„Neuevangelisierung beginnt im Beichtstuhl“ – Benedikt XVI. ruft zur Wiederentdeckung der Beichte auf


Das Sakra­ment der Beich­te ist ein Weg der Neue­van­ge­li­sie­rung. Das ist der Kern der Anspra­che, die Papst Bene­dikt XVI. in der Audi­enz­hal­le an die Teil­neh­mer eines von der Apo­sto­li­schen Pöni­ten­tia­rie ver­an­stal­te­ten Kur­ses, der heu­te zu Ende ging. Der Papst for­der­te die 1300 Teil­neh­mer, die vom Groß­pö­ni­ten­ti­ar Manu­el Kar­di­nal Mon­tei­ro de Castro beglei­tet wur­den, zu einem neu­en pasto­ra­len Mut auf, den Gläu­bi­gen das Sakra­ment der Ver­söh­nung anzubieten.

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Papst Bene­dikt XVI. beton­te den Zusam­men­hang zwi­schen dem Beicht­sa­kra­ment und der Neue­van­ge­li­sie­rung. Die Neue­van­ge­li­sie­rung erhal­te ihre vita­le Kraft aus der Hei­lig­keit der Töch­ter und Söh­ne der Kir­che, aus dem täg­li­chen Weg der per­sön­li­chen und der gemein­schaft­li­chen Umkehr, um sich immer tie­fer Chri­stus anzu­glei­chen, so der Papst. Durch die Beich­te läßt der reu­ige Sün­der den alten Men­schen hin­ter sich, um den neu­en Men­schen anzu­zie­hen. Des­halb kön­ne nur, wer sich grund­le­gend von der gött­li­chen Gna­de erneu­ern hat las­sen, in sich selbst die Neu­ig­keit des Evan­ge­li­ums tra­gen und es daher auch ver­kün­den. Die „wirk­li­che Bekeh­rung der Her­zen“ ist der Motor für den erneu­er­ten pasto­ra­len Mut.

Die Neue­van­ge­li­sie­rung und das Beicht­sa­kra­ment sol­len das Ant­litz Chri­sti neu ent­decken las­sen, als den, in dem sich Gott und sein mit­füh­len­des Herz zeigt.

Bene­dikt XVI. sprach von einem „Erzie­hungs­not­stand“, der heu­te herr­sche, in dem der Rela­ti­vis­mus sogar die Mög­lich­keit zu einer schritt­wei­sen Erkennt­nis der Wahr­heit bezwei­felt. Die Chri­sten sei­en des­halb geru­fen, mit beson­de­rem Eifer zu ver­kün­den, daß es in Wirk­lich­keit eine Mög­lich­keit der Begeg­nung des heu­ti­gen Men­schen mit Jesus Chri­stus gibt, in dem Gott den Men­schen so nahe­ge­kom­men ist, daß er sicht­bar und hör­bar ist.

Das Sakra­ment der Beich­te sei eine Tür, durch die hin­durch sich der Blick auf Gott erschließt. Die Beich­te führt, mit ande­ren Wor­ten, zur Erkennt­nis Gottes.

Die Prie­ster erin­ner­te Papst Bene­dikt XVI., daß sie „Prot­ago­ni­sten vie­ler mög­li­cher Neu­be­gin­ne“ sind bei jedem Men­schen, der sich in Reue dem Beicht­stuhl nähert. Die Neu­ig­keit bestehe dabei nicht so sehr dar­in, die Ver­gan­gen­heit abzu­le­gen und zu besei­ti­gen, son­dern „Chri­stus anzu­neh­men“, der auch die ver­bor­gend­sten Schat­ten­sei­ten kennt.

„Die Neue­van­ge­li­sie­rung beginnt also auch im Beicht­stuhl!“ so Bene­dikt XVI. Sie begin­ne damit in der geheim­nis­vol­len Begeg­nung zwi­schen der uner­schöpf­li­chen Fra­ge des Men­schen, die Zei­chen des Schöp­fers in ihm ist, und Got­tes Barm­her­zig­keit, der ein­zi­gen ange­mes­se­nen Ant­wort auf die mensch­li­che Sehn­sucht nach dem Ewigen.

Damit sei, so der Papst, jede Beich­te ein Schritt vor­wärts in der Neuevangelisierung.

Text: RV/​Giuseppe Nardi
Bild: Radio Vatikan

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