Scharia-Gericht ordnet Vertreibung von Christen an


(Neu Delhi) Ein Scha­ria-Gerichts­hof in Indi­en ord­ne­te die Ver­trei­bung der Chri­sten an. Den isla­mi­schen Gerichts­hö­fen kommt in Indi­en kei­ne ver­fas­sungs­mä­ßi­ge und staat­lich aner­kann­te Auto­ri­tät zu. Den­noch löste die Ent­schei­dung des Scha­ria-Gerichts­ho­fes des Unru­he­staa­tes Kasch­mir gro­ße Besorg­nis unter den Chri­sten aus. Die Mos­lem­rich­ter ord­ne­ten an, daß fünf Chri­sten Kasch­mir zu ver­las­sen hätten.

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Zusätz­lich zur Aus­wei­sung for­der­ten die Scha­ria-Rich­ter die Regie­rung von Jam­mu und Kasch­mir auf, die Akti­vi­tä­ten der christ­li­chen Mis­si­ons­schu­len unter Beob­ach­tung zu stellen.

Die Isla­mi­sten haben es vor allem auf den Mill Hill-Mis­sio­nar Pater Jim Borst abge­se­hen, der seit 1963 in Kasch­mir wirkt. Er ist seit Jah­ren immer neu­en Ver­su­chen aus­ge­setzt, ihn aus dem Land zu vertreiben.

Am 19. Janu­ar faß­te das Mos­lem­ge­richt den Beschluß, daß Pater Borst, zwei pro­te­stan­ti­sche Pasto­ren und deren Frau­en den Staat zu ver­las­sen haben. Sie wer­den beschul­digt, „die Mos­lems zum Chri­sten­tum zu verführen“.

Einer der bei­den pro­te­stan­ti­schen Pasto­ren, Chand­er Mani Khan­na von der All Saints Church von Sri­na­gar war bereits im Novem­ber 2011 von der ört­li­chen Poli­zei mit dem Vor­wurf ver­haf­tet, er wür­de „Unru­he schü­ren“. Von einem ordent­li­chen Gericht wie­der frei­ge­las­sen, wur­de er nun vom Scha­ria-Gericht verurteilt.

Pastor Khan­na wer­den “unmo­ra­li­sche Akti­vi­tä­ten“ zur Last gelegt, ver­tei­dig­te der Groß­muf­ti von Jam­mu und Kasch­mir, Nasir-Ul-Islam die Ent­schei­dung des isla­mi­schen Gerichtshofes.

Pater Borst lei­tet die Schu­le des Guten Hir­ten von Pul­wa­na, die 2010 teil­wei­se nie­der­ge­brannt wur­de, als auf­ge­brach­te Mos­lems gegen die ange­kün­dig­te Koran-Ver­bren­nung in den USA protestierten.

Die Vor­ste­her und Hir­ten der christ­li­chen Gemein­den des Bun­des­staa­tes haben Alarm geschla­gen. Das Scha­ria-Urteil betref­fe alle Chri­sten. Ins­ge­samt sind das wenig mehr als 400 unter vier Mil­lio­nen Moslems.

„Kasch­mirs Eife­rer bedrän­gen Chri­sten im Tal der Angst“, titel­te The Times of India am 23. Januar.

„Das ist kei­ne gute Ent­wick­lung“, erklär­te der katho­li­sche Bischof Peter Cele­sti­ne Elam­pas­sery von Jam­mu-Sri­na­gar. „In den 70er Jah­ren waren die Sikhs Ziel der Angrif­fe, in den 80er Jah­ren die Hin­dus und jetzt sind es wir.“ Damals flo­hen mehr als 400.000 Hin­dus aus Kaschmir.

Im gesam­ten Staat gibt es sechs christ­li­che Kir­chen und sechs christ­li­che Schu­len und damit gekop­pel­te christ­li­che Krankenhäuser.

Text: NCR/​Giuseppe Nardi
Bild: Natio­nal Catho­lic Register

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