Tausende Pillen aus abgetriebenen Kindern entdeckt – Als „Alternativmedizin“ für den Schwarzmarkt bestimmt


(Seo­ul) In den ver­gan­ge­nen zehn Mona­ten wur­den 35 ille­ga­le Trans­por­te mit mehr als 17.000 Pil­len beschlag­nahmt. Alle ent­hal­ten zu 99,7 Pro­zent Men­schen­fleisch. Chi­ne­si­sche Kran­ken­häu­ser ver­kau­fen die Lei­chen abge­trie­be­ner Kin­der oder von Fehl­ge­bur­ten für „Alter­na­tiv­me­di­zin“, die „ener­ge­tisch“ und als Potenz­mit­tel wir­ken sol­len. In Wirk­lich­keit han­delt es sich bei den Pil­len um Kan­ni­ba­lis­mus. Sie ent­hal­ten zudem, wie süd­ko­rea­ni­sche Unter­su­chen erga­ben, zahl­rei­che für Men­schen gefähr­li­che Bak­te­ri­en. Das chi­ne­si­sche Gesund­heits­mi­ni­ste­ri­um schweigt zu den Ent­hül­lun­gen, wie Asia­news berichtet.

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Die süd­ko­rea­ni­schen Zöll­ner haben den Schwarz­han­del mit Men­schen­fleisch auf­ge­deckt. Die von ihnen unter­such­ten Pil­len, die aus der Volks­re­pu­blik Chi­na nach Süd­ko­rea ein­ge­führt wer­den soll­ten, bestehen fast zur Gän­ze aus dem Fleisch getö­te­ter unge­bo­re­ner Kin­der. Sie wer­den als maka­bre „Alter­na­tiv­me­di­zin“ ange­bo­ten und sol­len gegen alle Lei­den hel­fen. Süd­ko­re­as Grenz­be­am­te hat­ten den ille­ga­len Han­del im August 2011 ent­deckt. Seit­her gelang es ihnen 35 Trans­por­te mit ins­ge­samt 17.451 die­ser „Wun­der­prä­pa­ra­te“ abzu­fan­gen. Wie vie­le Trans­por­te im sel­ben Zeit­raum nicht ent­deckt wer­den konn­ten, kann nicht geschätzt werden.

Die aus Nord­chi­na stam­men­den Pil­len bestehen aus Kin­der­fleisch, das zer­klei­nert in beson­de­ren Öfen getrock­net und dann zu Pul­ver zer­mah­len wur­de. Die­ses Pul­ver aus Men­schen­fleisch wird mit Gewür­zen und Kräu­tern gemischt, um ihren Inhalt etwas zu verschleiern.

Die San Fran­cis­co Times berich­te­te, daß durch­ge­führ­te Unter­su­chun­gen eine Kon­zen­tra­ti­on von Men­schen­fleisch von 99,7 Pro­zent fest­stell­ten. Mit dem Test konn­te die DNA und damit die Anzahl und das Geschlecht der Opfer fest­ge­stellt werden.

Laut süd­ko­rea­ni­schen Jour­na­li­sten ver­kau­fen chi­ne­si­sche Kran­ken­häu­ser die Lei­chen von Fehl­ge­bur­ten und durch Abtrei­bung getö­te­ter unge­bo­re­ner Kin­der an Phar­ma­un­ter­neh­men, die dar­aus die beschlag­nahm­ten Pil­len her­stel­len, denen „ener­ge­ti­sche“ Kräf­te zuge­spro­chen werden.

Die Unter­su­chun­gen erga­ben, daß sie eine lan­ge Liste gefähr­li­cher Bak­te­ri­en ent­hal­ten, wenn bis­her auch kei­ne Todes­fol­gen oder Erkran­kun­gen bekannt gewor­den sind. Da sich der gesam­te Han­del in der Ille­ga­li­tät abspielt, sei auch nicht mit sol­chen Mel­dun­gen zu rech­nen, so die süd­ko­rea­ni­sche Polizei.

Die Poli­zei geht davon aus, daß die maka­bren Trans­por­te in erster Linie für in Korea leben­de Chi­ne­sen bestimmt sind. Es ist noch unklar, in wel­chem Aus­maß Pil­len wei­ter­trans­por­tiert und auch zu Abneh­mern in ande­ren Län­dern gelangt sind.

Vor zwei Tagen ver­haf­te­te die süd­ko­rea­ni­sche Poli­zei eini­ge Schmugg­ler. Sie gaben an, nichts über den Inhalt der „Medi­zin“ zu wis­sen. Das von Süd­ko­rea infor­mier­te chi­ne­si­sche Gesund­heits­mi­ni­ste­ri­um hüllt sich in Schweigen.

Der „Ver­brauch“ von Föten abge­trie­be­ner oder bei der Geburt ver­stor­be­ner Kin­der ist seit län­ge­rem als chi­ne­si­sches Pro­blem bekannt. 2006 wur­den auf einer Müll­hal­de die Lei­chen von gekoch­ten Neu­ge­bo­re­nen gefun­den, die mit Aro­ma­stof­fen ange­rei­chert waren. Damals ging es um min­de­stens 123 Kinder.

Bereits 2003 ver­such­te die chi­ne­si­sche Staats­si­cher­heit Mel­dun­gen zu unter­drücken, wonach in Restau­rants in der süd­chi­ne­si­schen Pro­vinz Guang­dong Kin­der zu Sup­pen ver­kocht wur­den, die rei­chen Geschäfts­leu­ten aus Tai­wan und Hong Kong ser­viert wur­den. Die chi­ne­si­sche Regie­rung behaup­te­te, die Geschich­te sei erfun­den wor­den, um das Image der Volks­re­pu­blik zu schädigen.

In den 90er Jah­ren des vori­gen Jahr­hun­derts war in Gaung­dong ein aus­ge­dehn­ter Han­del mit den Föten abge­trie­be­ner Kin­der ent­deckt wor­den, die zur Her­stel­lung von Schön­heits- und Ver­jün­gungs­sup­pen ver­braucht wurden.

Text: Asianews/​Giuseppe Nardi
Bild: Asianews

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