(Brüssel) 370.000 Euro läßt sich das EU-Beratungsorgan mit sperrigem Namen, die Agentur der Europäischen Union für die Grundrechte (FRA) eine Umfrage kosten, mit deren Durchführung das Gallup-Institut beauftragt wurde.
Bekanntlich bestimmt der Auftraggeber die Richtung und damit nicht selten auch das Ergebnis. Der gängige und häufig genug wahre Standardsatz, nur Umfragen zu glauben, die man selbst gefälscht hat, wird von der FRA bestätigt. Bei der teuren Umfrage handelt es sich um eine Online-Erhebung zum zeitgeistigen Thema: „Diskriminierung gegen LGBT-Personen in Europa“. Die Ergebnisse sollen im ersten Halbjahr 2013 veröffentlicht werden. Für jene, die mit dem neuen Gendersprech noch nicht so vertraut sein sollten: das obskure Akronym LGBT steht für Lesben, Gay, Bisexuelle und Transsexuelle. Der gute Ton verlangt es offensichtlich auch bei den Homosexuellen, daß die Frauen zuerst genannt werden. Die Etikette ist also noch heterosexuell.
Homolobbyist mit Durchführung einer EU-Umfrage beauftragt
Mit der inhaltlichen Durchführung wurde der umstrittene Homolobbyist ILGA-Europe beauftragt. Offiziell heißt es, das Gallup-Insitut führt die Umfrage „in Zusammenarbeit mit ILGA-Europe“ durch. ILGA, das Kürzel steht für Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and Intersex Association, ist zum Thema sicher nicht super partes, sondern Lobbyist in eigener Sache.
Die ILGA behauptet zwar von sich selbst, eine Nichtregierungsorganisation und daher „unabhängig“ zu sein. Tatsächlich sieht die Sache ganz anders aus. ILGA erhält etwa 70 Prozent ihrer Gelder von der Europäischen Kommission und weitere Gelder von der holländischen Regierung, dann noch vom linksliberalen Finanz-Spekulanten George Soros und der Sigrid-Rausing-Stiftung.
EU finanziert Homo-Lobbyisten zu 70 Prozent
Kurzum, eine EU-abhängige Einrichtung erteilt den Auftrag zur Umfrage und eine EU-finanzierte Vereinigung führt sie durch. Sowohl der Ausrichtung der FRA als auch der großzügigen Finanzierung von ILGA liegen eindeutige gesellschaftspolitische Entscheidungen der EU zugrunde, die eine präzise politische Kampfansage sind und keine neutrale Umfrageerhebung erwarten lassen.
Die Kosten sind mit 370.000 erstaunlich hoch, wenn man bedenkt, daß sie ausschließlich Online durchgeführt wird. Am großen Topf der EU nascht es sich aber bekanntlich besonders gerne. Zumindest wenn man das Glück hat, der linksliberalen Weltsicht zu huldigen, von der die Mehrheit des EU-Parlaments, der EU-Kommission und noch mehr des den meisten Bürgern unbekannten Dickichts von politisch agierenden Sub‑, Subsub- und Subsubsub-Einrichtungen „beseelt“ ist. European Dignity Watch (EDW) äußerte deshalb den Verdacht, daß die Umfrage ein Vorwand für zusätzliche Geldflüsse an die ILGA sein könnte.
Zwei Fliegen mit einem Streich: versteckte Finanzierung und politisches Gender-Kampfmittel?
Die Umfrage ist übrigens nur LGBTs zugänglich. Wer überhaupt lesen will, was abgefragt wird, muß sich schon als Lesbe oder Schwuler tarnen, wie die Journalistin Giovanna Arcuri feststellte.
Der Katalog mit gut 50 Fragen ist so aufgebaut, daß das Ergebnis bereits feststeht und das wird wunschgemäß lauten: In Europa sind LGBT schwer diskriminiert. Die Fragen sind suggestiv und solcherart, daß am Ende wahrscheinlich sowjetische 99 Prozent aller Befragten erklären werden, bereits Opfer von Diskriminierung geworden zu sein.
Umfrage unwissenschaftlich: jeder kann beliebig oft antworten
Da es keinerlei Kontrolle gibt, kann jeder die Umfragebeliebig oft ausfüllen. Zweifel an der Wissenschaftlichkeit der Studie liegen auf der Hand. Kleine Gruppen von Homo-Aktivisten könnten freigiebig die Zahlen im gewünschten Sinn aufblasen.
Die Art der Suggestivfragen legt die Stoßrichtung offen. Gleich die erste Frage lautet: „Welches Geschlecht wurde ihnen bei der Geburt zugeschrieben?“ Das Geschlecht ist damit nichts reales, sondern wir zu dem, was Dritte in einem diskriminierenden Akt „unterstellen“, zu einem bloß bürokratischer Vorgang und damit letztlich zu staatlicher Willkür. Für die EU-Agentur FRA und den Homo-Verein ILGA ist das Geschlecht hingegen etwas, was der Einzelne nach seiner Geburt angeblich frei wählt. Das eigene Geschlecht habe nichts mit der Natur und damit objektiven Kriterien zu tun, sondern jeder erfinde sein Geschlecht für sich selbst.
Manipulation durch Suggestivfragen
Keineswegs ein Versehen oder zufällige Kuriosität ist der Zwang, daß ein männlicher Beantworter dennoch auch die Fragen für die Frauen ausfüllen muß und umgekehrt. Ein Satz erhellt die dahinterstehende Absicht: „In jedem von uns leben notwendigerweise sowohl eine männliche als auch eine weibliche Seite zusammen.“
Der weitaus größte Teil aller Fragen befaßt sich bis zum Überdruß mit Fragen nach einer möglichen Diskriminierung. Die Fragestellung wird auf penetrante Weise in so vielen Varianten wiederholt, daß allein schon dadurch ein nie diskriminierter Beantworter irgendwann bei irgendeiner Frage in die „Diskriminierungsfalle“ tappt und seinen Beitrag zum gewünschten Ergebnis einer „schwerwiegenden Diskriminierung“ der LGBTler leistet.
Eupean Dignity Watch: Befragte sollen dazu gebracht werden, Antworten zu geben, die sie „spontan nie geben würden“
Die EU-Gender-Ideologen wollen aber auf Nummer sicher gehen. Eine Frage lautet daher: „Haben sie sich nie diskriminiert gefühlt…“ und dann werden eine Vielzahl von Orten und Situationen aufgelistet (in einer Bank, in einer Gaststätte, in einem Sportcenter, beim Arzt usw.). Jeder Ort und jede Situation entsprechen einer eigenen Frage, die beantwortet werden muß, um zur nächsten Frage übergeben zu können. Die Frage ist nicht mit der sexuellen Präferenz des Befragten gekoppelt. Unverkennbares Ziel ist es, daß der Beantworter zumindest einmal, die Frage bejaht, obwohl er an dem betreffenden Ort vielleicht aus einem ganz anderen Grund sich nicht gut behandelt gefühlt hatte. Die Umfrage ähnelt auf diese Weise mehr einem Polizeiverhör, bei dem selbst ein Unschuldiger irgendwann erschöpft vor den hämmernden Drängen des Polizisten sich irgendetwas erfindet, nur um die Befragungstortur zu beenden.
European Dignity Watch (EDW) kritisiert die Umfrage daher als „tendenziös“, weil mit „Suggestivfragen der Befragte dazu gebracht werden soll, Antworten zu geben, die er spontan so nie geben würde“.
Frage mit feststehender Antwort: Religion diskriminiert
Auch die Frage zur Religion darf nicht fehlen. Sie wird so gestellt, daß zwangsläufig herauskommen muß, daß Religion die LGBT diskriminiere. Damit wird die EU-Umfrage zum antireligiösen Kampfinstrument. In Europa bedeutet dies ein Angriff auf das Christentum und vor allem auf die katholische Kirche.
Subjektive Empfindungen, zu denen die Befragten zudem gezielt gelenkt werden, werden in der Hand der FRA zur objektiven Diskriminierung stilisiert und politisch ausgeschlachtet. Das scheint offensichtlich das Ziel der Übung zu sein. Der Befragte wird im Laufe der 50 Fragen subtil von einer subjektiven Wahrnehmung, „ich glaube diskriminiert worden zu sein“, zu einer vermeintlich objektiven Feststellung geführt, „ich habe wirklich einen objektiv diskriminierenden Akt erlitten“.
EU-Organ „überschätzt“ Diskriminierung – Objektive Zahlen belegen: homophobe Akte ausgesprochen selten
Die FRA will Zahlen produzieren, mit denen sie ideologischen Gesinnungsgenossen in der EU Kampfmunition in die Hand geben kann. Bereits 2008 lieferte die erst 2007 von der EU auf dem Verordnungsweg errichtete FRA einen Bericht, in der sie eine hohe Diskriminierungsrate von Homosexuellen behauptete. Die Zahlen stimmten jedoch nicht ansatzweise mit den objektiven Zahlen etwa von Polizei und Gerichtsbehörden überein. Diese schienen vielmehr das genaue Gegenteil zu bestätigen: Verbrechen und Belästigungen mit eindeutig „homophobem“ Hintergrund sind ausgesprochen selten und viele Anzeigen und Hinweise von Homosexuellen stellen sich bei einer Überprüfung als haltlos heraus. Die tatsächlichen Diskriminierungen wurden von der FRA weit überschätzt.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Bussola Quotidiana