt – lebens­lan­ge Ver­hal­tens­stö­run­gen nach sich zie­hen kann.

Für 5.300 Mädchen bereits die zweite Abtreibung

Eine zwei­te Zahl läßt auf­hor­chen: Für 5.300 von den mehr als 38.000 Mäd­chen, die 2010 abge­trie­ben haben, war es bereits die zwei­te Abtrei­bung, für 485 sogar die drit­te Abtrei­bung. Man­che Mäd­chen, obwohl noch min­der­jäh­rig, lie­ßen bereits die sech­ste oder sieb­te Abtrei­bung durch­füh­ren. Erschüt­tern­der könn­te die Todes­spi­ra­le im Namen einer fal­schen Frei­heit nicht zum Aus­druck kommen.

Abtreibung das große Tabu der „enthüllten“ Gesellschaft

Die Tötung unge­bo­re­ner Kin­der ist eines der best­ge­hü­te­ten Tabus unse­rer Zeit gewor­den. Eine uti­li­ta­ri­sti­sche Ver­drän­gungs­men­ta­li­tät wur­de im Den­ken fest ver­an­kert. Die Medi­en sor­gen in ein­mü­ti­ger Selbst­zen­sur dafür, daß nie­mand ernst­haft mit dem The­ma kon­fron­tiert wird. Sen­dun­gen mit Ent­hül­lungs­jour­na­lis­mus sind im Fern­se­hen, öffent­lich-recht­lich oder pri­vat, an der Tages­ord­nung. Es wer­den klei­ne­re und grö­ße­re Ver­ge­hen von Betrü­gern, Hoch­stap­lern und Pri­vi­le­gi­en­rit­tern offen­ge­legt. Um Mord und Tot­schlag geht es dabei glück­li­cher­wei­se sel­ten. Das töd­li­che Geschäft der Abtrei­bungs­kli­ni­ken und der die­sen vor­ge­la­ger­ten und zuar­bei­ten­den Bera­tungs­ein­rich­tun­gen wird nicht the­ma­ti­siert. Mit ver­steck­ter Kame­ra das Metz­ger­hand­werk der Abtrei­bungs­kli­ni­ken auf­zu­zei­gen, oder das qual­vol­le Lei­den der ster­ben­den Kin­der und die eisig-effi­zi­en­te Dienst­lei­stungs­gleich­gül­tig­keit gewis­ser Bera­tungs­ein­rich­tun­gen, für die die Tötung eines Kin­des wie das Abklat­schen einer lästi­gen Flie­ge ist, das sucht man im „gro­ßen“ Fern­se­hen ver­geb­lich. Sol­che Ent­hül­lun­gen kann man nur in alter­na­ti­ven Medi­en fin­den, die sich dem gro­ßen Schwei­gen ver­wei­gern. Deren Reich­wei­te bleibt aller­dings beschei­den. Inter­net bie­tet zumin­dest allen, die nicht schwei­gen wol­len und allen die sehen wol­len, neue Möglichkeiten.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: oraet​la​bora​in​di​fes​adel​la​vi​ta​.org

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