Benedikt XVI. nimmt zum Ungehorsam der „Pfarrerinitiative“ Stellung


(Vati­kan) Papst Bene­dikt XVI. nahm in sei­ner Pre­digt zur Chri­sam-Mes­se im Peters­dom auch zur soge­nann­ten „Pfar­rer­initia­ti­ve“ Stel­lung,  jener Fron­de des deutsch­spra­chi­gen Kle­rus, die unter der Hoch­span­nung zwi­schen Chri­stus­nach­fol­ge und Welt­an­pas­sung ten­den­zi­ell letz­te­rem zunei­gen. Chri­stus und das Chri­sten­tum sind der Welt zu allen Zei­ten ein Ärger­nis, ein Skan­dal. Im ver­gan­ge­nen Jahr hat­ten mehr als 300 öster­rei­chi­sche Prie­ster und Dia­ko­ne einen „Auf­ruf zum Unge­hor­sam“ gegen den Papst und die Kir­che ver­faßt.  Bene­dikt XVI. sag­te wörtlich:

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„Vor kur­zem hat eine Grup­pe von Prie­stern in einem euro­päi­schen Land einen Auf­ruf zum Unge­hor­sam ver­öf­fent­licht und dabei gleich­zei­tig auch kon­kre­te Bei­spie­le ange­führt, wie die­ser Unge­hor­sam aus­se­hen kann, der sich auch über end­gül­ti­ge Ent­schei­dun­gen des kirch­li­chen Lehr­am­tes hin­weg­set­zen soll wie zum Bei­spiel in der Fra­ge der Frau­en­or­di­na­ti­on, zu der der seli­ge Papst Johan­nes Paul II. in unwi­der­ruf­li­cher Wei­se erklärt hat, daß die Kir­che dazu kei­ne Voll­macht vom Herrn erhal­ten hat. Ist Unge­hor­sam ein Weg, um die Kir­che zu erneu­ern? Wir wol­len den Autoren die­ses Auf­rufs glau­ben, daß sie die Sor­ge um die Kir­che umtreibt; daß sie über­zeugt sind, der Träg­heit der Insti­tu­tio­nen mit dra­sti­schen Mit­teln begeg­nen zu müs­sen, um neue Wege zu öff­nen – die Kir­che wie­der auf die Höhe des Heu­te zu brin­gen. Aber ist Unge­hor­sam wirk­lich ein Weg? Spü­ren wir dar­in etwas von der Gleich­ge­stal­tung mit Chri­stus, die die Vor­aus­set­zung wirk­li­cher Erneue­rung ist oder nicht doch nur den ver­zwei­fel­ten Drang, etwas zu machen, die Kir­che nach unse­ren Wün­schen und Vor­stel­lun­gen umzuwandeln?“

Der voll­stän­di­ge Wort­laut der Pre­digt.

 

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Vati­can Insider

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